Rookies im 1. Jahr sind ja immer noch eine gewisse Unsicherheit in der Bewertung, am Ende der zweiten Saison hat man aber für die Sophomores bereits einen ganz guten Eindruck, auch wenn das dritte Jahr gemeinhin als das „Durchbruchsjahr“ bekannt ist.
Daher hier mein Sophomore-Ranking Lottery-wise (Platz 14 bis 1)
Honorable mentions: Chris Duarte, Isaiah Jackson, Bones Hyland, Cam Thomas, Santi Aldama, Tre Mann, Moses Moody
14. Jalen Suggs (Pick 5)
Immer noch weit entfernt davon seine draft-Platzierung zu rechtfertigen, aber es war ein ordentlicher Schritt vorwärts dieses Jahr. 3er Quote deutlich gesteigert, TOs verringert und zumeist sehr gute POA Defense gespielt. Ob es zum Starter reicht, muss man sehen, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung.
13. Ayo Dosunmo (Pick 38)
Nach anfänglichem Hype sah man dieses Jahr dann doch, dass er nicht so einfach die Lonzo Ball Verletzung vergessen machen konnte. Zudem wollte der Wurf nicht so fallen wie noch letztes Jahr. Trotzdem ein großer Steal, denn er bleibt ein sehr guter Verteidiger und Guard-Allrounder von der Bank.
12. Jonathan Kuminga (Pick 7)
Nach wie vor ein großes Talent, der dieses aber zu selten zeigen darf und dann auch nicht immer zu überzeugen weiß. Arbeitet er an seinen Schwachstellen, könnte er aber auch mal ein Schweizer Armeemesser werden, der seinem Team mit fast allem helfen kann.
11. Corey Kispert (Pick 15)
Ich gebe es nicht gerne zu – denn es bedeutet eine ordentliche Fehleinschätzung von mir pre-Draft – aber Kispert hat sich zu einem wertvollen Spieler entwickelt. Er füllt seine Rolle als low usage Scorer sehr gut aus, überzeugt mit Wurf, Cuts und generell hoher Effizienz. Allerdings stellt er defensiv eine Schwachstelle dar und dürfte die aufgrund fehlender lateraler Geschwindigkeit auch nicht groß verbessern können. Damit ist er in Washington aber nicht allein.
10. Quentin Grimes (Pick 25)
Spielzeit fast verdoppelt und sich unter Tom Tibbodeau als Starter festgesetzt, da muss er vieles richtig machen. Unspektakulärer, aber wertvoller Rollenspieler mit gutem Wurf und starker Verteidigung.
9. Herbert Jones (Pick 35)
Groß steigern konnte er sich nicht in 22/23, aber er bleibt weiterhin einer der besten Wing-Defender der Liga, gepaart mit unterschätztem Playmaking und Cutting. Wenn doch nur sein 3er konstanter fallen würde.
8. Alperen Sengün (Pick 16)
18/11/5/1/1 lautet seine Statline per 36 Mins. Beeindruckende Entwicklung in seinem zweiten Jahr und ein Lichtblick der Rockets. Blöderweise kann man ihn meist nicht so lange spielen lassen, weil er entweder Foulprobleme hat oder er defensiv bei vielen matchups noch überfordert ist. Mit dem richtigen frontcourt Partner aber ein building Block für Houston.
7. Trey Murphy III (Pick 17)
Als reiner 3&D Spieler gedraftet, zeigte er dieses Jahr neue Facetten in seinem Spiel, vor allem das Attackieren von close outs. So demonstrierte er mit einer statline von >60% 2er, >40% 3er und >90% FTs bei > 200 verwandelter Dreier seine immense Effizienz und zuletzt mit mehreren >30 Pts Games sein offensives Potenzial. Das Ganze bei deutlich verbesserter Defense. So jemanden braucht fast jedes Team. Ein paar mehr Rebs bei 6’10 Größe dürften es aber gerne noch werden.
6. Jalen Green (Pick 2)
Punkteausbeute deutlich gesteigert im 2. Jahr, die Effizienz, Defense oder Spielintelligenz leider nicht. Er ist noch jung und spielt in einem sehr grünen Team. Es kann also alles noch kommen, aber ich fürchte er ist der Spielertyp, um den herum sich einfach keine erfolgreiche Mannschaft aufbauen lässt, egal wie toll die Stats und Highlights aussehen mögen.
5. Josh Giddey (Pick 6)
Galt am Draftday noch als reach, aber zeigte diese Saison, dass mit ihm zu rechnen ist. Insbesondere seine Offense zeigte sich viel effizienter und kreativer, gerade auch was die Abschlüsse am Brett betrifft. Auch er ist ein Hauptgrund neben SGA, warum OKC so einen Sprung machen konnte.
4. Scottie Barnes (Pick 4)
Der RotY stagnierte diese Saison, zeigt aber nach wie vor sein modernes allround game vom forward spot aus, wo er mit Playmaking, Defense und Spielintelligenz überzeugt. Jetzt müssen noch Wurf und Abschluss besser werden.
3. Franz Wagner (Pick 8)
Nochmal einen großen Schritt gemacht und das trotz der komplett neuen Offense neben Banchero. Zudem machte er nahezu jedes Spiel. Ich denke er wird langfristig eine gute zweite, oder hervorragende dritte Option bei schönem allround game darstellen und lässt sich in nahezu jedes Team integrieren.
2. Cade Cunningham (Pick 1)
Ausnahmsweise lasse ich schieres Talent gelten und strafe ihn wegen der Verletzung nicht ab. Zweite Saisonhälfte letztes Jahr sah das gut aus, aber insgesamt bleibt die Frage, ob er effizient genug spielen kann, um die Draftplatzierung langfristig zu rechtfertigen. Sollte es mit einem Top-Pick klappen, hat er seinem Team mit der Verletzung womöglich einen großen Gefallen getan. Wenn es dann nächstes Jahr nicht besser wird, dürfte er in dieser Liste aber stark fallen.
1. Evan Mobley (Pick 3)
Sicherlich nicht so flashy wie der ein oder andere, aber der Prototyp eines modernen Bigs und einer der Gründe, warum Cleveland so einen Sprung gemacht hat seit sie ihn gedraftet haben. So jemanden gibt es nicht alle Tage und Houston sollte sich in den Hintern beißen ihn nicht an 2 gezogen zu haben als die Chance da war.
In Summe ein durchaus starker Jahrgang wie ich finde. Gerade auch was das Starter-Potenzial und die Tiefe solider Rollenspieler betrifft. Es fehlt allerdings an einem ganz dominanten Franchise Spieler.
Und noch ein paar Worte zu den Upside Picks, die alle draft-Experten so gerne einfordern. Der Big Swing for Greatness, high ceiling aber low floor, high risk high reward, usw. usw.
Letztes Jahr fielen einige Spieler in diese Kategorie und landeten bereits am draft Tag zumeist später als (in den Mock Drafts) gedacht. Aus gutem Grund, sind sie doch einfach noch weit davon entfernt produktive NBA Spieler zu sein. Und wenn man das Ende der 2. Saison sagen muss, ist es leider oftmals so, dass sie es auch nicht mehr schaffen. Zumindest nicht zum erhofften Allstar-Potenzial. Jalen Johnson, Keon Johnson, Usman Garuba, Kai Jones, JT Thor, Ziaire Williams, J. Kuminga fallen in diese Kategorie und warten nach wie vor auf konstante Spielzeit. Mal schauen, ob es nächstes Jahr was wird. In der Zwischenzeit freuen sich die anderen Teams über produktive Spieler mit niedrigerem ceiling.