Woran liegt der Untergang der Simpsons? Neue Drehbuchautoren?
Selbst mit den alten Drehbuchautoren wäre das jetzt wohl kaum anders, denn für Wiederholungen werden sie nicht bezahlt und so müssen sie sie sich immer wieder Neues ausdenken, was nach derart vielen Folgen (man nähert sich der 500.!) sehr schwer ist. Ich würde die Simpsons so aufgliedern: In den ersten Jahren erzählte man relativ "normale" Familiengeschichten und etablierte die Charaktere. Nach einiger Zeit hatte man den üblichen Alltag abgehandelt und begann die Figuren in andere Umgebungen zu setzen (wie oft hat man Homer in anderen Berufen gesehen?), und das wurde über die Jahre zunehmend immer extremer, weil man sonst Gefahr gelaufen wäre, sich wiederum ständig zu wiederholen.
Bei einer Serie, deren alte Folgen - auch in den USA - ebenfalls ständig laufen, fällt das dann schnell auf, und auf sowas reagiert ein Zuschauer schnell allergisch. Auch die großen Kulturreferenzen sind weitgehend abgearbeitet, und wenn man sich zum Beispiel an kleinere Filme heranwagt, sagt das vielen Zuschauern gar nichts.
Zudem darf man nicht vergessen, dass den Simpsons mit South Park und zig anderen Serien gute Konkurrenz gewachsen ist, und das macht das Schreiben sicher nochmal schwerer, denn die Simpsons dürfen es sich als Vorreiter nicht erlauben, wie MacFarlane in seinen Serien einfach oft diesen Konkurrenten zu kopieren, und so frei wie das South Park-Universum ist das der Simpsons auch nicht. Einmal pro Jahr die Halloween-Folgen, und das ist es dann auch schon. Der Rest soll sich eher im normalen Alltag bewegen, und der ist wie gesagt nach 20 Jahren mehr oder weniger schon komplett abgehandelt.
Bei South Park, die nur auf halb so viele Folgen kommen, bemerkt man auch, dass Parker & Stone das Ideen-Finden zunehmend schwerer fällt. Und sie haben das auch schon vor Jahren mit der "Simpsons did it"-Folge selbst zugegeben, dass es über die Dauer nicht leicht ist, gerade wenn man andere nicht nur kopieren will.