Schach


LoverNo1

Bankspieler
Beiträge
10.420
Punkte
113
Noch nen richtigen Schatz gefunden:

Vielleicht etwas auffällige "Art" , aber einfach großartig mit welcher Freude er 10 Minuten lang Kalkulationen vorträgt und Spass an schönen Kombis/am Spiel hat.
Daneben ist das vermutlich au ne ziemlich krasse Leistung, die er da abfackelt :laugh::jubel:
Außerdem Respekt an die Dame mit dem Mic.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.361
Punkte
113
uff wohl schon vorbei, da hatte meister @Tony Jaa wohl Recht mit seiner Prognose: Fabi wohl chancenlos in den schnelleren Partien. Irgendwie war davon auszugehen. Dass dies so trocken erfolgte, erstaunt mich doch n wenig.

das war vorher zu 80% klar. da brauche ich nicht Tony Jaas relativ unwissende prognosen. habe auch noch nie bzw selten gesehen, wie jemand die 2. partie so wegschmeißt. c7 ist dermaßen dumm und veriert fast sofort. ich sage noch zu meinem kumpel, wenn er jetzt c7 macht, verliert er sofort.
carlsen ist im schnelllschach eine maschine.
aber im "klassischen" schach habe ich eimen uninspirierten, unsicheren carlsen gesehen, der klar gemacht hat, dass ein WM nicht in einem zu kurzen 12 partien match gekürt werden darf.
man erinnere an kramniks titelgewinn gg kasparow, was wäre das für ein langweilges ding bei 12 partoen gewesen...
für mich war es nach dem draw in 12 partien auch eigentlich ok, dass carlsen den titel behält. ch brauche keine schnellschach entscheidung.
reformen müssen dennoch her!
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.650
Punkte
113
man erinnere an kramniks titelgewinn gg kasparow, was wäre das für ein langweilges ding bei 12 partoen gewesen...

Kannst du das genauer erläutern? Kramnik gewann die 2te und 10te Partie ... die Partien 13 bis 15 gingen alle Remis aus. Inwiefern wäre es ein großer Unterschied gewesen, wenn Kasparov und Kramnik damals 12 statt 15 Partien gespielt hätten?


reformen müssen dennoch her!

Was für Reformen wünscht du dir?

Mir gefällt z.B. der derzeitige "Rythmus" eigentlich recht gut. Ca. alle zwei Jahre eine Titelverteidigung und dazwischen Kandidatenturniere mit 8 Spielern (doppelrundig, jeder gegen jeden) mit verschiedenen und (vielleicht bis auf die Wildcard) nachvollziehbaren Wegen sich für dieses zu qualifizieren (Verlierer vorherige WM, Finalisten des Schach-Weltpokasl, 2 Top-Platzierte des FIDE Grand Prix, 2 noch nicht qualifizierte die gemittelt im Vorjahr die höchste ELO-Zahl hatten).
Besser als vor gut 10 Jahren...
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.361
Punkte
113
Kannst du das genauer erläutern? Kramnik gewann die 2te und 10te Partie ... die Partien 13 bis 15 gingen alle Remis aus. Inwiefern wäre es ein großer Unterschied gewesen, wenn Kasparov und Kramnik damals 12 statt 15 Partien gespielt hätten?




Was für Reformen wünscht du dir?

Mir gefällt z.B. der derzeitige "Rythmus" eigentlich recht gut. Ca. alle zwei Jahre eine Titelverteidigung und dazwischen Kandidatenturniere mit 8 Spielern (doppelrundig, jeder gegen jeden) mit verschiedenen und (vielleicht bis auf die Wildcard) nachvollziehbaren Wegen sich für dieses zu qualifizieren (Verlierer vorherige WM, Finalisten des Schach-Weltpokasl, 2 Top-Platzierte des FIDE Grand Prix, 2 noch nicht qualifizierte die gemittelt im Vorjahr die höchste ELO-Zahl hatten).
Besser als vor gut 10 Jahren...

das match muss länger werden! eine wm über 12 partien ist doch keine wm. da macht einer n punkt und dann wird es schon schwierig. man denke an k & K 86, da lag karpow schon mit 3 punkten zurück, holt das noch auf, verliert dann doch, solche dramatiken sind doch jetzt kaum möglich!
ok, ch hatte in erinnerung, dass kramnik später im match seine 2.partie gewann... das match war ja geprägt von seiner berliner mauer, mit der er kasparow vollkommen den zahn zog, aber man warteten hintenraus doch die ganze zeit auf seinen anschlusstreffer, dann wäre es so was von spannend geworden...
ich finde es auch ok, dass man nach nem unetschieden den tite behalten darf. aber wie gesagt, 12 partien sind doch zu wenig, ein episches match , mit auf und abs kann doch so kaum entstehen...
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
das war vorher zu 80% klar. da brauche ich nicht Tony Jaas relativ unwissende prognosen. habe auch noch nie bzw selten gesehen, wie jemand die 2. partie so wegschmeißt. c7 ist dermaßen dumm und veriert fast sofort. ich sage noch zu meinem kumpel, wenn er jetzt c7 macht, verliert er sofort.
carlsen ist im schnelllschach eine maschine.
aber im "klassischen" schach habe ich eimen uninspirierten, unsicheren carlsen gesehen, der klar gemacht hat, dass ein WM nicht in einem zu kurzen 12 partien match gekürt werden darf.
man erinnere an kramniks titelgewinn gg kasparow, was wäre das für ein langweilges ding bei 12 partoen gewesen...
für mich war es nach dem draw in 12 partien auch eigentlich ok, dass carlsen den titel behält. ch brauche keine schnellschach entscheidung.
reformen müssen dennoch her!

Ja, du wusstest alles vorher, nur ist genau das Gegenteil von dem eingetreten, was du vorausgesagt hast.
:laugh::laugh:
Caruana hatte in einem Spiel Initiative, und das war seine Computer-Vorbereitung. Die hat er dann bei erster Gelegenheit mit einem völlig uninspirierten Move weggeworfen..
Ja, Carlsen war weit weg von der Form vergangener Tage, aber trotzdem hat er quasi risikolos die WM verteidigt.
Und das lag einzig und allein am Modus, und überhaupt nicht an Boring Caruana. :verbotenersmiley:

Woher willst du wissen, wie K-K bei 12 Runden ausgesehen hätte? Die Spieler hätten ihr Spiel angepasst, und dazu ist Caruana nicht in der Lage gewesen, weil er diese Mentalität nicht mitbringt.
Der Modus war bekannt, die Spieler müssen sich anpassen. So funktioniert Sport.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
42.682
Punkte
113
das match muss länger werden! eine wm über 12 partien ist doch keine wm. da macht einer n punkt und dann wird es schon schwierig. man denke an k & K 86, da lag karpow schon mit 3 punkten zurück, holt das noch auf, verliert dann doch, solche dramatiken sind doch jetzt kaum möglich!
ok, ch hatte in erinnerung, dass kramnik später im match seine 2.partie gewann... das match war ja geprägt von seiner berliner mauer, mit der er kasparow vollkommen den zahn zog, aber man warteten hintenraus doch die ganze zeit auf seinen anschlusstreffer, dann wäre es so was von spannend geworden...
ich finde es auch ok, dass man nach nem unetschieden den tite behalten darf. aber wie gesagt, 12 partien sind doch zu wenig, ein episches match , mit auf und abs kann doch so kaum entstehen...

gefällt mir sehr gut, was Du schreibst. :thumb:

12 Partien sind wirklich keine wm. mind. 24 Partien wären da schon angesagt. halte auch nicht viel davon, bei Gleichstand auf rapid oder gar blitz auszuweichen. gleiches Ergebnis wäre bei mir nach alter Väter Sitte: WM behält seinen Titel und basta.

Carlsen ist ein würdiger Weltmeister. Im Moment für mich der Beste.

Allerdings seh ich viele gute junge Spieler, welche ihm zumindest mittelfristig das Leben schwer machen werden. Da wächst eine super neue Generation nach.

Auch wenn Bobby Fischer sich in seinem "Flugzeug-Interview" ziemlich abschätzig über das Schachspiel (zumindest demjenigen vom letzten Jahrhundert an) geäussert hat. Ich finds noch immer erstaunlich, dass sich Spieler ohne der Sprache des anderen mächtig zu sein sich einfach an ein Brett setzen/stellen und loslegen können.

Früher gabs bei der Mustermesse gleich 2 "Gartenschachs" welche oftmals bis weit über Mitternacht genutzt wurden und wo sich völlig unterschiedliche Menschen trafen und ihre freie Partien austrugen. Da gabs auch Nationalliga A Spieler drunter und die "Kiebitze" standen auch schonmal in Reihen um die Schachfelder. Gezogen wurde ohne Uhr und ich habs nie erlebt, dass einer dem anderen gesagt hätte: zieh doch mal. Schlicht, weil sich alle bemühten, ihre Züge schnell und ohne grosses Brimborium zu machen. Reingequatscht hat auch keiner, schlicht weil der Respekt vor den Spielern zu gross war.

War ne tolle Zeit, mit bemerkenswerten Spielen und Abenden. Locker und unbeschwert.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.361
Punkte
113
Ja, du wusstest alles vorher, nur ist genau das Gegenteil von dem eingetreten, was du vorausgesagt hast.
:laugh::laugh:

auch den schach-thread fängst du an einen zu verleiden...
ich habe gar nichts vorausgesagt.
caruana wird carlsen fordern, ihn vor probleme stellen, zumindest im klassichen bedenkzeit modus, und das ist passiert.
im schnell hätte ich nichts auf ihn gesetzt.
im klassischen schach trafen hier die Nr1 und die Nr 2 der welt aufeinander, und sie haben sich weitesgehend neutralisiert,
was vorher auch ähnlich zu erwarten war. dass aber 12 partien remis ausgehen, konnnte wohl kaum einer ahnen. aber je länger die remisstrecke dauert, um so weniger werdne die spieler ein risiko eingehen, bei der kurzen dauer des matches.
du unterstellst ihm, caruana, langeweile, und hast wahrscheinloch noch nie eine seiner partien nachgespielt, da sind glanzpartien und meisterwerke drunter, und das seit einigen jahren (damenopfer gg nakamura 2016 in london, strategische perle gg aronjan beim turnie in wijk 2014 usw usw), von langweile keine spur.
der konsens in der schachwelt ist ähnlich meiner aussagen, entweder modus ändern, längere phase klassischer partien, oder ganz krass, wie bei gritschuk, bedenkzeit radikalisieren, aber dann wäre das der abschied vom klassichen WM
es ist kein zufall, dass gg karjakin ähnliches passiert ist.
und schach ist eben, auch wenn es sport ist, was ganz anderes und hat seine eigenen gesetze!
die K&K matches auf 12 partien, da kann ich nur lachen, das wäre nie der stuff of legends geworden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.423
Punkte
113
Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden mit dem gegenwärtigen Modus. Über die Anzahl der Partien mit klassischer Bedenkzeit kann man sicherlich streiten - aber viel mehr müssen es wegen mir nicht sein, 24 fände ich zu viel. Man muss außerdem sehen, dass bei einem engen Verlauf wie Carlsen/Caruana und Carlsen/Karjakin mehr Partien interessant wären - aber bei deutlichen Siegen wie in den Carlsen/Anand-Partien (die erste gewann Carlsen ja sogar bereits nach 10 Partien mit 6,5:3,5) hätten sich doch viele gefragt, warum das unbedingt über 16 oder 18 oder 24 Partien gehen muss, weil der Unterlegene ohnehin keine Chance mehr hat.

Auch bei der Frage, was man bei einem Gleichstand macht, bin ich etwas anderer Meinung. So lange zu spielen, bis jemand eine bestimmte Anzahl von Siegen erzielt hat (oder auch nur bis zum nächsten Sieg nach 12 Partien) verbietet sich eigentlich bei der heutigen Remisbreite von selbst. Und dann bleiben eben nur noch zwei Möglichkeiten übrig: Entweder, der aktuelle Weltmeister behält seinen Titel - oder die Entscheidung fällt eben in einem Stichkampf mit verkürzter Bedenkzeit. Und hier finde ich die erste Möglichkeit einfach hochgradig unfair. Warum soll bei einem Unentschieden - also bei einem Wettkampf, in dem beide gleich gut waren - der eine danach Weltmeister sein und der andere nicht? Das erschließt sich mir einfach nicht. Deswegen finde ich es fairer, eine Möglichkeit zu suchen, bei der die Leistung feiner gemessen werden kann (wie man das sieht, hängt aber sicher auch davon ab, wie man es aus anderen Sportarten kennt). Und hier bietet sich einfach Schnellschach an. Offenbar waren beide Spieler gleich gut darin, die besten Züge zu finden, wenn sie genügend Zeit zum Nachdenken hatten. Wenn sie diese Zeit nicht mehr hatten, war der eine dazu immer noch in der Lage, der andere nicht - und deswegen kann man den ersten aus meiner Sicht mit Fug und Recht als den insgesamt besseren Schachspieler bezeichnen.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
42.682
Punkte
113
Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden mit dem gegenwärtigen Modus. Über die Anzahl der Partien mit klassischer Bedenkzeit kann man sicherlich streiten - aber viel mehr müssen es wegen mir nicht sein, 24 fände ich zu viel. Man muss außerdem sehen, dass bei einem engen Verlauf wie Carlsen/Caruana und Carlsen/Karjakin mehr Partien interessant wären - aber bei deutlichen Siegen wie in den Carlsen/Anand-Partien (die erste gewann Carlsen ja sogar bereits nach 10 Partien mit 6,5:3,5) hätten sich doch viele gefragt, warum das unbedingt über 16 oder 18 oder 24 Partien gehen muss, weil der Unterlegene ohnehin keine Chance mehr hat.

Hier wäre ich für die Regelung wie bei Fischer-Spassky wer zuerst 12 Punkte hat, gewinnt, es sei denn, es gibt per saldo n Unentschieden und dann soll der Weltmeister eben Weltmeister bleiben. remis zählen als 0,5 Punkte. Der Match ging ja bekanntlich damals 12,5 : 8,5 aus. Begrenzung auf max. 24 Partien. Begründung wär bei mir, dass Remisen aufgrund der Compi-Unterstützung immer wahrscheinlicher werden und die Anzahl der Partien limitiert wird und ein Szenario K vs. K I 1984 vermieden wird.

Diese Form der 24 Partien hat eine lange Tradition: sie galt von 1951 bis 1972, 1985 bis 1993.

Bei remis auf Rapid und Blitzpartien zu gehen, find ich nicht gut. Für mich ist das eine andere Disziplin.

Der Herausforderer soll besser sein als der Weltmeister um sich den Titel zu sichern, deswegen würde bei mir wie gesagt bei Gleichstand der Weltmeister dies auch bleiben. Sehe das ähnlich wie beim Boxen.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.423
Punkte
113
Eurosport (!) zeigt heute ab 18.30 Uhr einen etwa einstündigen Bericht über die Schach-WM.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.338
Punkte
113
Ich denke die Computer haben dem Spiel schon geschadet. Schach Meister haben seit jeher die Partien des Gegners studiert, aber durch die Computer kann man den Gegner sehr genau simulieren und Überraschungen werden schwierig.

Vielleicht ist die Idee mit dem Zeitdruck gar nicht so schlecht weil der Zeitmangel wieder ein Element der Überraschung und auch Fehler produziert.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.361
Punkte
113
Robert Hübner:
"Meines Erachtens müßte ein repräsentativer Weltmeisterschaftskampf eine größere Anzahl Partien aufweisen als ein Dutzend. Darauf ist aber wohl nicht zu hoffen in einer Zeit, in der alles und jedes immer schneller ablaufen soll."
 

timberwolves

Bankspieler
Beiträge
9.890
Punkte
113
Falls es wen interessiert. Morgen spielt Leela gegen Stockfish
´
https://lichess.org/blog/XA7juREAAC4AxZsR/deathmatch-leela-vs.-stockfish

Im Gegensatz zu Googles übermächtigem Alpha Zero*, das mit Stockfish den Boden in jeglich erdenklicher Form aufgewischt hat, hinkt die Opensource 'Schwester' Leela bislang noch hinterher, wird aber seit ihres Erschaffens stets besser.

Ist wahrscheinlich interessanter als die Möchtegernengines aus Fleisch und Blut.



*selbstlernende KI durch künstliche neuronale Netzwerke, der nur die Grundregeln des Schach beigebracht wurde
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
42.682
Punkte
113
netter Artikel zu Tal:

http://schach-und-kultur.de/2009/05/mikhail-tal-und-seine-surrealistischen-gedanken/

habe auch die engine mal rüberlaufen lassen. Das Opfer verdirbt nix, aber führt imo eigentlich auch nicht zum Gewinn. Vasiukovs 28: hxg6? ist wohl der entscheidende Fehler. Da hat er wohl 29. Lxf6+! übersehen. anstelle dessen hätte 28....Txe1+! hätte wohl remis gehalten.

Was mir auffällt: Tal ZWINGT Vasiukov, sehr präzis zu spielen. oftmals muss er "einzige" Züge finden, in einer Stellung, wo "das Brett brennt". War wohl wirklich eine Kunst Tals, die Gegner in tiefes Wasser zu ziehen.

Chessbase ist da hilfreich und bietet mit dem Taktikschlüssel Tals Opfer sehr detailliert an. Da kommen z.B. auf Mausclick alle Partien Tals mit Opfern, wobei man die dann per weiterem click sehr detailliert verfeinern kann. Wenn ein Spieler Tals Attacken studieren will, findet er imo in 5 sek. die entsprechenden partien. Das ist schon eine wesentliche Erleichterung zum mühsamen Wälzen in den Büchern früher. Zudem kann man jederzeit engines dazuholen und die Stellung mit Hilfe passabel gut einschätzen.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.338
Punkte
113
Spielt ihr eigentlich selber? Ich spiele seit kurzem auf der Chess.com App weil ich längere Zeit im Krankenhaus bin. Level 1000 (blutiger Anfänger) schlage ich schon, aber nur auf hässliche Weise (fast alle anderen Figuren von ihm schlagen), da ich für matt setzen zu dumm bin.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.423
Punkte
113
Heute beginnt ein weiteres interessantes Schachturnier: Die Schnell- und Blitzschach-WM 2018 in Sankt Petersburg. Anders als beim klassischen Schach handelt es sich hier nicht um ein Duell zwischen dem Titelverteidiger und einem Herausforderer, sondern die Weltmeister werden jeweils in einem Turnier nach Schweizer System ermittelt. Titelverteidiger im Schnellschach ist Visvanathan Anand, Titelverteidiger im Blitzschach ist Magnus Carlsen.
Auch deutsche Teilnehmer sind am Start, der höchstgeratete Herr ist Daniel Fridmann auf Rang 41 der Elo-Liste; die höchstgeratete Dame im Damenturnier ist Elisabeth Paetz auf Rang 7 der Eloliste.

Zeitplan

26.-28.12.18: Schnellschach-WM, Start jeweils um 15 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ)
29./30.12.18: Blitzschach-WM, Start um 15 Uhr bzw. 14 Uhr Ortszeit

Bedenkzeit

Schnellschach: 15 min + 10 s pro Zug
Blitzschach: 3 min + 2 s pro Zug

Zur Turnierseite

edit: Ach, ich Esel. Die Angaben waren in Ortszeit. Da schau' ich um 15 Uhr vorbei - und Magnus Carlsen hat schon die ersten beiden Partien verloren. :eek:
Die zweite gegen einen Spieler mit 600 Elo-Punkten weniger. Was für ein Start...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.423
Punkte
113
Ich muss sagen, es war schon interessant, sich heute mal ein bisschen mehr Zeit zu nehmen und die Partien der Schnellschach-WM zu verfolgen. Meistens sind es doch die Spiele von Magnus Carlsen, die ich laufen habe - und das war heute wirklich kurios, was er gespielt hat. Seine erste Partie gegen den Ukrainer Adam Tukhaev hat er in leicht besserer Stellung wegen Zeitüberschreitung verloren. Das passiert ihm auch selten. In der zweiten Partie gegen den Usbeken Samsiddin Vokhidov hat Carlsen Weiß - und nach zweieinhalb Zügen ist folgende Stellung erreicht:
carlsen-runde-2-dritter-zug-png.22327

Sein Gegner fällt natürlich nicht aufs Schäfermatt herein. Dennoch hat diese Eröffnung für Carlsen ausgereicht, um nach einigen weiteren Zügen in Vorteil zu kommen. Nach 19 Zügen ist folgende Stellung erreicht, in der Carlsen auf hübsche Weise Material gewinnen könnte:
carlsen-runde-2-zug-19-png.22329

Doch er sieht die Möglichkeit nicht und spielt stattdessen 20. f2-f3 - und bereits kurze Zeit später sah es ganz finster aus: In seinem 22. Zug zog Carlsen Ld2-c3, und es ergab sich folgende Stellung:
carlsen-runde-2-zug-22-png.22330

Nun war Shamsiddin derjenige, der eine große Chance hatte - und im Gegensatz zu Carlsen vorher nutzte er sie und ließ sich die Partie dann auch nicht mehr aus der Hand nehmen, so dass Magnus Carlsen sich nach 2 Runden mit 0 Punkten ziemlich am Ende der Tabelle wiederfand.

Damit erhielt er dann natürlich auch Gegner in einem Elobereich, gegen die er sonst normalerweise nicht spielen muss. In der dritten Partie spielte er mit Schwarz gegen den 14jährigen Russen Stefan Pogosyan. Nach 28 Zügen war die unten abgebildete Stellung erreicht - und hier schenkte der Russe Carlsen mit 29. Le2xg4 quasi den Punkt.
carlsen-runde-3-zug-28-png.22331

Magnus Carlsen gewann also seine dritte Partie, und er gewann auch die vierte gegen den Russen Nikolai Vlassow. Das Ende der fünften Partie gegen den US-Amerikaner Andrew Tang war erneut recht hübsch, weshalb ich es hier noch zeigen möchte. Carlsen hatte Schwarz, und Tang hatte im 40. Zug 40. Td1-e1 gezogen und die unten abgebildete Stellung herbeigeführt. In dieser führte Carlsen mit einer kurzen Kombination die Aufgabe seines Gegners herbei.
carlsen-runde-5-zug-40-png.22333

Ich weiß schon, beim letzten Mal, als ich eine Stellung gepostet habe, war euch das fast zu einfach; und auch diesmal findet ihr die Lösungen sicher schnell heraus. Aber vielleicht hat ja doch der ein oder andere Spaß daran, die Aufgaben zu lösen.


Der eigentliche Star des Tages war aber ein ganz anderer: Der erst 15jährige Iraner Alireza Firouzja (Schnellschach-Elo 2412) holte gegen im Schnitt deutlich stärkere Gegner 4,5 von 5 Punkten und führt nach dem ersten Tag die Rangliste an. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass er das halten kann, aber es wird sicher interessant sein, ihn an den weiteren Tagen zu beobachten.
Bleibt nur zu hoffen, dass ihm nicht gerade die Politik einen Strich durch die Rechnung macht. Denn es sind ja auch einige israelische Spieler am Start, und es ist in der Vergangenheit schon oft vorgekommen, dass Iranern vom Staat verboten wurde, gegen Israelis zu spielen. Sollte er also einem Israeli zugelost werden, bedeutet das unter Umständen eine kampflose Niederlage...
 
Oben