Ralf schrieb:
Wie oft habe ich jetzt schon von der "Niederlage" gegen Puritty gelesen, die es auszumerzen gilt. Dabei hat Wladimir mindestens 8 volle Runden auf den US-Amerikaner in beeindruckender Weise mit Kombos, Geraden und Haken eingeprügelt und hat sich in seiner Unerfahrenheit überpaced. Puritty war zu keiner einzigen Sekunde boxerisch Herr der Lage und ist somit für eine Revanche von Wladimir völlig uninteressant. Des Öfteren habe ich sowieso hier das Gefühl, dass Leute über Kämpfe reden, die sie nie gesehen haben, ansonsten kann ich mir die eigenartigen Kommentare besonders zur Puritty-Niederlage nicht erklären.
Sogar "knocksta" mit seiner riesigen Bibliothek habe ich damals ein Videoband zukommen lassen, weil er DF1-Digital nicht empfangen konnte.
Hm, ich glaube kaum das es jemanden gibt der die Niederlage gegen Puritty auf dessen überagende Fähigkeiten zurück führt. Walidmir war einfach übermotiviert und wollte seinen Landsleute eine überragende Leistung bieten. Ich glaube man darf einem jungen Boxer auchmal einen Fehler erlauben ohne ihn dafür zu verdammen.
Nur darum geht es bei Wladimir längst nicht mehr. Wäre Purrity der einzige Ausrutscher, wäre das Ding längst vergessen.
Schauen wir uns mal die Fakten an.
Er hat gegen Purrity verloren und die Art der Niederlage war kein Beinbruch. Unschön war jedoch, dass er nicht in einem Rückkampf gezeigt hat, das er aus dem ersten Kampf gelernt hat (und ich bin überzeugt davon, dass er einen Rückkampf überzeugt gewonnen hätte und sich diesmal nicht überpaced hätte). Das er seinen Bruder vorschickt mag marketingtechnisch lukrativer gewesen sein (Die Rache des Bruders), sportlich bleibt ein etwas bitterer Nachgeschmack.
Nun kommt die Niederlage gegen Sanders. Hier kann man nicht wie bei Purrity von einem Ausrutscher sprechen der aus Unerfahrenheit resultierte. Die Niederlage gegen Sanders war brutal und vernichtend für Waldmir.
Und jetzt kommt der entscheidende Punkt. Hätte Walidmir den eigenen Anspruch eines mittelklasse Boxers könnte man sagen "Ok, Sanders ist halt eine Nummer zu groß und fertig". Nun hat Wladimir allerdings die Messlatte Hoch gelegt, indem er selbst sagt das er die Besten schlagen will und kann.
Jemand der diesen Standpunkt vertritt, der muß den Worten dann auch Taten folgen lassen. Also hätte Wladimir alles daran setzen müssen, diese vernichtende Niederlage auszubügeln. Das erwartet man von einem Boxer der von sich selbst sagt, dass er sich mit den Besten messen lassen will.
Aber wieder hat er seinen Bruder ins Rennen geschickt und diesmal wird aus dem kleinen bitteren Nachgeschmack (wie bei Purrity) ein ziemlich großer.
Wer nun erwartet hat das Wladimir aus diesem Fehler lernt, der sieht sich getäuscht. Es folgt eine ebenfalls äusserst bittere Niederlage gegen Brewster. Die Begleitumstände mal aussen vor, die Niederlage muß auch für Wladimir unglaublich enttäuschend gewesen sein.
Dem eigenen Anspruch folgend, gäbe es auch hier nur einen Weg und der wäre ein Rückkampf gegen Brewster.
Stattdessen wird geschrieen aus voller Brust in Richtung Byrd (den er bereits deklassiert hat). Kein Wort von Brewster (ausser bei seinem Bruder, Hoppla da war doch was?), keine öffentlichen Bemühungen um Brewster, still Byrd.
Was soll man nun von Wladimir halten, einem Boxer der für sich selbst den höchsten Anspruch gesetzt hat? "put your money where your mouth is" scheint definitv nicht zu gelten.
3 Niederlagen, 2 davon mehr als unrühmlich, keine ausgebügelt und trotzdem kein bisschen leiser. Und nur darum geht es bei der Beurteilung von Wladimir. Wenn es einmal passiert das man verliert und sich dem Gegner nicht wieder stellt, dann kann es durchaus sein, dass die Begleitumstände es vielleicht nicht zugelassen haben. Passiert das 3 mal dann sieht das doch eher nach einer Regel aus und nach einen bestimmten Schema.
Und ständige Ausreden, auch von seinem Fans, dass der böse King doch alle alles verhindert gelten nicht. Die Boxgeschichte ist voll von Rückkämpfen und bei dem ein oder anderen war auch King mit im Spiel.
Und wenn Wladimir so gut ist wie er es allen glauben machen will, dann ist King kein Hindernis Grund. Wie man King besiegt hat schon ein Lewis gezeigt. Soll sich Wladimir den Kingboxern stellen und sie schlagen. Dann ist er der King und diktiert die Regeln, bis dahin kommt er nicht daran vorbei auch ein wenig auf King einzugehen. Alles andere ist lächerlich.
Man kann nicht sagen, ich mache keine Geschäfte mit einem Mann der das halbe HW unter Vetrag hat und besonders die Spitzenleute". An King kommt man nur im Ring vorbei. Ein Lewis hat das geschafft und bis es soweit war, musste er auch die ein oder andere Gröte schlucken.
Aber letztlich kann man sich darüber den Kopf heiß reden, es wird sich nichts ändern und schon garnicht bei den Wladfans die an seinen Lippen kleben.
Alle anderen werden Wlad erst dann als Champ ansehen, wenn er sich das verdient hat und sich wie ein Champ verhält und zwar im Ring und bei der Gegnerwahl. Er kann sich gerne den Titel von Byrd holen und dann meinetwegen noch in 10 weiteren Kämpfen Byrd das Gesicht zerjabben. Mehr als ein Titelhalter ist er dann trotzdem nicht und schon garnicht jemand auf den das Wort "Champ" wirklich passt.