The Last Dance


KOH76

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Es geht mir jetzt gar nicht um LeBron, nur zu behaupten, das Bball in besagten Ländern eine absolute(!) Randsportart sei, halte ich für Quatsch.

Vielleicht definieren wir "Randerscheinung" auch einfach anders. Basketball nimmt dort sicher einen höheren Stellenwert ein als hier, ist aber weit davon entfernt wirklich Mainstream zu sein.

Ich habe auf die Schnelle mal nach Zuschauerschnitt und Hallenauslastung gesucht, aber erstmal nur eine Statistik der Euroleague aus 2017 gefunden.


Die dort genannten Zahlen sprechen jetzt nicht dafür, dass Basketball dort eine große Nummer ist. Und das sind Zahlen aus der Euroleague, dem größten Wettbewerb im europäischen Vereinsbasketball. Lustigerweise war das einzige Team mit 100% Auslastung ein deutsches.

Hier noch was aktuelles:


Die spanische Liga zieht etwas mehr als 6.000 Zuschauer pro Spiel. Zum Vergleich, die Primera Division zieht im Schnitt über 28.000.
 
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DunKing

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Was haltet ihr eigentlich von den Vorwürfen, dass Jordans asoziale Seiten in der Doku nicht genügend mit Videomaterial unterlegt wurde (Mobbing im Training etwa). Wenn es das gibt, und davon muss man ausgehen, wäre es schon schade, wenn es zurückgehalten worden wäre. Bei Pippen etwa wurde dann schon etwas mehr der Finger in die Wunde gelegt.
 

KOH76

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Was haltet ihr eigentlich von den Vorwürfen, dass Jordans asoziale Seiten in der Doku nicht genügend mit Videomaterial unterlegt wurde (Mobbing im Training etwa). Wenn es das gibt, und davon muss man ausgehen, wäre es schon schade, wenn es zurückgehalten worden wäre. Bei Pippen etwa wurde dann schon etwas mehr der Finger in die Wunde gelegt.

Naja, die wirklich krassen Sachen waren ja nicht aus der Saison 97/98. Würde mich daher nicht wundern, wenn es keinen richtigen Kracher auf Band gibt. Generell finde ich nicht, dass Jordan als Person geschönt wurde. Seine negativen Seiten nahmen nicht wenig Platz ein und er kommt rüber wie ein *********. Allerdings kommen für mich auch z.B. Malone, Abdul-Jabbar, Shaq und LeBron wie narzisstische Unsympathen rüber. Wirklich sympathische Leute kann man auf dem Level doch an zwei Händen abzählen. Und dass Pippen, der sich in dieser Saison und der Kukoc-Geschichte wie ein Vollidiot verhalten hat und sich dabei auch heute offensichtlich keiner Schuld bewusst ist durch diese Dinge negativ rüberkommt hat er sich selbst zuzuschreiben. Mal davon abgesehen, dass er und seine sportliche Bedeutung in der Serie insgesamt sehr positiv herausgehoben wird und er in der letzten Folge zum Warrior stilisiert wird.
 

LeZ

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Also echt krass, dass in einer kommerziellen Biopic-Produktion das Narrativ nicht wie vom Chefankläger der Nürnberger Prozesse vorgetragen und der Protagonist nicht nach allen Regeln der Kunst gedisst und zerrissen wird. Das geht ja gar nicht!
 

DunKing

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Also echt krass, dass in einer kommerziellen Biopic-Produktion das Narrativ nicht wie vom Chefankläger der Nürnberger Prozesse vorgetragen und der Protagonist nicht nach allen Regeln der Kunst gedisst und zerrissen wird. Das geht ja gar nicht!

Wer verlangt denn sowas? Zwischen schwarz und weiss gibt es ja doch noch eine Menge Graustufen, würde ich meinen. Gerade in der Interaktion mit seinen Mitspielern wirkt Jordan in der Doku jetzt nicht wie der Tyrann, als der er teilweise beschrieben wird. Aber möglicherweise fehlte dazu tatsächlich das Bildmaterial.

Und natürlich hat sich das Pippen selbst zuzuschreiben. Was anderes würde ich auch nicht behaupten.
 

Big d

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Solche stars wie MJ können halt auch kontrollieren welche Inhalte so eine Doku hat, denn wenn der Regisseur sagt das mache ich nicht stehen 10 weitere Schlange weil damit so viel Kohle zu verdienen ist.

So eine doku ist halt kein investigativer Journalismus, sondern auch Unterhaltung und Marketing.
 

DunKing

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Solche stars wie MJ können halt auch kontrollieren welche Inhalte so eine Doku hat, denn wenn der Regisseur sagt das mache ich nicht stehen 10 weitere Schlange weil damit so viel Kohle zu verdienen ist.

So eine doku ist halt kein investigativer Journalismus, sondern auch Unterhaltung und Marketing.

Das ist mir natürlich klar, dass Jordan viel Einfluss auf das Ergebnis hatte. Ich fand die Doku ja auch sehr stark und Jordans Aussagen häufig sehr reflektiert. Nur fände ich es etwas schade, wenn die angesprochenen Szenen seiner Zensur zum Opfer gefallen wären. Es wäre ja nicht so, dass sich sein Status verändert hätte, wenn noch gezeigt worden wäre, wie er seine Kollegen rund gemacht hat.
 

Big d

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Das ist mir natürlich klar, dass Jordan viel Einfluss auf das Ergebnis hatte. Ich fand die Doku ja auch sehr stark und Jordans Aussagen häufig sehr reflektiert. Nur fände ich es etwas schade, wenn die angesprochenen Szenen seiner Zensur zum Opfer gefallen wären. Es wäre ja nicht so, dass sich sein Status verändert hätte, wenn noch gezeigt worden wäre, wie er seine Kollegen rund gemacht hat.

Ich denke da ist bei Journalisten oft auch vorauseilender Gehorsam am Werk, man macht für Stars wie MJ oder LeBron hofberichterstattung weil man dann beim nächsten mal ein wenig mehr Futter bekommt während ein kritischerer Journalist dann vielleicht eher einsilbige Antworten bekommt.

Also eher eine Hand füttert die andere wie früher bei BILD und den FC Bayern, sprich man macht größtenteils positive Berichterstattung und bekommt dafür im Gegenzug ab und zu mal exklusiv das ein oder andere Schmankerl aus der Kabine.

Da braucht es dann gar keine explizite Zensur weil beide Seiten wissen dass sie bessere Ergebnisse bekommen wenn sie das Spiel spielen, sprich der Sportler liefert interessanten content und dafür wird er vom Journalist ein wenig gebauchpinselt.
 

Philly's Finest

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Auch in diesen Ländern ist Basketball eine absolute Randerscheinung. Zudem interessiert man sich nach meiner Einschätzung dort als Casual-Sportfan wenn überhaupt eher für die eigenen Ligen und nicht für die NBA.

Mir wäre jedenfalls weder bei Aufenthalten in Spanien und der Türkei noch bei Unterhaltungen mit meiner sportbegeisterten griechischen Verwandtschaft die Idee gekommen, dass LeBron James in diesen Ländern "groß" sein könnte.
In die Aufzählung gehören auch die Philippinen rein.
 

Vega

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Ich hatte diesen Gedanken aber auch schon: Social Media Bubbles machen es schwieriger, ein enorm breites Publikum gleichzeitig zu erreichen. Es ist nicht mehr so, dass eine ganze Nation in den Nachrichten Senderübergreifend die gleichen Schlagzeilen präsentiert bekommt. Alles ist auf die jeweiligen Interessen der Menschen zugeschnitten. Um wirklich einem sehr breiten, diversen Publikum aufzufallen muss man schon zB sehr kontrovers sein und dadurch häufig viral gehen. Wie es der derzeit US Präsident perfekt beherrscht. Oder so etwas tragisches wie Kobes Tod, der aber auch davor schon bekannter als Lebron gewesen sein dürfte.

Ich sehe das ebenfalls so und glaube auch, dass dieser Umstand es für Stars schwieriger macht, zu einer derart weltweiten Marke und Popularität zu werden, wie es vielleicht in der 80er oder 90er-Jahren der Fall gewesen ist. Nicht falsch verstehen: Die Social Media-isierung und viel größere Erreichbarkeit macht es natürlich "einfacher", zu einer gewissen Popularität und vielleicht auch einem Star-Status zu kommen. Aber dieser absolute Weltruhm, der ist doch wesentlich schwieriger zu erreichen, da der Konsument viel mehr Möglichkeiten hat, sich nur in seinen Interessensgebieten zu bewegen. Ich fand das Beispiel mit Michael Jackson und Madonna durchaus passend, ich sehe wirklich nicht, dass heutzutage derart deutlich die Frage beantwortet werden würde, wer der größte Musikstar der Welt ist. Das dürfte damals anders gewesen sein.

---

Ich fand die Doku großartig und habe die zehn Folgen mit Genuss geschaut. Ich gucke ganz gerne mal Basketball, bin aber von einem Experten ganz, ganz weit entfernt und in den vergangenen Jahren ist mein Interesse auch schon wieder zurückgegangen, mein größter persönlicher Hype war wohl so zwischen 2010 und 2012. Ich kenne natürlich die wichtigsten Personen namentlich (bzw bei MJ auch mehr), aber für mich war es supercool, auch mal wirklich Leute wie Pippen, Stockton, Thomas und Co in Aktion zu sehen, denn es ist jetzt sicherlich mit meiner Basketball-Affinität nicht so gewesen, dass ich reihenweise Highlights der 90er-Jahre geschaut hätte (ich bin Jahrgang 92). Und ganz ehrlich: Auch Jordan in Action hatte ich bislang vermutlich am häufigsten in Space Jam gesehen:D

Gewiss wird Jordan selbst in der Doku auch das ein oder andere Wort mitgesprochen haben, was gesendet wird und was eben nicht. Aber Stimmen, wonach die Doku eine Verklärung seiner aktiven Zeit sein soll, kann ich nun wirklich gar nicht nachvollziehen. Jordans Besessenheit ist unfassbar beeindruckend, klar, aber es ist doch nun wirklich nicht so, dass er hochsympathisch gezeichnet wird. Vorhin habe ich noch mit Freunden drüber gequatscht, ein Kumpel (der ähnlich "tief" in der NBA ist wie ich) meinte gar, es wirkt, als sei Jordan als Spieler ein "absoluter Wichser" gewesen. Gerade der Kontrast zu den Momenten wie bspw. mit seinem Vater, machen die Doku ja auch erst gerade dank ihrer Vielschichtigkeit so gut.

---

Nochmal zur Diskussion der weltweiten Bekanntheit, auch mit Bezug auf LeBron, Kobe und Co.: Ich würde auch eher glauben, dass Kobe vom weltweiten Standing die Nummer 2 hinter Jordan ist. Auch - und das wurde hier ebenfalls schon angesprochen - aufgrund der Teams. Wenn ich jetzt in meinem Bekanntenkreis bei Nicht-Basketballfans nach Teams fragen würde, dürften Bulls und Lakers als erste fallen. Es sind einfach die mit Abstand bekanntesten Franchises der Liga und zwischen Bulls/Lakers/Celtics und Cavaliers/Heat dürften auch noch ein paar andere Franchises liegen. Zudem glaube ich auch, dass die NBA in der unmittelbaren Post-Jordan-Ära noch präsenter war als heute und da blühte der Stern von Kobe ja richtig auf. In Deutschland würde ich das ähnlich sehen, bzw. hier liegt Nowitzki natürlich noch vor Bryant und LeBron.

Wirklich überrascht war ich über die Meinung, dass Barkley hier bekannter sein soll als James oder Kobe. Mag ja sein, dass bei einigen älteren Personen er damals im Zuge des Dream Teams auch extreme Popularität gewann. Aber für mich - der wie gesagt Jahrgang 1992 ist und somit dessen Zeit komplett gar nicht erlebt hat - ist der natürlich vom Namen präsent, aber überhaupt nicht als derart große Nummer. Ich hätte womöglich bis vor kurzem sogar Probleme gehabt, den überhaupt direkt zu erkennen. Aus meiner Warte waren bspw. Leute wie Bird oder Johnson, die ja noch ein paar Jahre älter sind, immer viel, viel größer vom Bekanntheitsgrad.
 

freiplatzzokker

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Seit Gnarles Barkley mit Ihrem Song Crazy allgegenwärtig waren, sollten viele wissen wer Charles Barkley ist. Da fangen einige an zu recherchieren und finden heraus, woher der Bandname kommt. Finde ich gar nicht so abwegig, dass Charles Barkley bekannter als LeBron sein könnte. Bei Kobe bin ich da allerdings anderer Meinung. Der ist durch den außergewöhnlichen Namen schon eher im Kopf hängen geblieben. Wer heißt schon wie ein Steak? :crazy:

Zur Popularität: Solche krass getriebenen wie MJ, Michael Jackson und Madonna gibt es heute einfach auch kaum noch. Das liegt glücklicherweise auch an der Erziehung. Einen Vater wie Joe Jackson will man einfach nicht haben. Der hat das Ausnahmetalent doch aus Michael herausgeprügelt. Das waren Perfektionisten. Heute ist es auch schwerer sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ständig wird man abgelenkt. Keine Chance sich mal zu langweilen. Das sehe ich eher als Problem. Darüber hinaus sind alle technisch und spielerisch weiter als früher. Da wird es schwerer sich abzusetzten. Die Erreichbarkeit ist trotzdem um ein vielfaches Höher und mMn eher ein Vorteil.
 

Vega

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Seit Gnarles Barkley mit Ihrem Song Crazy allgegenwärtig waren, sollten viele wissen wer Charles Barkley ist. Da fangen einige an zu recherchieren und finden heraus, woher der Bandname kommt. Finde ich gar nicht so abwegig, dass Charles Barkley bekannter als LeBron sein könnte. Bei Kobe bin ich da allerdings anderer Meinung. Der ist durch den außergewöhnlichen Namen schon eher im Kopf hängen geblieben. Wer heißt schon wie ein Steak? :crazy:

Zur Popularität: Solche krass getriebenen wie MJ, Michael Jackson und Madonna gibt es heute einfach auch kaum noch. Das liegt glücklicherweise auch an der Erziehung. Einen Vater wie Joe Jackson will man einfach nicht haben. Der hat das Ausnahmetalent doch aus Michael herausgeprügelt. Das waren Perfektionisten. Heute ist es auch schwerer sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ständig wird man abgelenkt. Keine Chance sich mal zu langweilen. Das sehe ich eher als Problem. Darüber hinaus sind alle technisch und spielerisch weiter als früher. Da wird es schwerer sich abzusetzten. Die Erreichbarkeit ist trotzdem um ein vielfaches Höher und mMn eher ein Vorteil.

Ich hatte bis eben keine Ahnung, dass der Name in Bezug auf den Basketballer gewählt wurde :D
 

Big d

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Ich sehe das ebenfalls so und glaube auch, dass dieser Umstand es für Stars schwieriger macht, zu einer derart weltweiten Marke und Popularität zu werden, wie es vielleicht in der 80er oder 90er-Jahren der Fall gewesen ist. Nicht falsch verstehen: Die Social Media-isierung und viel größere Erreichbarkeit macht es natürlich "einfacher", zu einer gewissen Popularität und vielleicht auch einem Star-Status zu kommen. Aber dieser absolute Weltruhm, der ist doch wesentlich schwieriger zu erreichen, da der Konsument viel mehr Möglichkeiten hat, sich nur in seinen Interessensgebieten zu bewegen. Ich fand das Beispiel mit Michael Jackson und Madonna durchaus passend, ich sehe wirklich nicht, dass heutzutage derart deutlich die Frage beantwortet werden würde, wer der größte Musikstar der Welt ist. Das dürfte damals anders gewesen sein.

---

Ich fand die Doku großartig und habe die zehn Folgen mit Genuss geschaut. Ich gucke ganz gerne mal Basketball, bin aber von einem Experten ganz, ganz weit entfernt und in den vergangenen Jahren ist mein Interesse auch schon wieder zurückgegangen, mein größter persönlicher Hype war wohl so zwischen 2010 und 2012. Ich kenne natürlich die wichtigsten Personen namentlich (bzw bei MJ auch mehr), aber für mich war es supercool, auch mal wirklich Leute wie Pippen, Stockton, Thomas und Co in Aktion zu sehen, denn es ist jetzt sicherlich mit meiner Basketball-Affinität nicht so gewesen, dass ich reihenweise Highlights der 90er-Jahre geschaut hätte (ich bin Jahrgang 92). Und ganz ehrlich: Auch Jordan in Action hatte ich bislang vermutlich am häufigsten in Space Jam gesehen:D

Gewiss wird Jordan selbst in der Doku auch das ein oder andere Wort mitgesprochen haben, was gesendet wird und was eben nicht. Aber Stimmen, wonach die Doku eine Verklärung seiner aktiven Zeit sein soll, kann ich nun wirklich gar nicht nachvollziehen. Jordans Besessenheit ist unfassbar beeindruckend, klar, aber es ist doch nun wirklich nicht so, dass er hochsympathisch gezeichnet wird. Vorhin habe ich noch mit Freunden drüber gequatscht, ein Kumpel (der ähnlich "tief" in der NBA ist wie ich) meinte gar, es wirkt, als sei Jordan als Spieler ein "absoluter Wichser" gewesen. Gerade der Kontrast zu den Momenten wie bspw. mit seinem Vater, machen die Doku ja auch erst gerade dank ihrer Vielschichtigkeit so gut.

---

Nochmal zur Diskussion der weltweiten Bekanntheit, auch mit Bezug auf LeBron, Kobe und Co.: Ich würde auch eher glauben, dass Kobe vom weltweiten Standing die Nummer 2 hinter Jordan ist. Auch - und das wurde hier ebenfalls schon angesprochen - aufgrund der Teams. Wenn ich jetzt in meinem Bekanntenkreis bei Nicht-Basketballfans nach Teams fragen würde, dürften Bulls und Lakers als erste fallen. Es sind einfach die mit Abstand bekanntesten Franchises der Liga und zwischen Bulls/Lakers/Celtics und Cavaliers/Heat dürften auch noch ein paar andere Franchises liegen. Zudem glaube ich auch, dass die NBA in der unmittelbaren Post-Jordan-Ära noch präsenter war als heute und da blühte der Stern von Kobe ja richtig auf. In Deutschland würde ich das ähnlich sehen, bzw. hier liegt Nowitzki natürlich noch vor Bryant und LeBron.

Wirklich überrascht war ich über die Meinung, dass Barkley hier bekannter sein soll als James oder Kobe. Mag ja sein, dass bei einigen älteren Personen er damals im Zuge des Dream Teams auch extreme Popularität gewann. Aber für mich - der wie gesagt Jahrgang 1992 ist und somit dessen Zeit komplett gar nicht erlebt hat - ist der natürlich vom Namen präsent, aber überhaupt nicht als derart große Nummer. Ich hätte womöglich bis vor kurzem sogar Probleme gehabt, den überhaupt direkt zu erkennen. Aus meiner Warte waren bspw. Leute wie Bird oder Johnson, die ja noch ein paar Jahre älter sind, immer viel, viel größer vom Bekanntheitsgrad.

Das mit den Stars ist in anderen Sportarten noch deutlich ausgeprägter als in der NBA. In der MLB ist das ganz extrem so, ken griffey und derek jeter waren in den 90ern superstars während ein mike trout heutzutage außerhalb der baseball welt kaum bekannt ist.

LeBron ist da natürlich noch einmal eine andere Nummer und schon ein megastar, aber insgesamt gibt es heute einfach irre viele Ablenkungen und die Aufmerksamkeit wird mehr verteilt. Das sieht man vor allem an den Stars hinter LeBron, die "secondary stars" wie ein Curry, durant erreichen nicht mehr die Aufmerksamkeit eines jungen shaq z.b.
 

Mkven

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Nun auch alle 10 Folgen gesehen ...

schon verrückt was das damals für Dickschädel waren ... sowohl die Spieler wie auch das Front Office rund um Krause und Rheinsdorf.

Stellt sich nur die Frage ob ohne diese Reibungen noch mehr drin gewesen wäre oder ob diese Spannungen den Erfolg erst ermöglichten :)

Damit ist die Frage nach dem Goat der Neuzeit weiter untermauert, ich werde zumindest jedem der privat bei mir auf Idee kommt Byrant, Wade, Lebron, Durant, Russel oder Harden als Goat zu bezeichnen diese Doku vor die Nase halten...
;)
 
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Flöpper

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Ich habs mittlerweile auch durch. Vielleicht ist es für den ein oder anderen hier ja ganz interessant, wie es auf einen weitestgehend uninformierten Nicht-Fan wirkte.

Ich bin nicht besonders basketballinteressiert. Ich kenne einige Spieler, kann manche sogar ihren Teams zuordnen und weiß in der Regel, wer amtierenden NBA-Champ ist. Ganz selten mal habe ich mir PO-Spiele angesehen; 2011 hab ich wohl mal reingeguckt und mit der Re-Live Funktion bei DAZN dann auch hin und wieder mal im letzten Jahr. Das Draft, Trade und Salary-Cap System habe ich aber bspw. immer noch nicht wirklich verstanden. Nowitzki fand ich naturgemäß unglaublich sympathisch, das hat zumindest für eine rudimentäre Beschäftigung mit der Materie gesorgt. Hin und wieder habe ich hier im Forum mal ein wenig mitgelesen.
Natürlich kannte ich - als Jahrgang 91 - Jordan, die 90er Bulls, und Dennis Rodman. Letzteren aber weniger als Spieler, denn als Kuriosum und in den letzten Jahren als Nordkorea-Experten. Scott Pippen kannte zumindest dem Namen nach, aber ich hätte nicht gewusst, wie er aussieht. Der hier genannte Charles Barkley: keinen Schimmer! Magic Johnson kannte ich wegen HIV (dessen Bekanntheitsgrad würde ich deshalb übrigens nicht unterschätzen - der dürfte sehr vielen Menschen ein Begriff sein, nur halt eher nicht als Basketballer).
In meiner BravoSport-Phase war MJ bei den Wizards, die Stars hießen Kobe, Shaq, Iverson und Duncan. Auch LeBron und die Veränderung des Spiels unter Curry und Co in den letzten Jahren hatte ich - dann nicht mehr Dank der BravoSport aber Dank Sportforen und DAZN - so halbwegs, freilich sehr laienhaft, mitverfolgt. Bei MJ aber eben nicht, da war ich zu jung: Insofern versprach ich mir sehr viel Neues von der Doku, weil mir der popkulturelle Einfluss Jordans natürlich nicht verborgen geblieben war. Mein Bild von MJ als Sportler und Mensch konnte also durchaus noch geprägt werden.

Die Serie ist gut, wenn sie mich jetzt auch nicht total vom Hocker gerissen hat. Aber Spaß macht sie. Folgendes blieb bei mir hängen:

1. Ich bin ein Freund von Statistiken, Fakten, Rankings etc. Das ist ja durchaus charakteristisch für den US-Sport, insofern dürften viele, welche die NBA jede Woche verfolgen, davon mittlerweile eher gelangweilt sein. Gerade die natürliche Zielgruppe der Doku, die ja will, dass es sich von der normalen Sportberichterstattung abhebt, braucht kein Zahlenfeuerwerk. Für mich hätte es davon aber etwas mehr an harten Fakten sein können: Am Ende hatte ich den Eindruck, dass MJs Größe vor allem mittels persönlich gefärbter Darstellungen seiner ehemaligen Rivalen und Teamkollegen bewiesen werden sollte (die natürlich auch ein Interesse daran hatten, MJ auf ein Podest zu stellen, um selbst besser dazustehen) und mit eher anekdotischer Beschränkung auf einige wenige Spiele. Das ist aber keine Kritik an der Doku an sich, sondern hängt eher mit meinem beschränkten Wissen über die Zeit zusammen. Mitunter war es mir vielleicht etwas zu amerikanisch pathetisch-überhöht. Das hätte ich aber im Vorfeld eher noch deutlich schlimmer erwartet.

2. Die Erzählstruktur mit der Saison 1998 als Baseline ist sehr gelungen.

3. Die einzelnen Erzählstränge sind unterhaltsam aber teilweise sehr redundant. Immer das Gleiche: MJ hat einen Rückschlag, nimmt irgendwas persönlich, MJ gewinnt. Hier im Thread wurde ja schon ein großartiges Schaubild dazu gepostet ;). Das lässt sich bei jemandem, der alles gewonnen hat, wahrscheinlich auch nicht wirklich anders darstellen. Man braucht ja irgendeinen Spannungsbogen und muss dann auch Rückschläge herbeireden, die vielleicht in der Realität nicht ganz so gravierend waren, wie sie dargestellt wurden. Im Hinblick auf das sportliche wäre aber ggf. eine Doku über jemanden, der häufiger auch mal krachend gescheitert ist, einfacher zu erzählen. Vielleicht wären 8 statt 10 Folgen besser gewesen, um das Gefühl der steten Wiederholung nicht aufkommen zu lassen. Interessanter wurde es dann, wenn die Doku auf andere Sportler wie Rodman, Pippen, Kerr, Thomas einging. Vor allem Rodman mit dieser Symbiose aus überbordender Männlichkeit und Frauenklamotten - großartig.

4. Die Bilder aus den 1990ern sind toll, man fühlt sich einerseits der Zeit sehr nahe (gerade weil sich im Gegensatz zum Fußball in der NBA scheinbar gar nicht so viel optisch verändert hat, was Trikots etc. angeht) und sieht andererseits gravierende Unterschiede. Das ständige Rauchen von Zigarren wäre heute eher undenkbar. Zugleich tragen alle Sneaker und Kleidungsstücke, die auch heute wieder ohne Ende zu sehen und modern sind. Vor allem diese Form der Zeitreise in popkultureller Hinsicht ist es, welche die Doku absolut sehenswert macht.

5. Wie kritisch ist das Ganze? Ich finde ausreichend. Ich habe durchaus das Bild von einem eher unsympathischen Bully-Jordan gewonnen, wobei die Doku nicht so sehr dem Menschen MJ, sondern eher dem Siegeswillen und Ehrgeiz von MJ ein Denkmal setzen wollte. Natürlich kommt MJ sehr viel zu Wort. Natürlich ist er nicht selbstkritisch. Eigentlich ist kaum jemand in der ganzen Doku selbstkritisch. Aber das führt ja durchaus dazu, dass man sich am Ende des Tages sein eigenes Bild macht, weil man schon ahnt, dass nicht jeder im schonungslos ehrlich ist. Das MJ sein eigenes Team im Prinzip gemobbt hat und sicherlich gerade bei den Rollenspielern nicht unbedingt beliebt war, kann man bei Kerr (der i.Ü. sehr sympathisch wirkt) außerordentlich deutlich raushören. Und wenn man dann MJ dazu hört, der sich seiner eigenen Rolle als Ausnahmespieler sehr bewusst ist und sich dieser in den 1990ern auch schon sehr bewusst war, dann weiß man auch warum er wohl nicht besonders angenehm als Mitspieler war. Ich denke ehrlich gesagt, das hätte man deutlich "unkritischer" darstellen können. Auch wenn es sein mag, das einzelne Anekdoten zu Jordans Gunsten sehr großzügig interpretiert wurden und dass man auch deutlich kritischere Stimmen zu der ein oder anderen Sache finden dürfte. Im Fazit bleibt für mich als Außenstehenden und im Hinblick auf Jordan noch nicht wirklich mit einer Meinung ausgestatteten Zuschauer, dass MJ ein ganz Großer seines Sports ist, dass er absolut vom Ehrgeiz zerfressen ist und dass er den Sport in seiner Ära in nicht da gewesener Weise dominiert hat. Und das ist ja auch mehr oder weniger ein Fakt, der auch von denen, welche die Doku hier kritisch sehen, nicht bestritten wird.
 
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Capelian

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Was für eine geile Doku. Von A bis Z. Zum Teil Gänsehaut gehabt.

Etwas stört mich am ganzen, es mag vieleicht einbisschen kleinlich klingen aber man hackt so sehr während 9 Folgen auf Kraus herum das man immerhin am Schluss eine kleine Kondolenz ala RIP Jerry oder so in Abspann nehmen hätte können. Das ist wirklich das einzige was mich ein bisschen stört, man kehrt es wie unter den Tisch zumal das Thema Tod ja sonst auch mehrmals vorkommt.
 

theser

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Was für eine geile Doku. Von A bis Z. Zum Teil Gänsehaut gehabt.

Etwas stört mich am ganzen, es mag vieleicht einbisschen kleinlich klingen aber man hackt so sehr während 9 Folgen auf Kraus herum das man immerhin am Schluss eine kleine Kondolenz ala RIP Jerry oder so in Abspann nehmen hätte können. Das ist wirklich das einzige was mich ein bisschen stört, man kehrt es wie unter den Tisch zumal das Thema Tod ja sonst auch mehrmals vorkommt.

Ging mir auch so. Ich hätte durchaus auch gerne ein Familienmitglied von Krause gesehen, das etwas mehr aus der Sicht dieses ambivalenten Menschen erzählen kann.

Damit ist die Frage nach dem Goat der Neuzeit weiter untermauert, ich werde zumindest jedem der privat bei mir auf Idee kommt Byrant, Wade, Lebron, Durant, Russel oder Harden als Goat zu bezeichnen diese Doku vor die Nase halten...
;)

Meinst Du Brody?! Nicht mal die "hardcorigsten" Yahoos, die in ihrem Leben nie aus den Plains raus kamen würden Westbrook als greatest ever bezeichnen.
 

Finch

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Wade und Harden passen da auch nicht so richtig in die Aufzählung, aber gut, es gab ja auch Leute, die Trump gewählt und Modern Talking Platten gekauft haben. ;)

Hier noch ein wenig History:


Um ein Haar hätte es die Bulls-Knicks Serie 1992 nicht bzw. in anderer Form gegeben. Nur weil die Opas aus Boston 15 Ihrer letzten 16 Spiele in der RS gewonnen haben, konnten sie die Knicks auf Platz 2 in der Atlantic Division und damit Platz 4 in der Conference verdrängen.
Hätten Sie das nicht geschafft, wäre Boston als 4. in der zweiten Runde auf die Bulls getroffen, die Knicks hätten sich mit Cleveland auseinandersetzen müssen ebenfalls mit einem möglichen Spiel 7 auswärts.
Wenn überhaupt, wären beide dann also in den CF aufeinandergetroffen. Da bin ich mir dann ziemlich sicher, dass die Bulls es in maximal 5-6 Spielen geregelt hätten. Die 7-Spiele Serie in Runde 2 basierte auf dem Überraschungsmoment aus Spiel 1, als man aus 3 Spielen ohne Gegenwehr (Miami) auf eine defensive Wand traf.
 

durant35

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Ging mir auch so. Ich hätte durchaus auch gerne ein Familienmitglied von Krause gesehen, das etwas mehr aus der Sicht dieses ambivalenten Menschen erzählen kann.

Für diejenigen, die etwas mehr von Jerry Krause aus dessen Sicht erfahren wollen. Im Februar 2017 war er in einem Pod bei Woj. Hab mir den vor kurzem nochmal runtergeladen und gehört. Waren auch einige spannende Punkte dabei. Von seinem Weg über den Baseball, seine erste Begegnung mit Phil als der noch auf dem College in North Dakota war, wie er Kukoc in die Liga holte und natürlich die Bulls Zeiten an sich. Auch die Verletzung von MJ in seinem zweiten Jahr und der darauf folgende Bruch der Beziehung wird angesprochen.....
 
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