Seit den French Open 2005 als Nadal auftauchte bis heute hat Federer deutlich mehr GS Titel geholt, was auch ein Faktor ist den man nicht ignorieren kann.
Ich glaube kaum, dass man das so pauschal sagen kann. 12:9 steht es in dieser Bilanz der gewonnenen Grand Slam Titel für Federer seit den French Open 2005. Weder ist das deutlich mehr, noch beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Federer zu dem Zeitpunkt damals am Anfang seiner Prime steckte und Nadal noch ein ziemlich roher Spieler war, der sich erst auf anderen Belägen abseits von Sand entwickeln musste und gerademal 18 war. Völlig unterschiedliche Start-Voraussetzungen. Klar er gewann 2005 schon 11 Titel, aber ändert nichts daran, dass er ein roher Spieler war, der nur dank einer erbärmlichen Konkurrenzsituation (Ljubicic Nr. 3 der Welt
) die Nr. 2 der Welt im Sommer 2005 wurde.
Federer hat seine Generation dominiert, nicht aber Nadal
Aber Nadal ist der einzige All time great dieser Ära neben Federer. Er gehört zu seiner Generation wie Hensel zu Gretel. Man kann es doch nicht einfach trennen.
Nadal hat Federer dominiert, nicht aber seine Generation (bis jetzt)
Hat er nicht? 15:7 Bilanz gegen Djokovic (klar alleine 9-0 auf Sand, aber die beiden wichtigsten Hardcourtduelle gewann Nadal; bei Olympia 2008 und das US Open Finale 2010). Wen interessieren da Cincinnati oder Paris Bercy Semis? Die Siege würde Nole alle gerne gegen Nadals Olympiagold und US Open Titel tauschen. Da wette ich. Gegen Murray sieht Rafa alt auf Hartplatz aus, stimmt, aber dominiert ihn auf Rasen und Sand und wenn Spieler A Spieler B auf mehr Belägen dominiert als B Spieler A, ist es klar wer wen dominiert. Bleibt Delpo, aber da sollten wir abwarten, zu wenige Duelle ergeben eine zu kleine Stichprobe. Söderling? Klare Bilanz gegen ihn, im gesunden Zustand in Paris und Wimbledon weggefegt. Berdych? Chancenlos im Wimbledon-Finale.
Ich denke, wenn jemand im Alter von 24 bereits Rekord Masters-Sieger ist (obwohl Federer durch sein Alter an deutlich mehr Masters Turnieren teilgenommen hat!), dann sehe ich nicht wie er seine Generation nicht dominiert haben soll. Das widerspricht sich, erst recht wenn derjenige im lächerlichen Alter von 24 den Karriere Slam und 9 GS Titel hat und der Erste ist, der seit Laver Paris-Wimbledon-NYC hintereinander gewinnt (drei Mal hintereinander hat er jeden besiegt, der zuvor Federer ausgeschaltet hat). Damit hat er alleine in den letzten 3 Grand Slam-Finals (9:1 Sätze gegen Söderling, Berdych und Djokovic) sehr wohl einmal mehr bewiesen, dass er auch die Konkurrenz, die nicht Federer heißt, klar dominieren kann.
Man kann natürlich (und ich denke das tust du in diesem Fall auch, gehe mal davon aus, da du es bei einer Diskussion zuvor schonmal erwähnt hast) mit den vielen Niederlagen über die Jahre bei den US Open und Australien Open argumentieren gegen die Tsongas, Gonzalez, Ferrers, Youzhnys und Murray/Delpo. Dennoch hätte man da Nadal einfach eine gewisse Entwicklungszeit einräumen sollen. Federer selbst erreichte erst mit 24 sein erstes French Open Halbfinale. Also das Alter in dem Nadal sein schwächstes GS Turnier gerade gewann. Federers Entwicklung auf Sand war steinig und vergleichbar mit der von Nadal auf Hart. Und wie bereits gesagt sehe ich nicht Nadals Klasse als Tennisspieler der Jahre 2005-2006 als Grund wieso er Nr. 2 der Welt war und deshalb schon als frühreif und "fing viel früher an mit dem Spitzentennis" und besser als Federer im gleichen Alter betitelt wurde, sondern schlichtweg die fehlende Konkurrenz außerhalb der Sandplätze. Mit den heutigen Murray und Nole wäre der rohe Nadal von 2005 und 2006 nie und nimmer ständig Nr. 2 der Welt geblieben.