Dabei wäre es durchaus mal interessant zu ergründen, warum die verschiedenen Springer nach Japan fahren.
Bei Springern wie Simon Ammann (10 Japan-Fahrten im Sommer) oder Michael Neumayer (8 Japan-Fahrten im Sommer), die zweifellos zu den treuesten europäischen Japan-Fahrern gehören, denke ich, dass die einfach auch das Land gern mögen - und wenn man die Fahrt dorthin dann noch mit Wettkämpfen kombinieren kann, ist das doch eine schöne Sache.
Bei ein paar Springern gerade aus der erweiterten Weltspitze (ohne jetzt klar zu definieren, wo die beginnt und endet) lockt bestimmt auch die Gelegenheit, mal aufs Treppchen zu springen, was sonst die absoluten Topleute oft nicht zulassen. Ich denke da durchaus auch an einen Springer wie Wank, der in Wisla ja stark begonnen hatte und sich aufgrund positiver Erlebnisse aus früheren Jahren bestimmt auch ein bisschen was ausgerechnet hat.
Dann gibt es Springer insbesondere aus großen, starken Teams, die durchaus das Potenzial haben, Punkte zu holen, aber aufgrund der großen Konkurrenz im eigenen Team nicht immer eingesetzt werden können. Matjaz Pungertar, Jernej Damjan oder im Moment auch Marinus Kraus könnten solche Fälle sein. Die sind dann sicher auch dankbar für solche Gelegenheiten.
Dann gibt es noch die Springer, die aus strategischen Gründen hingeschickt werden, oft Springer, die es in den europäischen Wettkämpfen schwer haben, Punkte zu holen. Für sie ist dort die Chance zu punkten deutlich größer - und die Punkte sind möglicherweise wichtig, um Startplätze zu sichern oder eine Basisquote zu erspringen. Zu dieser Gruppe würde ich im Moment Harri Olli zählen.
Ich will nicht ausschließend, dass sich auch das ein oder andere Land sagt, dass man aus Respekt vor den Japanern ein paar Wettkämpfer schickt, obwohl man aus der eigenen Sicht kein besonderer Nutzen von der Teilnahme hat. Aber ich denke, es gibt durchaus zahlreiche Gründe, warum eine Teilnahme zumindest für manche Springer auch an den japanischen Wettkämpfen sinnvoll sein kann.