Schach


Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
49.866
Punkte
113
Caruana scheint noch mal alles reinzuwerfen. verspricht, eine spannende Partie zu werden. bisschen ähnlich, wie wirs auch schonmal hatten, aber das war ja damals schon ein tanz auf dem hochseil.....

fabi mit 17. g3 Carlsen Le7, Carlsen scheint das alles schon aufm board gehabt zu haben, wenn man seine Bedenkzeit sieht. Kleiner Vorteil für Caruana offenbar, allerdings muss man das wohl sehr präzis spielen auf beiden Seiten. Gut möglich, dass Caruana Magnus in so einer Stellung "Aus-Magnussen" kann..

Allerdings 40 min Bedenkzeitdifferenz sind eine Hypothek. wenn denn diese Angaben richtig sind.

oh je, netter Konter von Magnus und ich schätz mal, das gibt n Schwarz-Sieg für Carlsen und er bleibt Weltmeister. Glaube nicht, dass dies Fabi noch hält.

glaube, das ging tatsächlich remis aus. kann mc nicht verstehen. die stellung hätte ich ausgespielt.,......angesichts der stellung und der bedenkzeit fabis.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
glaube, das ging tatsächlich remis aus. kann mc nicht verstehen. die stellung hätte ich ausgespielt.,......angesichts der stellung und der bedenkzeit fabis.

Daran sieht man doch, was für ein "großartiger" Herausforderer Caruana doch ist.
Solche Stellungen spielt Carlsen normalerweise immer aus, aber er weiß auch, dass seine Vorteile beim Schnellschach wahrscheinlich noch größer sind bzw dass die Wahrscheinlichkeit diese Stellung zu verlieren vermutlich größer ist als beim Schnellschach zu verlieren.
Caruana hat den Titel nicht verdient. Er hatte 1mal in 12 Duellen Initiative, und das nur weil er in seiner Vorbereitung war. Die Stellung hat er dann mit einem Zug weggeworfen, weil er wieder viel zu vorsichtig war.
Carlsen hat relativ uninspiriert die Dinger abgespult. Bei einem Herausforderer, der so wenig riskiert und einem klaren Vorteil beim Schnellschach, war das dann auch irgendwie nachvollziehbar. Ich mache ihn keine großen Vorwürfe. Er ist WM und kann mit einem Remis sehr gut leben, weil er klarer Favorit im Tie-Breaker ist.
So schwach war Carlsen als WM noch nie (die Elo-Zahl bestätigt das auch), aber Boring Caruana war der falsche Herausforderer.
Ich hoffe, dass Magnus das Ding nun sicher nach Hause fährt. mMn wäre es unwürdig, Schachweltmeister zu werden ohne ein Duell im klassischen Schach gewonnen zu haben.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
49.866
Punkte
113
naja. ich seh das match nicht so negativ. svidler hat gesagt, wenn ich mich denn richtig erinnere, das dies die beste wm aller zeiten war bezüglich abweichungen von den " optimalen" zügen. dazu brauchts definitiv 2 spieler. höchstes niveau ever. immerhin.....

mc ist halt schon n besonderer schachspieler. und caruana verdient auch respekt.in der 10. fand sich selbst ein mc im nowhere land, weil die stellung einfach zu kompliziert war. sowas muss man erst mal hinkriegen.

was stimmt ist, dass mc bei kürzerer bedenkzeit allgemein bessere chancen eingeräumt werden und er als favorit gilt. ob er dem ruf da auch gerecht wird, werden wir sehen. dass das eröffnungsrepertoire fabis gelinkt wurde hat ihm wohl nicht gerade geholfen. das wird in den schnelleren partien jedenfalls imo weniger ins gewicht fallen. auch ein mc kann mal in eine variante caruanas reinlaufen. sowas ist nie ausgeschlossen. wenn ich was wetten müsste, würd ich auf den mozart setzen....
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
naja. ich seh das match nicht so negativ. svidler hat gesagt, wenn ich mich denn richtig erinnere, das dies die beste wm aller zeiten war bezüglich abweichungen von den " optimalen" zügen. dazu brauchts definitiv 2 spieler. höchstes niveau ever. immerhin.....

Das habe ich irgendwo gelesen, wobei er dafür keine "quantitative" Analyse geliefert hat.
Und selbst wenn es so sein sollte, hat es nicht viel zu sagen.

1. Werden die Spiele zwangsläufig akkurater, weil die Theorie immer größer wird. Dass man dann beim Nachspielen von Partien, die es vor 20 Jahren schon gab mit den Ergebnissen dieser + Unterstützung von Schachprogrammen deutlich besser ist, sollte klar sein.
Jeder heutige Großmeister dürfte nach dieser Metrik auch deutlich besser als ein Tal sein.

2. Sind solche "Abweichungen" in ausgeglichenen oder "wenig scharfen" Stellungen eigentlich immer deutlich kleiner. Laut droidfish (jaja, ich bin zu arm für alles bessere...) war die "akkurateste" Partie zwischen Carlsen-Karajkin auch Partie 12, als Beide das Spiel einfach nur abspulten. Diese Partie hätten auch zwei Clubspieler abhalten können.

Ich finde Svindler cool, aber sein ständiges Hochgejuble, entgegen besseren Wissens, ist ziemlich einseitig. Ist aber auch nicht anders zu erwarten, wenn man bei seinen eigenen Kollegen moderiert. Deswegen sollte man solche Urteile auch nicht so hängen.
Ich fand es mit Abstand die langweiligste WM, die ich bisher in der Carlsen-Ära verfolgt habe.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
49.866
Punkte
113
Das habe ich irgendwo gelesen, wobei er dafür keine "quantitative" Analyse geliefert hat.
Und selbst wenn es so sein sollte, hat es nicht viel zu sagen.

1. Werden die Spiele zwangsläufig akkurater, weil die Theorie immer größer wird. Dass man dann beim Nachspielen von Partien, die es vor 20 Jahren schon gab mit den Ergebnissen dieser + Unterstützung von Schachprogrammen deutlich besser ist, sollte klar sein.
Jeder heutige Großmeister dürfte nach dieser Metrik auch deutlich besser als ein Tal sein.

2. Sind solche "Abweichungen" in ausgeglichenen oder "wenig scharfen" Stellungen eigentlich immer deutlich kleiner. Laut droidfish (jaja, ich bin zu arm für alles bessere...) war die "akkurateste" Partie zwischen Carlsen-Karajkin auch Partie 12, als Beide das Spiel einfach nur abspulten. Diese Partie hätten auch zwei Clubspieler abhalten können.

Ich finde Svindler cool, aber sein ständiges Hochgejuble, entgegen besseren Wissens, ist ziemlich einseitig. Ist aber auch nicht anders zu erwarten, wenn man bei seinen eigenen Kollegen moderiert. Deswegen sollte man solche Urteile auch nicht so hängen.
Ich fand es mit Abstand die langweiligste WM, die ich bisher in der Carlsen-Ära verfolgt habe.

bin da mit dem allermeisten d accord.:thumb:

selbst ein tal käme heute mit seinen mitunter falschen opfern wohl nicht so durch wie anno tubak, jedenfalls nicht mit normaler bedenkzeit. botwinnik konnte damals im 1. wettkampf nicht viel mit ihm anfangen. im 2. war er dann schonmal besser eingestellt und tal hatte damals schon ernsthafte gesundheitliche probleme. ausm gedächtnis weiss ich, dass kortchnoi ein gutes head to head ergebnis gegen tal hatte.

ich hätte gern tal vs carlsen unter gleichen bedingungen gesehen, wobei ich hier schnelle partien oder gar blitzen meine.

da darf man mich auch ruhig auslachen und tadeln aber meine ersten fünf prime/gleiche zeitperiode/voraussetzungen lauten beim blitz:

1. fischer
2. tal
3.grischuk/carlsen/kasparow


mein vorteil ist, dass ich den beweis hier nicht anzutreten brauche, weil es schlicht unmöglich ist. bobby war schon ne nummer für sich. wenn man da seine zeitgenossen liest, was auch abseits von eigentlichen blitzturnieren in "privaten sessions" abging, war bobby einzigartig.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
63.185
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Das ist aber auch der "Fluch der Moderne". Sämtliche Varianten sind schon durch soviele Rechenprgramme gegangen, dass es hauptsächlich darauf ankommt, die errechneten Muster abzuspielen.
Und wenn mal vom Muster angewichen wird, dauert es 25 Minuten Bedenkzeit, bis der nächste Zug von den Sekundanten durchanalysiert wurde.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.474
Punkte
113
bin da mit dem allermeisten d accord.:thumb:

selbst ein tal käme heute mit seinen mitunter falschen opfern wohl nicht so durch wie anno tubak, jedenfalls nicht mit normaler bedenkzeit. botwinnik konnte damals im 1. wettkampf nicht viel mit ihm anfangen. im 2. war er dann schonmal besser eingestellt und tal hatte damals schon ernsthafte gesundheitliche probleme. ausm gedächtnis weiss ich, dass kortchnoi ein gutes head to head ergebnis gegen tal hatte.

ich hätte gern tal vs carlsen unter gleichen bedingungen gesehen, wobei ich hier schnelle partien oder gar blitzen meine.

da darf man mich auch ruhig auslachen und tadeln aber meine ersten fünf prime/gleiche zeitperiode/voraussetzungen lauten beim blitz:

1. fischer
2. tal
3.grischuk/carlsen/kasparow


mein vorteil ist, dass ich den beweis hier nicht anzutreten brauche, weil es schlicht unmöglich ist. bobby war schon ne nummer für sich. wenn man da seine zeitgenossen liest, was auch abseits von eigentlichen blitzturnieren in "privaten sessions" abging, war bobby einzigartig.

bei den unkorrekten opfern tals wäre ich (zumindest zu teil) vorsichtig, tatsächlich meinte giri (!) bei chess 24 während einer partie, dass er erstaunt war, wieviele der talschen opfer doch computeranalysen standgehalten hätten, im bezug auf ininitative bzw, dynamisches gleichgewicht zumindest...
tal hätte den 2.wttkampf unbedingt verschieben müssen, er war eigentlich gesundheitlich nicht in der lage, da höchstleistung abzurufen.
aber sein stolz ließ das nicht zu, und er dachte auch den alten mann zertrümmere ich auch mit 70% meiner leistungsfähigkeit.
ein tal, der keinen solchen raubbau an seinem körper betrieben hätte, wäre wahrscheinlich lange zeit wm geblieben, denn wie strak er war, auch im positioneller sicht, sah man mitte der 70er, als er in klassichen partien über einen längeren zeitraum unbesiegt blieb, und dann noch zusammen mit karpow das turnier der sterne in montreal gewann. aber tal rauchte und trank und liebte das leben und die räusche!

und was Tony Jaa hier raushaut, ist mir zu einseitig und dringt nicht tief genug in die komplexe materie des spiels und dieser wm ein.
schach ist eben auch ein ergebnis spiel. caruana hatte 2 mal die chance, etwas zu erreichen, einmal mit weiß, einmal mit schwarz.
carlsen hatte nur in der ersten partie, in der er eine gewinnstellung wegwarf, die chancen auf den vollen punkt. auch heute kann er am ende nicht mehr zulegen, hätte vorher b5 machen müssen, aber auch weiß schmeißt mit zügen wie sf2 seine chancen auf initiative bzw counterplay weg... am ende kann carlsen nicht mehr durchkommen. dass er aber remis anbietet, zeigt, dass er nicht in topform ist, bzw. mit caruanas defensive nicht wirklich klar kommt, gg krajakin kreierte er ja noch in jeder 2.partie hchancenreiche stellungen, die karjakin mit aufbietung aller kräfte remis halten konnte, aber gg caruana hatte er ja zbsp in der 11.partie nicht den hauch eines stellungsvorteils, der ausbaufähig war. voll entschärft- natürlich hat dafür caruana auch keine chance mit schwarz was andrres zu erreichen als remis.
ich denke carlsen war gewarnt durch die partie, in der caruana aus der russischen verteidigung heraus plötzlich eine initiative entwickelt, ein counterplay aufzieht, das carlsen nur mit mühe zum remis verteidigen kann...
ein angriffspieler läuft gg carlsen große gefahr einfach ausgekonntert und vernichtet zu werden, ich bleibe dabei, der alte kramnik wäre ins offen messer gelaufen, hätte aber vielleicht die eine oder andere partie gewonnen, so dass es für die zuschauer interessanter geworden wäre.

ein aronjan in bestform kann einen carlsen immer schlagen, aber bei aronjan versagen die nerven, und er wird wohl nur noch eine chance bekommen, ein kandidatenturnier zu gewinnen.
marmedjarow ist ein angriffsspieler, der an einem guten tag auch carlsen probleme machen kann, ihn ja auch in diesem jahr einmal geschlagen hat.
nun ist aber der 12 partien modus der wm ein problem. das risiko wird minimiert, von beiden spielern, vor allem wenn sich die Nr1 und die Nr2 der welt gegenübersitzen. bei 20 partien etwa wäre das anders, da kannst du einen rückstand auch aufholen, zurückkommen...
aber das kann man heute vllt nicht mehr verkaufen, einen monat schach wm!
grischuk ist für eine verändertung der bedenkzeit. 90 min 40 züge, dann hale stunde rest. vllt auch das,, obwohl ich ein freund der klassichen bedenkzeit bin, schach ist ein anachronismus in unserer heutigen schnellen zeit. sitzen, denken, stunden, tage, wochen! YES, wie bei K& K (das erste natch mal außen vor), wie bei kasparow-anand, als der inder im world trade center 1-0 i führung geht und dann doch noch 4-1 nach siegen zertrümmert wird...
ein caruna ist mit sicherheit kein "langweiliger" spieler, es gibt zig glanzpartien von ihm gg supergroßmeister, inkls. carlsen.
aber auch trockenes..., und nun versucht er in der 12 partien wm zuerst mal den WM zu keinem sieg kommen zu lassen, aber für den matchsieg müsste er eben auch selbst mehr riskieren, da ist ne hemmschwelle irgendwo (siehe h3, als er die chance hatte eine große initiative zu entwickeln...)
auch ein WM, der nicht in der lage ist, seinen herausforderer im klassischen schach zu besiegen, ist zu hinterfragen, genau wie der herausforderer-
früher wäre carlsen jetzt wm geblieben, diese regelng fand ich nicht schlecht. ok, mittwoch ist dann äkschn.
ein carlsen ist mit seiner pragmatischen spielweise aber mmn kein "mozart des schachs", man höre ne mozart oper, da denke ich an tal,
da denke ich an anand (vor allem an anand, diese eleganz!) usw.
naja, der vorhang fällt und alle fragen offen (bis mittwoch bzw TROTZ mittwoch)
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
49.866
Punkte
113
bei den unkorrekten opfern tals wäre ich (zumindest zu teil) vorsichtig, tatsächlich meinte giri (!) bei chess 24 während einer partie, dass er erstaunt war, wieviele der talschen opfer doch computeranalysen standgehalten hätten, im bezug auf ininitative bzw, dynamisches gleichgewicht zumindest...
tal hätte den 2.wttkampf unbedingt verschieben müssen, er war eigentlich gesundheitlich nicht in der lage, da höchstleistung abzurufen.
aber sein stolz ließ das nicht zu, und er dachte auch den alten mann zertrümmere ich auch mit 70% meiner leistungsfähigkeit.
ein tal, der keinen solchen raubbau an seinem körper betrieben hätte, wäre wahrscheinlich lange zeit wm geblieben, denn wie strak er war, auch im positioneller sicht, sah man mitte der 70er, als er in klassichen partien über einen längeren zeitraum unbesiegt blieb, und dann noch zusammen mit karpow das turnier der sterne in montreal gewann. aber tal rauchte und trank und liebte das leben und die räusche!

und was Tony Jaa hier raushaut, ist mir zu einseitig und dringt nicht tief genug in die komplexe materie des spiels und dieser wm ein.
schach ist eben auch ein ergebnis spiel. caruana hatte 2 mal die chance, etwas zu erreichen, einmal mit weiß, einmal mit schwarz.
carlsen hatte nur in der ersten partie, in der er eine gewinnstellung wegwarf, die chancen auf den vollen punkt. auch heute kann er am ende nicht mehr zulegen, hätte vorher b5 machen müssen, aber auch weiß schmeißt mit zügen wie sf2 seine chancen auf initiative bzw counterplay weg... am ende kann carlsen nicht mehr durchkommen. dass er aber remis anbietet, zeigt, dass er nicht in topform ist, bzw. mit caruanas defensive nicht wirklich klar kommt, gg krajakin kreierte er ja noch in jeder 2.partie hchancenreiche stellungen, die karjakin mit aufbietung aller kräfte remis halten konnte, aber gg caruana hatte er ja zbsp in der 11.partie nicht den hauch eines stellungsvorteils, der ausbaufähig war. voll entschärft- natürlich hat dafür caruana auch keine chance mit schwarz was andrres zu erreichen als remis.
ich denke carlsen war gewarnt durch die partie, in der caruana aus der russischen verteidigung heraus plötzlich eine initiative entwickelt, ein counterplay aufzieht, das carlsen nur mit mühe zum remis verteidigen kann...
ein angriffspieler läuft gg carlsen große gefahr einfach ausgekonntert und vernichtet zu werden, ich bleibe dabei, der alte kramnik wäre ins offen messer gelaufen, hätte aber vielleicht die eine oder andere partie gewonnen, so dass es für die zuschauer interessanter geworden wäre.

ein aronjan in bestform kann einen carlsen immer schlagen, aber bei aronjan versagen die nerven, und er wird wohl nur noch eine chance bekommen, ein kandidatenturnier zu gewinnen.
marmedjarow ist ein angriffsspieler, der an einem guten tag auch carlsen probleme machen kann, ihn ja auch in diesem jahr einmal geschlagen hat.
nun ist aber der 12 partien modus der wm ein problem. das risiko wird minimiert, von beiden spielern, vor allem wenn sich die Nr1 und die Nr2 der welt gegenübersitzen. bei 20 partien etwa wäre das anders, da kannst du einen rückstand auch aufholen, zurückkommen...
aber das kann man heute vllt nicht mehr verkaufen, einen monat schach wm!
grischuk ist für eine verändertung der bedenkzeit. 90 min 40 züge, dann hale stunde rest. vllt auch das,, obwohl ich ein freund der klassichen bedenkzeit bin, schach ist ein anachronismus in unserer heutigen schnellen zeit. sitzen, denken, stunden, tage, wochen! YES, wie bei K& K (das erste natch mal außen vor), wie bei kasparow-anand, als der inder im world trade center 1-0 i führung geht und dann doch noch 4-1 nach siegen zertrümmert wird...
ein caruna ist mit sicherheit kein "langweiliger" spieler, es gibt zig glanzpartien von ihm gg supergroßmeister, inkls. carlsen.
aber auch trockenes..., und nun versucht er in der 12 partien wm zuerst mal den WM zu keinem sieg kommen zu lassen, aber für den matchsieg müsste er eben auch selbst mehr riskieren, da ist ne hemmschwelle irgendwo (siehe h3, als er die chance hatte eine große initiative zu entwickeln...)
auch ein WM, der nicht in der lage ist, seinen herausforderer im klassischen schach zu besiegen, ist zu hinterfragen, genau wie der herausforderer-
früher wäre carlsen jetzt wm geblieben, diese regelng fand ich nicht schlecht. ok, mittwoch ist dann äkschn.
ein carlsen ist mit seiner pragmatischen spielweise aber mmn kein "mozart des schachs", man höre ne mozart oper, da denke ich an tal,
da denke ich an anand (vor allem an anand, diese eleganz!) usw.
naja, der vorhang fällt und alle fragen offen (bis mittwoch bzw TROTZ mittwoch)

:thumb: wunderschön geschrieben, Kompliment.

bei Tal schau ich nochmal rein wegen den opfern. irgendwo sollte ich bei chessbase auch noch die grosse datenbank haben, aber bei chessbase light (welche man gratis und wohl auch legal downloaden kann), gibts vermutlich auch genug partien von tal in der datenbank, die wm-fights sind da jedenfalls sicher dabei. Bei Schlechter vs. Lasker lag ich auch falsch, schlicht weil ich die gängige Meinung aus der Vorcompi-Zeit übernommen hatte. Vielleicht gehts mir hier wieder so, who knows?.

Interessant der Gedanke, ob nun Carlsen der Mozart des Schachs ist....im weiteren Sinne vielleicht schon, wobei mir da auch Capablanca und Rubinstein in den Sinn kommen. Tal war einfach auf seine Art was ganz besonderes. Ich hab alles über ihn gelesen, was mir in die Hände kam. Wenn ich über EINEN und nur einen Schachspieler eine Biographie schreiben dürfte: es wäre über ihn. der zweitliebste wär mir Fischer, obwohl er politisch mitunter durch den Wind war und mitunter seltsamste Ansichten hatte. Den Namen, den er im Flug nach Reykjavik vergeblich suchte und ihm keiner seiner Gesprächspartner einflüstern konnte war übrigens vermutlich Philidor. Ich hätts gewusst. ....:saint: Aber sein Leben hatte einfach alles, was eine interessante, bemerkenswerte Biographie ausmacht.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.474
Punkte
113
:thumb: wunderschön geschrieben, Kompliment.

Interessant der Gedanke, ob nun Carlsen der Mozart des Schachs ist....im weiteren Sinne vielleicht schon, wobei mir da auch Capablanca und Rubinstein in den Sinn kommen.

danke!
capablanca und rubinstein, ja, die beiden waren mozartgleich, und anand gehört da für mich rein in die reihe, kramnik vllt auch noch, eleganz, schönheit usw, carlsen punktet da mmn nach woanders, wobei ich ihn schon top 5 all time habe, wenn nicht top 3!
aber er schlägt einen alternden anand, 2 mal, gg karjakin unentschieden, gg caruana auch... naja, a muss noch was kommen im resume, um an kasparow oder fischer ranzukommen...
die elo-inflation führt zu seiner irren elo zahl...
tal finde ich auch genial, habe etliche bücher über ihn, von ihm. es gab zu ddr zeiten ein zweibändiges schachlehrbuch seines trainers kotow, da waren sehr viele tal partien dabei, das hat mich in der kindheit und jugend begleitet!
PS was die opfer tals betrifft, da beziehe ich mich auf das urteil giris (glaube der sagte das in der runde svidler, giri, grischuk), war selbst erstaunt, aber ein kasparow, der ja ohne den vorreiter tal, so sicher nicht denkbat gewesen wäre als spieler, opferte ja auch relativ viel, war aber der "stärkere" spieler und allrounder...
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.187
Punkte
113
Caruana hat den Titel nicht verdient. Er hatte 1mal in 12 Duellen Initiative, und das nur weil er in seiner Vorbereitung war.
So schwach war Carlsen als WM noch nie (die Elo-Zahl bestätigt das auch), aber Boring Caruana war der falsche Herausforderer.
Ich hoffe, dass Magnus das Ding nun sicher nach Hause fährt. mMn wäre es unwürdig, Schachweltmeister zu werden ohne ein Duell im klassischen Schach gewonnen zu haben.

Ich denke nicht, dass er der falsche Herausforderer war. Er hat ein spannendes Kandidatenturnier gewonnen, auch wenn da manch "Schlagabtausch" größer war. Die Spieler mussten teilweise Risiken eingehen, sonst ging es nicht nach oben im Tableau ... siehe Ding Liren, der einem Remis selten abgeneigt war.
Aronjan und Grischtschuk sorgten für teils spektakuläre Partien ... aber damit setzt man sich nicht zwingendermaßen durch.
Kramnik ließ hier und da seine Finesse auf alte Tage aufblitzen, Karjakin und Mamedyarov sorgten auch für Spannung.

Das Kandidatenturnier war vielleicht unterhaltsamer ... aber die WM ist deswegen nicht minder spannend.

Bei den vorherigen WMs (mit Anand, Karjakin, Carlsen) kam schon mal der Eindruck auf, dass einer der Spieler nen Fehler gespielt hat, oder dass einer einen vorzüglichen Gewinnweg gefunden hatte. Bei dieser WM entsteht der Eindruck, dass beide Spieler vielleicht mal etwas unpräzise Spielen ... aber keine Böcke schießen. Das über 12 Partien ... das ist schon beeindruckend.

Ok, vielleicht wirkt es nicht unbedingt abwechslungsreich, wenn 3 Mal Rossolimo und 3 Mal Sweschnikow gespielt wird ... aber trotzdem wurds komplex und öfters mal hieß es seitens der Kommentatoren "Diese Stellung hats so in der Datenbank noch nicht gegeben."


Caruana mag Chancen liegen gelassen haben. In der 6ten Partie wäre mehr drin gewesen, in der 8ten war h3 zu vorsichtig, in der 10ten hätte er lieber den Bauern nehmen sollen, statt g3 zu spielen. Carlsen auf der anderen Seite hatte in der ersten Partie eine große Siegchance vergeben und hätte in der 12ten mit 25 ... b5 viel Druck ausüben können. Auch als er Remis anbot stand er eigentlich klar besser, aber er wollte hat wenig Risiko gehen.

Fraglich, ob es würdig ist Schachweltmeister zu bleiben, ohne ein Duell im klassischen Schach gegen den Herausforderer zu gewinnen ...

Caruana empfinde ich keineswegs als "boring", auch wenn er vorsichtiger agiert als beim Kandidatenturnier ... weil er dort nunmal Risiken gehen musste. Carlsen-Aronjan wäre z.B. unterhaltsamer ... aber auch eine klare Angelegenheit, denke ich.
 

ocelot

Bankspieler
Beiträge
3.301
Punkte
113
Ort
Tannhauser Gate
Auf chess.com läuft gerade ein Turnier zwischen verschiedenen engines basierend auf der Position in Spiel 12, bei der sich Magnus und Fabi auf Remis geeinigt haben. Bisher 13 Remis, 9 (gerade wohl 10) mal schwarz und sogar zwei mal weiß. Stockfish vs Etereal ging unentschieden aus nach 138 Zügen oder so
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.187
Punkte
113
Wirkte so, als wäre Carlsen etwas mehr in seiner Eröffnung, aber Caruana hat mitgehalten und hat nen Mehrbauern (auf Kosten des Läuferpaares) ... auch wenn der da etwas verloren steht.

Die Damen sind vom Brett, was Caruana entgegen kommt. Carlsens Springer auf a4 war relativ wirkungslos (eventuelle Drohung durch den Läufer auf den a8-Turm).

Momentan ist eher Caruana am Drücker und Carlsen am reagieren.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.187
Punkte
113
Jetzt guckt Caruana doch länger rein. Seinen Druck auf die Bauernstruktur am Damenflügel hat er etwas zurück genommen und wollte erstmal den Springer umpositionieren. Carlsen hat nun seinen Läufer - wie wohl schon länger gewünscht - auf f1 untergebracht und übt Druck auf den Springer aus.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.187
Punkte
113
Caruana hat seinen Springer nicht gerade ideal in Sicherheit gebracht. Carlsen hat dadurch seinen Springer auf c5 bringen können und diesen dann gegen den Läufer abgetauscht. Nun also Läufer-Paar bei Carlsen und Springer-Paar bei Caruana. Der Mehrbauer nutzt Caruana begrenzt, Carlsen hat die bessere Bauern-Struktur.

Jetzt hat er die Möglichkeit die verbliebenen Schwerfiguren teilweise vom Feld zu bringen und den ein oder anderen Bauern von Schwarz vom Brett zu holen.
Sieht gut aus für Carlsen
 

DaLillard

Bankspieler
Beiträge
28.032
Punkte
113
Carlsen geht ins Turmendspiel. Keine gute Entscheidung von Carlsen. Hat seinen Vorteil weggegeben.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.187
Punkte
113
Naja ... er hat den Mehrbauern und die vier auf dem Königsflügel stehen besser zusammen als z.B. der eher einsame c-Bauer von Caruana.

Wenn dann spielt Carlsen auf Sieg ... für Caruana ist eigentlich nurnoch das Remis drin
 
Oben