Irenicus schrieb:
Man könnte es auch umdrehen und sagen:
Orlando:
FG% 48.4
3FG% 36.4
Reb 46
Blocks 4
Detroit
FG% 36.1
3FG% 21.4
Reb 38
Blocks 3
Pistons treffen über 12% schlechter (!!!) aus den Feld, machen die 3er nicht rein, insgesamt weniger Rebounds, weniger Blocks und trotzdem haben die Pistons gewonnen. Fast schon peinlich für die Magic bei so einem Quotenunterschied nicht als Sieger vom Platz zu gehen.
Naja, etwas differenzierter betrachtet bringt dir eine deutlich bessere Trefferquote aber nur einen Vorteil, wenn du ungefähr gleich viel Würfe aus dem Feld genommen hast. Die Prozentzahl alleine sagt ja nichts aus, wenn man sie nicht auch in Beziehung zur Menge setzt. Nur wenn man nahezu gleichviel FGA hat, macht sich dieser Unterschied nämlich auch auf dem Scoreboard bemerkbar, so stehen ja dank knapp 20 Würfen mehr für Detroit fast genauso viele verwandelte Field Goals auf der Haben-Seite (61-60).
Bei guter Reboundarbeit von unserer Arbeit am eigenen Brett müsste deshalb der Unterschied bei den Rebounds noch größer sein, aber Detroit wollte die Dinger in der Offense einfach mehr als wir (man spricht da ja gerne von outhustled und outworked) und hat auch deutlich besser ausgeblockt. Das kann mal passieren, sollte es aber nicht in den Playoffs und schon gar nicht bei einem Spiel, wo die Saison zu Ende gehen kann. Wirklichen Einsatz habe ich bei uns eigentlich nur die letzten 3-4 Minuten gesehen, wo man sich dann bewusst wurde, dass einem die Anzahl der Possessions so langsam weg läuft, um das Spiel noch zu gewinnen. Davor war es kein rümlicher Auftritt und in meinen Augen auch mehr als enttäuschend.
Die weniger verwandelten Dreier hat Detroit durch die mehr verwandelten Freiwürfe locker wieder ausgeglichen, und die Anzahl der Blocks sind so minimal, dass das eigentlich gar nicht ins Gewicht fällt. Wobei wenn man sich die Anzahl der FGA ins Gedächtnis ruft, die Pistons effizienter geblockt haben.
Was allerdings nicht passieren darf, sind die verworfenen Freiwürfe (in diesem und im letzten Spiel; wenn man schon einen Wackelkandidaten wie Howard hat, muss der Rest nahezu perfekt sein und darf keine Punkte liegen lassen wie Lewis und Jameer) und die von mir angesprochenen nicht vom Gegner forcierten Turnover. Damit meine ich Turnover, wo der Gegner eigentlich keinen Beitrag leistet, damit der Ball verloren geht. Da fallen mir letzte Nacht auf Anhieb 5 Situationen ein (Nelson dribbelt sich den Ball vom Fuss ins Aus, beim Alley Oop-Versuch wird der Ball ans Brett geschmissen, Hedo wartet nicht, bis Howard seine Position im Post einnimmt und ausbalanciert ist, wodurch der Ball durch die Hänge gleitet, du schmeisst einen Inbounds-Pass direkt ins Aus, du schaffst es nicht, den Ball an den 3 Meter entfernten, völlig offenen Evans zu bringen, weil der Pass zu ungenau ist), und wenn ich mir das Spiel noch einmal anschauen würde, dann gab es bestimmt noch ein Paar mehr. Solche Dinger kann man sich einfach nicht leisten und sind ein Zeichen von fehlender Konzentration, Erfahrung, Dummheit, Cleverness, weiß der Geier. Und genau mit solchen Dingern hat Detroit u. a. die Serie für sich entschieden, weil sie in den wichtigen Situationen besser gespielt haben.