GSWarriors
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Wow das ist schon hart. Eine Ära geht nun zu Ende.
Ich weiss noch, wie ich früher als Junge aufm Bolzplatz die Trikots der Werder Spielern getragen hatte: Ailton, Diego, Pizzaro, Almeida und Micoud. Dafür gab es anmerkendes nicken von Anderen Bolzern, oft wurden vor dem Training auch ordentlich "Aiiiillttttoooooooon"-Rufe gegrölt, als die Kugel in den Winkel flog. Was haben wir gefeiert und gelacht über den Genie und den Wahnsinn von Werder Bremen der Anfang-2000er, und über Ailtons Wampe, Partylaune und Genie auf dem Platz.
CL Spiele gegen Turin, dann fast der Sieg in der Euro League. Da waren so viele geile Momente. Dann kam noch ein Pokalsieg und einfach immer eine Vorfreude, weil in einem Spiel mit Bremen immer alles passieren konnte.
KATS als führende Persönlichkeiten im sportlichen Bereich waren Langezeit einfach unglaublich im Scouting und der Spielphilosophie. Die "mehr Tore schiessen, als der Gegner"-Methode hat sich in der Summe über Jahre absurderweise bewährt. Total verrückt, aber Harakiri war Werder Fussball und vice versa. Dafür stand Bremen einfach. Das war so fucking geil.
Auf jedes Brasilianische Talent hat man sich gefreut, in Hoffnung den nächsten Diego oder Ailton oder Naldo zu sehen (hat aber eher nicht geklappt, aber dafür gabs dann Özil). Ich durfte ganz früher länger aufbleiben, um die Spieler Abends in der Champions League spielen zu sehen.
Leider kam dann ein riesiger Knick, wo es sportlich bergab ging. Aber auch das tat der Leidenschaft keinen Abbruch. Die Fans waren mega, und auch als es schlechter lief, kam ab und zu dieser Werder Style ehemaliger Tage raus. Ich erinnere mich da zB an Santiago Garcia, der sein erstes BL Tor schiesst und die in Kurve und zu den Zuschauern rennt, und umarmt und bejubelt wird, als wäre der schon 10 Jahr im Verein (kp ob das damals sein Bruder oder so war, aber das waren einfach Momente, die ein richtiges Werder-Gefühl ausgelöst haben).
Trotz Skripnik, Dutt, Nouri und was da noch für Missverständnisse auf der Trainerbank sassen, hat Werder in mir so krass gelebt.
Und **** auch die letzten Jahre war das so, trotz der wirklich schlechten Leistungen. Dass bei mir während dem Fussball gucken nicht einmal die Polizei wegen der lauten Schreie geklingelt hat, wundert mich jetzt noch.
Und im ersten richtigen Kohfeldt Jahr war ja auch wieder etwas Genialität im Team zu finden, die an "alte Zeiten" erinnert hat: In der Person von Max Kruse. Diese Genialität, die Art zu spielen, der "Mir doch egal"-Charakter, das war einfach so perfekt und erinnerte an die Brasis, die man die Jahrzehnte zuvor im Werder Trikot erleben durfte (+ Micoud/Özil und co.).
Leider haben 2 Sachen die Werder Liebe und Leidenschaft ordentlich auf die Probe gestellt: Das konsequente Mismanagement, was den Abstieg im Grunde erzwungen hat (Baumann muss gehen), und die allgemeine Entwicklung im Fussball.
Zum ersten Punkt: Während Teams wie Mainz, Freiburg und Augsburg es irgendwie geschafft haben, durch ihr Scouting diverse Krisen zu überstehen und sich immer wieder zu retten, bzw sogar im Mittelfeld etabliert haben, hat Bremen es die letzten Jahre nicht geschafft, einen Plan zu entwickeln. Man hat kein nennenswertes Scoutingnetzwerk mehr, das hat schon gegen Ende der KATS Zeit gebröckelt, aber danach kam endgütig nichts mehr. Heute ist die einzige Konstante TGS, und bei dem muss ich ehrlich sagen war es zu beginn seiner Werder Zeit nicht so, dass er unumstritten war, zumindest für mich nicht. Als er kam war er eher eine Enttäuschung, und dass er jetzt einer der vllt Besten im Team ist spricht irgendwie auch Bände, auch wenn er an seiner Aufgabe gewachsen ist. Aber sonst hat man heute keine einzige Identifikationsfigur mehr im Team. Moisander vielleicht, aber auch nur auf Grund seines Alters und Status als Kapitän die letzten Jahre.
Zum zweiten Teil: Im heutigen Fussball ist Tradition nichts wert. Die einnahmen kommen nicht von Ticket oder Merch Verkäufen, da geht es um Sponsoring. Hatte man zu CL Zeiten noch schlagwertige Argument (und trotzdem immer komische Sponsoren), so blieb in den letzten Jahren nichts. Und ohne Kohle geht es halt nicht mehr, in einer Welt, die von Katar und Oligarchen regiert wird, und wo man selbst in Liga 3 Investoren hat.
Da bleibt kaum Platz für Werder, die im Gegensatz zu den Teams im Pott auch keine enorme Following hat, abgesehen vom relativ grossen Weserstadion. Und einen Investor wollte der Großteil der "Werder Familie" eh nie. Dazu kommt auch, dass wohl keiner so recht wollte und die Strukturen es in Deutschland nicht wirklich erlauben, bzw nicht dazu einladen. Ich will jetzt auch nicht alles aufs Geld reduzieren, andere Teams haben auch keins und machen es besser und man hatte 10 Spiele um ca. 5 Punkte zu holen und das hätte am Ende gereicht. Das ist einfach Unvermögen und verdient.
Der Beitrag soll auch nicht verleiten zu denken, dass ich Werder aufgebe, das wird immer mein Verein sein (auch wenn ich befürchte, dass ich schon bald zwischen Werder und meinem Heimatsverein entscheiden muss, sportlich trennt sie nicht mehr so viel). Meine Einstellung zum Fussball hat sich einfach über die Jahre geändert, ich glaube auch nicht an einen schnellen Wiederaufstieg, wenn ich ehrlich bin. Dafür fehlt in Bremen die Infrastruktur (Sponsoring) und auch der Nachwuchs ist nicht besonders gut. Wünschen tue ich es mir trotzdem, auch wenn Liga 2 einfach *******e ist und ich null bock auf den Graupenkick habe. Wenn ich dann auch höre, dass Sargent ein Verkaufskandidat ist und ich mir denke, dass er in Liga 2 endlich mal in seinem Leistungsniveau angekommen ist, kotzt mich das fast wieder an. Aber das gilt nach der Saison ohnehin für viele Spieler, und ich glaube das Team wird sich extrem stark verändern, so dass es wirklich länger dauern könnte, bis man oben angreift (wird mit jedem Jahr aber auch schwieriger). Wenn es einen Ausverkauf gibt, wovon ich ausgehe, kann ich mir sogar auch denken, dass Bremen durchgereicht wird, denn das Team hat wie der Kicker Artikel es beschrieben hat einfach keinen Plan B, und auch nichts hinter dem momentanem Team, was Hoffnung machen könnte.
Aber wie schon vor dem heutigen Spiel geschrieben: Grün-Weiss ein Leben lang. Ich werde das sacken lassen, und dann erwarte ich schonmal, dass ein paar Köpfe rollen.
Ich weiss noch, wie ich früher als Junge aufm Bolzplatz die Trikots der Werder Spielern getragen hatte: Ailton, Diego, Pizzaro, Almeida und Micoud. Dafür gab es anmerkendes nicken von Anderen Bolzern, oft wurden vor dem Training auch ordentlich "Aiiiillttttoooooooon"-Rufe gegrölt, als die Kugel in den Winkel flog. Was haben wir gefeiert und gelacht über den Genie und den Wahnsinn von Werder Bremen der Anfang-2000er, und über Ailtons Wampe, Partylaune und Genie auf dem Platz.
CL Spiele gegen Turin, dann fast der Sieg in der Euro League. Da waren so viele geile Momente. Dann kam noch ein Pokalsieg und einfach immer eine Vorfreude, weil in einem Spiel mit Bremen immer alles passieren konnte.
KATS als führende Persönlichkeiten im sportlichen Bereich waren Langezeit einfach unglaublich im Scouting und der Spielphilosophie. Die "mehr Tore schiessen, als der Gegner"-Methode hat sich in der Summe über Jahre absurderweise bewährt. Total verrückt, aber Harakiri war Werder Fussball und vice versa. Dafür stand Bremen einfach. Das war so fucking geil.
Auf jedes Brasilianische Talent hat man sich gefreut, in Hoffnung den nächsten Diego oder Ailton oder Naldo zu sehen (hat aber eher nicht geklappt, aber dafür gabs dann Özil). Ich durfte ganz früher länger aufbleiben, um die Spieler Abends in der Champions League spielen zu sehen.
Leider kam dann ein riesiger Knick, wo es sportlich bergab ging. Aber auch das tat der Leidenschaft keinen Abbruch. Die Fans waren mega, und auch als es schlechter lief, kam ab und zu dieser Werder Style ehemaliger Tage raus. Ich erinnere mich da zB an Santiago Garcia, der sein erstes BL Tor schiesst und die in Kurve und zu den Zuschauern rennt, und umarmt und bejubelt wird, als wäre der schon 10 Jahr im Verein (kp ob das damals sein Bruder oder so war, aber das waren einfach Momente, die ein richtiges Werder-Gefühl ausgelöst haben).
Trotz Skripnik, Dutt, Nouri und was da noch für Missverständnisse auf der Trainerbank sassen, hat Werder in mir so krass gelebt.
Und **** auch die letzten Jahre war das so, trotz der wirklich schlechten Leistungen. Dass bei mir während dem Fussball gucken nicht einmal die Polizei wegen der lauten Schreie geklingelt hat, wundert mich jetzt noch.
Und im ersten richtigen Kohfeldt Jahr war ja auch wieder etwas Genialität im Team zu finden, die an "alte Zeiten" erinnert hat: In der Person von Max Kruse. Diese Genialität, die Art zu spielen, der "Mir doch egal"-Charakter, das war einfach so perfekt und erinnerte an die Brasis, die man die Jahrzehnte zuvor im Werder Trikot erleben durfte (+ Micoud/Özil und co.).
Leider haben 2 Sachen die Werder Liebe und Leidenschaft ordentlich auf die Probe gestellt: Das konsequente Mismanagement, was den Abstieg im Grunde erzwungen hat (Baumann muss gehen), und die allgemeine Entwicklung im Fussball.
Zum ersten Punkt: Während Teams wie Mainz, Freiburg und Augsburg es irgendwie geschafft haben, durch ihr Scouting diverse Krisen zu überstehen und sich immer wieder zu retten, bzw sogar im Mittelfeld etabliert haben, hat Bremen es die letzten Jahre nicht geschafft, einen Plan zu entwickeln. Man hat kein nennenswertes Scoutingnetzwerk mehr, das hat schon gegen Ende der KATS Zeit gebröckelt, aber danach kam endgütig nichts mehr. Heute ist die einzige Konstante TGS, und bei dem muss ich ehrlich sagen war es zu beginn seiner Werder Zeit nicht so, dass er unumstritten war, zumindest für mich nicht. Als er kam war er eher eine Enttäuschung, und dass er jetzt einer der vllt Besten im Team ist spricht irgendwie auch Bände, auch wenn er an seiner Aufgabe gewachsen ist. Aber sonst hat man heute keine einzige Identifikationsfigur mehr im Team. Moisander vielleicht, aber auch nur auf Grund seines Alters und Status als Kapitän die letzten Jahre.
Zum zweiten Teil: Im heutigen Fussball ist Tradition nichts wert. Die einnahmen kommen nicht von Ticket oder Merch Verkäufen, da geht es um Sponsoring. Hatte man zu CL Zeiten noch schlagwertige Argument (und trotzdem immer komische Sponsoren), so blieb in den letzten Jahren nichts. Und ohne Kohle geht es halt nicht mehr, in einer Welt, die von Katar und Oligarchen regiert wird, und wo man selbst in Liga 3 Investoren hat.
Da bleibt kaum Platz für Werder, die im Gegensatz zu den Teams im Pott auch keine enorme Following hat, abgesehen vom relativ grossen Weserstadion. Und einen Investor wollte der Großteil der "Werder Familie" eh nie. Dazu kommt auch, dass wohl keiner so recht wollte und die Strukturen es in Deutschland nicht wirklich erlauben, bzw nicht dazu einladen. Ich will jetzt auch nicht alles aufs Geld reduzieren, andere Teams haben auch keins und machen es besser und man hatte 10 Spiele um ca. 5 Punkte zu holen und das hätte am Ende gereicht. Das ist einfach Unvermögen und verdient.
Der Beitrag soll auch nicht verleiten zu denken, dass ich Werder aufgebe, das wird immer mein Verein sein (auch wenn ich befürchte, dass ich schon bald zwischen Werder und meinem Heimatsverein entscheiden muss, sportlich trennt sie nicht mehr so viel). Meine Einstellung zum Fussball hat sich einfach über die Jahre geändert, ich glaube auch nicht an einen schnellen Wiederaufstieg, wenn ich ehrlich bin. Dafür fehlt in Bremen die Infrastruktur (Sponsoring) und auch der Nachwuchs ist nicht besonders gut. Wünschen tue ich es mir trotzdem, auch wenn Liga 2 einfach *******e ist und ich null bock auf den Graupenkick habe. Wenn ich dann auch höre, dass Sargent ein Verkaufskandidat ist und ich mir denke, dass er in Liga 2 endlich mal in seinem Leistungsniveau angekommen ist, kotzt mich das fast wieder an. Aber das gilt nach der Saison ohnehin für viele Spieler, und ich glaube das Team wird sich extrem stark verändern, so dass es wirklich länger dauern könnte, bis man oben angreift (wird mit jedem Jahr aber auch schwieriger). Wenn es einen Ausverkauf gibt, wovon ich ausgehe, kann ich mir sogar auch denken, dass Bremen durchgereicht wird, denn das Team hat wie der Kicker Artikel es beschrieben hat einfach keinen Plan B, und auch nichts hinter dem momentanem Team, was Hoffnung machen könnte.
Aber wie schon vor dem heutigen Spiel geschrieben: Grün-Weiss ein Leben lang. Ich werde das sacken lassen, und dann erwarte ich schonmal, dass ein paar Köpfe rollen.
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