Mir geht diesbezüglich auch das Abfeiern der mehrfachen Olympiasieger aus diesen Disziplinen auf den Nerv.
In der Leichtathletik ist es noch so, dass die Spezialisierungen meistens recht groß sind. So mag es zwar Sprinter geben, die sowohl über 100 Meter und 200 Meter (oder 200 und 400) antreten, oder Langstreckler, die 5000 und 10000 Meter laufen, aber da hört es meistens schon auf. 2 Disziplinen sind möglich, mehr ist dann schon herausragend, siehe Carl Lewis und Heike Drechsler, die ihre Geschwindigkeit auch in sehr gute Weitsprünge umsetzen konnten, was keine Selbstverständlichkeit ist - Doping als mögliche Ursache lasse ich mal außen vor, denn Spitzenathleten waren sie trotzdem unbestritten.
Ansonsten gibt es vielleicht mal einen Zehnkämpfer oder eher noch eine Siebenkämpferin, der/die so stark in einer Disziplin ist, dass er/sie bei den Spezialisten antreten kann, aber das ist schon sehr selten. Mir fallen da auf Anhieb nur Jackie Joyner-Kersee und Carolina Klüft ein, und bei solchen kommen eigentlich nie zig Goldmedaillen zusammen.
Beim Schwimmen ist es viel eher die Regel als die Ausnahme, dass sehr gute Schwimmer in mehreren Disziplinen Olympiasieger werden - nehmen wir da mal nur die herausragenden Leute der letzten 15-20 Jahre: Popov war da schon ein ziemlicher Spezialist, der sich nur auf Freistilkurzstrecken konzentrierte (aber auch bei ihm waren es mit 50m, 100m und Staffeln immer gleich mehrere Chancen), Hoogenband erweiterte es um die 200 Meter, Thorpe schwamm die 100m, 200m und 400m, usw. Dazu kommen immer die Staffeln, und wie du schon sagst: Oft sind Schwimmer dann auch noch zusätzlich gut im Schmetterling und/oder Rückenschwimmen, so dass noch die Lagen und manchmal gar die Spezialdisziplinen dazukommen, wie eben bei Phelps. Das ist schon arg inflationär, und beim Turnen ist es ebenso.