Ich bin da etwas unsicher. Es gab ja eine Reihe von Songs, die auf Soloalben erschienen, aber nachweislich bereits zu Beatleszeiten geschrieben und zum Großteil auch schon geprobt wurden. Ich habe die Twickenham Sessions und auch den Rest alller Sessions für "Let it be" (inkl alle verbalen Streitereien), da sind um die 20 Cds nur mit Gejamme und Gemaule...fürchterlich und zum Großteil unhörbar. Man fragt sich, wie diese unisnpirierte, in jeder Hinsicht verstimmte und handwerklich ohrenscheinlich nur halbbegabte Truppe
nach Let it be noch ein phänomenales und epochales Werk wie Abbey Road hinkriegen konnte.
Die Beatles waren definitiv keine Trainingsweltmeister und im direkten Zusammenspiel nach 3 Jahren Pause auch nur mittelmäíg. Aber als Songschreiber, Arrangeure und jeder allein im Studio eben absolute Weltklasse.
Jedenfalls habe ich eine Liste mit Songs gemacht, die in Urversionen schon zu Bandzeiten gespuelt wurden, plus den Songs, die nur mit den Beatles gespielt wurden, aber nicht mehr auf offiziellen Alben erschienen (später dann auf Bootlegs oder Anthologys) und aus der Zeit 68-70 stammen und Solosongs, die nachweislich schon aus 1970 stammen - und dann versucht, es einigermaßen Songwritercredistetchnisch zu kombinieren (die Egos darf man gerade bdei dieser Band ja nicht außer Acht lassen). Das erscheint mir dann die wahrscheinlichste Zusammenstellung für das 1971er Album.
Muss-Songs, da mit der Band gespielt:
Not guilty
Come and get it
Gimme some truth
All things must pass
Teddy boy
Another day
Junk
Sehr wahrscheinlich, da vor dem Erscheinen von Soloalben geschrieben:
Instant Karma
Working class hero
Mother
God
Love
(alles John)
Maybe I'm amazed
Too many people
Dear boy
Uncle Albert
(Paul)
My sweet Lord
Isn't it a pity
What is life
Art of dying
(George)
It don't come easy
(Ringo)
Großartig, aber im Vergelcih zu den anderen etwas später endstanden
Imagine
Jealous guy
How
Oh Yoko
Oh my love
(alles John)
Ich würde mal tippen, dass man die 7 "Bandsongs" genommen hätte, dazu 3 von John (weil bessere Songs), 2 von Paul, 1 von George (da schon mit 2 vertreten, 3 George Songs entspräche auch seinem gestiegenen Selbstbewusstsein als Songwriter - nach 2 bei Abbey Road und dem Bemühen um mehr Harmonie) udn das obligatorische Ringo-Ding.
Das hieße z.B.:
Not guilty
Come and get it (war später dann ein Hit für Badfinger)
Gimme some truth
All things must pass
Teddy boy
Another day
Junk
Instant Karma
Working class hero
Mother
Maybe I'm amazed
Too many people
Isn't it a pity
It don't come easy
Singles: Maybe I'm amazed, Instant Karma, Come and det it (auf Drängen von Paul, von John nur wiederwillig abgenickt)
Ich gehe konform mit "my sweet Lord" als Charity Single im Bewusstsein, dass es eigentlich geklaut ist. Vermutlich für Opfer eines versehentlichen Bombenabwurfs in Vietnam mit zahllosen zivilen Opfern (klingt jetzt zynisch, aber es ist nur ein "was wäre wenn" Szenario)
Vorabsongs für das Album 72 wären dann:
God
Love
Imagine
Jealous guy
How
Oh Yoko
Oh my love
(Lennon wäre mit seinem Zeug also schon durch)
Dear boy
Uncle Albert
(Paul)
What is life
Art of dying
(George)
Fast fertig, Paul hätte noch 2-3 Songs liefern müssen. Das wären dann vermutlich "The back seat of my car" oder "Eat at home" vom zweitren Soloalbum (Ram) geworden plus ich könnte mir gut vorstellen, dass er das fürchterliche Reggaecover "Love is strange" (vom ebenso fürchterlichen ersten Wings-Album Ende 71) durchgeboxt hätte.
Singles: Imagine, Jealous guy, Uncle Albert
Danach dann endgültihe Trennung: Paul musikalisch komplett desorientiert und künstlerisch ausgebrannt, zudem neidisch auf die Charterfolge von Imagine und Jealous guy , weil er selbst darin kaum eine Rolle spielte. John kurz vor dem gleichen Status (72 und 73 erschienen noch die akzeptablen, aber nur teilweise guten "Walls and Bridges" und "Mind games", danach war 7 Jahre kreatives Schweigen), George frustriert, weil trotz besserer Songs nach wie vor nicht gleichberechtigt, Ringo urplötzlich 1973mit dem Nr1-Soloalbum "Photograph" dem Irrglauben verfallen, er sei selbst ein ernstzunehmender Künstler "in his own right".
Kurze Randbemerkung: besten Dank an den musikalischen allerliebsten Lieblingskollegen
@theGegen. "Musste" mich durch diesen Thread nach langer, langer Zeit wieder intensiv mit dem Solo-Frühwerk beschäftigen (und mit diesem miesen Twickenham und co Zeugs
) und - während ich ewig davon überzegt war, dass John da der unumschränkte König war ("Plastic ono band" und "Imagine"), sehe ich das jetzt anders. Johns Werk ist nach wie vor das gefälligste und in sich konsistenteste - aber die coolste Platte ist "All thinhs must pass" von George. Was für eine Frische, wie fast unglaublich modern und bis heute gültige Stile vorwegnehmend; ein ganz, ganz großes Album, eine definitive 10/10. Das nimmt so unglaublich viel vorweg, was ab 1990 dann Brit-Pop genannt wurde, z.T. selbst die poppigen Anleihen der Chili Peppers. Auch 46 Jahre danach ein wirklich top aktuelles Album mit grandiosen Songs und cooler Produktion. Da kommen die genialen und tollen, aber doch auch in der damaligen Zeit verhafteten Lennon-Balladen nicht mit. Und Pauls Wirken aus jener Zeit bleibt eine einzige Enttäuschung: billig, banal und kitschig und weit unter seinem Niveau.