Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59

Tuco

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Wie sieht es aus Deiner Sicht generell mit Sanktionen gegen Russland aus? Haben die einen "Effekt auf den Krieg" oder eher nicht? Und wenn nicht, sollte man dann generell keinerlei Sanktionen gegen Russland erheben? Und wenn ja, warum ist es berechtigt, dass die russische Rentnerin in Kasan davon betroffen ist, aber der russische Tennisspieler, der sowieso schon ein privilegiertes Leben führt, sollte möglichst nicht davon betroffen sein?

Ich halte die Sanktionen eher für Aktionismus und Symbolpolitik, und das hat ja in gewisser Weise seine Berechtigung, damit die Ukrainer Solidarität spüren. Das kann und sollte man gerne machen, wenn es zumindest einen gewissen Sinn ergibt. Im Sport unterstütze ich das bei den Nationalmannschaften absolut, auch im Tennis beim Davis Cup etc. - Nationalmannschaften repräsentieren eben tatsächlich das Land. Einzelsportler treten dagegen in erster Linie für sich selbst an, das geht mir einfach zu weit für ein reines Symbol ohne realistische Hoffnung auf einen konkreten Effekt.

Ist off topic, aber da danach gefragt wurde:
Bei den wirtschaftlichen Sanktionen kommt es für mich darauf an, dass man mit den Sanktionen Putin auch direkt treffen kann. Das ist natürlich schwierig, weil der ein isolierter und schwerreicher Diktator ist, der die russischen Medien kontrolliert. Man mag ihn insofern treffen, dass Sanktionen im wirtschaftlichen Bereich (gerade Energie) sein Vermögen reduzieren, und Multimilliardäre dafür bekannt sind, dass sie das stört, auch wenn es eigentlich keinen Einfluss auf ihr Leben hat. Aber genug, dass es ihn in von seinem Wahn abbringt, die Ukraine "Heim ins Reich" holen zu wollen? Da war und ist meine Zuversicht sehr gering. Falls wirklich berechtigte Hoffnung darauf bestünde, dass man den russischen Staat so ruinieren kann, dass sie die Soldaten nicht mehr bezahlen können und diese dann massenhaft desertieren, wäre es etwas anderes. Aber wie soll das gehen, so lange etwa China sich niemals beteiligen wird?

Dass man mit Sanktionen die russische Bevölkerung so in die Verzweiflung treiben kann, dass sie Putin stürzen, glaube ich absolut nicht, das verhindert alleine schon die staatliche Propagandamaschine und die berechtigte Angst derer, die ihn überhaupt stürzen wollen, vor den persönlichen Konsequenzen. Wirklich effektiv sind insofern wohl in erster Linie Waffenlieferungen, da halte ich die Haltung der SPD deshalb auch für peinlich bis skandalös. Was Putin versteht, ist militärische Stärke, und da gilt es, die Ukrainer mit allem zu unterstützen, was irgendwie möglich ist, das sehe ich letztlich als einzige realistische Möglichkeit, den Krieg zu stoppen.


Ansonsten kann jeder russische Tennisspieler problemlos weiterhin seinem Beruf nachgehen. Wie kommt man eigentlich auf die skurrile Idee, dass der Ausschluss von westlichen Tennisturnieren für russische Spieler einem Berufsverbot gleich kommt?

Da kann ich mich @L-james nur anschließen, das ist nun wirklich wortklauberischer Unsinn. Es ist kein Berufsverbot im engen Wortsinn, aber eine derart große Einschränkung, dass es dem faktisch sehr nahekommt.

Um die konkreten Spieler geht es mir dabei übrigens nicht - mit Medvedev kann ich mal gar nichts anfangen (für mich derjenige, der mal auf #1 stand mit dem am wenigsten attraktiven Spielstil, an den ich mich erinnern kann), bei Rublev bin ich auch weit davon entfernt, ein Fan zu sein, der Rest spielt keine große Rolle. Aber ich halte die Maßnahme eben für sinnlos und ungerecht Spielern gegenüber, die sich selbst nichts haben zu Schulden kommen lassen. Und wenn es keinen sehr guten Grund für etwas anderes gibt, sollte man schon auf das Individuum schauen und nicht auf die Nationalität. Dass man Spieler, die Putin ausdrücklich unterstützen oder sich mit dem "Z" zeigen etc., sofort sperren sollte, da wird hier jeder sofort zustimmen. Aber so einen Fall gab es bisher nicht mal ansatzweise.
 
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tamtam

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Absolut richtige Entscheidung diese Spieler nicht antreten zu lassen, solange diese nicht klar Stellung beziehen. Schade nur das die ATP/WTA hier nicht konsequent mitzieht. Es muss alles dafür getan werden das man es schafft Putin irgendwie aufzuhalten. Je mehr kleine Opfer man bringt, wie zb einen Tennisspieler an einem Turnier nicht mitzuspielen zu lassen um so besser.
 

rÖsHti

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Müssen eigentlich nur die russische Spieler klare Stellung nehmen oder ALLE Spieler?
 

L-james

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Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich hat die Entscheidung der Wimbledon-Organisatoren kritisiert, russische und belarussische Spieler vom diesjährigen Turnier auszuschließen.

"Aus meiner Sicht setzt Wimbledon ein falsches Signal", sagte Stich in einem Gast-Kommentar auf tennismagazin.de. Der Schritt sei nicht nachvollziehbar und inakzeptabel.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei "durch nichts zu rechtfertigen und fügt so vielen Menschen unverschuldet Leid zu", sagte Stich. Dennoch könne man einen Menschen "nicht aufgrund seiner Herkunft und seines Geburtslandes diskriminieren". Nur weil ein Profi aus Russland oder Belarus stamme, heiße das ja nicht, dass er die Aktionen seiner Regierung gutheiße und unterstütze: "Er will einfach nur Tennis spielen und seinem Beruf nachgehen."

Es hätte eine viel größere Signalwirkung, so Stich, wenn die Spieler eine gemeinsame Botschaft im Rahmen des Turniers senden würden. Der 53-Jährige hat die International Tennis Hall of Fame aufgefordert, ein Statement zur Wimbledon-Entscheidung abzugeben. "Ein Statement im Sinne des Sports könnte ein wichtiges Signal sein, ohne zu politisch zu werden. Und es würde zum Ausdruck bringen, dass Tennis ein Sport des Miteinander und des Zusammenhalts ist", sagte Stich.
 

L-james

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Russland wird die Eishockey-WM 2023 entzogen. Das macht absolut Sinn und ist nachvollziehbar, aber nicht Diskriminierung von einzelnen Menschen aufgrund russischer Herkunft.
 

Jerry

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"Es hätte eine viel größere Signalwirkung, so Stich, wenn die Spieler eine gemeinsame Botschaft im Rahmen des Turniers senden würden."

Zusätzlich könnte man bei den TV-Bildern sicherstellen, dass bei den Kameraeinstellungen immer eine Botschaft gegen den Krieg sichtbar wäre und/oder die ukrainische Fahne.
Wahrscheinlich würden dann die TV Sender in Russland das gleiche machen wie bei der BuLi und die Bilder nicht zeigen und damit könnte man vielleicht mehr erreichen, wenn eben der russische TV-Zuschauer sich wundert, weshalb Wimbledon auch nicht übertragen wird...
 

L-james

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Es wird halt lieber auf Unmenschlichkeit mit Unmenschlichkeit geantwortet und die Partei die antwortet, sieht sich als Gutmensch und rechtfertigt ihre Handlungen damit.
Schlimm ist, dass zu viele Leute das auch noch unterstützen.
 

Ason

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Es wird halt lieber auf Unmenschlichkeit mit Unmenschlichkeit geantwortet und die Partei die antwortet, sieht sich als Gutmensch und rechtfertigt ihre Handlungen damit.
Schlimm ist, dass zu viele Leute das auch noch unterstützen.

Schlimm ist eher mit welcher Vehemenz du hier diese "Unmenschlichkeit" anprangerst, wo man doch sonst keine Äußerungen von dir zur Ukraine-Thematik liest.

Dir geht's doch nur darum, dass für dich "beste" Sporterlebnis zu haben. Ja, ist dann natürlich doof, wenn so ein blöder Krieg dazwischenkommt...
 

L-james

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Schlimm ist eher mit welcher Vehemenz du hier diese "Unmenschlichkeit" anprangerst, wo man doch sonst keine Äußerungen von dir zur Ukraine-Thematik liest.

Dir geht's doch nur darum, dass für dich "beste" Sporterlebnis zu haben. Ja, ist dann natürlich doof, wenn so ein blöder Krieg dazwischenkommt...

Was ist mit dir los? Diese Frage muss man echt stellen, wenn du Einordnungen von Personen audgrund ihrer Anzahl an Beiträgen in Themen im Non-Sports vornimmst. :skepsis:

Diese völlig unpassende und desolate Einordnung von dir, passt auch zu deiner Meinung in diesem Thread. Da fehlt es wirklich an allem, anders kann ich es wiederum nicht einordnen.
Du bist mir eigentlich egal, ich hätte zu dir auch nichts geschrieben, aber solch unterirrdische Posts kann man nicht stehen lassen.

Schreib einfach was zum Thema und hör auf die Leute persönlich anzugehen, alles andere ist einfach peinlich.
 

L-james

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Soll ich jetzt ein "Doppel-Spiegel" bringen?

Selbst dieser Post macht keinen Sinn, da ich hier einzelne User nicht angehe und thematisiere, im Gegensatz zu dir, du setzt noch einen drauf und meinst aufgrund von Anzahl an Postings in den verschiedenen Bereichen diese in Schubladen stecken zu können.
Denke doch einfach nochmal nach was du hier bringst, vll. ist es dir dann selber auch peinlich.

Ansonsten werde ich mich hier nicht stoppen lassen immer und immer und immer und immer wieder diese Ungerechtigkeit und Diskriminierung anzusprechen. Hier geht es schließlich genau um die Thematik des russischen Angriffskriegs und deren Auswirkung auf die Tennistour, steht auch exakt so im Threadtitel. Es geht hier nicht um einzelne User auf Sportforen und um andere Dinge wofür es andere Threads gibt. Ich werde also wenn ich lustig bin bis zum Sankt Nimmerleinstag dieses Thema immer wieder aufgreifen in diesem Thread.
 

LeZ

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Ich finde auch, dass ein unkonditioneller Ausschluss in so einer professionellen Einzelsportart nicht richtig ist. Es sollte zumindest irgendeine Form von Möglichkeit geschaffen werden, dass Russen unter Auflagen die sie erfüllen teilnehmen können. Sobald sie an der Propaganda teilnehmen nicht mehr, aber sonst schon. Bei so Propagandaaktionen wie Z auf der Brust oder Verhöhnen der ukrainischen Spieler gerne lebenslange Sperre.
 

L-james

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Rafa hat sich jetzt auch geäußert:


Die überwältigende Mehrheit aus dem Tennisbereich, egal ob aktive Profis, Ex-Spieler, Experten... sind sich einig, dass dieser Ausschluss Bullshit ist.
 

Epsilon

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Die überwältigende Mehrheit der Sportforen Experten dagegen liegt nur bei lächerlichen 57%. Dort herrscht keine Einigkeit und diese Entscheidung scheint dann doch kein Bullshit zu sein...
 

Hans Meyer

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Unabhängig wie man selbst dazu steht, ist es nicht gerade von Bedeutung, was die Sportler darüber denken. Es geht nicht um Tennis, worin sie Experten sind sondern Politik
 

Tuco

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Die überwältigende Mehrheit der Sportforen Experten dagegen liegt nur bei lächerlichen 57%. Dort herrscht keine Einigkeit und diese Entscheidung scheint dann doch kein Bullshit zu sein...


Es ist halt Populismus der Marke Boris Johnson, und dass das bei vielen Leuten gut ankommt, weiß man ja - sonst wäre er natürlich nicht Premierminister oder hätte eine Mehrheit für den Brexit erhalten.
 

Epsilon

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Klar geht's um Politik nur ist diese nun Mal im professionellen Sport nicht mehr wegzudenken, auch wenn man sich das wünschen würde. Die Zeiten sind davon lange vorbei.
 

L-james

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Die Umfrage in Sportforen ist natürlich aussagekräftiger als Äußerungen von Protagonisten im und um den Profitennis herum. :LOL:

Wichtig ist natürlich, dass hier lauter Politikexperten rumhüpfen, also kann man sich ohne Bedenken an sie halten, völlig egal ob es sich um Diskriminierung handelt oder nicht. Nadal, Stich und Co. sollen ihre Schnauzen halten, denn sie haben kein Plan. (y)
 
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