Skispringen und Corona: Auswirkungen auf die kommende Saison


Rising Sun

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Dann sollen sie es zumindest nicht aller 3-4 Tage verlangen, das ist doch voll übertrieben. Da kommen Unmengen an Kosten auf die Teams zu
 

Carö

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Naja das wird wohl in jeder Sportart so praktiziert werden und ich finde auch das es nicht übertrieben ist.
Alternativ könnte man sich zwar ansonsten völlig Isolieren aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Aber wenn soviele unterschiedliche Nationen aufeinander treffen die in alle Himmelsrichtungen Kontakte haben, kann man nur Konsiquent sein und muss regelmäßig testen.
 

Benjamin

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Nicht wirklich. Man kann die FIS in finanzieller Hinsicht nicht annähernd mit Verbänden wie der FIFA oder der FIA vergleichen.

Der folgende Link zeigt die Gewinne der FIS im Doppeljahr 2012 / 2013


Die wichtigsten Zahlen schreibe ich aber mal kurz heraus:

Einnahmen durch Olympia: 22,581 Mio CHF
Einnahmen durch Weltmeisterschaften: 18,770 Mio CHF
Einnahmen durch Weltcups: 16,463 Mio CHF
Sonstige: 5,884 Mio CHF
--------------------------------------------------------------
In Summe: 63,900 Mio CHF


Demgegenüber stehen folgende Ausgaben

Personal: 22,565 Mio CHF
Sachaufwand: 6,142 Mio CHF
Unterstützung nationaler Verbände: 10,600 Mio CHF
--------------------------------------------------------------
In Summe: 39,307 Mio CHF


Das sieht zunächst einmal sehr gut aus. Nun kommt aber das große Aber: Das aktuelle Doppeljahr enthält keine Olympischen Winterspiele, dieser Teil der Einnahmen dürfte also schon mal wegfallen. Und der entscheidende Punkt ist vor allem, dass der Gewinn ja nicht in irgendwelchen Kanälen versickert, sondern zu ungefähr 70 % wieder an die Nationalen Skiverbände ausgeschüttet wird. Würde die FIS die Tests selbst zahlen, würde ihr Gewinn sinken, und damit würde weniger Geld an die Nationalen Skiverbände ausgeschüttet. Die Katze beißt sich dann also in den Schwanz.
 

Lazergirl

EFF #3
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Was kostet eigentlich so ein Test? Alle 3, 4 Tage kann sich das doch keiner leisten. Vielleicht kann ja ein Testhersteller als Sponsor gewonnen werden. lol

Ich fürchte, dass wir im Winter deutlich weniger Veranstaltungen sehen werden und dass Athleten / Verbände sich genau übelegen, welche Wettbewerbe sie sich leisten können oder wollen. Und ob Verbände da noch regelmäßig Sportler zu COCs und tiefer schicken, ich bezweifle es. Die Springer können auf dem Level sicher nicht ihre Tests selber bezahlen. Übernehmen sollten die Kosten meiner Meinung nach die Krankenkassen, weil es der Ausübung des Berufes dient! Oder - in Deutschland - Bundeswehr/ Zoll etc im Rahmen der Sportförderung. Bei dem was der Bund eh raushaut sollte der Staat seine Leistungssportler hier unterstützen.

Über die Vorgaben an uns Zuschauer mag ich an dieser Stelle gar nicht erst spekulieren.
 

Sprungbärchen

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Das wird sowieso eine ganz ganz andere Saison als man das bisher kannte. Die Teilnehmerfelder werden sich eh auch aus der Möglichkeit der Reise heraus ergeben.

Wenn die Tests verpflichtend werden, sollte man die Kosten nicht nur auf die Landesverbände abwälzen. Verbände wie der DSV oder der ÖSV sind wahrscheinlich eher dazu in der Lage, als kleine Verbände. Da müssen ja teilweise manche Disziplinen schon innerhalb des jeweiligen Landverbandes um Gelder ringen.
 

Biathlon-Fan

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Das wird sowieso eine ganz ganz andere Saison als man das bisher kannte. Die Teilnehmerfelder werden sich eh auch aus der Möglichkeit der Reise heraus ergeben.

Wenn die Tests verpflichtend werden, sollte man die Kosten nicht nur auf die Landesverbände abwälzen. Verbände wie der DSV oder der ÖSV sind wahrscheinlich eher dazu in der Lage, als kleine Verbände. Da müssen ja teilweise manche Disziplinen schon innerhalb des jeweiligen Landverbandes um Gelder ringen.
Dafür hat der DSV aber auch deutlich mehr Athleten/Personal, da sie eigentlich in allen Disziplinen mit 6 Athleten und aufwärts vertreten sind
 

Lazergirl

EFF #3
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Es kann eigentlich nicht im Interesse der FIS sein, wenn Athleten und Verbände wegen dieser Pflichtests alle paar Tage Wettbewerbe auslassen um zu sparen. Im Interesse der Veranstalter ist es ganz sicher nicht! Sehe auch ein Problem, falls Medienvertreter für sich oder TV Sender für deren Mitarbeiter Tests bezahlen müssen. Da ist es wohl billiger, nicht zu reisen und zu Hause aus dem Studio zu kommentieren statt vor Ort. Oder vielleicht auch mal gar nichts zu zeigen, insbesondere dann nicht wenn die Topleute sowieso nicht jedes Wochenende bestreiten. Interessiert sowieso nur Hardcorefans in dem Fall.

Ich kann die positiven Reaktionen auf diese Meldung nicht nachvollziehen, wenn man die Konsequenzen durchdenkt. Das Ganze ist für Sportler und Verbände schlicht finanziell nicht möglich so.
 

Kirsten

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Das wird schon machbar sein. Und hat hier wirklich wer geglaubt, dass die Wintersportler einfach alle so aus aller Welt jedes Wochenende zusammenkommen, während in anderen Sportarten regelmäßige Tests anstehen, teilweise eine Art Quarantäne anstand? Mich wundert nicht, dass da alle paar Tage ein Test ansteht, ansonsten ist die Gefahr viel zu groß, dass auf einmal zig Sportler es haben und es durch die Nationen geht...

Ich glaube nicht, dass deswegen Verbände Sportler nicht schicken und wie das finanziell geregelt wird, wird man noch sehen.
Eine andere Möglichkeit als diese Tests sehe ich jedenfalls nicht
 

Finn-Lady

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Ich stehe dem Ganzen wegen verpflichtenden Tests innerhalb von 3 bis 4 Tagen sehr skeptisch gegenüber, so sehr ich gerne Skispringen oder sonstige Sportarten wieder schauen will.
Machen wir uns nichts vor. Skispringen ist eine Sportart von vielen. Verpflichtende Tests für alle Sportler, Trainer, weitere Betreuer... sind für die Verbände schlichtweg nicht zu leisten. Und nein, es ist weiterführend nicht zu verkaufen, wenn diese Kosten von der Allgemeinheit übernommen werden. (Genauso wie ich nicht verstehen kann, dass man die Kosten für Testungen von Reisenden, die bewusst in ein Risikogebiet gefahren sind, übernimmt.) Es mag egoistisch klingen, aber in meinem Beruf erhalten wir jetzt einen einmaligen Test, für den die Kosten übernommen werden. Später nur, wenn man es medizinisch für notwendig hält. Ansonsten schaut es so aus, dass wir Tests selbst bezahlen sollen, wenn wir ein ungutes Gefühl haben.
Ich denke, dass man die Verhältnismäßigkeit überdenken sollte.
Wie gesagt, ich möchte Skispringen sehen, aber Skispringen hat wie viele andere Sportarten nicht die oberste Priorität und ich kann mir bei der angeschlagenen Wirtschaft nicht vorstellen, dass sich genügend Sponsoren finden :weghier:
 

Lazergirl

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Die Tests zahlt man ja mal eben so aus der Portokasse oder was. Weltcup, COC, FIS Cups, Alpencups. Skispringen, NoKo, Ski Alpin. @Kirsten Natürlich muss man da rechnen als Verband, besonders wenn man eh schon klamm ist. Da kannst du mal ziemlich sicher davon ausgehen, dass sie nicht ihre Kontingente ausschöpfen bei jedem Springen.

Für mich wäre das vollkommen okay, wenn man Leistungssportlern diese Tests bezahlt. Die zahlen bestimmt nicht wenig für ihre Krankenversicherungen. Genauso wie man sie euch bezahlen sollte. @Finn-Lady

Mit Geisterspringen (Skirennen sind schon fix ohne Zuschauer im Oktober oder fallen aus) und Springen, wo die Topleute reihenweise auslassen weil sie ihre Tests selbst zahlen müssen lockt man auch keine Sponsoren. Dann verschwindet das auch aus dem TV.
 
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Biathlon-Fan

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Die reise nach Russland und Japan werden sich dann viele nicht mehr leisten können, wenn schon so viel Geld für die Tests drauf geht
 

Benjamin

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Für mich persönlich wäre es auch OK, wenn der Staat den Springern die Tests zahlen würde. Aber wie @Finn-Lady schon sagt: Es gibt so viele andere Sportarten, die zum Teil von deutlich mehr Menschen ausgeübt werden - und da würde ich es dann nicht mehr verstehen, wenn die Allgemeinheit denen allen die Tests zahlen soll. Genauso, wie es diejenigen, die kein Skispringen schauen, verstehen würden, wenn man das den Springern finanziert.

Und wie @Kirsten schreibt: Das ist keine Maßnahme, die sich speziell die FIS überlegt hat. In der Formel 1 wird so weit ich weiß auch bei jedem Rennen getestet, und vor dem ersten Rennen in Silverstone mussten alle Beteiligten schon fast zwei Wochen vorher anreisen und sich in Quarantäne begeben. Die Konzepte müssen wahrscheinlich so streng sein, weil Sportwettkämpfe im nächsten Winter sonst gar nicht erst genehmigt werden.
Und zum Großen Preis von Spanien hat RTL tatsächlich keine eigenen Reporter geschickt, weil die Region da bereits Risikogebiet war. Das wäre allerdings das kleinste Problem, den ein oder anderen Wettkampf kann man auch mal gut aus dem Studio kommentieren.

Ich fürchte allerdings auch, dass wir uns nicht nur deshalb auf ein deutlich reduziertes Programm einstellen müssen. Ich rechne mittlerweile damit, dass wir die Skiflug-WM, die Vierschanzentournee und die Nordische Ski-WM mit stark reduzierten Zuschauerzahlen vor Ort sehen werden und darüber hinaus höchstens noch ein paar einzelne Weltcups. Mir blutet das Herz deswegen ja auch, aber wahrscheinlich geht es eben nicht anders.
 

Lazergirl

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Ich rechne mittlerweile damit, dass wir die Skiflug-WM, die Vierschanzentournee und die Nordische Ski-WM mit stark reduzierten Zuschauerzahlen vor Ort sehen werden
Das kann ich mir nicht vorstellen. Oberstdorf würde dann gleich 2x einen dicken Verlust machen. Dann lieber die WM verschieben um ein Jahr.

Benjamin, mit Formel 1 oder Fussball lässt sich das schwer vergleichen. Da sind die Summen für Tests Peanuts.
 
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Schwierig isses, weil einfach nicht so viel Geld im Umlauf ist. Die NBA oder Formel 1 lacht über solche Beträge.

Wenn die FIS aber einen Weltcup stattfinden lassen möchte muss sie schon auch mehr tun als Regeln aufstellen...damit meine ich finanzielle Unterstützung bei den Corona Tests oder für Weltcup Veranstalter. Natürlich kann die FIS nicht alle Probleme alleine lösen, sollte aber einen Beitrag leisten.
 

Benjamin

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Das stimmt schon, dass da ganz andere Summen im Spiel sind. Aber auch dort würde man sich das Geld für die Tests wahrscheinlich lieber sparen, wenn es denn möglich wäre.
 

Biathlon-Fan

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Das kann ich mir nicht vorstellen. Oberstdorf würde dann gleich 2x einen dicken Verlust machen. Dann lieber die WM verschieben um ein Jahr.

Benjamin, mit Formel 1 oder Fussball lässt sich das schwer vergleichen. Da sind die Summen für Tests Peanuts.
WM entweder nächstes Jahr oder gar nicht. Das Thema ist seitens der FIS eindeutig, Verschiebung gibt es nicht und wollen die Athleten auch nicht
 

Lazergirl

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Die Veranstalter sind ja auch mit im Boot. Die müssen sich drum kümmern, dass getestet wird und die Testabläufe korrekt sind. Das ist ja auch wieder mit Kosten verbunden. Man könnte es natürlich auf die Preise draufschlagen. Begrenztes Angebot, hoher Preis.

WM entweder nächstes Jahr oder gar nicht. Das Thema ist seitens der FIS eindeutig, Verschiebung gibt es nicht und wollen die Athleten auch nicht
Wo hast du das her?
 
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