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Im Ernst? Thompson wird ein Mittel im Blut nachgewiesen, was als Maskierungsmittel verwendet werden kann, er wird vom BBBofC für 18 Monate von Kämpfen in UK ausgeschlossen, aber der BBBofC strebt nicht an, dern Kampf in ein NC umzuwandeln?
Und Price hört 2 Jahre nach dem Kampf das erste Mal davon?
Und 3 Wochen nachdem Thompson vom UKAD die Nachricht bekommen hat, dass er positiv auf Hydrochlorothiazid getestet wurde, boxt er gegen Pulev und wird anschließend vom FVA auch für 12 Monate gesperrt?
Nun, Thompson verschweigt die Einnahme des Medikamentes nicht. In der Tat hat er auch selbst vor dem Kampf gegen Price angegeben, dass er ein Mittel gegen Bluthochdruck nehme.
http://www.boxingscene.com/tony-thompson-reacts-reports-failed-drug-test--94059
Ich erinnere mich z.B. gleich mal daran, welchen Trubel es nach Mayweather vs Pacquiao gab. Da wurden Dokumente veröffentlicht, in welchen die Boxer ausgefüllt hatten, welche Arzeimittel sie einnehmen. Pacquiao gab auch das Schmerzmittel (Lidocaine) an, welches er wegen der Sparrings-Schulter-Verletzung zu sich nahm. Wegen nicht erledigtem Papierkram zwischen der USADA und der NSAC war ihm eine Einnahme direkt vor dem Kampf aber verwehrt worden. Mayweather hingegen durfte Lidocaine einnehmen (hat, glaube ich, Schmerzen in den Händen), weil dessen Papierkram erledigt war.
Weitaus ausführlicher als der Artikel des britischen Boulevard-Blattes ist das komplette Statement von der UKAD (vom 14.11.2014 ... also nicht brandneue News ... eigentlich), welches man sich auf deren Seite herunterladen kann:
http://www.ukad.org.uk/anti-doping-rule-violations/download-decision/a/6791
Die UKAD ist der Ansicht, dass Thompson das Hydrochlorothiazid rein zu therapeutischen Zwecken eingenommen hat, nicht um seine Leistung zu steigern.
DCF steht für doping control form ... also ein Formular ähnlich dem von Pacquiao, in welchem Thompson vor dem Kampf angegeben hat, welche Medikamentation er zu sich nimmt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dies auch vor dem Kampf mit Pulev tat, zumal es sich hierbei auch um einen IBF Eliminator handelte.
Die UKAD wirft Thompson übrigens weniger vor, dass das genannte Mittel gefunden wurde, sondern vielmehr seine mangelnde Mitarbeit, das verstreichen von Fristen usw.
Erst nach mehrmaliger Aufforderung kam es wohl zu einem Gespräch zwischen der UKAD, Thompson und seiner Ärztin Dr. Tran.
Bis Juli 2014 (letzte Frist) legte Thompson (oder seine Ärztin) keine hinreichende TUE (Therapeutic Use Exemption) vor, welche das UKAD zufrieden stellte. Es gab zwar eine Nachricht und einen Brief vom "Alexandria Healthcare Centre" an die UKAD, dass Thompson Bluthochdruck habe und welche Medikamente er verschrieben bekommen hat, aber das genügte der UKAD wohl nicht und sie teilte dies Thompson auch mit.
Auf mich wirkt es so, als hätte Thompson nicht den Überblick gehabt, was die UKAD nun genau von ihm verlangt und dass er zu sehr darauf hoffte, dass seine Ärztin den Papierkram für ihn erledigt.
Thompson gibt zu seiner Verteidigung kund, dass er als Familienvater und Vollzeitarbeiter (der neben dem Beruf boxt) es aus Zeitgründen nicht geschafft habe, sich hinreichend um den Papierkram zu kümmern. Zudem hat er auch keinen Agenten, der dies für ihn mache.
Die UKAD hingegen verweist darauf, dass Thompson ein erfahrener Sportler sei und sich der Konsequenzen und Verantwortung hinsichtlich seines Mitwirkens zum Einhalten der Anti-Doping Regularien im Klaren sein müsse.
Übrigens, die Sperre gegen Thompson betrug zunächst 24 Monate und wurde später auf 18 Monate verkürzt.
:laugh:
