Starker Sieg mit beeindruckendem dritten Viertel. Und man sieht mMn ganz gut, dass es für die Hornets vorteilhaft ist, ein Roundscoring-Team zu sein, welches die offensive Verantwortung auf mehrere Schulter überträgt. Man hat 3 Spieler, die erste Scoring-Option sein können (Peja, Paul, West). Im ersten Spiel konnte West dominieren, Paul hielt sich zurück bzw. wurde gut verteidigt. Im zweiten Spiel konzentrierten sich die Spurs auf West und konnten ihn auch erfolgreich limitieren. Doch das führte dazu, dass Paul und Peja mehr Platz hatten und gute Würfe bekamen. Auch ein Chandler ist immer für 10 bis 15 Punkte gut, auch wenn er gestern offensiv nicht groß aufspielte. In der ersten Runde waren Wells/Pargo die nötigen offensiven Unterstützungen, gestern hingegen konnten Wright/Peterson überzeugen. Wright war mit zwei Dreiern zur Stelle, als San Antonio im 2. Viertel einen kurzen Run hatte und brachte Energie in der Defense, auch wenn er nachwievor viele "Rookie Mistakes" begeht. Peterson hingegen ist der ideale Mann für den fünften, zumeist unterschätzten Rollenspieler. Er bestraft das Doppeln gegen Paul, Peja und West, so wie gestern mit 7 Punkten im 3. Viertel, und ist auch in der Defense engagiert. All das führt dazu, dass die Hornets in der Offense schwerer ausrechenbar sind, als bspw. die Cavs, gegen die San Antonio nur James halbwegs unter Kontrolle halten musste, was auch zu einem recht deutlichen Sweep in den Finals führte.
Dennoch ist die Serie noch nicht gegessen. Zwei Spiele wurden gewonnen, damit hat man ein gutes Fundament, um die Serie für sich zu entscheiden. Mehr nicht. Denn erstmal sollte man beweisen, dass man auch in San Antonio gewinnen kann. Und gerade wenn ich mir anschaue, wie schlecht die Spurs gestern gespielt haben ... das wird in Spiel 3 und 4 keine so deutliche Angelegenheit. Ginobili und Parker werden nicht nochmal einen so schlechten Tag erwischen, man wird nicht nochmals so oft den Ball verlieren und das 3. Viertel der Hornets so unterschätzen. Auch auf "Adjustments" bzgl. der Match-Ups darf man gespannt sein, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass Popovich weiterhin mit Bowen gegen Paul und Finley/Ginobili gegen Peja verteidigen wird. Wie gesagt: Das werden meines Erachtens ganz enge Spiele.
PS: Und wie schon nach Spiel 1 erwähnt: Ich sehe weiterhin keine "Adjustments", die Popovich groß machen könnte, um Duncan ins Spiel zu bringen. Zum einen hat man mit Chandler einen der besten Postverteidiger in den eigenen Reihen und zum anderen kann auch ein ausgezeichneter Mann wie Duncan nichts machen, wenn sofort die Double Teams kommen. Hier gilt es die Lücken und Räume, die durch das Doppeln und Rotieren entstehen, besser zu nutzen. Nur dass es hier bisher an effektiver Umsetzung mangelte, insbesondere in den zweiten Halbzeiten der Spiele (115-74 zu Gunsten der Hornets). Wenn Ginobili, Parker, Finley, Udoka und Bowen schlechte Entscheidungen treffen und/oder die Würfe nicht treffen, dann kann Duncan am wenigsten dafür, denn seine Aufgabe, das Herauspassen aus dem Doppeln, erledigt er makellos.