Kann so eine Draft auch negative Auswirkungen auf ein Collegeprogramm haben? Frage, weil Alabama ja so gesehen der Verlierer des Tages war. Robinson, Ragland, Reed und Henry warten noch auf ein neues Team und zumindest die ersten Drei hatten ja die Chance auf die 1.Runde.
Kurzfristig sicher nicht, vor allem wenn du so derart gut dastehst wie Alabama. Mittelfristig kann es aber schon ein
kleines bisschen was kosten. Nicht direkt gegen Alabama, aber eben für andere. Urban Meyer ist von der College Szene sicher der Gewinner von gestern Nacht. 5 1st rounder für Ohio State, 3 Top 10 Picks, darunter der #3 und #4 overall Pick und die zwei höchsten Non-QBs. Das macht sich bei der nächsten und übernächsten recruiting class absolut hervorragend als selling point. Und über diese indirekte Schiene schadet es Alabama dann auch. Denn bei einem 5 star recruit kann Meyer dann eben genüsslich auf den 2016 Draft hinweisen. Das macht wahrscheinlich nicht ewig viel aus, aber einen tie im Kopf des Spielers kann es ggf. zugunsten von OSU brechen. Und man sollte da keinen Fehler machen, Ohio State und Alabama liegen in verschiedenen Teilen der USA und beackern andere "Kernmärkte", aber die konkurrieren miteinander, als derzeit wohl
die zwei Powerhouses im College Bereich.
Der große Verlierer im College Bereich ist sicher Ole Miss, nachdem die Tunsil Geschichte mit dem Geld von dem Coach rauskam. Ist so ein Fall, das macht wahrscheinlich jeder, aber es darf halt nicht öffentlich werden. Es "weiß" auch jeder im business, dass den umworbenen recruits bei ihrem Campus Visit auf "Partys" Frauen zugeführt werden, die jetzt nicht wahnsinnig prüde sind, vorsichtig formuliert. Aber darf trotzdem niemand so richtig wissen, sonst gibt es auf die Finger.
Ansonsten eine extrem gelungene Draftnacht. Wentz war eh klar. Aber Elliott an #4 ist grandios. Der beste Running Back in dieser Class ohne jeden Zweifel. Ein kompletter Back (Pass Pro ist wichtig bei Romo, genauso wie gute Hände für das receiving game). Aber er ist mMn kein once a generation Talent auf der Position. Und er ist einfach ganz schlechtes Value, da lehne ich mich mal aus dem Fenster. McFadden ist für über 1000 Yards gelaufen letztes Jahr. Wird Elliott mehr erreichen? Ohne Verletzungsprobleme mMn ganz sicher. Aber darum geht es ja nicht. Es geht um den impact im Vergleich zu den verfügbaren Spielern auf dem Board. Ramsey hätte mMn ganz sicher mehr impact gehabt, kurz- und langfristig. Buckner hätte der schwachen DL geholfen (obwohl man da den scheme fit hinterfragen darf). Floyd, Apple, Hargreaves, Rankins - quasi jeder andere Nicht-OL direkt nach dem Pick hätte den Cowboys mehr geholfen aus meiner Sicht. Es ist auch sehr ironisch, dass die Cowboys letztes Jahr quasi nichts in die RB Position investiert haben, nachdem Murray ging, weder Picks noch Geld. Am Anfang sah das blöd aus, aber am Ende hat es doch funktioniert. Ohne NFL QB play 1.089 Yards bei 4.6 YPC - mit Romo wäre das sicher noch effektiver gewesen, da die Gegner nicht die Box gestacked hätten. Und gerade jetzt investiert Dallas ihren hohen Pick in einen RB.
Apple an 10 ist auch sowas wie der best case aus Eagles Sicht. Er war ganz offensichtlich der bpa bei den Giants, anders lässt sich das nicht begründen. Überraschend, dass sie ihn über Hargreaves geranked haben. Die Giants bezahlen wahnsinnig viel Geld für ihre 2 Starting CBs, DRC und Jenkins. Jenkins ist frisch gesigned, für Mega Geld, der bleibt also noch 2-3 Jahre Minimum. DRC lassen sie dann wohl gehen nächste Offseason, aber in Year 1 ist Apple bestenfalls Nickelback und ich weiß gar nicht, ob er als Nickelback gut ist. Tunsil wäre scary gewesen, denn dann hätte Flowers RT bleiben können, was seinen skills wohl auch eher liegt als LT.
Auch Doctson bei den Redskins macht auf den ersten Blick wenig Sinn. Jackson und Garcon als zueinander passende 1-2 Combo auf WR, dazu Jordan Reed und Crowder als receiving weapons aus dem Slot. Doctson ist wohl der Vorgriff auf den Garcon Abgang nächstes Jahr. Der Pick ist nicht dämlich, nicht falsch verstehen. You draft for the future. Aber in Year 1 wird man wohl wenig von Doctson sehen. Und den Redskins wäre mMn ein starker DT oder ein Safety gut zu Gesicht gestanden. Kurz- und auch langfristig.
Letztes Jahr hatte ich ein, aus Eagles Sicht, gutes Gefühl bei den Scherff und Flowers Picks der Redskins bzw. der Giants. Fand da das value nicht gut, gerade im Vergleich zu den Spielern, die noch verfügbar gewesen wären. Cowboys haben spät gepickt letztes Jahr und mit Jones einen guten Spieler abgegriffen. Ramsey für Arme.
Bei den 3 Bewertungen direkt nach dem Draft habe ich recht behalten, zumindest nach Year 1. Hoffe das bleibt dieses Jahr so.