Schlagkraft und Nehmerfähigkeiten


S

Stevenson

Guest
D. Crosby schrieb:
Das Gewicht der Arme ist total nebensächlich. Was Du erzählst ist genau so ein Märchen, wie die angeblich erhöhte Schlagwirkung von möglichst großen (= schweren) Fäusten.

Das verstehe ich nicht. Physikalisch gesehen ist Kraft = Masse x Beschleunigung. Wenn eine Kugel (Faust) deutlich mehr wiegt als eine andere, dann hat sie bei der gleichen Beschleunigung eine größere Kraft.

Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich von einem Tischtennisball oder einer tischtennisballgroßen Beikugel am Kopf getroffen werde, die beide die gleiche Beschleunigung haben.
 

D. Crosby

Gesperrt auf eigenen Wunsch
Beiträge
13.123
Punkte
0
Ort
Düsseldorf
Tischtennisball und Bleikugel haben ein deutlich unterschiedliches Gewicht, was sich natürlich auswirkt. Wie groß ist der Gewichtsunterschied zwischen menschlichen Fäusten? :licht: Der Unterschied ist da, ist aber zu gering um wirklich auschlaggebend zu sein.

Beim gesamten Körpergewicht ist dies schon wieder anders, denn es ist ein großer Unterschied, ob ich 64, 79 oder 100 kg wiege.

Aber warum unterteile ich dann beim Boxen in Gewichtsklassen, wenn das Körpergewicht doch keine Rolle spielt? Eben deshalb, weil es hinter den Schlag gehört und bei halbwegs sauberer Ausführung auch zur Geltung kommt.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
Stevenson schrieb:
Das verstehe ich nicht. Physikalisch gesehen ist Kraft = Masse x Beschleunigung. Wenn eine Kugel (Faust) deutlich mehr wiegt als eine andere, dann hat sie bei der gleichen Beschleunigung eine größere Kraft.

Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich von einem Tischtennisball oder einer tischtennisballgroßen Beikugel am Kopf getroffen werde, die beide die gleiche Beschleunigung haben.



das Ding ist nur, dass die Fäuste die gleiche Dichte haben - im Unterschied zu Luft und Bleibällen...

die größere Faust hat mehr Auflagefläche und erzeugt so bei mehr Kraft, entsprechend weniger Druck oder halt nur den gleichen, wie ne kleine Hand.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Joker schrieb:
Sorry, aber den Satz hast Du erst später hinzugefügt, als ich meine Antwort bereits formuliert habe. Aber wenn es dich beruhigt: Ich habe ihn wahrgenommen, war aber zu faul, mein Posting nochmal zu ändern. Okay?

Geh auf die 1. Seite und schau Beitrag Nr. 19, der wurde nicht einmal editiert, das würde unten stehen. ;)

Aber is ja auch egal, der Rest wäre off topic.
 

jisi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
48
Zu berücksichtigen ist aber auch, dass

eine Kraft von 1kg·m/s² aufwenden ist, um einen Körper mit der Masse 1kg mit 1m/s² zu beschleunigen

Dass würde dann bedeuten, dass ein schwerer Boxer mehr Kraft aufwenden muss, um seinen Körper zu beschleunigen, dadurch würde eventuell Schlagwirkung verloren gehen.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
jisi schrieb:
Zu berücksichtigen ist aber auch, dass

eine Kraft von 1kg·m/s² aufwenden ist, um einen Körper mit der Masse 1kg mit 1m/s² zu beschleunigen

Dass würde dann bedeuten, dass ein schwerer Boxer mehr Kraft aufwenden muss, um seinen Körper zu beschleunigen, dadurch würde eventuell Schlagwirkung verloren gehen.


das ist ja logisch, verloren geht aber nichts... denn die mehr Kraft die aufgewendet werden muss, macht sich ja dann auch im Impuls bemerkbar, der sich aus der höheren bewegten Masse und der geschwindigkeit zusammensetzt.

Hui neue physikalische Größe - mal sehen, wie der Bomber damit klarkommt... :D
 
S

Stevenson

Guest
Okay, ich sehe euren Punkt, aber dennoch glaube ich nicht, dass man alles nur auf die Beschleunigung, Körpermasse und Technik reduzieren kann.

Es gibt schnelle Leute im HW, die keinen großen Punch haben (Krasniqi, Ibragimov). Beschleunigung ist daher nicht alles. Ibragimov kann man nun auch nicht vorwerfen, dass er eine geringe Körpermasse oder eine schlechte Technik vorzuweisen hat.

Ich denke schon, dass beispielsweise die Armlänge bei Haken schon eine gewisse Rolle spielt, wenn alles andere gleich ist. Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass auch die Faustmasse eine gewisse Rolle spielt. Das Problem des gleichen Druckes wegen höherer Fäche sehe ich nicht, weil ja nur die Fläche des Kinns eine Rolle spielt.

Man kennt ja auch die Geschichten, dass sich Boxer über die (angeblich) manipulierten Handschuhe des Gegners beschweren, wo angeblich mit eingelegten Gewichten oder ähnlichen gearbeitet wird.

Ganz so unbedeutend scheint die Masse vielleicht doch nicht zu sein. :wavey:
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
Stevenson schrieb:
Ich denke schon, dass beispielsweise die Armlänge bei Haken schon eine gewisse Rolle spielt, wenn alles andere gleich ist. Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass auch die Faustmasse eine gewisse Rolle spielt. Das Problem des gleichen Druckes wegen höherer Fäche sehe ich nicht, weil ja nur die Fläche des Kinns eine Rolle spielt.


lol aber eine größere Faust hat mehr Auflagefläche auf jedem Kinn, auch wenn da eventuell nicht viel Platz ist.

Die Schlagkraft hängt tatsächlich nur von Masse und Beschleunigung ab, der Effekt, also ob jemand umfällt oder nicht, natürlich von anderen Faktoren... Technik, Präzision, Form des Empängers usw...
 

D. Crosby

Gesperrt auf eigenen Wunsch
Beiträge
13.123
Punkte
0
Ort
Düsseldorf
Ja, aber der Unterschied macht sich eben erst ab einer gewissen Größenordnung bemerkbar.

Es gibt schnelle Leute im HW, die keinen großen Punch haben (Krasniqi, Ibragimov). Beschleunigung ist daher nicht alles. Ibragimov kann man nun auch nicht vorwerfen, dass er eine geringe Körpermasse oder eine schlechte Technik vorzuweisen hat.

Diese Leute setzen auch nicht unbedingt darauf, alles in den Schlag zu legen.

Zu jisis Theorie:

HR hat Recht, das kann so nicht stimmen. Natürlich wäre nach dieser Theorie das Missionsziel erreicht und belegt, dass Wladimir härter schlägt als der olle Valuev und daher das Duell gewinnt. Allerdings schlüge dann Byrd härter als Klitschko. :eek: Und Rafael Marquez schlägt ungefähr doppelt so hart. :jubel: :laugh2:
 

jisi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
48
@ D.Crosby

Das ist nicht meine Theorie, das ist Physik.

Noch eine physikalische Komponente:

Eine Masse, die beschleunigt wird, verursacht eine Rückstoßgeschwindigkeit, diese Kraft muss der Boxer aushalten, bzw. dadurch geht wiederum Schlagkraft verloren.

Als Rückstoß bezeichnet man die Gegenreaktion, die auftritt, wenn eine Masse beschleunigt wird. Die Richtung des Rückstoßes ist der Richtung der Beschleunigung entgegengesetzt. Beim Rückstoß kann zwischen Rückstoßimpuls, Rückstoßgeschwindigkeit, Rückstoßenergie und Rückstoßkraft unterschieden werden.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
jisi schrieb:
@ D.Crosby

Das ist nicht meine Theorie, das ist Physik.

Noch eine physikalische Komponente:

Eine Masse, die beschleunigt wird, verursacht eine Rückstoßgeschwindigkeit, diese Kraft muss der Boxer aushalten, bzw. dadurch geht wiederum Schlagkraft verloren.

Als Rückstoß bezeichnet man die Gegenreaktion, die auftritt, wenn eine Masse beschleunigt wird. Die Richtung des Rückstoßes ist der Richtung der Beschleunigung entgegengesetzt. Beim Rückstoß kann zwischen Rückstoßimpuls, Rückstoßgeschwindigkeit, Rückstoßenergie und Rückstoßkraft unterschieden werden.



kannst dus nicht wenigstens als Zitat kennzeichnen, dann wissen wir wo das herkommt, wovon du offensichtlich keine Ahnung hast... :rolleyes:


dass was am Ende am Kinn ankommt, ist bei mehr Masse bei gleicher Beschleunigung größer - das dafür mehr Kraft vom ausführenden Boxer aufgewendet werden muss, ist ja wohl logisch... dass die aber nun ausgerechnet deswegen verloren gehen soll, ist Schwachsinn.
 

jisi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
48
Kraft = Masse x Beschleunigung.

Die Masse ist die feste Komponente.

Valuev muss, um seinen Körper zu beschleunigen, schon mehr Kraft aufwenden als z.B. ein Boxer, der nur 100 kg wiegt. So dürfte der Boxer von 100 kg eben eine höhere Beschleunigung erreichen und damit härter schlagen :licht:

Aber abgesehen davon, glaube ich eben nicht, dass auf den menschlichen Körper bezogen, physikalische Formeln anwendbar sind, um dann zu sagen, der schwerere schlägt härter, nur weil er mehr Masse hat.

Armlänge, dann die Geschwindigkeit des Schlages etc. spielen auch eine Rolle.

@ His Royness: Ich habe dies kopiert, um es so einfach wie möglich auszudrücken.

Physikalische Formeln sind auf den menschlichen Körper nicht einfach übertragbar, um Schlaghärte etc. zu dokumentieren.
 

Super-Grimm

Bankspieler
Beiträge
1.366
Punkte
113
Jungens, Mädels!
Ist doch klar, daß keiner der Boxer das Perpetuum Mobile erfunden hat. Um höhere Kraft zu erzielen, muß höhere Kraft aufgewandt werden. Aus einem schwarzen Loch schöpft keiner die Energie (setzt sich übrigens aus den gleichen SI-Größen zusammen). Das folgt schon aus dem Energieerhaltungssatz.:belehr:
Klar muß der schwerere Boxer zur Beschleunigung seiner Masse mehr Kraft aufwenden, nur, die hat er in der Regel auch. Oder warum werden die maximalen Leistungen im Gewichtheben von augenscheinlich gemästeten Mastodons erzielt.
Fazit, wie eigentlich auch schon aus der Erfahrung heraus von Sidon richtig beschrieben: Der Valuev wird aufgrund seiner mangelnden Schlaggeschwindigkeit und der daraus resultierenden Ungenauigkeit, da sein Ziel in der Zwischenzeit ebenfalls unscharf bleibt, nie ein One-Punch-Knock-Out-Head-Hunter wie WK oder Tyson. Aber auch hinter den unsauberen Treffern steckt eben mehr Wucht und Kraft, die den Gegner bis ins Mark erschüttern können. Und durch diese Erschütterung gewinnt eben auch der langsame Valuev wiederum Zeit. Dashalb stand Barett zum Schluß auch trotz allen Mutes wie das Karnickel vor der Schlange.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
jisi schrieb:
Kraft = Masse x Beschleunigung.

Die Masse ist die feste Komponente.

Valuev muss, um seinen Körper zu beschleunigen, schon mehr Kraft aufwenden als z.B. ein Boxer, der nur 100 kg wiegt. So dürfte der Boxer von 100 kg eben eine höhere Beschleunigung erreichen und damit härter schlagen :licht:

Aber abgesehen davon, glaube ich eben nicht, dass auf den menschlichen Körper bezogen, physikalische Formeln anwendbar sind, um dann zu sagen, der schwerere schlägt härter, nur weil er mehr Masse hat.

Armlänge, dann die Geschwindigkeit des Schlages etc. spielen auch eine Rolle.

Ich habe dies kopiert, um es so einfach wie möglich auszudrücken.

Physikalische Formeln sind auf den menschlichen Körper nicht einfach übertragbar, um Schlaghärte etc. zu dokumentieren.



so ein Schwachsinn habe ich selten gelesen, die Masse ist eben nicht fest sondern bei Valuev höher...

Wenn pshysikalische Formeln nicht anwendbar sind, warum sollte es dann deine mühsam rauskopierte und umgerechnete, wonach dann bei Valuev Kraft verloren geht, aber doch sein?? :laugh2:


Ansonsten hat Super-Grimm alles gesagt, sprich Energieerhaltungssatz - ich wollte dich nur nicht überfordern... ;)
 

D. Crosby

Gesperrt auf eigenen Wunsch
Beiträge
13.123
Punkte
0
Ort
Düsseldorf
jisi schrieb:
Kraft = Masse x Beschleunigung.

Die Masse ist die feste Komponente.

Valuev muss, um seinen Körper zu beschleunigen, schon mehr Kraft aufwenden als z.B. ein Boxer, der nur 100 kg wiegt. So dürfte der Boxer von 100 kg eben eine höhere Beschleunigung erreichen und damit härter schlagen :licht:

Stimmt nicht. Nur weil er leichter ist, beschleunigt er nicht automatisch schneller. Die Fomel sagt nur, dass die größere Masse bei gleicher Bechleunigung mehr Kraft erzeugt, jedoch nicht, dass sie stets langsamer beschleunigt.
 

jisi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
48
D. Crosby schrieb:
Stimmt nicht. Nur weil er leichter ist, beschleunigt er nicht automatisch schneller. Die Fomel sagt nur, dass die größere Masse bei gleicher Bechleunigung mehr Kraft erzeugt, jedoch nicht, dass sie stets langsamer beschleunigt.

Ich brauche aber weniger Kraft, um eine leichtere Masse zu beschleunigen. Oder warum ist deiner Meinung nach ein Rennrad möglichst leicht?

Denn:

F = m*a => a = F / m

Die resultierende Beschleunigung einer Masse bei Aufwendung einer bestimmten Kraft ist also umgekehrt proportional zur Masse, die beschleunigt wird. :licht:

Am Ende siegt die Relativitätstheorie von Albert Einstein und Valuev hat seinen massigen Körper derart schnell beschleunigt, dass das menschliche Auge dies nicht wahrnimmt und er in Wirklichkeit viel schneller ist als man sieht :D
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
D. Crosby schrieb:
Stimmt nicht. Nur weil er leichter ist, beschleunigt er nicht automatisch schneller. Die Fomel sagt nur, dass die größere Masse bei gleicher Bechleunigung mehr Kraft erzeugt, jedoch nicht, dass sie stets langsamer beschleunigt.


des weiteren ist die Masse eben nicht fest sondern beim kleineren Boxer kleiner, was der besseren Beschleunigung entgegenwirkt und somit dessen Kraft reduziert.

ich verschiebe es mal in den Trash zu den anderen nicht boxnewsrelevanten Diskussionen - dann kann hier auch unter den Physikern ein wenig gefachsimpelt werden. :D
 
Oben