Der Weltranglisten-Vierte Stefanos Tsitsipas muss sich nach seinem Rückzug bei den ATP Finals in Turin einer Operation am Ellenbogen unterziehen.
www.tennisnet.com
Mist, mal sehen ob er in Melbourne dabei sein kann
Oh man.
Ich ging nach Paris einfach von vorübergehenden Armschmerzen aus, aber dass der Ellenbogen solche Probleme macht, hätte ich nicht gedacht. Das hier war sein Statement nach seinem Rückzug bei den Finals:
Das war dann doch schlimmer als gedacht und jetzt ist sogar eine OP notwendig. Klingt nicht so gut, er ist auch noch sehr jung. Beim Thema "Ellenbogen" klingeln bei mir immer gleich die Alarmglocken. Justine Henin zog sich in Wimbledon 2010 bei einem Sturz eine Ellenbogenverletzung zu und hat sich davon nie wieder erholt. Für sie war es das Karriereende. Bei Djokovic war es ja auch kritisch 2017/18 und länger ein Problem, wobei er ein Beispiel ist, welches zeigt, dass es auch wieder richtig gut werden kann. Tsitsipas vertraut übrigens dem selben Spezialisten, der 2018 Djokovic operiert hatte. Ellenbogen und Schulter sind halt tricky, gerade beim Tennis. Hoffentlich verläuft das gut bei ihm. Denkst du echt, dass er bei den AO dann spielen kann? Kann ich mir nicht vorstellen und wäre vermutlich auch nicht ratsam.
Schade jedenfalls, so geht eine gute Saison mit einer sehr guten ersten Saisonhälfte (erstes 1000er gewonnen und erstes GS Finale) unschön zu Ende. Ich fand, dass er im 1. HJ, vor allem in der Sandsaison, einen richtigen Schritt nach vorne gemacht hat. Sein Spiel, vor allem sein Punktaufbau, wirkten dort sehr effektiv und organisiert. Er hatte Matches dabei, wo er richtig championslike perfomed hat. Nach RG kam dann leider nicht mehr viel.
Mir gefällt sein Spiel, aber folgende Dinge muss er meiner Meinung nach noch verbessern, wenn er noch erfolgreicher werden will:
1.) Sein Slice: Seine durchgezogene RH ist gut und er variiert auch gut mit dem Slice, aber von seinem Slice an sich bin ich kein Fan. Der muss 1. schneller 2. flacher und 3. länger werden. Wenn er auf der RH-Seite den Slice spielt, fliegt der Ball oft zu hoch und zu längsam ins gegnerische Feld. Sein Slice ist da nicht griffig genug, sondern bleibt zu sehr stehen. Das sieht lange nicht so flüssig aus, wie beispielsweise bei Federer, Graf oder Henin. Das gibt dem Gegner die Möglichkeit sich gut zum Ball zu stellen und dann weiter zu attackieren. Er kann sich dann zwar oft noch länger in der Rally halten, weil er sich sehr gut bewegt, aber er kommt nur noch schwer aus dieser Defensivposition heraus. Und starke Gegner setzen mehrmals, ohne dabei Fehler zu machen, nach und spielen sich den Punkt heraus, bis sie ihn haben.
Aufgrund der Sache mit dem Slice und der Tatsache, dass er immer sehr viel in die Sandsaison investieren wird, bin ich mir auch nicht mehr so sicher, ob sein Spiel dann gut auf Rasen funktioniert und er erfolgreich sein kann in Wimbledon. Der Slice ist nämlich nicht nur in der Defensive und als Rhythmuswechsel wichtig, sondern ist auch ein wichtiges Mittel, um ans Netz vorzurücken. Er bringt eigentlich viel mit, um auf Rasen gut spielen zu können, so macht er ja auch am Netz oftmals eine gute Figur, aber wie gesagt, auf Grund dieser Dinge habe ich da Zweifel.
2.) Die mentalen Aussetzer: Das ist auch so eine Sache. Diesbezüglich kann ich ihn immer noch nicht einschätzen. Speziell in den letzten 2 Jahren hatte er zu viele Matches drin, die er hätte gewinnen können oder gar müssen. Er hat zu oft diese mentalen Blackouts und verspielt dann Führungen, sodass ihm Matches noch entgleiten. Oftmals kommen diese Aussetzer einfach so ohne große Anzeichen. Da muss mehr Stabilität rein.
3.) Sein Turnierplan: Meiner Meinung nach spielt er einfach zu viele Turniere. Während Punkt 1 und 2 schwerer zu verbessern sind, hätte er dies selbst in der Hand. Mehr Fokus auf die wichtigen Events.
Das sind so die letzten Sachen, die ich bei ihm noch kritisieren würde. Okay, die "bathroom breaks" noch.
Also einfach die Länge, aber das hat weniger was mit seinem Spiel zu tun.