Robert Enke tot!


Devil

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Naja, die Sache mit Enke ist aber im Grunde noch sehr frisch. Er hat ja in der WM-Quali noch für Deutschland gespielt und dabei mitgeholfen, dass Deutschland dabei war. Is ja jetzt auch egal. Sicher man muss es irgendwann abhaken. Ich und Analyst hätten eine kleine Geste jetzt nach dem Turnier noch gut gefunden, aber da kann man ja anderer Meinung sein.
 

le freaque

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Für wen wäre es denn schön gewesen? Für Robert? Die ehemaligen Mitspieler, die ihn sicher nciht vergessen haben? Für seine Frau, die vielleicht auch mal zurück ins Leben will?
Oder vielleicht doch am ehesten für Fans, die gerne noch mal selig geheult hätten? Nicht wirklich wegen Enke, sondern für sich selbst, weil es doch so nett pathetisch gewesen wäre?
Hannover 96 hat ohne Tamtam die "1" neu vergeben, ganz sicher in Absprache mit Frau Enke. Der DFB unterstützt die zu gründende Stiftung und hat Frau Enke vom ersten Tag an unterstützt. Den Spielern, die, im Gegensatz zu Vorwerflern a la Analyst TATSÄCHLICH den Menschen Robert Enke kannten und mit ihm arbeiteteten, lachten und sich öärgerten, vergessen vorzuwerfen, ist eine bodenlose Frechheit.

Es mag dir, Analyst, komisch vorkommen, aber die Trauerarbeit um Robert Enke ist NICHT dazu da, DIR einen netten, sentimentalen Moment zu bereiten. Wichtig ist nur, den Hinterbliebenen, also Frau Enke und Kind, das Leben zu erleichtern. Und es gibt nicht den kleinsten Anlass zu glauben, dass der DFB und sein Verein Hannover 96 das nicht in voller Verantwortung und Absprache mit Frau Enke tun.


Nur weil DU gern nochmal geheult hättest und dir das verwehrt wurde, haben seine Mitspieler (nochmal: die ihn TATSÄCHLICH, also IN ECHT JETZT kannten) ihn noch lange nicht vergessen. Allein der Vorwurf ist an Egoismus kaum zu übertreffen.
 

Analyst

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Ich weiß nicht wie oft ich im Fernsehen folgendes Statement gehört habe. Auf jeden Fall Dutzende Male:

"Unsere Bekannten trauen sich nicht mit uns über unseren Toten zu sprechen. Die ziehn sich vor allem zurück."

Mir ist auch vor einigen Jahren ein naher Verwandter verstorben. Wenn jetzt ein ehemaliger Arbeitskollege meines Verwandten, meinen Verwandten als sehr guten Arbeitskollegen würdigen würde, dann wäre ich doch stolz.

Frau Enke wird sowieso jeden Tag an ihrem Mann denken. Egal ob sie darauf angesprochen wird oder nicht. Das Ziel von Hinterbliebenen ist ja nicht einen Verstorbenen zu vergessen, sondern mit Stolz an ihn zurückzudenken.

Außer er war es nicht Wert.

Aber das kann man doch über Enke auf keinen Fall sagen. Er hat sich für viele gemeinnützige Belange engagiert und war ein toller Mensch, der nur das Pech hatte, depressiv zu sein.
 

Giftpilz

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Die Nationalmannschaft hat ja auch die Möglichkeit, sich persönlich nochmal an Enkes Frau/Familie zu richten, ganz ohne Presse. Vielleicht haben sie diesen Weg genutzt?
 

KingCrunch

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Habe gestern auf youtube eine Sendung (vom 15. November 09, glaube im WDR) gesehen, wo ein enger Freund Enkes erzählt hat, wie er ihn in Lissabon kennenlernte und wie sie seitdem befreundet waren.

War ne sehr super sympatische Geschichte. Gibt es sowas bei Profi-Fußballern (die auch Star-Status besitzen) öfters? Kann ich mir bei den meisten nur schwer vorstellen...


Ach, hier hab ichs gefunden. Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs, Ende Teil 1/3 und Anfang Teil 2/3.
 

Omega

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Gibt es mit Sicherheit, ob in gleicher oder anderer Form. Nur gibt es keinen Grund sie zu erzählen. Im Gegenteil, enge Freune plaudern nicht öffentlich aus dem Nähkästchen.
 
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Gast_481

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Vorgestern bei Beckmann war das Thema wie sich das Bild der Depressionen in der Öffentlichkeit verändert hat, seit dem Tod von Enke.

Link


War interessant, zu Gast waren Ex-St.Pauli Profi Andreas Biermann, der ebenfalls an einer Depression erkrankt ist, ein ehemaliger Bankangestellter, ebenfalls an einer Depression erkrankt, zwei Experten und eine Skifahrerin (Namen sind mir entfallen). Gerade die Erklärungen der Experten zur Krankheit waren sehr spannend.
 

Analyst

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Gibt es mit Sicherheit, ob in gleicher oder anderer Form. Nur gibt es keinen Grund sie zu erzählen. Im Gegenteil, enge Freune plaudern nicht öffentlich aus dem Nähkästchen.

Ich kann dich beim besten Willen nicht verstehen. Der Freund von Robert Enke gibt mit seiner Freundschaft weder an und er beschreibt Robert Enke positiv.
 
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Apollo Schwabing

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Auf jeden Fall wurde nicht versaeumt, puenktlich vor den 'Enke-Gedaechtniss-Festspielwochen' die Bild-Maschinerie anzuschmeissen um den Buchverkauf anzukurbeln. Gibt ja noch die Moeglichkeit ein paar weitere zusaetzliche Euro am Leid anderer Menschen zu verdienen. Ich persoenlich finde diese Vorgehensweise eher suboptimal.:skepsis:
 

Arielle

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...... Ich persoenlich finde diese Vorgehensweise eher suboptimal.:skepsis:


ich würde es mir zwar nicht kaufen, aber beim kurz "reinlesen" fand ich es eigentlich ganz gut.

Beispiel: ...Auch René Adler, Enkes damaliger Konkurrent um die Nummer 1 im Nationaltor, sieht man nach der Lektüre Ihres Buches in einem ganz anderen Licht.
Alle, die Robert nahestanden, haben René damals automatisch als Gegner wahrgenommen. Es ist erschreckend zu erkennen, wie ungerecht das war. Während der Boulevard das Duell Enke – Adler angefeuert hat, entwickelten die beiden unbemerkt von der Öffentlichkeit eine Fußballfreundschaft. Für René waren die Gespräche mit Robert die ehrlichsten unter Profikollegen. Robert hat René bestärkt, sich nicht einreden zu lassen, er müsse ein kalter Krieger sein, um im Nationaltor zu stehen. Man merkt, dass René viel über Roberts Weg nachgedacht und daraus seine Schlüsse gezogen hat. Er will Ehrlichkeit nicht als Schwäche sehen. Als René jüngst sagte, dass Manuel Neuer nach seiner guten WM zu Recht vor ihm im Nationaltor stehe, fand ich das bewundernswert stark. Leider werden einige es wieder als Schwäche interpretieren ... ]

Parallelwelten. Hier die Welt der Medien und hier die Welt der Profis.

Der Satz: Bad news are good news, kommt nicht von ungefähr, denn sie lassen sich nunmal, warum auch immer, viel besser verkaufen.
 
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Gast_481

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Auf jeden Fall wurde nicht versaeumt, puenktlich vor den 'Enke-Gedaechtniss-Festspielwochen' die Bild-Maschinerie anzuschmeissen um den Buchverkauf anzukurbeln. Gibt ja noch die Moeglichkeit ein paar weitere zusaetzliche Euro am Leid anderer Menschen zu verdienen. Ich persoenlich finde diese Vorgehensweise eher suboptimal.:skepsis:

Spielt für mich da eine eher untergeordnete Rolle. Ich habe (oder hatte, bin gerade nicht sicher was in diesem Fall die richtige Formulierung ist) grossen Respekt vor dem Menschen und Sportler Robert Enke und sein Tod hat mich nicht unberührt gelassen. Dazu kommt, dass in meinem Bekanntenkreis (leider) Depressionen ebenfalls ein Thema sind und ich mich damit schon lönger auseinandersetzen muss. Das sind die primären Beweggründe, warum ich mir dieses Buch kaufe. Man mag darüber diskutieren, ob es okay ist "Geld am Leid anderer Menschen" zu verdienen, dies dürfte dann aber auch bespielsweise für Dokumetnationen über die Titanic oder 9/11 gelten.
 

Apollo Schwabing

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@JL13

Ich kritisieren den Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Tatsache dass man es mit Bild-Kracher-Schlagzeilen promoten muss. Das Buch an sich und in diesem Fall seine "Qualität" stelle ich nicht in Frage, da es ja anscheinend ein Autor ist, der das Leben von Enke sehr lange und detailliert verfolgt hat.
 

Omega

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Ich kann dich beim besten Willen nicht verstehen. Der Freund von Robert Enke gibt mit seiner Freundschaft weder an und er beschreibt Robert Enke positiv.

Vielleicht solltest du mal den post lesen, auf den ich reagiere. :licht:Es wurde diie Frage gestellt, ob es solch sympathischen Geschichten auch über andere Fußball-Stars gibt. Der Freund von Enke hat sie der großen Öffentlichkeit doch auch nur erzählt wegen des Todes von Enke, ansonsten hätte er die Sache eben nicht an die große Glocke gehängt. Wie sich für einen Freund auch geziemt.

So passte es.
 

campos

Moderator Radsport
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@JL13

Ich kritisieren den Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Tatsache dass man es mit Bild-Kracher-Schlagzeilen promoten muss.

Das der Vorabdruck ausgerechnet bei der Bild stattfinden muss versteh ich auch nicht so recht um es mal vorsichtig zu formulieren.

Den Erscheinungstermin finde ich weniger kritisch. Der Titel gehört halt zum Herbstprogramm und Ende August/Anfang September wärs sein Geburtstag oder der BuLi-Anfang, im November der Todestag und im Dezember das Weihnachtsgeschäft. Wäre auch alles als geschmacklos kritisiert worden. So wars jetzt 10 Tage vor der Frankfurter Buchmesse und 6 Wochen vor seinem Todestag. Hätte schlimmer kommen können und dass der Verlag so einen Titel nicht im Sommerloch versteckt ist auch klar.


Morgen Abend ist Reng im übrigen bei Stern TV.
 

speedclem

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Vielleicht solltest du mal den post lesen, auf den ich reagiere. :licht:Es wurde diie Frage gestellt, ob es solch sympathischen Geschichten auch über andere Fußball-Stars gibt. Der Freund von Enke hat sie der großen Öffentlichkeit doch auch nur erzählt wegen des Todes von Enke, ansonsten hätte er die Sache eben nicht an die große Glocke gehängt. Wie sich für einen Freund auch geziemt.

So passte es.

vllt möchte er nur an seinen freund erinnern, seine trauer teilen, ihm ein denkmal setzen, ihn so zeigen, wie ihn die öffentlichkeit nie sah. der mensch enke ist tot, und so lebt er in einem eher still geschriebenen buch eines sehr gut sportjournalisten weiter.
und was sich ziemt und was nicht, darüber solltest DU besser nicht entscheiden.
 

le freaque

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Auf jeden Fall wurde nicht versaeumt, puenktlich vor den 'Enke-Gedaechtniss-Festspielwochen' die Bild-Maschinerie anzuschmeissen um den Buchverkauf anzukurbeln. Gibt ja noch die Moeglichkeit ein paar weitere zusaetzliche Euro am Leid anderer Menschen zu verdienen. Ich persoenlich finde diese Vorgehensweise eher suboptimal.:skepsis:


Das würde ich im Normalfall auch so sehen, aber da der Erlös des Buches ja komplett gespendet wird/in die Stiftung eingeht, halte ich das für ok so. Zudem ist die Klientel des gemeinen (im Sinne von normal) Bild-Lesers ja durchaus die, welche mit dem Krankheitsbild Depression oft nicht viel anfangen kann und gerne mal in "der soll sich mal nicht so anstellen, bei dem ganzen Geld" Klischees festhängt...welche ihm natürlich gerade durch Bild & Co stets souffliert werden.
Bedenklich ist, dass Bild mit dem Vorabdruck Auflage macht - und der Springerkonzern wird etwaige Mehreinnahmen ganz sicher nicht spenden - den Buchverkauf an sich anzukurbeln ist völlig legitim und dient ja einer guten Sache.
 
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