Stan Wawrinka


Wie hoch geht es für Wawrinka?


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QueridoRafa

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Im TC Nyon am Genfersee trainierte am Freitagmorgen Stan Wawrinka mit dem Franzosen Pierre-Hugues Herbert. Fast drei Stunden dauerte ihre Trainingseinheit, das Niveau gefiel. Der dreifache Grand-Slam-Sieger aus Lausanne hatte für diesen Morgen einige Medienvertreter eingeladen. Unter einem grossen, schattigen Baum gab er später sein erstes Interview seit längerer Zeit. (René Stauffer/tagesanzeiger.ch)
Anfang Woche wurde bekannt, dass Sie auf das US Open verzichten. Weshalb?
Aus einem Gefühl heraus. Mir ist einfach nicht danach, unter diesen Bedingungen in die USA zu reisen. Ich bin in einem Alter und in einer Phase der Karriere, in der ich nicht alles spielen kann, nach so vielen Monaten Pause. Ich ziehe es vor, hier zu bleiben und mich auf die Sandsaison vorzubereiten.

Vor allem wegen der gesundheitlichen Lage in New York?
Es ist die generelle Situation. Drei, vier Wochen im gleichen Hotel in einer Blase bleiben zu müssen, dazu habe ich keine Lust. Und wenn man in New York weit kommt, wird es kompliziert, sofort wieder auf Sand gut zu spielen. Und dann ist immer noch offen, ob man nach der Rückkehr aus den USA eine Quarantäne machen muss. Es gibt viele offene Fragen. Und ich weiss, dass sich viele Spieler noch nicht definitiv entschieden haben.

Die Top 20 sollen mit einem US-Open-Boykott gedroht haben, falls sie in Quarantäne müssten.
Das ist eine wichtige Geschichte, über die man schon seit Monaten spricht und die noch nicht geregelt ist. Weil es die Länder sind, die entscheiden, nicht der amerikanische Verband oder die ATP.

Finden Sie es richtig, dass das US Open trotz der Corona-Pandemie ausgetragen wird?
Eher nicht. Das gehört zu den Gründen, warum ich nicht gehe. Dies ist ein kompliziertes Jahr, in allen Bereichen. Und im Sport noch etwas mehr, wenn man durch die ganze Welt reisen muss.

Wie haben Sie diese fünf Monate ohne Turniere erlebt? War das eine belastende Zeit?
Wie alle musste ich mich anpassen. Aber ich war sehr relaxt und zufrieden. Ich bin privilegiert mit meinem Leben, mit meinem Beruf und meinen Möglichkeiten. In Anbetracht von all dem Negativen, was auf der Welt geschehen ist, konnte ich sehr gut leben. Das Positivste war, dass ich viel Zeit zu Hause und mit meiner Tochter verbringen konnte.

War es schwierig, einen Trainingsplan aufzustellen, ohne zu wissen, wann und wo es wieder Turniere geben könnte? Wie gingen Sie vor?
In den ersten Wochen profitierte ich davon, dass ich mich ausruhen konnte. Ein Minimum an Körpertraining war zwar dabei. Aber ich verliess die Tenniswelt komplett, da ich wusste, dass wir länger nicht spielen würden. In den ersten Monaten schlug ich vielleicht drei Bälle. Ich machte andere Dinge, bevor ich mir ein Programm für das körperliche und tennisspezifische Training erstellte.

Erleben Sie diese Pause ganz anders als jene nach Ihrer Knieoperation?
Das lässt sich gar nicht vergleichen. Wenn du verletzt bist, hast du dauernd das Gefühl, dass du etwas verpasst. Aber jetzt müssen alle pausieren, und jeder nutzt diese Zeit auf seine Art. Das erlaubt einem, viel ruhiger zu sein.

Die Zeit läuft, und Sie sind mit 35 Jahren der älteste Top-50-Spieler nach Federer. Haben Sie nie das Gefühl, dass Sie möglicherweise eines der letzten guten Jahre Ihrer Karriere verlieren?
Ich sehe das anders. Denn ich hatte ja das Glück, schon eine ganze Karriere gemacht zu haben. Ich habe Erfolg gehabt, habe Grand Slams und vieles mehr gewonnen. Ich habe deshalb keinen Druck, noch etwas erreichen zu müssen. Natürlich bin ich sehr nahe am Ende, aber das stresst mich überhaupt nicht. Momentan spielt niemand, und ich weiss nicht, für wen die Situation unangenehmer ist – die eher Jüngeren, die versuchen, grosse Turniere zu gewinnen, oder die eher Älteren. Persönlich habe ich aus dieser Pause jedenfalls sehr viel Positives herausgeholt.

Spielten Sie deshalb auch keine Schaukämpfe?
Ja. Weil ich Lust hatte, aus dem Tennis rauszukommen. Viele Spieler klagen seit Jahren, sie hätten zu viele Turniere und zu wenig Zeit für sich. Und wenn dann die erste Pause kommt, haben alle Lust, Exhibitions zu spielen. Das ist etwas widersprüchlich.

Hat Ihnen das Tennis nie gefehlt?
Bisher nicht. Aber wenn die Turniere wieder losgehen, wird das anders sein. Dann wird mir alles fehlen – die Emotionen, der Stress, das Publikum, die Nervosität vor dem Match, die Gefühle danach…

Was dachten Sie, als Sie die Bilder der Adria-Tour von Novak Djokovic sahen, auf der sich mehrere Personen mit dem Coronavirus ansteckten?
Da lachten doch alle. Er hatte ja die Regeln seiner Regierung befolgt. Aber klar, er ist die Nummer 1 der Welt, er müsste ein gutes Beispiel abgeben und etwas mehr aufpassen, was er macht. Aber ich habe ihm keine Lektion zu erteilen.

Hatten Sie nie vor, in den USA zu spielen?
Eine Weile überlegte ich es mir schon, als es schien, dass es noch weitere Turniere geben könnte, zum Beispiel in Washington. Aber diese Idee liess ich rasch fallen und schaue nun, dass ich für die Sandsaison bereit bin.

Werden Sie in Rom Ihr erstes Turnier bestreiten?
Ich plane, mit Wildcards davor noch zwei Challenger-Turniere zu spielen, das erste übernächste Woche in Prag. Weil ich so lange nicht gespielt habe, brauche ich etwas Spielpraxis.

Überlegten Sie in den vergangenen Monaten nie, ob dies ein guter Moment für den Rücktritt sein könnte?
Nein, nie. Nicht während einer solchen Pause. Ich spiele noch gut, fühle mich gut, mache noch sehr starke Resultate. Meine Planung läuft noch für drei Jahre.

Das heisst, dass Sie bis 2022 spielen wollen?
(lacht) Wenn Sie ein Datum geben wollen…. Klar, im Prinzip würde ich gerne noch lange spielen. Ich habe schon immer langfristig geplant. Natürlich könnte es sein, dass ich vorher aufhöre. Das Leben kann sich rasch ändern.

Könnte es sein, dass diese Pause Ihre Karriere sogar verlängert?
Über solche Fragen denke ich nicht viel nach. Ich versuche einfach, Tag für Tag das Beste herauszuholen.

Sie waren in Melbourne im Januar ziemlich krank. Haben Sie auch schon einen Corona-Test gemacht?
Schon mehrere, regelmässig. Negativ. In Melbourne hatte ich zwar alle Symptome, aber es war etwas anderes.

Würden Sie in Rom und Paris lieber mit oder ohne Zuschauer spielen?
Wenn ich spiele, dann auch, um das Publikum und die Atmosphäre zu spüren. Aber wir sind in einem komplizierten Jahr, und das Wichtigste ist, ein Maximum an Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Denken Sie, dass diese Pandemie die Sport- und Tenniswelt stark verändern wird?
Sie wird die ganze Welt verändern. Es war ein Schlag für viele Bereiche, und das Tennis gehört dazu. Es ist eine der letzten Sportarten, die zur Normalität zurückkehren können. Gezwungenermassen, weil die Spieler aus der ganzen Welt kommen und überall herumreisen, Woche für Woche. Man zieht von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, es hat immer viele Leute. In Bezug auf diese Krise ist Tennis, der Sport, den es am schlimmsten getroffen hat.
 

Hans Meyer

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Ich bin generell Fan davon, wenn Spieler sich nicht zu schade sind, auch mal ein Challenger zu spielen
Für Wawrinka dürfte es die ideale FO Vorbereitung sein, er kriegt auf Sand Spielpraxis vor den meisten Rivalen
Die Konkurrenz ist mit Emil Ruusuvuori natürlich gewaltig :belehr: ich hoffe man verzeiht mir, dass ich in Prag Wawrinka die Daumen drücke

Ich dachte mir eigentlich, dass man den Titel hier auch ändern kann, würde schon sagen dass sein Comeback geglückt ist, die Krönung fehlt zwar etwas, aber er hat jetzt 3 GS VFs erreicht bei den letzten 4 GS und ist auch nicht so weit weg von den Top 10
Und er hat bei den GS ja in super Partien Tsitsipas, Djokovic und Medvedev besiegt
Aber der Titel ist ja nicht mehr von mir sondern von meinem alten Ego :D so kann ich ihn gar nicht bearbeiten
 

QueridoRafa

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Nach fünf Monaten Pause ist Stan beim Challenger-Turnier in Prag ins Wettkampftennis zurückgekehrt. Nach einem Freilos setzte er sich gegen den Russen Roman Safiullin, nach einer Schwächephase im 2. Satz, mit 6:1, 4:6, 6:1 durch. Im Achtelfinale trifft er auf den Deutschen Oscar Otte (ATP 216).

Allez Stan :)
 

Marius

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Ich bin generell Fan davon, wenn Spieler sich nicht zu schade sind, auch mal ein Challenger zu spielen
Für Wawrinka dürfte es die ideale FO Vorbereitung sein, er kriegt auf Sand Spielpraxis vor den meisten Rivalen
Die Konkurrenz ist mit Emil Ruusuvuori natürlich gewaltig :belehr: ich hoffe man verzeiht mir, dass ich in Prag Wawrinka die Daumen drücke

Ich dachte mir eigentlich, dass man den Titel hier auch ändern kann, würde schon sagen dass sein Comeback geglückt ist, die Krönung fehlt zwar etwas, aber er hat jetzt 3 GS VFs erreicht bei den letzten 4 GS und ist auch nicht so weit weg von den Top 10
Und er hat bei den GS ja in super Partien Tsitsipas, Djokovic und Medvedev besiegt
Aber der Titel ist ja nicht mehr von mir sondern von meinem alten Ego :D so kann ich ihn gar nicht bearbeiten
Du kannst deinen neuen und alten Account zusammenführen lassen. ;) Habe ich auch gemacht.

Kluge Entscheidung von Stan erstmal mit einem Challenger zu starten. So bekommst du Matchpraxis um wieder reinzukommen. Am Ende dann auch den Titel eingefahren.
 

Max Power

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und jetzt ist er verwirrt, wie er in einem Tennisthread markiert wurde :D
huch, wo bin ich denn hier gelandet? :eek: :D

du bist mir tatsächlich einfach durchgerutscht, weil die beiden Accounts unterschiedliche Schreibweisen haben und solche Doppel-Einträge in der Datenbank einfach deutlich schwerer zu finden sind. Aber wenn man mich extra in nen anderen Bereich holt, bin ich natürlich gnädig und erfülle Wünsche :D sollte jetzt hinhauen, die Meyers sind zusammengefügt ;)
 

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Stan hat übrigens auch für das zweite Challenger in Prag noch eine Wildcard angenommen. Sicherlich eine kluge Entscheidung, im ersten Turnier wirkte er noch durchaus eingerostet. Heute trifft er auf Oliveira, im Viertelfinal könnte es zum Match gegen Gulbis kommen. Wäre für Challenger-Ebene eine sehr attraktive Affiche.
 

QueridoRafa

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Stan wird beim ATP-Challenger-Turnier in Prag keinen zweiten Titel holen. Nach seinem Erfolg im Achtelfinale gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp musste er wegen Oberschenkelschmerzen zurückziehen. Sein nächstes Turnier wird das ATP-1000-Turnier in Rom sein, das am 14. September beginnt.
 
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QueridoRafa

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http://instagr.am/p/CFZPZFCg7WI/
Stan Wawrinka wird künftig nicht mehr von Magnus Norman gecoacht. "Nach acht grossartigen Jahren haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden, gab der Romand am Montag via Instagram bekannt. "Unsere Partnerschaft war unglaublich stark, profitabel und enorm erfolgreich."

Beim ATP-Turnier in Rom, wo Wawrinka in der 1. Runde scheiterte, hatte der Schwede den Schweizer noch begleitet. Wawrinka gewann unter Norman 3 Grand-Slam-Titel: Die Australian Open 2014, Roland Garros 2015 und die US Open 2016. Zudem stiess er bis auf Position 3 in der Weltrangliste vor.
"Drei Grand-Slam-Turniere zu gewinnen, hat mein Leben verändert und ohne ihn hätte ich das nicht geschafft", schreibt Wawrinka. Er steigt somit ohne seinen langjährigen Begleiter in die am nächsten Montag beginnenden French Open.
(Quelle: srf.ch)
 

QueridoRafa

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Stan Wawrinka gegen Andy Murray bei den French Open? Da war doch was. Das Halbfinale 2017 war ein brutales 5-Satz-Match und "das Ende meiner Hüfte", wie Murray es hinterher bezeichnete: Stan und Andy verlangten sich in dieser denkwürdigen Partie während 4:34 Stunden alles ab. Mit seinem insgesamt 87. Winner (!) entschied Stan das Duell schliesslich für sich. So schön das Match anzusehen war, so sehr stand es bei beiden am Anfang eines unschönen Karriere-Einschnitts. Murray litt an immer stärker werdenden Hüftproblemen. Wawrinka seinerseits machte je länger je mehr das linke Knie zu schaffen. Beide mussten sich operieren lassen.

Allez Stan :)
 

QueridoRafa

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"The current conditions are an advantage for me. Slow and heavy, it’s good for my game. I have enough power to put weight in each ball. I know that if I play well, I can beat everybody."

"Andy won everything that you can win in tennis. He was No. 1. He had an amazing career.... Nobody expected him to come back on the tour. He's getting back. He's an amazing champion. It's always going to be special to play against him."

In der nächsten Runde dürfte Stan deutlich mehr Gegenwind spüren. Er trifft auf den Deutschen Dominik Koepfer. Die Weltnummer 66 machte jüngst in Rom auf sich aufmerksam, als sie bis ins Viertelfinale vorstiess und dort Novak Djokovic in drei Sätzen alles abverlangte.

Allez Stan :)
 

BavarianChris

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Da muss er sich gestern aber um 200 % gesteigert haben gegenüber dem Vorbereitungsturnier in Rom, als er gegen den 18jährigen Italiener Musetti sang- und klanglos in zwei Sätzen verlor! Da wirkte Stan eingerostet, unfit und hatte auch eine hohe Streuung bei den Grundschlägen.
 
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