Wenn ich kein Interesse an der Serie hätte, würde ich sie nicht gucken - vor allem nicht seit 7 Staffeln. Wenn ich mich gerne mit dem Universum beschäftigte und seit Jahren jeden "Tatort" gesehen habe, maße ich mir schon an, Kritik zu üben. Meine Kritik richtet sich zudem nicht gegen die Geschichte an sich, sondern gegen deren Umsetzung, wobei ich keinerlei Vergleich zu den Comics ziehen will. Die Serie kann sich gerne von den Comics entfernen und eigene Wege gehen, wenn diese gut dargestellt werden. Ich habe zum Beispiel überhaupt kein Problem mit ruhigen Folgen ohne jegliche Action, wenn diese eine Geschichte erzählen und die Serie und ihre Charaktere sinnvoll voranbringen. Mir war die letzte Folge weder zu ruhig noch zu laut aber ich habe mir von der 100. Folge eben deutlich mehr erwartet, woran ich mich auch noch in vielen Jahren gerne erinnere.
Was will man denn mit der letzten Szene mit Negan und Gabriel erreichen? Solche Szenen sind klassisch dazu da, um Spannung aufzubauen, weil man um den in die Falle gelaufenen Protagonisten bangt. Gabriel hat keine plot armor, sodass man sich nicht sicher sein kann, dass er die Situation irgendwie überlebt. Das macht aber überhaupt keinen Unterschied, weil die Figur bisher leider kein bisschen so aufgebaut wurde, dass man mit ihr leiden oder sich identifizieren könnte. Ich würde auch keinem der Protagonisten abkaufen, wenn sie sich für eine Befreiung von Gabriel in Gefahr bringen würden.