Roger Federer, können Sie diese Enttäuschung in Relation stellen? Vielleicht mit der Finalniederlage in Wimbledon 2008?
Roger Federer: Ach, das ist kein Vergleich. Das in Wimbledon war emotional viel schwieriger. Hier wars ein Viertelfinal, der Gegner hat wirklich gut gespielt, es waren seine Bedingungen. Ich bin zwar enttäuscht, aber es könnte schlimmer sein.
Wie sehr trauern Sie um Ihre tolle Halbfinal-Serie?
Das passiert halt irgendwann einmal. Ich habe eine tolle Serie hingelegt. Aber ich habe ja immer noch die Viertelfinal-Serie, die weiterläuft. Nein, im Ernst: Wenn mir nach der Niederlage gegen Kuerten hier vor sechs Jahren angeboten worden wäre, jetzt 23 Grand-Slam-Halbfinals hintereinander zu erreichen, hätte ich unterschrieben. Ich bin sehr stolz auf diesen Rekord. Er ist einer der grössten in meinen Geschichtsbüchern.
Hatten Sie vielleicht geahnt, dass es diesmal gegen Söderling nicht reichen könnte? Hatten Sie ein schlechtes Gefühl?
Nein. Mit allem Respekt vor meinen Gegnern – aber wenn ich ehrlich mit mir selber bin, weiss ich, dass ich alle Spiele gewinnen kann. Wenn ich gut und solid spiele, gewinne ich die Matches.
Sie verpassen nun vielleicht den Sampras-Rekord, wenn Nadal am Sonntag gewinnt. Danach könnte die Nr. 1 in die Ferne rücken. Wie viel geben Sie dafür, diesen Rekord zu holen?
Wenn ich die Nr. 1 verliere, ist es für mich klar, dass ich sie wieder zurückholen will. Es ist ja nicht so, dass ich mich zurücklehne oder weniger Turniere spiele, seit ich Kinder habe. Wenn ich die Nummer 1 dann zurückhole, wird das umso schöner.
Wer soll hier in Paris gewinnen?
Wenn Rafa nicht gewinnt, hätte ich den Rekord. Aber so denke ich nicht. Der Beste soll gewinnen und das ist Nadal hier momentan