TdF 08 - Dopingfälle


theGegen

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Übrigens hat Lance wegen CERA jetzt schon wieder kalte Füße bekommen und meint, dass er ja eher vielleicht doch nicht die Tour fahren möchte. :saint: :laugh2:
Und, wo ich schon dabei bin, hat Ulle den Wino zu seinem Comeback ermutigt, weil "einen Fehler kann jeder mal machen!" :laugh2:
 

mescalero

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" Standard: Mehrjährige oder auch lebenslange Sperren reichen nicht zur Abschreckung?

Berger: Wenn einer die Wahl hat, Bäcker oder Sportstar zu werden, wird er sich meistens für Sportstar entscheiden. Bald steht er vor der Entscheidung, ob er dopen soll, um eine Chance zu haben. Wird er erwischt, ist nicht viel verhaut. Bäcker kann er ja immer noch werden. Es ist besser, erwischt zu werden, als nicht alles zu versuchen."


http://derstandard.at/

" Es ist besser, erwischt zu werden, als nicht alles zu versuchen." Den Spruch muss ich mir merken.
 

Big Shot Rob

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" Standard: Mehrjährige oder auch lebenslange Sperren reichen nicht zur Abschreckung?

Berger: Wenn einer die Wahl hat, Bäcker oder Sportstar zu werden, wird er sich meistens für Sportstar entscheiden. Bald steht er vor der Entscheidung, ob er dopen soll, um eine Chance zu haben. Wird er erwischt, ist nicht viel verhaut. Bäcker kann er ja immer noch werden. Es ist besser, erwischt zu werden, als nicht alles zu versuchen."


http://derstandard.at/

" Es ist besser, erwischt zu werden, als nicht alles zu versuchen." Den Spruch muss ich mir merken.

In dem Zusammenhang hat er doch damit vollkommen recht.
 

mescalero

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" Unterdessen schießen sich deutsche Profis auf den vermeintlichen Dopingsünder aus der Landsmannschaft ein. "Es ist niederschmetternd, dass es immer wieder Leute gibt, die den Radsport vernichten", so Linus Gerdemann vom Team Columbia. CSC-Profi Jens Voigt hofft nicht, dass der Fall Schumacher "der letzte Sargnagel war, der den Radsport vom Leben zum Tode befördert". "

http://www.nachrichten.at/sport/mehrsport/741759?PHPSESSID=e19b4be0b31063bffcd069270c46d22f

Was ist eigentlich mit Jens Voigt, achso der ist ein immer superanständiger und ultrabraver Kämpfer. :saint:
 

Buster D

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Nachdenklich dürfte vor allem das stimmen.

Der Fall Kohl schafft nun in zweierlei Hinsicht besondere Nervosität im Sport. Zum einen zeigt er, dass sich just im deutschen Radrennstall Gerolsteiner, ausgerechnet in einer Phase stürmisch zelebrierter Selbsterneuerung, der Betrug tief eingenistet hat. In einem Team, wohlgemerkt, das unter den besorgten Blicken der heimischen Fernsehanstalten ARD/ZDF und der Führung seines als vehementer Antidopingaktivist auftretenden Chefs Michael Holczer mehr moralische Hemmnisse zu überwinden hatte als andere zwischen Spanien und Kasachstan.

http://www.sueddeutsche.de/850385/315/2583347/Rad-Affaere-erschuettert-Wintersport.html

Bei Schuhmacher und Kohl habe ich ja schon während der Tour Zweifel angemeldet. Die Leistungssprünge waren einfach zu groß. Damals gab es hier noch einige, die anscheinend wirklich an einen Neuanfang glaubten. Jetzt wo selbst die "Vorkämpfer" im Anti-Doping Kampf erwischt wurden, kann mal wohl wieder hinter allen Spitzenfahrer ein Fragezeichen setzen, ohne sich weit aus dem Fenster zu lehnen. Bezeichendend ist auch, dass selbst die Tour Organisatioen nicht alle Proben nachträglich auf CERA testen wollten, sondern nur die "verdächtigen". Die Angst war wohl zu groß, den Laden dann völlig dicht machen zu müssen.

Wahrscheinlich gibt es schon längst sowas wie Cera+, was noch nicht nachgewiesen werden kann. Armstrong hat garantiert was in der Hinterhand, sonst würde er kein Comeback wagen bzw. zumindest nicht davon sprechen, dass er gewinnen will.
 
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theGegen

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Ich glaube, dass die beiden Holzköpfe ihr Doping wahrscheinlich ohne Wissen des Teams und der Leitung durchgezogen haben.

Erstens hatten sie die Möglichkeit dazu, weil sie das im Vorfeld injizieren konnten und zweitens waren sie im selben Zimmer untergebracht und konnten sich nicht gegenüber Dritten verraten.

Dann hatten sie ein Motiv (wohin nach einem Aus für Gerolsteiner? Gute Bezahlung eines Neu-Teams nur nach guter Leistung), Holczer und Gerolsteiner hätten keins gehabt (Team galt als Sauberfraktion, Holczer als Vorredner für einen dopingfreien Radsport).

Es ist jetzt leicht, einen Kübel Häme auszuschütten, über die vermeintlichen Saubermänner, jedoch wäre ein geduldetes oder wissentlich verschwiegenes oder gar angeordnetes Doping für Gerolsteiner/Holczer absolut hirnrissig gewesen.

Möglicherweise kann und darf man der Teamleitung ein großes Maß an Naivität vorwerfen und einen Mangel an eigenen Kontrollmechanismen. Wenn selbst Semi-Laien (wie die sportforen-Radsport-Tipper) die dargebotenen Leistungen mit kritischen Zweifeln beäugen, hätte man als professionell Verantwortliche eine eigene Prüfung starten oder die Fahrer gleich selbst aus dem Verkehr ziehen müssen.

Da jedoch war ihnen wohl die Jacke näher als die Hose. Mit diesen Erfolgen vielleicht den Fortbestand des Teams sichern?

In gewisser Weise heuchlerisch mag man bei "Team Gerolsteiner" insofern gewesen sein, dass man zwar von allen Fahrern dopingfreies Radeln verlangte (zumal der Sponsor für "Natürlichkeit" steht), aber es auch nicht so genau wissen wollte, was da so ein Einzelner alles im Verborgenen tut.
Mein Vater erzählte mir neulich noch die Anekdote, wie er bei einem Teamtag in Gerolstein mit Holczer ins Gespäch kam und ihm sinngemäß sagte: "Ihr macht das ja schon prima und ordentlich, aber schmeißt diesen Leipheimer raus - der ist doch nicht sauber, der ist doch früher für Armstrong gefahren!" :D

Mein Vater ist ein ziemlicher Radsport-Laie, aber ein dumpfes Gefühl und die Zweifel waren breit gestreut - hinzu kam (und kommt jetzt leider), dass man als Gerolsteiner besonders betroffen war/ist.
Die Werbung und die Freude über Erfolge genießend, aber mit Sorge, ob sich der dopingverseuchte Radsport mit dem Image eines natürlichen Mineralwassers und der urwüchsig schönen Eifel vereinbaren lässt.

Es war und ist gut, dass im Fortlauf der Teamgeschichte der Kampf gegen das Doping aufgenommen wurde und stetig zugenommen hat.
Sinn war und ist, dass die Betrüger entlarvt werden, um dopingfrei radelnden Athleten eine Chance zu geben.
Dafür konnte man als Sponsor eintreten, hatte in Holczer einen Wortführer und im Verbund mit den Franzosen einiges in die richtige Richtung bewegt.

Ausgerechnet jetzt (mit dem Ausstieg) ging diese Illusion in die Brüche. Mithin weil Holcer & Co möglicherweise nicht ganz genau wissen wollten, was selbst für Laien zu sehen war.

Irgendwie ist mir jetzt eine Art persönlicher Nachruf auf "mein" Team herausgerutscht. Na, passt scho'.
 

Allen

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Ich glaube, dass die beiden Holzköpfe ihr Doping wahrscheinlich ohne Wissen des Teams und der Leitung durchgezogen haben.
Die Betreuer (Ex-Rennfahrer) von Gerolsteiner hatten ja angeblich auch ne Dopingvergangenheit, das zumindest hat Sinkewitz im Interview erwähnt. Nicht unbedingt beste Voraussetzungen um den Laden sauber zu halten. Das wusste Holczer.

Erstens hatten sie die Möglichkeit dazu, weil sie das im Vorfeld injizieren konnten und zweitens waren sie im selben Zimmer untergebracht und konnten sich nicht gegenüber Dritten verraten.
Wenn CERA nicht übers Team verabreicht wurde, dann macht es keinen Sinn das Geheimnis noch mit jemand Anderem zu teilen. Macht null Sinn wenn Kohl das Schumacher erzählen würde, der könnte ja theoretisch sauber sein (auch wenns jetzt lächerlich klingt) und den Kohl verraten.

Dann hatten sie ein Motiv (wohin nach einem Aus für Gerolsteiner? Gute Bezahlung eines Neu-Teams nur nach guter Leistung), Holczer und Gerolsteiner hätten keins gehabt (Team galt als Sauberfraktion, Holczer als Vorredner für einen dopingfreien Radsport).
Jeder im Radsport hat Grund zu dopen, weils offensichtlich viel bewirkt. Solang man nicht erwischt wird, kann man alles erreichen, wovon man geträumt hat.
Gerolsteiner galt doch nur in Deutschland als Sauberfraktion, tschuldigung aber den Mist glauben doch nur die Landsleute. In Deutschland werden die schönsten Märchen bezüglich Dopingprävention verbreitet. Die besten Trainingskontrollen, gläserner Athlet ... stellt sich nachher raus, dass eine staatlich subventionierte Institution (UNI-Freiburg) systematisch gedopt hat. Dann eine lächerlich inszenierte Dopingbeichte wo unter Tränen nur die Spitze des Eisbergs zugegeben wird ... und alle klatsch. So etwas lässt sich einfach nur vor den eigenen Landsleuten verkaufen, weil die dran glauben wollen.

Es ist jetzt leicht, einen Kübel Häme auszuschütten, über die vermeintlichen Saubermänner, jedoch wäre ein geduldetes oder wissentlich verschwiegenes oder gar angeordnetes Doping für Gerolsteiner/Holczer absolut hirnrissig gewesen.
Wieso? Holczer weiss doch nicht was die so hinter seinem Rücken treiben. Der textet doch mehr oder weniger ahnungslos sein Idealbild in die Welt.

Es war und ist gut, dass im Fortlauf der Teamgeschichte der Kampf gegen das Doping aufgenommen wurde und stetig zugenommen hat.
Sinn war und ist, dass die Betrüger entlarvt werden, um dopingfrei radelnden Athleten eine Chance zu geben.
Dafür konnte man als Sponsor eintreten, hatte in Holczer einen Wortführer und im Verbund mit den Franzosen einiges in die richtige Richtung bewegt.
So? Bei Holczer waren es schlussendlich nur leere Worte. Aus seinem Team wurden der 2-fache Zeitfahren und Etappensieger sowie der Gesamtklassementzweiter gedopt erwischt. Das soll die richtige Richtung sein. Viel geschwatzt null Wirkung erzielt würde ich dem sagen. Wie so oft in Deutschland, es wird immer auf die Ausländer gezeigt und wie stark man benachteiligt man sei, aber der Sumpf ist leider mindestens so gross wie bei den Anderen.

Wenn schon kann man den Franzosen vielleicht dopingfreies Fahren bescheinigen ... aber auch nur vielleicht.
 

stillwater

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Dass die ARD jetzt wieder aussteigt, ist so lächerlich. Was soll das Zeichen sein? Wenn Dopingsünder gefunden werden, sind wir weg? Tolle Botschaft.
 
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Psycho Dad

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Macht doch nichts wenn ARD/ZDF aussteigen.
Eurosport ist Doping völlig egal und die werden es bis zum jüngsten Tag übertragen.
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stillwater

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Macht doch nichts wenn ARD/ZDF aussteigen.
Eurosport ist Doping völlig egal und die werden es bis zum jüngsten Tag übertragen.
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Was heißt bitte "denen ist Doping egal"? Die machen nur aus einem Dopingfund durch intensivere Bemühungen nichts Schlechtes. Was es ja auch einfach nicht sein darf. Ansonsten heißt die Botschaft: Sucht nicht nach Doping, denn wenn ihr fündig werdet, gehen wir. Damit topediert die ARD die Anti-Doping Bemühungen der Tour-de-France. Und das kann man doch nicht gut heißen.
 

Barea

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In erster Linie geht die Botschaft an die Fahrer: dopt und wir werden kein Geld mehr in den Sport stecken. Es gibt weniger Zuschauer, Teams machen dann dicht und ihr verliert evt eure Arbeitsplätze wenn jemand erwischt wird.

Ich meine bei der jetzigen Lage hätte ich als Radprofi schon vor einem Jahr alles dafür getan, (a) nicht zu dopen und erwischt zu werden (meine Karriere ist dann vorbei) sowie auch (b) überzeugungsarbeit zu leisten, dass alle anderen gefälligst sauber sein sollten. Denn jeder Positive ist ein weiterer Sagnagel - zumindest für den dt. Radsport.


Kohl Statement "Seitdem rauskam, dass man CERA aufspüren kann, war es für mich unerträglich" find ich einfach nur lachhaft. Er bekommt schiss, dass er erwischt werden kann, und will dafür dann noch Mitleid? Während er vorher betrügt, am eigenen Leib den Positiv-Effekt verspürt und in dieser Situation kein schlechtes Gewissen hat, sich überall feiern zu lassen!?


Ich nehme es ihm auch nicht ab, dass er kein neuen Verein gefunden hätte bei einer durchschnittlichen Tour.
 
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