Roger Federer - Der große Farewell-Thread einer Tennislegende


spatz

Animal Hoarder
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Ich hatte es ja schon mal geschrieben: Ende der 80er und in den 90ern habe gefühlt Tausende Stunden vorm dem Fernseher gesessen und Tennis geguckt. Anfangs gegen Becker, den ich irgendwie nicht mochte, dann für Sampras, dessen Spiel ich geliebt habe. Als Becker dann in Rente ging, ging bei mir irgendwie das Interesse (und die Zeit) verloren, und so kam es, dass ich mein erstes Live-Spiel von Federer erst 2018 gesehen habe. Nach Nadal gegen Djokovic in Wim war ich dann endgültig wieder angefixed und ärgere mich natürlich, dass ich eine wohl einmalige Epoche wohl nahezu verpasst habe. Komisch ist, dass ich mich emotional irgendwie nie so für Federer erwärmen konnte, obwohl er ja eigentlich als einziger Sampras Spielweise übernommen (und noch übertroffen hat, auch wenn ich es nicht gerne zugebe).
 

Gordo

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da ich die statistiken von @Hans Meyer aufmerksam lese und mir einpräge, kann ich sagen, dass er uns erst kürzlich über federers ältesten und jüngsten gegner aufgeklärt hat. es geht nämlich sogar bis 1965 (pozzi) zurück, vermutlich gibt es aber niemanden aus den jahrgängen 66 und 67, weswegen das video mit 1968 beginnt.
 

Tuco

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da ich die statistiken von @Hans Meyer aufmerksam lese und mir einpräge, kann ich sagen, dass er uns erst kürzlich über federers ältesten und jüngsten gegner aufgeklärt hat. es geht nämlich sogar bis 1965 (pozzi) zurück, vermutlich gibt es aber niemanden aus den jahrgängen 66 und 67, weswegen das video mit 1968 beginnt.

Diesen Beitrag meinst du (mit Stichwort "Pozzi" gefunden)? "Kürzlich" aber nicht so ganz, war während Halle 2021... ;)

Federers H2H gegen Spieler die am gleichen Tag Geburtstag haben ist bei 2-0 :belehr: der bisher einzige Gegner war Marinko Matosevic

Was ich aber viel interessanter finde, Auger-Aliassime ist am 8.8.2000 geboren, damit ist er klar der jüngste Gegner gg den Federer gespielt hat. Als Federer in Miami 2019 auf Shapovalov traf, war das der bisherige Rekord, Federer und Shapovalov trennen 17 Jahre und 8 Monate, mit FAA sind es logischerweise auf den Tag genau 19 Jahre
Federer ältester Gegner wird vermutlich Gianluca Pozzi bleiben, außer der ein oder andere im Forum will es vllt nochmal auf der Tour versuchen :saint: Pozzi ist am 17.Juni 1965 geboren und ist der älteste Spieler gg den Federer gespielt hat
die beiden spielten 2x gegeneinander, das erste Mal im DC 1999, vor über 22 Jahren und 2 Monaten, das war Federer damals:


Als FAA geboren wurde, wurde Federer logischerweise 19, damals hatte Federer eine 35-40 Bilanz und spielte bis dato nur ein Finale, in Marseille 2000. Mit FAA's Geburt bekam Federer einen Boost :belehr:

Mal sehen gg wen Federer noch alles spielen wird von den nach 2000er. Aktuell geht die Spanne seiner Gegner von 1965 bis 2000, also über 35 Jahre

Dann ist FAA der jüngste geblieben, nach Halle hat Federer ja nur noch in Wimbledon gespielt. Schade dass nicht noch Sinner, Musetti und Alcaraz dazu gekommen sind.
 

Hans Meyer

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Diesen Beitrag meinst du (mit Stichwort "Pozzi" gefunden)? "Kürzlich" aber nicht so ganz, war während Halle 2021... ;)



Dann ist FAA der jüngste geblieben, nach Halle hat Federer ja nur noch in Wimbledon gespielt. Schade dass nicht noch Sinner, Musetti und Alcaraz dazu gekommen sind.

Federer hätte in Genf gegen Stricker spielen müssen, leider patzte er gegen Andujar
 

Hans Meyer

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Es sagt schon einiges aus, dass Nadal schon 10 Tage vorher Bescheid wusste. Nadal betont auch nochmal, dass er das Turnier eigentlich nicht spielen konnte, das war ja aber eh schon deutlich, nachdem er nur knapp 2 Tage in London war
Nach und nach sollte in den kommenden Stunden deutlich werden, wie viel den beiden Rivalen, den Ausnahmekönnern dieser gemeinsame Abstand bedeutet hatte. "Er wusste, dass ich mich in einer schwierigen Situation befand, dass meine Teilnahme am Laver Cup fast unmöglich schien. Am 15. gab er seinen Rücktritt bekannt, aber zehn Tage vorher rief er mich an, um mir mitzuteilen, was passieren würde", erklärte Nadal mit etwas Abstand zum Event.
Dieser Auftritt, er sei sinnbildlich für die Entwicklung, die die Rivalität der beiden über die Jahre genommen habe: "Wir hatten eine sehr wichtige sportliche Rivalität, aber im Laufe der Jahre, vor allem da wir Menschen sind, die eine gewisse Affinität haben, entsteht aus so vielen Dingen, die man zusammen erlebt hat, am Ende eine Liebe", so Nadal. "In diesem Sinne haben wir, als wir älter wurden, all die Dinge geschätzt, die wir erlebt haben, wir haben die Rivalität jetzt mehr genossen als am Anfang, wo der Ehrgeiz, mehr zu gewinnen, im Fokus steht."
Insgesamt sei Federer jedenfalls ein prägender Spieler in seiner Laufbahn gewesen - auch und insbesondere abseits des Platzes: "Für mich ist er nicht nur ein sehr wichtiger Bestandteil meiner spielerischen Karriere, sondern auch jemand, der mich immer inspiriert hat, von dem ich viel gelernt habe und der mich weitergebracht hat", erklärte Nadal. "Jemand geht, der in den letzten zehn Jahren eine sehr starke Bindung zu mir aufgebaut hat. Wir haben viele Dinge zusammen erlebt, Hunderte gemeinsame Momente auf und neben dem Platz."

Ljubicic als Trainer fand ich sehr spannend, ich bin gespannt wo man ihn als nächstes sieht. Ich würde ihn gerne mit Shapovalov sehen

"Roger hat gesagt, er ist nicht traurig, er ist glücklich - vielleicht war er das auch, aber wir waren das nicht. Wir waren alle traurig. Grundsätzlich waren wir glücklich, ihn auf dem Tennisplatz erleben zu dürfen, aber in dem Moment waren alle traurig, dass es vorbei war", meinte Zverev und führte aus: "Klar habe ich geweint. Bei seinem ersten Wimbledon-Sieg habe ich geweint und bei seinem letzten Match auch."

Der 35-Jährige weiter: "Ich wusste gar nicht, dass sie so eng sind. In diesem Moment ist es aber auch egal, ob es dein Feind oder dein Freund ist. Nach all dem, was du zusammen erlebt hast, verstehst du, dass es das nie wieder geben wird. Die guten, aber auch die schlechten Momente werden nie wieder passieren. Es ist einfach vorbei. Egal, ob er dein Freund ist oder nicht, das ist einfach nur traurig."
 
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Tuco

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Federer hätte in Genf gegen Stricker spielen müssen, leider patzte er gegen Andujar

Der älteste Gegner von Nadal ist Agassi, schätze ich mal? Dann sollte er von 1970 bis 2003 auch aus fast jedem Jahrgang mindestens schon einen Gegner gehabt haben... 2002 wahrscheinlich noch nicht.
 

Hans Meyer

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Der älteste Gegner von Nadal ist Agassi, schätze ich mal? Dann sollte er von 1970 bis 2003 auch aus fast jedem Jahrgang mindestens schon einen Gegner gehabt haben... 2002 wahrscheinlich noch nicht.

genau, danach kommen Younes El Aynaoui und Ivanisevic, der Marokkaner ist ein Tag älter als Ivanisevic, beide sind 1971 geboren
 

Hans Meyer

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Anmerkung 1: Alle Videos sind auf Youtube abspielbar
Anmerkung 2: Es gibt im Forum eine maximal Anzahl an Videos für einen Post, deshalb trenne ich den Post, damit alle Links eine Vorschau haben
Teil 1: Die Anfangsjahre
Teil 2: Erstes Finale & erste Olympische Spiele (2000)
Teil 3: Erster Titel & Sieg über Sampras in Wimbledon (2001)

Teil 4: Erster Masterstitel, Einzug in die Top 10 & Grand Slam Enttäuschungen

Nach dem enttäuschenden Saisonabschluss 2001 haben Federer und sein Team große Ziele für die neue Saison. Sein Fitnesstrainer Pierre Paganini war überzeugt, dass die Knochenhautentzündung im Juli/August 2001 Federer die Teilnahme am Masters Cup gekostet hat. Die Knochenhautentzündung kam oben drauf auf die Leistenprobleme, die er schon in Wimbledon gegen Björkman hatte. Eines der Ziele für die neue Saison war klar, dieses Mal sollte er die Qualifikation für den Masters Cup schaffen, dafür trainierte er auch sehr hart in der Vorbereitung.
Das Jahr 2002 begann Federer einmal mehr beim Hopman Cup, für die Schweiz nahmen dieses Mal Roger Federer und Miroslava Vavrinec teil. Für die Schweizer war das sportlich sehr enttäuschend. Gegen Australien und Spanien verloren die Schweizer jeweils mit 0-3. Gegen Hewitt verlor Federer mit 3-6, 6-0, 4-6, es sollte nicht Federers einzige Niederlage gegen Hewitt in diesem Jahr bleiben. Gegen Robredo verlor er sogar in 2 Sätzen. Im Mixed waren Federer und seine zukünftige Frau Mirka auch chancenlos. Mirka verlor hier auch alle 3 Einzel. Gegen die Argentinier gab es dann für die beiden einen versöhnlichen Abschluss. Federer gewann das Einzel und das Paar gewann dann auch das Mixed. Nach der Partie gegen die Australier gab das Paar ein Interview, da wurde Federer auch nach dem zukünftigen DC-Captain Peter Carter gefragt, der später im Jahr verstarb. Federer dachte, dass er gegen die Nummer 1 Hewitt vielleicht sogar favorisiert ist. Für Mirka endete das Jahr sportlich auch sehr bitter, sie musste aufgrund ihres Fußes ihre Karriere beenden. 2001 feierte sie bei den US Open noch ihr bestes Ergebnis, als sie in Runde 3 gegen Henin ausschied. Federers sportlicher Entwicklung tat es gut, dass er danach Mirka immer an seiner Seite hatte als Beraterin.
Für Federer ging es wie im Vorjahr in Sydney weiter, da war die Nummer 13 der Welt an 2 gesetzt. In Runde 1 wartete direkt der aufstrebende Spanier Robredo, gegen den er ja noch in der letzten Woche das inoffizielle Duell verloren hatte. Hier in Sydney gewann Federer nach zwei knappen Tiebreaks. Mit Siegen über Malisse, Rios und Roddick zog Federer in sein 6. Finale ein und konnte gegen Chela dann auch endlich seinen 2. Karrieretitel feiern.
Bei den Australian Open wartete einmal mehr Michael Chang, wie 2 Jahre zuvor ließ Federer Chang in Runde 1 der Australian Open keine Chance beim 6-4, 6-4, 6-3.
Federer gab auch in den nächsten beiden Runden gegen Savolt und Schüttler keinen Satz ab und dann wartete Haas im Achtelfinale. Federer galt nach dem Titel in Sydney und den souveränen Runden als einer der heißesten Außenseitertipps. Gegen Haas entwickelte sich eines der hochklassigsten Partien des Jahres. Im 1. Satz war Federer dran am Satzball, als er bei Aufschlag Haas den Deutschen unter Druck setzte und einen Smash spielen musste. Der Ball kam zurück und Federer patzte am Netz mit der Rückhand. Danach ging es in den Tiebreak und dort war Federer ab dem 3-3 zu fehlerhaft. Die Sätze 2 und 3 gingen an den Schweizer, im 4. Satz führte Haas 5-3, aber Federer war im letzten Game dran, im Video kann man das ab 29:10 sehen. Beide zeigten spektakuläre Schläge und Haas konnte trotz 0-30 ausservieren. Im 5. Satz hatte Federer bei 6-5 einen Matchball, auch da gaben beide alles, bis Federer eher leichtfertig mit der Rückhand gepatzt hat. Danach ging die Partie dahin. Zum 2. Mal in seiner Karriere hatte Federer das Spiel gehabt ein Grand Slam zu gewinnen, aber am Ende verlor er hier im Achtelfinale mit 6-7(3), 6-4, 6-3, 4-6, 6-8. Nach der Partie waren sich die Experten einig, wenn das die Zukunft des Tennis ist, dann ist der Sport in guten Händen.
Für Haas war das am Ende ein extrem bitteres Turnier, er gewann in der 3. Runde gegen Todd Martin in 5, im Achtelfinale gegen Federer und dann im Viertelfinale in einem Klassiker gegen Rios. Bis dann im Halbfinale Safin wartete, dort führte Haas mit 2-1 Sätzen. Das Schicksal meinte es nicht gut mit Haas und der Regen rettete dann den Russen. Das sah auch Safin so, Haas hätte das Spiel gehabt hier den Grand Slam Titel zu holen, am Ende hieß der Sieger Johansson. Wirklich bitter für Haas.
"Die Pause hat mir nicht geholfen, aber es gibt keine Entschuldigung", sagte Haas. "Mental war ich voll da, ich wollte gewinnen wie nie. Aber ich war schon ziemlich platt. Meine Beine wollten nicht mehr, ich war jedes Mal einen Schritt zu spät." Ganz anders als Safin, der im Regen die Arme gen Himmel streckte: "Ich brauchte die Pause, und Gott hat sie mir gegeben. Ohne sie hätte ich keine Chance gehabt. Ich konnte mich nicht bewegen, weil ich bei der Vorbereitung einen Fehler gemacht habe." Was für einen, bleibe ein Geheimnis. Eine Massage in der Kabine und einige taktische Tipps hätten ihm geholfen, im vierten und fünften Satz perfekt zu agieren.
Zurück zu Federer, hatte der Schweizer die Nerven je ein Grand Slam zu gewinnen? Die Zweifel sollten im weiteren Verlauf des Jahres erst wirklich zu blühen beginnen. Im Februar ging es für Federer erstmal um die Titelverteidigung in Mailand. Nach Siegen über Koubek, Davydenko (das erste von 21 Duellen), Sargsian und Rusedski erreichte Federer sein 7. Finale in seiner Karriere. Dort verlor er sehr überraschend gegen die Nummer 87 Sanguinetti mit 6-7(2), 6-4, 1-6. Gegen den Italiener hatte er bei seinem Davis Cup Debüt noch gewonnen, Bilder finde ich zu diesem Turnier nur vom 6-3, 6-7(4), 7-5 Sieg gegen Davydenko.
Anschließend ging es zum Davis Cup in Moskau, dort warteten mit Safin und Kafelnikov zwei Top 8 Spieler auf die Schweizer. Federer gewann mit 7-5, 6-1, 6-2 gegen Safin das 1. Einzel. Im 2. Einzel verlor Kratochvil unglücklich mit 3-6, 6-4, 6-1, 6-7(3), 2-6 gegen Kafelnikov. Da Federer/Rosset gegen Kafelnikov/Safin auch mit 2-6, 6-7(6), 7-6(0), 2-6 verloren, war Federer (WRL 13) gegen Kafelnikov (WRL 4) unter Druck. Der Schweizer brillierte und bezwang den Russen mit 7-6(6), 6-1, 6-1. Federer gewann damit zum 2. Mal gegen Kafelnikov, es sollte das letzte der 6 Duelle der beiden sein. Safin brachte die Russen im entscheidenden Einzel weiter und am Ende gewannen die Russen sogar zum 1. Mal in ihrer Geschichte den Davis Cup. Für Federer war das Wochenende von seiner eigenen Leistung phänomenal, der neue Davis Cup Kapitän Carter und sein alter Schützling funktionierten in Moskau.
In Rotterdam verlor Federer einmal mehr gegen Escude im Viertelfinale und dann ging es zum 1. Mal in seiner Karriere nach Dubai und dort sollte es zum Eklat kommen. Der Mittwoch war noch wenig spektakulär, Federer gewann gegen Voinea souverän. Am nächsten Tag war er beim 3-6, 1-6 gegen Schüttler (WRL 40) chancenlos. Der Turnierdirektor Jeff Chapman war sauer und weigerte sich Federer das Preisgeld oder die Antrittsprämie zu bezahlen. Laut Chapman hatte Federer getankt, die ATP sollte die Partie untersuchen und daraufhin bekam Federer das Preisgeld. Die Antrittsprämie sollte er aber erst bekommen, wenn er 2003 auch in Dubai spielt. Federer war nicht amüsiert.
“For me it was quite a surprise that the tournament director attacked me,” Federer said after his victory in the opening round in 2003. “I’m not happy that he talked badly about me.

“I believe I’m the last guy who is not giving his best, so I’m back to prove him wrong, not for the money. For me it’s important that I stay professional and give my best so people don’t come up with comments like last year.”
https://www.thenationalnews.com/spo...tanking-at-his-first-dubai-tournament-1.63185
In Indian Wells flog Federer im Achtelfinale gegen Thomas Enqvist, danach ging es nach Miami. Dort profitierte Federer im Achtelfinale von einer Aufgabe von Henman bei 6-2. Es sollte Federers einziger Sieg über Henman in ihren ersten sieben Duellen bleiben.
Federer besiegte im Viertelfinale Pavel mit 6-1, 6-1. So erreichte Federer sein 1. Mastershalbfinale in seiner Karriere. Dort wartete der aktuelle Dominator der Tour. Lleyton Hewitt hatte 3 seiner letzten 4 Turniere gewonnen, darunter den Masters Cup 2001 und Indian Wells 2002. Im direkten Vergleich führte Hewitt mit 4-1 und auch das inoffizielle Duell der beiden beim Hopman Cup 2002 gewann Hewitt. Am 30. März 2002 musste Hewitt aber erleben, wie Federer zum 1. Mal in seiner Karriere eine Weltnummer 1 besiegt. Hewitt hatte beim 6-3, 6-4 wenig Chancen. Für Federer war es nach eigenen Aussagen der zweitgrößte Sieg in seiner Karriere nach dem Sieg über Sampras.
Trotz der klaren Niederlage hinterlässt das erfolgreiche Miami-Abenteuer Spuren. Halbfinal-Verlierer Hewitt spürt, dass mit Federer ein neuer Superstar heranwachsen könnte: «Dieses Jahr kann er den ganz grossen Durchbruch schaffen», sagte der Australier nach dem Match. «Ob es für die Top 4 oder 5 reicht, dies ist eine andere Frage.»
In der Schweiz steigt die Euphorie. «Roger, so wirst du die Nummer 1», titelt der «Blick». Der «Tages-Anzeiger» analysiert, dass wohl «noch nie ein Schweizer besser ausgebildet war als dieser ‹Swiss Borg›, der dank seiner Technik auf allen Courts gewinnen kann.» Noch deutlicher wird der «Bund»: «Wenn Federer sein bestes Tennis zeigt, ist er kaum zu schlagen.»
https://www.watson.ch/sport/unverge...ssen-federer-bodigt-erstmals-die-weltnummer-1
So stand Federer in seinem 1. Mastersfinale in seiner Karriere, dort wartete der 4-fache Miami-Sieger Agassi. Federer war bei 3-6, 3-6, 6-3, 4-2 drauf und dran einen 5. Satz zu erzwingen, aber er sollte dann kein Game mehr holen. Bei 4-3 konnte er noch ein paar Breakbälle abwehren, aber insgesamt war er zu fehlerhaft.
Durch das Finale war er die neue Nummer 11 der Welt, aber mit den Top 10 sollte es erstmal nichts werden. In der 2. Runde von Monte Carlo spielte er zum ersten Mal auf der Tour gegen Nalbandian und hatte beim 2-6, 1-6 gar keine Chance. In Rom verlor er zum Auftakt direkt gegen Andrea Gaudenzi (WRL 58). Federer hatte hier mit einem etwas größeren Tennisschläger gespielt.
Nach den Enttäuschungen ging Federer mit wenig Erwartungen nach Hamburg, vor einem Jahr flog er gegen Squillari und fiel nur mit Schläger zerstören auf. Bisher war er auch noch komplett sieglos in Hamburg. Dieses Jahr war alles anders. In den ersten 3 Runden gab er keinen Satz ab und im Viertelfinale wartete der amtierende French Open Sieger Kuerten. Kuerten sollte beim 6-0, 1-6, 6-2 der einzige Spieler sein, der in Hamburg Federer einen Satz abnahm. Nach der Partie gegen Kuerten sprach Federers Trainer Lundgren von der besten Leistung auf Sand und dass er mit einer Leistung wie im 1. Satz, jeden Spieler der Welt auf Sand besiegen kann. Mirnyi und Safin waren auf dem Weg zu Federers 1. Masterstitel in seiner Karriere auch nur noch Statisten.
Damit zog Federer zum 1. Mal in seiner Karriere in die Top 10 ein, er war die Nummer 8 der Welt und die Nummer 2 im Race. Für die French Open gehörte er zum engeren Favoritenkreis. Federer meinte vor dem Turnier, dass sein Ziel sei, so wenig Kraft wie möglich in den ersten Runden liegen zu lassen. Das gelang in Runde 1 gegen Arazi auch gut. Arazi hatte eine miserable Sandsaison gespielt und war nur noch die Nummer 45 der Welt. Bei nasskalten Bedingungen machte Federer 58 unforced errors und verlor chancenlos mit 3-6, 2-6, 4-6. In den 95 Minuten ließ Federer offensichtlich wenig Kraft liegen.
Die Rasenvorbereitung läuft für die Ansprüche die er mittlerweile hat auch nicht wirklich gut. In Halle verliert er im Halbfinale gegen Kiefer (WRL 66) und in s’Hertogenbosch besiegt er zwar den ehemaligen Wimbledonsieger Krajicek (WRL 548), aber gegen dessen Landsmann Schalken verliert Federer im Viertelfinale mit 6-3, 5-7, 3-6.
Dennoch geht Federer als Nummer 5 der Buchmacher in das Wimbledonturnier. Für McEnroe ist er sogar der Topfavorit. Dort wartet in Runde 1 der unbekannte Kroate Ancic. Es ist dessen erstes Grand Slam Turnier und Federer kannte den jungen Qualifikanten (WRL 154) gar nicht und er gab hinterher auch zu, dass er ihn unterschätzt hatte. Ancic konnte auch auf Tipps von Ivanisevic setzen, der wie er aus Split stammt. Ancic war damit der jüngste Center Court Debütantsieger seit Borg 1973. Federer gelingt auf dem Center Court nichts und machte am Ende nur ein Ass. Er selbst war hinterher von seiner Leistung schockiert. Lundgren sprach davon, dass Federer nicht er selbst ist und Federer gab hinterher zu, dass er in eine Negativspirale geriet und ganz ohne Selbstvertrauen war. Es war das zweite Erstrundenaus in Serie für Federer bei einem Grand Slam, zum 2. Mal in Serie verlor er in 3. Grand Slams und Federer, das passt einfach nicht. Das war im Sommer 2002 die einhellige Meinung. Der junge Schweizer war zwar talentiert, aber hatte er die Nerven für einen Grand Slam Titel?
 

Hans Meyer

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Sportlich ging es für Federer weiter bergab, in Gstaad konnte er in Runde 1 zwar Arazi diesmal besiegen, aber im Achtelfinale verlor er gegen die Nummer 110 Stepanek. Sportlich in der Krise und privat sollte der größte Schicksalschlag seines bisherigen Lebens folgen.
Am 1. August 2002 starb Federers wichtigster Trainer und Freund Peter Carter bei einem Autounfall. Carter entdeckte Federer schon mit 9 Jahren und war bis zu seinem Tod in verschiedenen Formen immer an seiner Seite. Federer war in Toronto im Einzel schon draußen, als die Meldung ihn erreichte. Im Doppel war er noch dabei und trat dort mit einer Trauerflor an, zusammen mit Ferreira flog er dann aber dann direkt auch raus. In Cincinnati die Woche darauf war er neben sich und flog auch da in Runde 1, im Doppel zog er von der 2. Runde zurück und entschied, zurück in die Schweiz zur Beerdigung von Carter zu reisen. Er sagte auch das Turnier in Washington ab.
In Basel fand später die Beerdigung statt. Yves Allegro, Federers langjähriger Doppel-Partner im Davis Cup, erzählte: “Roger war komplett am Boden. Du konntest es an seiner Körpersprache erkennen. Und er konnte nicht aufhören zu weinen. Ich glaube, er hat während der ganzen Beerdigung durchgeweint, eineinhalb Stunden.”
Federer plagten zudem auch Schuldgefühle:
Der Grund: “Federers Mutter Lynette hatte mitgeholfen, die Reise zu organisieren. Und Roger selbst hatte Carter und dessen Schweizer Frau Silvia oft empfohlen, nach Südafrika zu fliegen”, heißt es in dem Buch.
Und weiter: „Eine Woche vor seinem 21. Geburtstag wurden Rogers ohnehin gewaltige Gefühle noch von der Rolle beeinflusst, die Federers Familie bei Carters Reise spielte. Schuld mischte sich mit Trauer.“

Sven Groeneveld, der damals das Amt des Cheftrainers beim Schweizer Tennisverband innehatte, bestätigte: “Das hat ihn am meisten geschmerzt.”
Der Journalist Clarey sah in Carters Unfall einen Schlüsselmoment, Federer wurde dadurch erwachsen und trainierte härter, auch für seinen ehemaligen Trainer. Wie sehr es Federer beschäftigte, sah man auch einmal in einem CNN Interview, fast 20 Jahre später:
https://www.nau.ch/sport/tennis/peter-carter-machte-aus-roger-federer-den-besten-der-welt-65470070

Federer sagte später, dass er durch die Beerdigung bzw. den Abschied sich wieder fürs Tennis motivieren konnte, was in den Wochen vorher nicht mehr der Fall war. Federer sah auch eine Möglichkeit in den sportlich enttäuschenden Wochen, durch die vielen Partien zu Jahresbeginn war er nicht mehr ganz frisch. Durch die frühen Niederlagen war die Energie zurück, um das große Ziel, die Qualifikation für den Masters Cup zu erreichen.
Bei den US Open erreichte Federer nach Siegen über Vanek, Chang (einmal mehr bei einem GS) und Malisse das Achtelfinale. Da wartete sein Freund Mirnyi, die beiden bisherigen Duelle hatte Federer glatt gewonnen. Zwischen 2000 bis 2005 war Mirnyi ganz ordentlich unterwegs auf der Einzeltour, später war er nur noch als überragender Doppelspieler bekannt. Das Achtelfinale war verregnet und auf einem schnellen Außenplatz stoßte Mirnyi so oft es ging nach vorne. Federer konnte an diesem Tag keinen seiner fünf Breakbälle nutzen und unterlag am Ende mit 3-6, 6-7(5), 4-6. Für Federer endete damit eine Grand Slam Saison voller Enttäuschungen und vergebener Möglichkeiten. Bei den Grand Slams konnte er 2002 nie wirklich das Niveau zeigen, was er auf der ATP-Tour gezeigt hatte.
Vom Aus gibt es keine Bilder, daher hier nur die 3. Runde gegen Malisse. Mirnyi erreichte hier sein einziges Grand Slam Viertelfinale seiner Karriere, im Einzel zumindest, im Doppel gewann er 6 Grand Slam Titel. Bei den US Open 2002 flog er im Viertelfinale in 4 gegen Agassi. Im Finale der US Open sollte Pete Sampras ein letztes Mal eine Partie auf der Tour spielen.

Nach den US Open musste Federer im Davis Cup gegen den Abstieg kämpfen, emotional auch nicht einfach, da in Marokko Carter als Captain hätte dabei sein sollen. Federer musste hier gegen Arazi und El Aynaoui ran. In Marokko auf Sand sah Federer die Marokkaner als Favoriten. Federer selbst war wenige Wochen vorher gegen Arazi bei den French Open enttäuschend in Runde 1 geflogen. Hier in Marokko startete dann aber endgültig Federers Aufstieg, er ließ beiden Marokkanern überhaupt keine Chance und besiegte beide mit 6-3, 6-2, 6-1 und auch im Doppel führte er sein Team zum Sieg, am Ende gewannen die Schweizer mit 3-2. Den Sieg widmeten sie Carter. Und Federer war damit endgültig zurück, danach gab es für Federer nur noch eine Richtung, auch wenn er erst 2003 den letzten Schritt gehen sollte. Im Davis Cup war damit Federers Bilanz im Einzel bei 10-5 (die letzten 5 Einzel gewonnen) und im Doppel bei 5-1.
In Moskau war im Viertelfinale gegen die Nummer 4 Welt Safin in zwei Sätzen Schluss. Für Safin war das einer von am Ende nur 2 Siegen gegen Federer. Eine Woche später in Wien konnte Federer mit Siegen über Robredo (WRL 36) und Moya (WRL 9) ins Finale einziehen. Im Finale gegen Novak konnte Federer seinen 3. Titel in diesem Jahr feiern. Den Titel widmete er seinem früheren Trainer Carter.
In Madrid verlor er im Viertelfinale mit 5-7, 3-6 das zweite Mal im 3. Duell gegen Santoro, es sollte die letzte Niederlage gegen den Franzosen sein. In einem kurzweiligen und variantenreichen Spiel, Santoros Spitzname war ja Magier, die Partie ist auf Youtube auch in einer guten Qualität zu finden.
Es ging als nächstes zurück nach Basel, wo er im Viertelfinale einmal mehr Roddick besiegte, das zweite von am Ende insgesamt 4 Duellen in Basel. In diesem Jahr gelang Federer eines seiner spektakulärsten Punkte in seiner Karriere, als er weit hinter der Grundlinie den Smash von Roddick mit einem Smash beantwortete, der Amerikaner war fassungslos und konnte nicht anders als seinen Schläger auf Federers Seite zu werfen (vorsichtig und kontrolliert). Roddick hatte den Punkt schon als gewonnen abgehakt.
Im Halbfinale verlor er zum 2. Mal in Serie gegen Nalbandian, dabei war er im 3. Satz noch mit 3-1 vorne. Gegen Nalbandian verlor er die ersten 5 Duelle, hier kann man sich alle Matchbälle zwischen den beiden anschauen, auch diesen hier in Basel, Bilder von der Partie gibt es auf Youtube sonst nicht mehr.
In Paris-Bercy geht es für Federer um die Qualifikation zum Masters Cup, im Achtelfinale besiegt er die Nummer 9 der Welt Haas und durch das Aus von Henman war er mit dem Viertelfinale sicher in Shanghai dabei. Gegen Haas bekam Federer also eine kleine Revanche für die Australian Open.
Im Viertelfinale gegen Hewitt war er dieses Mal beim 4-6, 4-6 chancenlos, beim Schweizer war die Anspannung etwas abgefallen nach der Qualifikation. Federer hatte am Ende 23/36 Winner/UE, Hewitt 20/23. Zudem konnte Federer keinen der 5 Breakbälle nutzen.
Zum Saisonabschluss geht es als Nummer 6 der Welt, als bestplatzierter Schweizer der Geschichte und jüngster Turnierteilnehmer, nach Shanghai zum Masters Cup. Federer sieht sich zusammen mit Ferrero als Kandidaten für den 2. Halbfinalplatz hinter Agassi. Federer besiegte zum Auftakt Ferrero, vorher hatte er beide Duelle gegen Ferrero verloren. Novak besiegte er dann mit 6-0, 4-6, 6-2. Agassi enttäuschte und verlor zum Auftakt gegen Novak, nach der 5-7, 6-2, 6-7(8) Niederlage im 2. Spiel war er schon raus. Federer gewann dann gegen den Nachrücker Johansson auch die 3. Partie und stand ungeschlagen im Halbfinale. In der anderen Gruppe kam Hewitt, der schon als Jahresendnummer 1 feststand, als Gruppenzweiter ganz knapp weiter.
Im Halbfinale Federer vs Hewitt führte der Schweizer im 1. Satz mit 3-0 und 5-2. Hewitt wehrt 5 Satzbälle ab und kann bei 6-5 zum Satzgewinn aufschlagen, da wehrt er wieder 5 Breakbälle ab. Federer nutzte im 1. Satz einen von zehn Breakbällen, Hewitt nutzte beide. Im 2. Satz ging Hewitt direkt mit 2-0 in Führung, Federer konnte zum 3-3 ausgleichen, aber bei 7-5, 5-4 servierte die Weltnummer 1 zum Matchgewinn auf, Federer konnte einen Matchball abwehren und wenig später seinen 4. Satzball nutzen. Im 3. Satz hat Federer bei 4-3 zwei Breakbälle. Dennoch hat wenig später Hewitt bei 7-5, 5-7, 5-4 seinen 2. Matchball. Er vergibt ihn mit einem Doppelfehler und Federer kommt zurück. Aber auch der Schweizer macht im nächsten Game zwei Doppelfehler und am Ende verliert er nach 3 Stunden mit 5-7, 7-5, 5-7. Hewitt nutzte erst seinen 4. Matchball, Federer nutzte nur 5 seiner 21 Breakbälle, Hewitt 6 seiner 13.
Hewitt has spoken often this week of fatigue and his battle against ill health this year.
https://www.theage.com.au/sport/tennis/hewitt-battles-into-final-20021117-gdusoj.html
Hewitt gewann im Finale nach einer weiteren Schlacht gegen Ferrero mit 7-5, 7-5, 2-6, 2-6, 6-4 den Titel, es war sein zweiter Masters Cup, zwei weitere Grand Slams hatte er bis Ende 2002 auch gewonnen. Einen weiteren dieser großen Titel sollte der damals 21-jährige Australier nicht mehr gewinnen, Schuld daran sollten neben Verletzungen vor allem auch Federer sein. Nach der sehr bitteren Niederlage war Federers Bilanz gegen Hewitt bei 2-6. Der US-Journalist fragte nach dem Halbfinale im Pressezentrum, ob jemals eine bessere Partie gesehen wurde.
 
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Hans Meyer

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Wäre schön, ihn bei Schaumatches wieder auf dem Feld zu sehen

Darüber hinaus gab Ljubicic einen Einblick in die Schwierigkeiten, die sich Federer bei seinem Comeback 2021 in den Weg stellten. "Das Problem war, dass er letztes Jahr, als er in Doha zurückkam, nie bei 100% war. Es gab kein Turnier oder Training, bei dem alles in Ordnung war", erklärte Ljubicic.
 
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