Ich lobe ihn nicht in den Himmel, aber sein technisches Verständnis vom boxen, und seine Fähigkeit Kämpfe zu analysieren deuten sehr wohl auf ein vertieftes Verständnis des Boxens hin. Und wenn ich mich recht erinnere hat er nicht davon gesprochen am Sandsack einen Boxer mit Potential zu erkennen, sondern er hat gesagt man würde bei einem Boxer auch am Anfang seiner Karriere gegen schwächere Gegner einiges erkennen können.
Ein sehr gutes Beispiel dafür ist W. Klitschko, selbst wenn man nicht gewusst hätte das er Olympiasieger war ( Noch kein Garant für einen guten Profi) so war selbst bei seinem als profiboxen verbrämten Mumienschänden seiner ersten 10-20 "Kämpfe" beachtliches Poetential zu erkennen. Das muss man festhalten auch wenn man wie ich kein Fan W. Klitschkos ist.
Das Phänomen des Sandsack und Sparring Weltmeisters ist jedem der selber aktiv geboxt hat bekannt, anscheinend gibt es das in allen Länder bei Profis und Amateuren in beinahe jedem Verein
Ich finde die Beiträge vom Realist gut. Die vom JKD und Franz auch. Man kann aus allem irgendwas erkennen oder ableiten.
Unabhängig davon, ist der beste Fighter, nicht der beste Trainer und der beste Trainer nicht zwangsläufig der beste Fighter. Es gibt Unmengen von Beispielen, wo einer in einem der beiden Bereiche überragend und in dem anderen eine Niete war. Es gibt auch überragende Analysten, die nie gekämpft haben und Ex-Fighter, die zu doof sind, Kämpfe vernünftig zu analysieren. Dann gibt es wenige, die alles gut können.
Man kann bereits am Aussehen und der Muskelstruktur beim Wiegen erkennen, was für einen Kampfstyle jemand hat (haben kann), selbst wenn man den noch nie hat kämpfen sehen. Man kann auch sehen, wie gut er sich vorbereitet hat oder auch nicht, Ausnahmen gibt es immer, wo man danebenliegt. Manche können es, andere können es nicht. Die können vielleicht was anders, was andere nicht können.
Was und wie einer kämpfen kann, bestimmt schon alleine der Knochenbau und die Knochenstruktur, die zwangsläufig bei allem, was einer macht, die Hebel und Winkel vorgibt, die jemand schlagen kann und wo dann die Trefferzone sein kann und wo er wie in bestimmten Situationen nicht hinlagen kann.
Als ich noch im Hausfrauenboxen aktiv war, hatte ich nie Probleme mit größeren Leuten, die habe ich immer locker unterlaufen, ohne überhaupt einen Brot- und Butterschlag wie den Jab zu benötigen. Da bin ich meist leicht in ihre Todeszone eingedrungen, wo sie mit ihren Hebeln nichts anfangen konnten. Schwierigkeiten hatte ich meist mit gleichgroßen Leuten, wo es keine Leerzonen gab, wenn diese auch körperlich deutlich stärker waren.
Bei den langen Latten gilt: "Es ist die Hölle unter der Schneide zu stehen, wenn die Schwerter gekreuzt werden, doch mach einen Schritt nach vorne und Du bist im Himmel!".
Deshalb weiss ich genau, wie die beiden Scheindoktoren mit ihren geklauten Zähnen bei richtigen Infightern wie Tyson oder Frazier und viele anderen untergegangen wären. Absolut brutal und zerstörerisch sind lange Latten, wenn sie Plattfüsse hinter ihren langen, präzisen Brutalojabs verhungern lassen können. Ein paar Jab-Dampframmen an die Birne und schnell geht das Licht aus. Unterläuft man diese Laternen, oder timt sie aus, so dringt man in ihre Todeszone ein, wo sie keine Waffen haben, aber kleinere Hooker und Uppercutter schwerst bewaffnet sind. Da hilft der langen Latte nur noch Klammern, aber es gibt viele die wissen, wie man das Klammern unterbindet und harte Treffer setzt, bevor die einen mit ihren Krakenarmen umarmen wollen.
Diese Latten sehen immer überragend aus, wenn sie in ihrer Komfortzone boxen, hinter dem Jab andere verhungern lassen und selbst nicht getroffen werden können. Das sieht sehr lange überragend aus, bis einer kommt, der nicht in der Zone bleibt und daruas ein Spiel macht, das sie nicht kennen und im Sparring auch selten geübt haben. Panik, Unbeholfenheit ist dann die Folge und am Ende entspannen sie sich auf dem Ringboden.
Abgeshen davon sind die Latten auf ihre Größe und körperliche Überlegenheit angewiesen, die zweite Variante, wo sie mitunter ein Hasenherz zeigen, ist wenn sie auf eine vergleichbare Latte treffen, die mitunter nur einen einzigen Schlag vernünftig beherscht, wie z.B. den Jab. Dann ist nämlich nichts mit Distanzkontrolle und Distanzaufrechterhaltung und sie sind ständig in der Feuerzone und es schlägt öfters ein, was sie nicht gewohnt sind. Dann gucken sie doof verdutzt drein und sind zum Teil empört, dass ihnen da mal einer Zunder gibt.
Oder aber die strahlende Kaltschnäuzigkeit und Boxkunst eines Toney seiner Prime. Jetzt sieht er wie ein toter Pottwal aus.
Guck mal Toney vs. Barckley und seine Duelle im Mittelgewicht. Man mag es kaum glauben, aber Toney konnte mal die Rngmitte kontrollieren und hatte die gleiche Defensive wie später nur noch am Seil. Dann eine rechte Schlaghand, wie sie ansatzloser nicht sein kann. Mordstiming, extrem gutes Auge. Absolut überragend.