Nun, ich denke 10:7 geht mehr als in Ordnung für Trump.
Ich frag mich immer noch, wie Higgins überhaupt 7 Frames gewinnen konnte. Aber ich frag mich auch immer noch, wie er gegen Ronnie und Williams weiterkommen konnte.
Problem bei Trump ist ein wenig, dass er keine 70-80er Breaks schießt. Meistens irgendwas um 40-50 herum, dann verschießt er was oder hat keine Fortsetzung mehr.
Die Bälle, die Trumpf oftmals locht sind natürlich fantastisch und wenn man als Zuschauer denkt, er muss aussteigen, haut er dann doch noch irgendwas ins Loch.
Die Lochqualitäten sind momentan wohl einzigartig.
ABER:
Das Stellungsspiel ist wie hier scon erwähnt nicht hervorragend. Zu lange Bälle durch Stellungsfehler.
Auch die Safeties sind nicht immer zwingend. Er legt zwar nicht unbedingt immer Einsteiger für Higgins hin, aber Higgins kann dann gute Safeties spielen.
Auch kommt Trump oft sehr schlecht aus nem Snooker raus. Da hat man ein wenig das Gefühl er wichst einfach drauf und schaut was passiert.
Ich glaub aber schon, dass er genug Nerven hat und Higgins sein Spiel nicht entscheidend verbessern kann, so dass Trump es imo packen wird.
Dass ein junger Spieler anfangs fast nur von seiner Offensive lebt, ist nicht ungewöhnlich.
Das war bei Murphy, Selby, Robertson, Maguire und vor allem Ding anfangs auch nicht anders.
Denkt mal an den ganz jungen Ronnie...der war da ein richtiges Extrembeispiel.
Zu "bad boys" im Snooker:
Ronnie hat da teilweise schon ein paar Aussetzer für einen Snooker-Spieler.
Wenn ich an eine PK in China denke mit öbszönen Gesten. Wenn ich an ein Spiel gegen Hendry denke, wo er beim Stand vom 1:4 einfach aufgegeben hat.
Auch holt er sich zwischendurch schonmal ne Verwarnung ab, für Fluchereien während des Spiels.
Das ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Boxer, aber Ronnie is da schon immer mal für was gut.
Insgesamt mag ich den Sport aber auch grade deswegen, weil er total von Fair Play lebt und würden die Spieler ihren Emotionen zu sehr freien Lauf lassen wäre das wohl Gift für die Konzentration!