Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59
G

Gelöschtes Mitglied 505

Guest
Es ist mittlerweile vollkommen obvious, dass der Alleingang Wimbledons ein absolutes Fiasko ist. Man hätte sich im Vorfeld mindestens mit der ATP absprechen können/müssen. So sind die einzigen die Russland Propaganda Material geliefert haben, die Verantwortlichen von Wimbledon selbst. Und es bleibt immer noch nicht beantwortet, wie Sportler zur Verantwortung gezogen werden können, die für nichts anderes antreten als für sich selbst.
 

Tuco

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gentleman

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Der zweite Tweet bzw. Satz sagt es sehr gut.. ob das letzte Wort schon gesprochen ist? Ich glaube aber weiterhin, dass es kaum Absagen deswegen geben würde.
 

Hans Meyer

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Damit hätte ich nicht gerechnet, dass sie das tatsächlich durchziehen:



hätte ich auch eher nicht gedacht, am besten die Punkte aus 2019 bleiben im Ranking, dann fliegt Federer wenigstens nicht raus :LOL: In Queens und Eastborune gibt es übrigens Punkte
 

Furiosa

Weiches Brötchen
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ATP macht mal was richtig, ich bin überrascht und begeistert. Würde mir nun wünschen ein paar hochrangige Spieler sagen ihre Teilnahme ab, aber das Preisgeld und der mögliche Titelgewinn sind natürlich nach wie vor nicht ohne und daher ist sowas schwer einzufordern.

Wenn es nach mir persönlich geht kann Wimbledon gerne als Grand Slam Standort abgelöst werden, aber das ein anderes Thema...
 

Paulie Walnuts

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Behält Djokovic als Titelverteidiger nun eigtl. seine 2000 Wimbledon-Punkte von 2021? Das wäre ja die logische Konsequenz, die erzielten Punkte aus dem Turnier von 2021 für 1 Jahr weiterzuführen. Die Spieler haben durch die Entscheidung der ATP ja keine Chance, diese zu verteidigen.
 

Tuco

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Behält Djokovic als Titelverteidiger nun eigtl. seine 2000 Wimbledon-Punkte von 2021? Das wäre ja die logische Konsequenz, die erzielten Punkte aus dem Turnier von 2021 für 1 Jahr weiterzuführen. Die Spieler haben durch die Entscheidung der ATP ja keine Chance, diese zu verteidigen.


Die Punkte sollen gestrichen werden:


Wimbledon wird insofern wie ein reines Showturnier ohne sportlichen Wert behandelt. Das wäre die aktuelle WR ohne Punkte aus Wimbledon:


Ironie dabei insofern: mit Medvedev hat ein russischer Spieler so sogar bessere Chancen auf die #1 nach Wimbledon, als wenn er ganz normal hätte teilnehmen dürfen und es ganz normale GS-Punkte gegeben hätte.

Wimbledon hat inzwischen auch reagiert:

 

L-james

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Damit hätte ich nicht gerechnet, dass sie das tatsächlich durchziehen:

Im Endeffekt ist es aber nicht wirklich überraschend. Die wollen auch keinen Präzedenzfall schaffen (haben sie so auch in einem Statement gesagt).
Zu was führt das dann zukünftig? Land/Regierung X hat Stress mit Y und daraufhin sperrt das eine Land alle Spieler und Spielerinnen mit der Nationalität des verfeindeten Landes für Turniere in ihrem Land. Die können nicht Tür und Tor für solche Sachen öffnen.

Danke ATP und WTA. Dieser desolate und heuchlerische Alleingang der Briten wird richtig abgestraft.
 
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Ason

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Was erlaube Wimbledon?? @L-james und @Furiosa wollen doch immerhin, dass alles auf der Welt so bleibt! Stellt euch mal vor, eine wichtige Nationalmannschaft bestreikt im Winter auch noch die Fußball-WM...
 

Tuco

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Der zweite Tweet bzw. Satz sagt es sehr gut.. ob das letzte Wort schon gesprochen ist? Ich glaube aber weiterhin, dass es kaum Absagen deswegen geben würde.

Im verlinkten Artikel wird doch noch mal betont, dass es nicht von Wimbledon ausgeht, sondern von der britischen Regierung:

Wimbledon chairman Ian Hewitt said the UK Government had left them with "no viable alternative" but to ban Russian and Belarusian players from this year's Championships.

Hewitt said the club was left with only two options - an outright ban or forcing players to sign declarations condemning the invasion of Ukraine.


Insofern - was soll sich da noch ändern? Man darf bezweifeln, dass es Boris Johnson & Co. stark interessiert, ob ATP und WTA in Wimbledon WR-Punkte vergeben. Die meisten Spieler werden trotzdem kommen, und außerdem können sie das jetzt doch ohne Gesichtsverlust sowieso nicht mehr rückgängig machen, erst recht nach der Äußerung des russischen Funktionärs.


Im Endeffekt ist es aber nicht wirklich überraschend. Die wollen auch keinen Präzedenzfall schaffen (haben sie so auch in einem Statement gesagt).
Zu was führt das dann zukünftig? Land/Regierung X hat Stress mit Y und daraufhin sperrt das eine Land alle Spieler und Spielerinnen mit der Nationalität des verfeindeten Landes für Turniere in ihrem Land. Die können nicht Tür und Tor für solche Sachen öffnen.

Danke ATP und WTA. Dieser desolate und heuchlerische Alleingang der Briten wird richtig abgestraft.

Ja, ich finde es auch nachvollziehbar. Die ganze Sache ist nur leider wirklich sehr überflüssig - wie gesagt, wenn es sich die britische Regierung einfach gespart hätte, Wimbledon so unter Druck zu setzen, wäre gar nichts passiert. Insofern ein Eigentor, wenn es wirklich darum ginge, sinnvolle Politik zu betreiben, und nicht nur (... wie immer bei Boris Johnson) um Symbolpolitik und Populismus.
 

L-james

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Was erlaube Wimbledon?? @L-james und @Furiosa wollen doch immerhin, dass alles auf der Welt so bleibt! Stellt euch mal vor, eine wichtige Nationalmannschaft bestreikt im Winter auch noch die Fußball-WM...

Im Gegensatz zu dir falle ich auf den populistischen Mist eines Boris Johnsons nicht rein.
Es sagt doch alles aus, wenn die beiden großen Verbände im Herren- und Frauen-Tennis so einen Schritt gehen. Das was die Briten da versucht haben ist einfach peinlich und diskriminierend und dient überhaupt nicht zur Unterstützung für die Ukraine.
Da wollten die Briten angeführt von Johnson sich ganz cool fühlen und haben wie so oft total daneben gelangt.
 

Hans Meyer

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Weil Verbände wie die ATP und WTA natürlich die moralischen Instanzen sind und überhaupt keine eigenen Interessen haben? Die ATP hat bis heute trotz Peng keine Anstalten für die Turniere in China gemacht. In Katar ist auch alles super, sonst würde die Fifa da keine WM veranstalten. Man kann über die Sperre der Russen diskutieren ob das richtig ist, aber die Entscheidung ist keine sportliche sondern eine politische und natürlich dürfen sich Sportler dazu äußern (lustigerweise berufen sich die meisten sonst darauf dass sie unpolitisch sind), aber das Thema hier ist natürlich nicht ihr Fachgebiet

Rein sportlich ist das sehr ärgerlich, nicht dass die Rasensaison eh sehr unbedeutend ist fürs Ranking, jetzt ist das Ranking ein Jahr lang nur eine Mischung aus HC und Sandtennis
 

L-james

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ATP und WTA stehen für das richtige, was genau ihre Motivation ist, ist am Ende völlig uninteressant.

Ansonsten ist das hier wieder Kindergarten. Erst davon labern, dass die solche Schritte eh nicht machen würden und jetzt wo sie es machen, wird weiter versucht es ins negative zu ziehen. Was ist das für eine verbittere Agenda? Wie eine kaputte Mecker-Schallplatte.

Die Briten angeführt von Johnson sind nur peinlich und haben sich hier zurecht ins Abseits katapultiert.
 

elpres

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Das beste Argument für die Entscheidung der ATP/WTA ist auf jeden Fall, dass man keinen Präzedenzfall schaffen möchte, wodurch sich plötzlich alle möglichen Regierungen berufen fühlen könnten, über den Sport politischen Druck auszuüben. Egal ob das jetzt die Vereinigten Arabischen Emirate, China oder die USA sind. Die Erdogans und Trumps dieser Welt freuen sich doch über jedes Stöcken was man ihnen zum Spielen hinlegt.
 

Fenomedal_22

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Ich finde es nach wie vor erstaunlich, wie mancher für sich reklamiert, in dieser Thematik die Weisheit mit Löffeln gefuttert zu haben und genau zu wissen, welcher Weg der "richtige" ist .... realistisch gesehen gibt es kein richtig oder falsch. Schließt man alle Spieler mit russischer und belarussischer Nationalität aus, ist das selbstverständlich schwere Diskriminierung. Ohne Frage. Tut man das nicht und lässt alle unter neutraler Flagge teilnehmen, geht man das Risiko, dass jemand einfach so an einem großen Sportevent teilnehmen darf, obwohl er Putin und seine widerliche Mörderbande unterstützt. Tatsache ist, dass es kein Mittel gibt, um jeden einzelnen auf seine wahre Gesinnung zu untersuchen. Von daher sind beide Wege pauschal mit Vor- und Nachteilen.
 

le freaque

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Schließt man alle Spieler mit russischer und belarussischer Nationalität aus, ist das selbstverständlich schwere Diskriminierung. Ohne Frage. Tut man das nicht und lässt alle unter neutraler Flagge teilnehmen, geht man das Risiko, dass jemand einfach so an einem großen Sportevent teilnehmen darf, obwohl er Putin und seine widerliche Mörderbande unterstützt. Tatsache ist, dass es kein Mittel gibt, um jeden einzelnen auf seine wahre Gesinnung zu untersuchen. Von daher sind beide Wege pauschal mit Vor- und Nachteilen.
Nein. Die Spieler auf der Tour starten nicht für Verbände und werden auch nicht von diesen nominiert, es startet schlichtweg keiner unter irgendeiner Flagge. Dazu kann doch auch jeder Amerikaner, jeder Deutsche und jeder Chinese ein Unterstützer Putins sein.
Ein Ausschluss von allem, was durch russische Verbände organisiert wird (also Nationalteams, Vereine) ist völlig in Ordnung. Ein Ausschluss von Einzelsportlern, die in keiner Abhängigkeit von russischen Verbänden ihren Beruf ausüben, natürlich nicht. Ich verstehe nicht, wie man das anders sehen kann.
Ansonsten müssten man auch pauschal allen russischen Künstlern weltweit Auftrittsverbote erteilen. Kein russischer Gitarrist dürfte als Mitglied einer z.B. englischen Band auf einem Festival in Europa spielen, auch nicht, wenn er in London lebt. Kein russischer Schauspieler dürfte mehr in einem amerikanischen Film auftreten, völlig egal, ob er sich von Putin distanziert.
Und genaugenommen müsste man dann auch alle anderen Menschen mit russischem Pass von jedweder Berufsausübung außerhalb Russlands ausschließen.
 

JL13

Forenidiot
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Nein. Die Spieler auf der Tour starten nicht für Verbände und werden auch nicht von diesen nominiert, es startet schlichtweg keiner unter irgendeiner Flagge. Dazu kann doch auch jeder Amerikaner, jeder Deutsche und jeder Chinese ein Unterstützer Putins sein.
Ein Ausschluss von allem, was durch russische Verbände organisiert wird (also Nationalteams, Vereine) ist völlig in Ordnung. Ein Ausschluss von Einzelsportlern, die in keiner Abhängigkeit von russischen Verbänden ihren Beruf ausüben, natürlich nicht. Ich verstehe nicht, wie man das anders sehen kann.
Ansonsten müssten man auch pauschal allen russischen Künstlern weltweit Auftrittsverbote erteilen. Kein russischer Gitarrist dürfte als Mitglied einer z.B. englischen Band auf einem Festival in Europa spielen, auch nicht, wenn er in London lebt. Kein russischer Schauspieler dürfte mehr in einem amerikanischen Film auftreten, völlig egal, ob er sich von Putin distanziert.
Und genaugenommen müsste man dann auch alle anderen Menschen mit russischem Pass von jedweder Berufsausübung außerhalb Russlands ausschließen.

Weil ein russischer Maurer, der irgendwo in Deutschland eine Wand aufstellt, die gleiche Aufmerksamkeit erhält, wie Medvedev, wenn er Wimbledon gewinnt? Und wenn die Sportler ja ausschliesslich für sich auftreten, wieso herrscht dann so ein Personenkult um Djokovic in Serbien, um Federer in der Schweiz, früher um Ivanisevic in Kroatien? Hat man in Deutschland einen Boris Becker und eine Steffi Graf nicht auch abgefeiert? Und ein Schelm, der denkt, dass Russland einen Sieg von Medvedev jetzt propagandatechnisch ausschlachten würde.

Nicht falsch verstehen bitte, ich bin beim Thema selbst ambivalent. Ich bin auch der Meinung, dass wir nicht alles Russische verdammen dürfen, und versuche mich selbst auch zu zügeln, wenn ich ab meiner Verzweiflung über den Krieg zu emotional werde. Die Stimmung soll definitiv nicht zu „kauft nicht beim Russen“ kippen. Ganz so leicht, wie es sich einige hier machen, ist es dann aber auch wieder nicht.
 
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