Nein, es gibt riesige Unterschiede im Doping. Es gibt teure Mittel (ganz besonders natürlich die allerneuesten noch ohne Zulassung, die noch nicht nachweisbar sind), welche die Wirkung der alten bei weitem übertreffen. Diese sind nur für wenige Athleten verfügbar - andere können sie sich schlichtweg nicht leisten.
Und dann gibt es auch noch den Unterschied zwischen den Athleten: Die einen hauen sich ohne Rücksicht auf jegliche Verluste auch noch den letzten Dreck in egal wie hoher Dosis in den eigenen Körper, selbst wenn Herzinfarkt, Krebs, Genveränderung etc. das Resultat sein könnten, während die anderen nicht der ultimativen Leistung ihre Gesundheit derart opfern wollen. Soll man hier mit Ehre und Geld etwa selbstzerstörerisches Tun fördern?
Doping wird niemals fair sein können, weil es immer Unterschiede in der Anwendung geben wird.
Das ist schon eine ziemlich verquerte Sichtweise der Problematik, sagen wir mal so, wer sich die allerneusten, noch nicht am Markt etablierten Medikamente reinhaut, auch wenn sie möglicherweise, zumindest in den Dopinglabors, noch nicht nachweisbar sind, dementsprechend aber teurer sind, geht eigentlich n viel, viel höheres Risiko ein als jemand, der sich auf altbewährte Technologien, über die aber viele, viele klinische Daten vorhanden sind verlässt, das Risiko kann man so viel, viel besser abwägen, vorallem das gesundheitliche.
Problem ist halt, dass gerade im medizinischen Bereich die neusten Substanzen nicht zwangsläufig die Besten sein müssen, auch wenn natürlich die Hersteller immer versuchen dies zu suggerieren (die haben aber auch schon viel, viel Geld in die Entwicklung gesteckt), besonders wenn man dies unter dem Aspekt der Langzeitthematik betrachtet.
Und wer sich was reinhaut hängt auch immer davon ab in welchem Kontrollsystem er drinhängt, der billige Dreck, wie du ihn nennst, muss nicht zwangsläufig das schlechteste sein, nehmen wir z. B. den Gewinner der Herren beim letzten Geherwettbewerb, diesen Russen (Name fällt mir gerade net ein), der wurde bis zum Olympischen Wettkampf dieses Jahr kein einziges Mal getestet, also war bis dahin nicht darauf angewiesen irgenwelche Designersteroide etc. zu konsumieren, er musste nur die herkömmlichen, aber nicht zwangsläufig schlechteren, Mittel rechtzeitig vorm Wettkampf bzw. der Anreise nach Peking absetzen und ZACK war er absolut fein aus dem Schneider...wenn natürlich n Sportler pro Monat mehrere Kontrollen befürchten muss, dann muss er schon etwas koordinierter vorgehen, oder über Insiderinfos verfügen um auf die gleichen Mittel wie der Russe zurückzugreifen, das Netz ist so wesentlich enger gespannt, aber es hat dennoch natürlich Lücken, aber es macht die Sache natürlich schwieriger, das ist imo der größte Unterschied...die absolut unterschiedlichen Kontrollsysteme der verschiedenen Staaten, bei Olympia sind viele Sportler am Start die im Vorfeld von Olympia nicht getestet wurden und so ne recht gute Vorbereitung mit entsprechender Unterstützung absolvieren konnten und sich oft abseits jeglicher Kontrollsysteme vorbereitet haben, ab und an zwar mal nen internationalen Wettkampf besuchen, aber das lässt sich relativ locker in die Kuren einplanen, manche machen auch nur nationale Wettkämpfe etc.
Wenn man n weltweit gleichartiges Kontrollsystem etablieren könnte und würde, wäre schon ne wesentlich bessere Chancengleichheit hergestellt, natürlich wäre das noch immer keine Garantie für einen sauberen Sport, aber der Druck und das Risiko wäre wesentlich erhöt und in Sportarten wo nicht allzuviel Geld verdient wird, könnte man mit so einem System schon was erreichen, so zumindest meine Meinung...wenn einer natürlich pro Jahr 100000 Eu für Stoff und die entsprechenden Berater hergibt, naja, dann wirds schwieriger, aber auch hier hat es in den vergangenen Jahre immer wieder schwere Rückschläge für die Sportler gegeben, wenn man mal die Radsportler betrachtet, die hats ja quasi alle im Kollektiv erwischt (zumindest die Topstars), mit wenigen Ausnahmen, oder auch die Balco-Sache, wenn man da jetzt noch die Strafen wesentlich erhöt, naja, dann wird sich schon der ein oder andere überlegen ob sich das noch rechnet...ich kanns nur nochmal betonen, der Weg den man momentan geht ist richtig, man geht ihn aber einfach noch nicht konsequent genug und es ziehen zu viele Leute an unterschiedlichen Strängen in zuviele Richtungen, das Dopingproblem ist einfach ne Aufgabe die zentralisiert gehört, basta, die Strafen müssen für alle gleich und vorallem GLEICH HART sein, die Proben müssen aufgehoben werden und wenn Jahre später was nachgewiesen wird, dann müssen die gleichen Strafen wie auch schon zum Zeitpunkt des Dopings gelten, ohne Ausnahme.
Einen absolut sauberen Sport wird es nie geben, aber das ist kein Phänomen des Sports alleine, in allen Bereichen, Lebenslagen etc. wird versucht zu lügen und zu betrügen, dort gibt es im System der Kontrolle auch Lücken und nicht alle fliegen auf, haben damit also Erfolg und trotzdem, naja, vielleicht nicht immer, wendet man die Kontroll- und Strafmechanismen "konsequent" an und geht nicht hin und denkt über eine Legalisierung von z. B. Steuerhinterziehung, Bestechung etc. nach, nur weil einige damit durchkommen oder sich scheinheilig hinstellen und ihr "weißes Westchen" konsequent in die Kameras halten, hintenrum aber genauso schäbig agieren wie die dopenden Sportler, kommt ja keiner auf den Gedanken die entsprechenden Dinge zu erlauben. Ich sehe also kein Notwendigkeit im Sport anders zu agieren, nur weil ihm vielleicht mehr Öffentlichkeit zuteil wird, wie vielen anderen, aber noch viel, viel schlimmeren Betrügereien in anderen Bereichen. Doping ist Betrug und Betrug gehört verfolgt und bestraft, fertig. Weitere Gründe für die Bekämpfung des Dopings habe ich schon in vielen, vielen anderen Threads aufgeführt.
CC