Noch knapp 4 Tage, dann ist die Off-Season und die Zeit des Wartens und Experimentierens vorbei und die neue Saison startet endlich. Der Spielthread für unser erstes Spiel ist in diesem Forum auch schon eröffnet, nur ich bin in diesem Jahr ziemlich ratlos. Unser Team sieht so auf dem Papier wirklich nicht schlecht aus, nur ich kann, wenn ich meine Fanbrille einmal abnehme, in dieses Mal überhaupt nicht einschätzen, welches Potenzial in unserer diesjährigen Mannschaft steckt und wo die Reise im Laufe der Saison hingehen wird. Ich befürchte, von himmelhoch jauchzend bis tiefst betrübt, ist alles möglich. Die Ergebnisse der Vorbereitung sind nun nie so aussagekräftig, aber diese waren nun nicht so schlecht. Im einzigen Spiel vor Publikum, was natürlich nur eine Momentaufnahme war, sah man gute Trefferquoten (ich würde mir nur wünschen, dass man manchmal, statt der Flugkurve seines Wurfes nachzuschauen, dem Ball hinterher spurten würde, um gegebenenfalls den Rebound seines eigenen Fehlwurfes zu holen), gutes, teilweise schon übertriebenes Passspiel (freier als frei stehen geht eigentlich nicht!) und teils schöne Assists. Aber auch die alten Schwächen, wie schlechte Verteidigung und besonders, schlechtes Positionieren und Ausblocken beim Rebound sah man leider auch immer wieder. Dann nun wieder diese Misere mit den Verletzungen. Erst fällt unsere "Terrier" Basti Betz für Monate aus und dann auch noch mit Marshawn Powell einer der besten Scorer aus den Testspielen der Vorbereitung für einige Wochen. Wie schnell der Ersatzmann James Southerland und der auch erst am Sonntag eingetroffene Vladimir Mihailović in das Team integriert werden, wird man in den nächsten Spielen sehen.
Ob das von der Vereinsführung ausgegebene Ziel "Erreichen der Pay-offs" wirklich umgesetzt werden kann, wird der Verlauf der Saison dann zeigen. Ich sehe die drei großen "Bs", Oldenburg und Ulm als ziemlich sicher in den Play-offs und um die dann noch freien drei Plätze könnten sich, in alphabetischer Reihenfolge, Bayreuth, Bonn, Frankfurt, Giessen, Ludwigsburg, Würzburg und vielleicht noch ein oder zwei Überraschungsteams streiten.
Bayreuth, da hoffen die Fans auf bessere Zeiten, wäre aus fränkischer Sicht schön, wenn es klappen würde, das Team muss nun beweisen, ob es gut genug ist.
Bonn, wird von den eigenen und auch vielen auswärtigen Fans als klarer Play-off-Kandidat gesehen, wie die größtenteils neu zusammengestellte Mannschaft dann im BBl-Alltag aussieht, muss sich zeigen.
Frankfurt, das Team mit dem großen Fragezeichen dahinter, wie kann man den Verlust fast aller guter deutscher und einiger wichtiger ausländischer Spieler kompensieren? Die haben einen guten Trainer, aber, wie stark die Mannschaft in diesem Jahr ist, wird sich erst im Verlauf der Saison herausstellen.
Giessen, hatten letztes Jahr großes Glück mit den Nachverpflichtungen, haben einen guten Coach und uns im Testspiel, trotz der von den eigenen Fans gesehenen Schwäche auf der "5", geschlagen. Wenn es gut läuft könnte es dieses Jahr vielleicht mit den Play-offs klappen.
Ludwigsburg. eine fast komplett neue Mannschaft ohne den X-Faktor Jon Brockman, aber JP hat schon mit wesentlich kleinerem Etat Teams in die Play-offs gebracht, mit denen ist auf jeden Fall zu rechnen.
Würzburg, wir hoffen und beten.
Wenn es am Anfang wirklich gut für uns läuft, könnten wir nach 4 Spielen mit 4:4 Punkte dastehen, bei mäßigerem Verlauf 2:6 und wenn es gleich ganz dicke kommen sollte, starten wir mit 0:8 Punkten in die Saison. Das wäre im Normalfall eigentlich noch kein Beinbruch, aber in der sportlichen Konkurrenzsituation mit dem Fußball ein herber Rückschlag für den Basketball in Würzburg!! Gut, in jeden Spiel gibt es einen Sieger und es muss somit auch einen Verlierer geben. Niederlagen sind nicht schön, aber sofern dies nicht zum Dauerzustand wird, würden mich diese anfangs nicht so sehr schmerzen, wenn die Mannschaft kämpferisch dagegengehalten und Herzblut und Biss gezeigt hätte.
Das Thema Kickers können hier sicherlich schon einige nicht mehr hören, aber ich muss es trotzdem kurz ansprechen. Im Gegensatz zu früher bin ich kein großer Fan des Fußballes mehr, aber ich muss sportlich fair anerkennen, dass die Kickers und Bernd Hollerbach zur Zeit einen großartigen Job machen und bei jedem weiteren Sieg der Kickers, wird der Schatten, den diese auf uns werfen, größer und das Interesse am Basketball bei den normalen Sportfans, nicht den Basketballfans, in der Region kleiner. Ich weiß, dass einige Dauerkartenbesitzer, auch aus dem F-Block, ihre Karten an andere weitergegeben haben, da sie wieder zum Fußball zurückgewechselt sind. Am Mittwoch spielt am Dallenberg der Zweite gegen den Fünften in der 2. Liga, da muss man sich nicht wundern, dass es noch Karten für das Basketballspiel am Freitag gibt, denn viele Sportfans können jeden Euro auch nur einmal ausgeben und es fehlen auch noch viele Studenten. Aber nun sollte man wegen der noch nicht ausverkauften Halle noch keine Panik schieben, denn es muss ja nicht schon Tage vorher ausverkauft sein, sondern es genügt, wenn die Halle zu Spielbeginn ausverkauft ist.
Aber auch ich verstehe, wie andere, die sich dazu geäußert haben, nicht die schlechte Marketingstrategie von s.Oliver Würzburg. Wer eine Monopolstellung hat, der braucht möglicherweise keine Werbung und kann auch sonst einiges falsch machen, ohne, dass dies negative Auswirkungen auf den Monopolisten haben würde. Der Basketball hat aber in Würzburg schon länger keine Monopolstellung mehr und ist in der Region auch nicht mehr die erste, sondern stark abgehängt, nur noch die zweite Geige! Hier muss ich doch in die Offensive gehen und nicht noch das, was früher gemacht wurde, wie Turnier und vernünftige, öffentliche Teampräsentation einfach weglassen. Ein neues Logo bedeutet eigentlich immer auch neue Fanartikel, das sollte man, da bin ich voll bei BasketballGuru, auf der vereinseigenen Homepage einmal darstellen, was geplant ist, was es schon gibt und was demnächst kommen wird.
Die letzten Sätze sollen nun nicht als bloßes Herummotzen, sondern als konstruktiver Kritik eines jahrzehntelangen Basketballfans verstanden werden, der möchte, das in der momentan schwierigen sportlichen Konkurrenzsituation alles machbare unternommen wird, damit der Basketballsport in Würzburg langfristig und auf hohem Niveau überleben kann.