Patrick schrieb:Ich bin dafür, dass jeder Dopingsünder verfolgt und gesperrt wird, so auch James Toney. Die Härte seiner Strafe sollte davon abhängen, ob Toney nachweisen kann, dass er die Medikamente für den Heilungsprozess genommen hat. Viel interessanter finde ich meine Einstellung zum Kampf.
Wenn Tyler Hamilton im Radsport dopt und Olympiasieger wird, dann stellt sich bei mir das vielleicht naive Gefühl ein, dass der saubere Zweite nur durch Doping von Hamilton bezwungen werden konnte. Im Fall Ruiz denke ich nur, dass Toney Ruiz so und so geschlagen hätte und in meinen Augen macht es Ruiz als Weltmeister nur noch lächerlicher, auch wenn es nur richtig ist, dass er seinen Titel zurückbekommt. Normal sollte das Ansehen von Ruiz nicht unter einem unter unlauteren Bedingungen verlorenen Kampf leiden, aber ich kann trotzdem nur über Ruiz lachen.
Im Rekord steht vielleicht jetzt "No Contest", aber alle wissen doch, dass es in Wirklichkeit auch ein "No Contest" zu Gunsten von Toney war. Denkt jemand Ruiz hätte gegen einen sauberen Toney gewonnen und wie seht ihr Ruiz nach dem Kampf ?
Bei mir ist das ähnlich. Es gibt eine ganze Menge Sportarten, wo ich wirklich glaube, daß man sich mittels Doping einen Riesenvorteil verschaffen kann. Grundsätzlich denke ich, daß bei allen Sportarten, die von Kraft und Kondition leben, beispielsweise beim von Dir genannten Radsport, dieser Vorteil gegeben sein kann. Bei eher technischen Disziplinen sehe ich dagegen Doping als nicht so hilfreich an, da dort andere Attribute gefragt sind. Nun sehe ich Toney eher als technischen Boxer, denn als jemand, der durch Kraft und Kondition seine Kämpfe gewinnt. Klar muss auch Kondition vorhanden sein, aber Toney´s Attribute sind halt mehr die Beweglichkeit, Reflexe, das gute Auge und sein aussergewöhnliches boxerisches Talent und das sind Attribute, die wohl eher nicht durch Doping beeinflusst werden.