Superstar Angie K. - Der Thread


Wie viele GS werden am Ende in Angie's Trophäenschrank stehen?


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Huck huckt weg

Reigning 7-time Boxtippspiel Champion&P4P#1
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Kerber war eben bei Stern TV. Genauso wie die Handballer(Wolff und Sigurdsson). Alle sehr symphatisch und bodenständig.
Kerber und Wolff würden übrigens ein süßes Paar abgeben ;)
 

Drago

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Heinz Becker Land
Der durch Becker ausgelöste Boom zeigt sich wahrscheinlich eher in Einschaltquouten, Sponsoring, Zuschauerzahlen, Anzahl der Turniere usw. In Deutschland war und ist Tennis hauptsächlich eine Sportart der Oberschicht. Der Arzt, der abends nach der Arbeit den Schläger schwingt, interessiert sich vermutlich nicht immer für den Profizirkus.

Das trifft warscheinlich alles auf den Kopf.

Mit allem Respekt vor Graf, Stich und auch Kerber, aber Becker war der Grund, warum der Boom hier ausbrach.

Hätte es 1987 bis sagen wir 1999 nur Graf und Stich gegeben, hätte es diesen Boom nie auf die Art und Weise gegeben.
Auch wenn Steffi so viele GS Titel holte und Stich (1 GS Titel dazu lange Nr. 2 der Welt) sich immer mit den Besten messen konnte, sie hatten einfach nicht diesen Mitreißer-Stil wie Becker ihn hatte.

Deutschland wollte den Becker Dive, die Wutausbrüche, den spektakulären Spielstil und den Kampfgeist von Bobbele sehen.
Das hatte in diesem Paket keine Graf, kein Stich oder sonst wer.

Ich würde sogar fast so sagen:

- würden Graf, Kerber und Stich in einer Ära spielen, würde das nicht für nen Tennis Boom ausreichen
- würde Becker ganz alleine in einer Ära spielen, würde es für nen Boom sorgen
 

Dorian Gray

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Sicherlich sind die Einschaltquoten kurzfristig explodiert, aber wenn sie das nicht bei Becker wären, dann wären sie es halt bei Graf und später Stich. Auch in 1986 gab es schon Turniere in Köln, Hamburg, München, Stuttgart und den World Team Cup in Düsseldorf. Das konnte sich also auch schon sehen lassen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat es fast eine identische Entwicklung gegeben, das lag/liegt imo nicht an einzelnen Sportlern.
Ich finde hier könnte man 1 zu 1 Muster und Österreich rausnehmen und D und Becker einfügen.

Tennis kostet sicherlich ein paar Euro mehr als Fussball, aber ist doch schon lange nicht mehr der Sport der Oberschicht. Was sind dann Golf und sämtliche Disziplinen die mit Pferden zu tun haben.
Meine Theorie ist eher das Tennis nach dem Krieg nur von einer gewissen Oberschicht bezahlbar war. Das änderte sich dann langsam in den 60ern und 70ern. Gleichzeitig forcierten weitere technische Entwicklungen das Spiel. Auf der einen Seite verbesserte Schläger, die das Spiel einfacher machten als mit den schweren Holzschlägern. Das machte den Zugang für Frauen und noch mehr für Kinder einfacher. Zum anderen die Einführung von gelben Bällen, die gepaart mit besseren Fernsehern den Sport erst TV tauglich machten. Durch das allmählich gestiegene Interesse kamen mehr Turniere nach Europa, also gab es mehr Turniere die ohne Zeitverschiebung gezeigt werden konnten. Solch eine Begründung ist halt nicht so spektakulär und griffig wie ein Becker Boom, aber vielleicht näher an der Wahrheit.

Mich überzeugt diese Theorie nicht, auch wenn diese Aspekte sicherlich eine Rolle gespielt haben. Wenn diese Theorie stimmen würde, hätte das Interesse am Tennis nicht nachlassen dürfen, da die technische Entwicklung nicht aufgehört hat und noch viel weiter ging. Heute gibt es HD, noch größere Fernseher, noch besseres Material, noch besseres Tennis und dennoch ist Tennis in Deutschland nur eine Randerscheinung im Vergleich zu anderen Sportarten geblieben. Zumindest hätte sich das Interesse am Tennis etwas stabilisieren müssen.
Es hängt in Deutschland außerhalb vom Fußball fast immer an einzelnen Superstars. Ob Nowitzki, Ullrich, Hannawald. Vorher war nichts, nachher ist nichts.

Ich bezweifel auch, dass Stich und Graf diese Einschaltquouten ohne Becker hervorgerufen hätten. Damentennis hat nicht diese Attraktivität und Stich hatte nicht das Charisma eines Boris Beckers. Die Geschichte des 17-jährigen Beckers, der Wimbledon gewann, hat die Leute mitgenommen. Wie Drago es gerade schrieb: Sie wollten seine Wutausbrüche, seine Leiden, seinen Kampfgeist und seinen Beckerhecht sehen. Diese emotionale, persönliche Schiene ist im Kapitalismus en vogue. Ich würde dir insofern zustimmen, als es auch ohne Becker einen Aufschwung im Tennis gegeben hätte, aber niemals diesen extremen Boom.

Tennis hat natürlich teilweise die Mittelschicht erreicht, das ist richtig. Aber es ist nicht so, dass das Deutsche Tennis seine Talente von der Straße oder aus den Hauptschulen holt. Das ist in anderen Ländern beim Tennis ganz anders. Leider finde ich den dazu passenden Link nicht mehr, in dem sich, glaube ich, Patrick Kühnen zu dieser Thematik geäußert hat.
 

Analyst

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Ich weiß nicht so recht, warum du da indirekt das Verhalten der Userschaft kritisierst. Du selbst hast doch im Tennisforum...mal nachschauen...satte 3 Beiträge in gut zwölf Jahren gepostet (im Fußball wohl so 150). Und da wirfst du dem Forum vor, dass es sich nicht genug für Tennis interessiert und der Thread ja sowieso bald einschläft? Finde ich ein bisschen merkwürdig.

Bitte nicht etwas in meinen Statements hineinterpretieren, was ich nicht geschrieben habe. Ich habe nicht geschrieben, dass ich die Userschaft für irgendetwas kritisiere. Ich habe allein die Tendenz beschrieben, dass Fußball und die ausufernde Berichterstattung darüber, andere Sportarten zu kurz kommen läßt.

Du weist richtigerweise darauf hin, dass auch ich mich nur sehr selten in Tennisthreads zu Wort melde. Bei mir verhält es sich so, wie bei vielen anderen. Was in der Berichterstattung der Medien prominent gewichtet ist, wird auch für mich interessant. Ich habe mich heute z. B. in zwei, drei Situationen über die Ausleihe von Tasci durch die Bayern unterhalten. Dabei ist dies eigentlich eine ziemlich unwichtige Begebenheit.

Das Endspiel Kerber - Williams habe ich auch nur ab dem zweiten Satz gesehen. Dabei ist mir neu bewusst geworden, wie interessant so ein Tennisspiel für mich als Zuschauer sein kann.

Dagegen ist für mich die Sportart Fußball als Zuschauer oft wenig spannend. Gerade dann nicht, wenn ich nicht für eine der beiden Mannschaften Fan bin. Minutenlang passiert auf dem Spielfeld nichts und am Ende gewinnt leider oft das schlechtere Team die Punkte.
 

Jones

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Das trifft warscheinlich alles auf den Kopf.

Mit allem Respekt vor Graf, Stich und auch Kerber, aber Becker war der Grund, warum der Boom hier ausbrach.

Hätte es 1987 bis sagen wir 1999 nur Graf und Stich gegeben, hätte es diesen Boom nie auf die Art und Weise gegeben.
Auch wenn Steffi so viele GS Titel holte und Stich (1 GS Titel dazu lange Nr. 2 der Welt) sich immer mit den Besten messen konnte, sie hatten einfach nicht diesen Mitreißer-Stil wie Becker ihn hatte.

Deutschland wollte den Becker Dive, die Wutausbrüche, den spektakulären Spielstil und den Kampfgeist von Bobbele sehen.
Das hatte in diesem Paket keine Graf, kein Stich oder sonst wer.

Ich würde sogar fast so sagen:

- würden Graf, Kerber und Stich in einer Ära spielen, würde das nicht für nen Tennis Boom ausreichen
- würde Becker ganz alleine in einer Ära spielen, würde es für nen Boom sorgen

Das ist sicherlich die Meinung die 99% der deutschen unterschreiben würden und ich eben anzweifeln.

Eine Erklärung für den identischen Verlauf in der Schweiz finde ich nicht. Oder eine Erklärung warum die Mitglieder vor Becker prozentual deutlich mehr gestiegen sind und der Mitgliedsschwund vor Beckers letzten GS Sieg langsam begann. Vor einigen Tagen habe ich gelesen das die Schweiz zwischen 94 und 14 von 220.000 auf 165.000 gesunken ist. Ich meine die Schweiz war nach den USA in dieser Zeit die erfolgreichste Nation bei GAs und mit Federer, Hingis und Wawrinka sollte für jeden Geschmack was dabei gewesen sein.

Tennis hat in den 70er und 80er Jahren einen Siegeszug angetreten, der die eigentlich die ganze westliche Welt mal mehr mal weniger erfasst hat. Das in den 90ern dieser Aufstieg irgendwann mal stoppt ist doch normal.

Tennis ist dann interessant wenn du den Ball siehst. Weiterer technischer Fortschritt macht das Spiel nicht spannender. Alle anderen Sendungen profitieren dann mindestens genauso von besseren TV Geräten.
Gleichzeitig gab es neue Konkurrenz von PCs, über Spielkonsolen bis hin zur noch wichtigeren Konkurrenz in anderen Sportarten. Vielleicht hat Tennis nach Jahren des Siegeszuges gewisse Entwicklungen verschlafen. Den Kampf um den Nachwuchs nicht wirklich angetreten, da die lärmenden Kinder sich über Jahrzehnte automatisch vermehrt haben. Man hat lange gebraucht um für jedes Alter eine passende Wettkampfform anzubieten. Da hat es der Fussball deutlich einfacher. Kinder wollen immer mehr den schnellen sichtbaren Erfolg, da ist es nicht förderlich wenn man nie wie die großen spielen darf. Beim Handball oder Fussball kann man von Beginn seine Tore erzielen usw
Das ist die Richtung wo ich bei der Entwicklung des Tennis ansetzen würde.

Von daher ist es nicht wichtig wer in einer Ära spielt, sondern wann die Ära ist.
Wäre Becker 20 Jahre vorher gekommen hätte es sicher auch nen Hype gegeben, aber es hätten keine Mio vor dem Bildschirm ihren Spaß gehabt beim raten wo der Ball hinfliegt. Und es hätten auch nicht plötzlich private TV Anstalten Geld in den Sport gepumpt und neue Turniere erfunden, die gab es nämlich nicht.

Wäre Becker 20 Jahre später gekommen hätte er vielleicht auch nen kurzfristigen Hype ausgelöst, aber genau wie Federer und Hingis hätte er den Mitgliederschwund nicht verhindern können, da es neue aufregende Konkurrenz gibt, der du mit mehr begegnen musst als Erfolg oder Emotionen und einem tollen Hecht.
 

Aronofsky

Rekordaufsteiger
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Tennis kostet sicherlich ein paar Euro mehr als Fussball, aber ist doch schon lange nicht mehr der Sport der Oberschicht.

Genau hier liegt der Hund begraben denn mit den "ein paar Euro mehr" liegst du leider ein wenig daneben. Der Fussball kostet einen Spieler überhaupt nichts , er bekommt mittlerweile sogar ein stolzes Sümmchen so nebenbei wenn er es in die Kreisliga schafft. Die Ausgaben für die Schuhe oder Fahrt übernimmt der Verein sowieso. Im Tennis dagegen zahlt man alles selbst, Trainerstunden, Bälle, Schläger, Saiten, Plätze. Das es andere Sportarten gibt die noch teurer sind steht natürlich ausser Frage, aber Tennis ist im Vergleich zum Fussball einfach Luxus.
 

Jones

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Genau hier liegt der Hund begraben denn mit den "ein paar Euro mehr" liegst du leider ein wenig daneben. Der Fussball kostet einen Spieler überhaupt nichts , er bekommt mittlerweile sogar ein stolzes Sümmchen so nebenbei wenn er es in die Kreisliga schafft. Die Ausgaben für die Schuhe oder Fahrt übernimmt der Verein sowieso. Im Tennis dagegen zahlt man alles selbst, Trainerstunden, Bälle, Schläger, Saiten, Plätze. Das es andere Sportarten gibt die noch teurer sind steht natürlich ausser Frage, aber Tennis ist im Vergleich zum Fussball einfach Luxus.

Du hast ja absolut recht, das Thema Geld spielt bei der Gesamtbetrachtung des Sports Tennis eine große Rolle. Aber wir waren bei den Unterschieden zwischen Boom Jahre und heute. Heute ist Tennis günstiger als vor 30 Jahren.

Ein Beispiel
In den Boom Zeiten der 70er und 80er gab es Aufnahmegebühren, die den Altmitgliedern eine nicht zu volle Anlage sicherten oder vor Kollegen im Klub die nur wenig im Geldbeutel haben. Zum Teil haben die Leute 10km weiter einen Club ohne Aufnahmegebühren gefunden oder einen eigenen gegründet. In den 90ern hat man die Aufnahmegebühren gestrichen und dachte jetzt müssten aber neue Leute kommen. Auf einen Kampf um Mitglieder war man noch längst nicht eingestellt.
Das ist die Misswirtschaft die ich meine. Man hat die Entwicklung nach ewigem Wachstum komplett falsch eingeschätzt, ganz oben beim DTB aber auch in den meisten Vereinen. Man denke an das Dach in Hamburg, was von Mitgliedsbeiträgen bezahlt wurde die längst noch nicht eingenommen waren.

Da sind wir bei den angesprochenen Entwicklungen die man verpasst hat. Bei 2 Mio Mitglieder hat man geschaut wie man die Gelder ausgibt, anstatt zu schauen was man für die Zukunft machen kann damit es 3 Mio werden. Danach zu sagen ups der Boom ist vorbei, damit konnte keiner rechnen und jetzt haben wir halt Schulden. Das Ende der Karrieren von Becker und Co konnte keiner verhindern ist imo mehr Ausrede als alles andere.

Am Wochenende versuche ich es mal etwas ausführlicher, sonst werde ich hier noch missverstanden.
 

Gordo

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golf-preise sind es im tennis nicht, aber immer noch happig. ich zahle 250 € jahresbeitrag, und da ist noch keine trainerstunde dabei. es gibt auch wesentlich teurere clubs hier in stuttgart, beim weißenhof kostet es glaub deutlich über 500 €. ein schläger kostet 100-150 €, zweimal im jahre reißt die saite (50 €), Tennisschuhe (100 €),... also ja es läppert sich schon. ob es im vergleich zu früher günstiger geworden ist, kann ich nicht beurteilen, aber als elternteil ist es definitiv deutlich günstiger sein kind bei irgendeiner mannschaftssportart anzumelden.
 

Jones

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Mich überzeugt diese Theorie nicht, auch wenn diese Aspekte sicherlich eine Rolle gespielt haben. Wenn diese Theorie stimmen würde, hätte das Interesse am Tennis nicht nachlassen dürfen, da die technische Entwicklung nicht aufgehört hat und noch viel weiter ging. Heute gibt es HD, noch größere Fernseher, noch besseres Material, noch besseres Tennis und dennoch ist Tennis in Deutschland nur eine Randerscheinung im Vergleich zu anderen Sportarten geblieben. Zumindest hätte sich das Interesse am Tennis etwas stabilisieren müssen.
Es hängt in Deutschland außerhalb vom Fußball fast immer an einzelnen Superstars. Ob Nowitzki, Ullrich, Hannawald. Vorher war nichts, nachher ist nichts.

Ich bezweifel auch, dass Stich und Graf diese Einschaltquouten ohne Becker hervorgerufen hätten. Damentennis hat nicht diese Attraktivität und Stich hatte nicht das Charisma eines Boris Beckers. Die Geschichte des 17-jährigen Beckers, der Wimbledon gewann, hat die Leute mitgenommen. Wie Drago es gerade schrieb: Sie wollten seine Wutausbrüche, seine Leiden, seinen Kampfgeist und seinen Beckerhecht sehen. Diese emotionale, persönliche Schiene ist im Kapitalismus en vogue. Ich würde dir insofern zustimmen, als es auch ohne Becker einen Aufschwung im Tennis gegeben hätte, aber niemals diesen extremen Boom.

Tennis hat natürlich teilweise die Mittelschicht erreicht, das ist richtig. Aber es ist nicht so, dass das Deutsche Tennis seine Talente von der Straße oder aus den Hauptschulen holt. Das ist in anderen Ländern beim Tennis ganz anders. Leider finde ich den dazu passenden Link nicht mehr, in dem sich, glaube ich, Patrick Kühnen zu dieser Thematik geäußert hat.

Zu weiterem Fortschritt bei TV Geräten habe ich heute morgen kurz schon was geschrieben. Sieht man den Ball nicht ist das zuschauen nicht spannend. Noch bessere TV Geräte machen das Spiel nicht automatisch noch spannender, sie helfen anderen Sportarten mindestens gleichermaßen. Z.b hatte man beim Fussball doch früher keinen vernünftigen Überblick auf den kleinen Bildschirmen, beim Tennis gabes dieses Problem nicht.

Einzelne Superstars? Bei Ullrich, früher auch Thurau oder Schmidt und Hannwald hast du sicherlich recht. Bei Nowitzki sehe ich den Boom nicht, was vielleicht auch an seinen Auftritten in der NBA liegt. Nach dem EM Sieg 93, der Streetball Bewegung in den Folgejahren und der Hype um Jordan, mit mehrmals wöchentlich inside NBA war Basketball imo besser aufgestellt, aber da bin ich nicht so tief im Thema.

Bei den Einschaltquoten im Tennis geht es mir nun nicht um 15 Mio oder 13 Mio. oder 11 Mio. Becker hat ohne Frage am meisten bewegt, aber das hätte imo auch jeder andere, der der erste gewesen wäre dem der totale Durchbruch gelungen wäre. Tennis hat auch vor Becker in Deutschland oder besser gesagt fast allen westlichen Ländern geboomt. Das der erste der den kompletten Triumph schafft, das Gesicht der Bewegung wird war vorher klar. Imo wäre es auch egal gewesen ob dieser nun 17 19 oder 21 gewesen wäre.
Ich zitiere mal aus dem Spiegel von 1981 um die Situation im Tennis von damals zu beschreiben.

Die großen Schau-Sports, die Millionen spannend unterhalten, erfüllen dagegen mehrere von vier Grundbedingungen:

* Sie sind leicht verständlich und für möglichst viele nachvollziehbar.

* Sie sind, vor allem für das Fernsehen, gut zu vermitteln.

* Sie sind weltweit verbreitet.

* Sie bringen identifikationsfähige (und günstig zu vermarktende) Leitfiguren hervor. (Anm von mir: Gemeint ist Borg/McEnroe)

Das Tennis erfüllt alle Bedingungen mit einer Einschränkung: Die Zählweise (15--30--40--Spiel) folgt der Tradition statt der Logik. Sie geht auf das 900 Jahre alte französische Ur-Tennis (Jeu de Paume) zurück, bei dem vier Punkte ein Spiel ausmachten. Der Wetteinsatz betrug pro Spiel 60 Sous, jeweils 15 zahlte der Verlierer nach jedem Fehler. 45 (französisch: quarantecinq) schrumpfte aus Bequemlichkeit S.85 zu "quarante". So übernahmen es die anderen.

Ansonsten ist Tennis leicht verständlich: Wer den Ball nicht zurückschlagen kann, verliert den Punkt. Es eignet sich vorzüglich für TV-Übertragungen. Tatsächlich berichten immer mehr TV-Stationen von den bedeutenden internationalen Turnieren.

Das Filzballspiel hat sich weltweit durchgesetzt. Es gibt kein Land, in dem Tennis völlig unbekannt ist....

...
An Leitfiguren für den mehr oder minder begabten Nachwuchs oder weibliche Teenager hat es im Tennis nie gefehlt. Borg ist zur Zeit die markanteste Säule vor dem Buhmann der Branche, dem Amerikaner McEnroe. Auch 1981 in Wimbledon beleidigte McEnroe Linienrichter und zerbrach Schläger.

Allen anderen Sportarten fehlt zum perfekten Schausport mehr als dem Tennis. Basketball mit allein 50 Millionen und Fußball mit 25 Millionen organisierten Spielern -- unzählige Freizeitsportler nicht gerechnet -- erreichen statistisch ähnliche Verbreitung wie das Tennis mit 50 Millionen Aktiven. Aber der Fußball beginnt sich erst in Nordamerika zu verwurzeln, im Basketball fehlt es an weltweit bekannten Figuren...

...
Keine der weit verbreiteten Sportarten eröffnet auch der Zubehörindustrie so hoffnungsvolle Profitaussichten wie das Tennis. Die vielen Fußball- und Basketballspieler benötigen keine kostspielige Ausrüstung. Ein Tennisspieler muß wenigstens 200 Mark, er kann aber auch leicht das Zehnfache für eine Grundausstattung anlegen.

Klubbeitrag oder Platzmiete auf kommerziellen Anlagen kosten im Jahr gut 500 Mark. Zusammen mit etwa 700 Mark, die bundesdeutsche Tenniseleven jährlich im Schnitt für ihre Ausrüstung erübrigen, summiert sich das bei 1,6 Millionen Tennis-Aktiven allein in der Bundesrepublik zu einem Umsatz von nahezu zwei Milliarden Mark...


...
Doch die Entwicklung zum Preis- und Profitennis verlief gleichzeitig zum allgemeinen Tennis-Boom, der zuerst in den USA ausgebrochen war und Europa angesteckt hat. Tennis-Schau und Tennis-Geschäft bedingen sich und schaukeln einander hoch.

In den USA nahm die Zahl der Spieler in den letzten fünf Jahren um fünf Millionen auf 34 Millionen zu. Sie S.87 teilen sich in 160 000 Plätze. "Plötzlich hoben wir ab", freute sich in Frankreich Gerard Clerc, Direktor einer Firma, die Tennisplätze erstellt. 1800 Plätze baute sie 1979, ihr Auftragsvolumen wuchs gleichzeitig um 30 Prozent.

Tennis habe Europas "Mittelklasse von Stockholm bis Sizilien, von Bonn bis Bordeaux gewonnen", schrieb "Newsweek". In zehn Jahren verdreifachte sich die Zahl der französischen Tennis-Aktiven auf 1,3 Millionen. 2,5 Millionen schmettern und lobben in Italien (1970: 400 000).

Gleichzeitig weitete sich der Markt für Tennisartikel und Spielplätze aus und wuchs die Nachfrage für Weltklasse-Tennis. Clevere Tennis-Unternehmer liefern die Topspieler zu inflationierenden Höchstpreisen. McEnroe nahm für das New Yorker Mai-Turnier allein als Startgeld etwa 150 000 Mark. Der Siegpreis betrug 200 000 Mark. Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Hamburg warteten auf den Sieger 55 000 Mark. Dafür fehlten die Weltstars...

...
Die werbenden Unternehmen zeigen sich sogar zufrieden. Fila meldete eine Umsatzsteigerung von 25 auf 53 Millionen Dollar während der ersten drei Jahre mit Borg. Donnay will in fünf Vertragsjahren den Schlägerverkauf vervierfacht haben. Sogar der Hersteller der VS-Schlägersaiten glaubt Borg 15 Prozent Mehrverkauf zu verdanken.

Auch Deutschland wurde zum Borg-Land. 1976, als Borg zum erstenmal in Wimbledon siegte, nahm die Zahl der Tennisspieler in der Bundesrepublik um 15 Prozent zu. Plötzlich spielten fast 1,5 Millionen Deutsche eigenhändig Tennis. Bald werden es zwei Millionen sein.

Gäbe es noch mehr Plätze als etwa 80 000, dann würden womöglich 6,3 Millionen Deutsche, die laut Allensbach S.88 Lust auf Tennis haben, das Rackett anfassen...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14343052.html

Das waren die Bedingungen unter denen Becker Profi wurde. Das man den ersten Deutschen seit dieser Sport populär wurde und vom Snobsport zum Breitensport wurde entsprechend feiert war doch klar oder nicht? Da lag Gold auf der Straße für den ersten wirklich erfolgreichen wenn er sich halbwegs benehmen würde und kein komplettes Ar....... ist. Ob es jetzt nen tick mehr war weil Becker Emotionen gezeigt hat oder ob ein deutscher Borg noch viel mehr gezogen hätte, darüber kann man streiten. Ich glaube egal wie die erste Figur ausgesehen hätte, man hätte mit ihr mitgefiebert und behauptet man fiebert mit weil der genau so ist wie er ist. Nur den sportlichen Boom alleine an Becker festmachen zu wollen ist für mich Legendenbildung. Auch wenn ich nicht alle überzeugen werde.

Mich ärgert es wirklich was für Fehler die Funktionäre in diesem Sport gemacht haben. Besonders in Deutschland, aber sicherlich auch in anderen Ländern. Man hat nicht wirklich damit gerechnet, dass der ewige Weg nach oben, der mehr oder weniger stetig nach dem 2. Weltkrieg, plötzlich nach unten gehen kann.

Es geht für mich bei großen Fehlinvestiitionen wie den Stadien von Hamburg und Berlin los. Das waren Gelder die man in die Jugend und Innovation hätte stecken müssen, damit noch mehr Menschen die Leidenschaft für diesen Sport entdecken. Es geht aber weiter über Turnierveranstalter, die weiße Kleidung verlangt haben. Wenn es zu wenig weiß war musste man sich umziehen gehen. Sowas gab es noch zu Zeiten wo Agassi im bunten Outfit über die Plätze jagte. Es geht um Vereinsvorstände die keine Kinder wollten oder hunderte von Mark als Aufnahmegebühren verlangten damit bloß nicht jeder bei ihnen mitspielen kann. Es geht um die Trainer die bei Talentförderung meinten, du siehst in den ersten 5 Minuten ob was aus dem Kind werden kann. Schritt 2 schau aus welchem Auto es steigt und Schritt 2 schau dir den Armzug an. Ist es ein Mercedes dann kann sich Papa auch die dritte und vierte Trainingsstunde die Woche leisten und bis auf Schnellkraft kann man im Tennis alles erlernen. Kondition, Balance, Ballgefühl usw geht alles mit Training. Natürlich ist das ein überspitztes Bild, aber leider gab es dieses Beispiele nicht gerade in geringer Zahl.

Im Fussball hat man ehrenamtliche gesucht, damit ehemalige Spieler den Kindern kostenloses Training anbieten. Im Tennis musste der Trainer mindestens den C Schein haben und das ganze am besten Hauptberuflich machen, sonst ist er bestimmt nicht gut. Noch besser ist natürlich Trainer beim B Trainer. So ein bullshit im Kindesalter.
Im Fussball gab es in den 80ern schon kleine Tore und kleinere Spielfelder wo Kinder Serien gespielt haben und von klein an Erfolge feiern konnten. Beim Tennis gibt es eine vernünftige Medenrunde im Kleinfeld erst seit wenigen Jahren für Kinder unter 10. (Zumindest in Hessen) Die U 10 Medenrunde hätte man aber 20 Jahre früher einführen müssen und anstatt in Hamburg ein unnötiges Dach zu bauen hätte man jedem Verein in Deutschland die Kleinfeldnetze mit entsprechenden Bällen schenken sollen. Das wäre mal ein vernünftiger Ansatz für neue Mitglieder und eine neue Generation gewesen. Die meisten Probleme im Tennis sind imo hausgemacht und durch Beispiele wie oben von mir beschrieben entstanden.

Bei genug Mitgliedern pro Platz kann man mit 100€ Beitrag locker hinkommen (Ich kenne dörfliche Vereine wo es noch günstiger ist). Bei den Schlägern werden die Fortschritte immer geringer, da merken 99% der Aktiven imo nicht den Unterschied ob der Schläger für 40€ bei ebay geschossen ist oder ob es das neuste Modell von Djokovic ist. Eine neue Saite bekommt man für 7 € wenn es keine Darmsaite sein muss, aber da merken die meisten auch keinen Unterschied. Wenn man sich die halbe Stunde gönnt und selbst bespannt, dann darf die Saite auch mal reichen. Aus meiner Sicht muss Tennis nicht teurer sein als der monatliche Beitrag im Fitnesstudio. Hobbys kosten nun mal Geld.

Sicherlich kann man im Fussball schneller einige Euros bei den Amateuren verdienen. Ich selbst war auch mal mit einem Amateurvertrag ausgestattet. Vielleicht hätte Tennis, bei einer Stärkung der heimischen Ligen sogar ähnliches erreichen können. Leider gab es auch da keine innovative Ideen. Aber ganz abgesehen davon krankt Tennis nicht an dem Geld was die Amateurspieler im Fussball verdienen. Wenn ein Kind mit 12 Jahren feststellt das Tennis ein geiler Sport ist und will täglich auf den Platz, dann wird er sich nicht davon abhalten lassen, weil im Fussball die Wahrscheinlichkeit später etwas Taschengeld zu verdienen größer ist.
 

Big d

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wobei IMO die talentförderung garnicht so schlecht war. die Ausbildung der spieler in Deutschland ist nicht schlecht, es gibt durchaus viele ordentliche Tennisspieler bei uns, die trainerausbildung ist auch gut.

das große Problem ist wenn es in Richtung internationale Junioren und noch mehr später Profis geht. da schaffen viele einfach den sprung nicht, auch weil sie im Gegensatz zu z.b. den osteuropäern nicht bereit sind die schule zurückzustellen.
klar wurde auch bei der nachwuchsförderung nicht alles richtig gemacht, aber so schlecht war das auch nicht.

IMO sagt die anzahl der top100 spieler auch mehr über die nachwuchsförderung aus als die zahl der top10 spieler. Deutschland hatte mitte bis ende der 00er jahre (also die Generation die bei becker graf angefangen hat) immer 6-9 top100 spieler, was hinter Spanien und Frankreich nummer 3 war.

das keiner den durchbruch nach ganz oben geschafft hat war Pech, aber vermutlich auch der fehlende wille ab dem 16. Lebensjahr alles dem Tennis unterzuordnen.
 

Eric

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Mit Kiefer und Elsner hat man auch zwei Spieler der Nach-Becker-Generation gehabt, die No1 bei den Junioren waren. Und Kiefer hat dann ja auch ne recht solide Karriere hingelegt während Elsner später kein Bein auf den Boden bekommen hat.
 

Jones

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Natürlich gibt es gute Trainer in Deutschland. Nur wenn man an der Basis besser gearbeitet hätte bzw noch mehr Kindern den Zugang kostengünstig zu Tennis ermöglicht hätte, dann hätten die Trainer mehr Material zum arbeiten gehabt.
Hätte man das Geld nicht mit vollen Händen ausgegeben, dann wäre heute vielleicht noch Geld übrig für die Förderung eines Kuhns. Der DTB hat sich vom reichsten Tennisverband der Welt zu einer armen Kirchenmaus entwickelt, so können die Spanier deutlich mehr bieten als wir. So haben die von mir angesprochenen Fehler im Breitensport durchaus ihre Verbindung zum Spitzensport bzw dem Weg dorthin.

Wenn man überlegt, das 1995 die Rechte für 5 Jahre FC und Davis Cup für 125 Mio weggegangen sind. Dann fragt man sich schon wie ein Produkt 15 Jahre später komplett wertlos sein kann und nur mit bitten und betteln auf bild.de gezeigt werden kann. Da wurde jede Menge gutes Image zerstört und nicht nachhaltig gearbeitet.
 

supafly03

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Nur mal so am Rande.

Wäre es nicht sinnvoll einen "Tennisnachwuchs" oder "Tennis im TV Thread" zu erstellen, um all diese Sachen zu besprechen?

Das meiste hier geschriebene hat nicht wirklich was mit Kerber oder ihren Spielen bzw. Erfolgen zu tun und hier dann eher weniger zu suchen.

Ach so:
Kerber spielt übrigens doch im Fed Cup und das zuerst gegen Bacsinszky und dann am Sonntag gegen Bencic.
Danach dürfte sie ca. ne Woche Zeit haben um sich auf Dubai(ab 15.02.) und Katar(ab 22.02.) vorzubereiten.
 

Jones

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So die Auswirkung des Kerber Boom auf die Quoten.
Doch weit gefehlt: Kurz nach 13 Uhr kamen damit nicht mehr als 3,2 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten zustande. 0,41 Millionen sahen zu diesem Zeitpunkt insgesamt zu. Die Analyse war gegen 14.35 Uhr auf die gleiche Reichweite gekommen. Als es um 15.07 Uhr weiterging, fieberten 0,44 Millionen Menschen ab drei Jahren mit. Die Zielgruppen-Quote war jedoch auf miserable 2,7 Prozent gesunken. Die anschließende Besprechung musste sich sogar mit lediglich 1,6 Prozent begnügen.
http://www.quotenmeter.de/n/83657/rabenschwarzer-tag-fuer-sat-1-mit-tennis-und-k11-in-den-abgrund

Das ist wirklich erschreckend schwach. Noch deutlich schlechter als das Finale 2014 auf Sat1. Wirklich schade, ich hatte mit etwas mehr gerechnet.
 

Giftpilz

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Da wären mal die tatsächlichen Gründe interessant. Dass Tennis oder der Fed Cup als Sport bzw. Veranstaltung an sich so wenige Leute ansprechen sollen, kann ich eigentlich nicht glauben. Sicherlich ist das eben kein Grand Slam Turnier, aber das ist ein Marktanteil, der so ziemlich den vorm TV schlafenden Nichtzappern entsprechen müsste.
Ich schiebe es eher darauf, dass SAT.1 ein ziemlich vor sich hin darbender Sender ist, der zudem von nur wenigen als Sportsender (ich musste gerade selbst überlegen, ob der Super Bowl heute eigentlich dort läuft oder auf einem anderen Kanal) wahrgenommen wird.
Ohne das nötige Etablieren (und damit sind dann eben regelmäßige Ausstrahlungen gemeint. Man bedenke dabei mal, dass Darts auf genau diesem Weg bei den Sportkanälen dann seine Fans fand: Es lief einfach, und die Zuschauer bekamen Gelegenheit, den Sport und die Sportler kennenzulernen) wird das nur schwer etwas, und wie schon mal gesagt: Die Sender sind viel zu sehr im "wir müssen jetzt Geld verdienen!"-Modus, als dass sie sich das trauen. Da wird anstatt Tennis lieber demnächst irgendeine Scripted Reality oder eingekaufte Serie laufen.

Und ja: Das passt nicht unbedingt in einen Thread, der Kerber gewidmet sein soll. ;)
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Kerber vielleicht doch n wenig müde. Allerdings scheint Bencic definitiv ihre Nummer zu haben. jedenfalls war das ein sehr gutes spiel von ihr.
 

Jones

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Das Spiel heute war auf hohem Niveau mit der verdienten Siegerin Bencic, über eine leicht müde Kerber.

Tatsächliche Gründe für die Quote?
Tennis ist out! Das ist der Hauptgrund. Natürlich läuft bei Sat1 einiges nicht rund, aber mit 8% Marktanteil ist der Sender noch immer klar die Nummer 4 in Deutschland und wenn eine aufwendige Live Sendung nicht mal die Hälfte des Marktanteils erreicht ist das katastrophal.
Natürlich war die kurzfristige Aufnahme ins Programm nicht optimal, trotz Internet gibt es genügend Menschen die ihr TV Programm nach einer Fernsehzeitung richten. Gleichzeitig lief natürlich auch Wintersport auf ARD/ESP mit gewohnt guten Quoten, da waren einige allgemein Sportinteressierte schon vergeben. Sat 1 ist auch nicht der Sportsender, wo man Tennis sucht, aber man kommt beim zappen ja durchaus an Sat 1 vorbei und mehr Aufmerksamkeit wird man vor einer 1.Runde nicht mehr bekommen.

Etablieren mit regelmäßigen Übertragungen wäre natürlich optimal. Nur die WTA lief einige Jahre regelmäßig mit allen top Turnieren bis auf Wimbledon auf Eurosport. Die Quoten waren nicht überragend, aber Eurosport hätte es weiterhin gemacht, wenn die WTA die europäischen Rechte weiterhin zentral vergeben hätte. Die WTA hat sich mit einer einzelnen Vergabe der Rechte für jedes Land mehr Geld erhofft. In den meisten Ländern hat sich auch ein TV Sender gefunden der die Premier Turniere überträgt in Deutschland nur ran.de Bei einigen Turnieren hat Sat 1 versucht das Turnier bei Sat 1 Gold zu zeigen und es war nie ein Erfolg. Also man hat es durchaus probiert im Hause Sat 1, aber natürlich müssen sie auf die Quoten schauen. Wenn der Fed Cup ein Erfolg gewesen wäre, dann wäre sicherlich auch bald wieder ein Premier auf Sat 1 gekommen. Aber Tennis ist leider out.
 

His Royness1

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Da wären mal die tatsächlichen Gründe interessant. Dass Tennis oder der Fed Cup als Sport bzw. Veranstaltung an sich so wenige Leute ansprechen sollen, kann ich eigentlich nicht glauben. Sicherlich ist das eben kein Grand Slam Turnier, aber das ist ein Marktanteil, der so ziemlich den vorm TV schlafenden Nichtzappern entsprechen müsste.
Ich schiebe es eher darauf, dass SAT.1 ein ziemlich vor sich hin darbender Sender ist, der zudem von nur wenigen als Sportsender (ich musste gerade selbst überlegen, ob der Super Bowl heute eigentlich dort läuft oder auf einem anderen Kanal) wahrgenommen wird.
Ohne das nötige Etablieren (und damit sind dann eben regelmäßige Ausstrahlungen gemeint. Man bedenke dabei mal, dass Darts auf genau diesem Weg bei den Sportkanälen dann seine Fans fand: Es lief einfach, und die Zuschauer bekamen Gelegenheit, den Sport und die Sportler kennenzulernen) wird das nur schwer etwas, und wie schon mal gesagt: Die Sender sind viel zu sehr im "wir müssen jetzt Geld verdienen!"-Modus, als dass sie sich das trauen. Da wird anstatt Tennis lieber demnächst irgendeine Scripted Reality oder eingekaufte Serie laufen.

Und ja: Das passt nicht unbedingt in einen Thread, der Kerber gewidmet sein soll. ;)



Die Daviscup-Runden der Männer haben ja in den letzten Jahren auch nicht wirklich viel gezogen. Die Deutschen wachen auf, wenn irgendwie ein großes Finale ansteht (siehe Handball-EM, die hat auch vorher niemanden interessiert). Bis sich Kerber so ein Standing wie Graf und Becker erarbeitet hat, wo allein der Name auch bei unwichtigeren Matches zieht... naja wird nicht passieren. ;)
 

Obmann

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Tennis ist out! Das ist der Hauptgrund.

Sehe ich auch so. Ich habe es letzte Woche auf Arbeit gemerkt. Man hörte auch nur fast von Handball. Mich hat man zwar kurz auf Tennis angesprochen, aber auch nur weil man weiß, dass ich diesen Sport mag. Aber im Grunde hat Handball Tennis schon übertrümpft. Dazu muss ich es leider auch etwas auf die Damen/Herren Problematik schieben. Ich meine, wir haben es hier doch auch erlebt, wie die Damentour belächelt wird. Next wollte sogar nicht mehr darüber posten.

Steht ein Tommy Haas in einem Grandslamfinale wäre auch mehr Bowhei darum gemacht worden. Das ist auch die traurige Wahrheit.

Ansonsten auch viel Zustimmung. Im letzten Sommerurlaub habe ich in der Woche in der ich zu Hause war bewusst mir das Turnier von Rom gegönnt. Eines der ganz schönen Turniere mit dem ganzen Umfeld u. dann noch Sommer im Rom. Man könnte schon etwas aus dem Sport machen.
Aber wie hier auch schon richtig geschrieben, ist es einfach so, dass gerade die deutschen Sender Sorge haben, dass man eben ab dem Achtelfinale keine Deutschen mehr hat.

Man muss aber auch ehrlich sagen, dass Tennis momentan keine Insportart ist. Als ich jung war, ist man auch zum Tennistraining wie zum Fußballtraining. Das ist definitiv vorbei.
 

Aronofsky

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So die Auswirkung des Kerber Boom auf die Quoten.

http://www.quotenmeter.de/n/83657/rabenschwarzer-tag-fuer-sat-1-mit-tennis-und-k11-in-den-abgrund

Das ist wirklich erschreckend schwach. Noch deutlich schlechter als das Finale 2014 auf Sat1. Wirklich schade, ich hatte mit etwas mehr gerechnet.

Kann es nicht auch sein das kaum Werbung auf Sat 1 für den Fed Cup unter der Woche gemacht wurde und die Quoten mitunter auch deshalb so katastrophal waren? Ich weiß es nicht weil ich die Sat 1 Gruppe schon lange aus meiner TV Liste geschmissen habe, kanns mir aber schon vorstellen das sie zu wenig Werbung dafür geschaltet haben. Das Tennis nicht mehr "in" ist mag stimmen aber ihr dürft nicht vergessen welchen Einfluss eine richtige Werbekampagne haben kann. Das merkt man bei Filmen oder Serien die ihre Quoten hauptsächlich dadurch erzielen. Da kannst jeden Mist ausstrahlen wenn permanat Werbung für diesen gemacht wird gibts auch entsprechende Quoten.
 
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