TOP 10 im Schwergewicht


Roberts

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Ich sehe Wilder definitiv noch vor Joshua. Joshua hat in den letzten Kämpfen einfach kein Herz gezeigt und im direkten Vergleich denke ich das Joshua den kürzeren ziehen würde.
Welches Herz hat den Wilder gezeigt? Wilder hat eine klare Strategie in den ersten beiden Runden. Aus der Distanz viel zum Körper schlagen und gelegentlich zum Kopf/Hals variieren. Soweit so erfolgreich. In der dritten Runde macht Fury den Kampf körperlich, beginnt zu schubsen und hat mit einer Haken- und Uppercut-Kombination Erfolg, weil Wilder die Distanz nicht aufrecht erhält. Von da an war Wilders Linie weg. Darüber darf die vierte Runde nicht hinwegtäuschen, in der Wilder wieder in den Brawl-Modus schaltet und damit wegen Furys Nachlässigkeit Erfolg hat. Ab Runde 5 ist die Messe gelesen, weil Wilder nicht zu seiner ursprünglichen Linie zurückfindet und Schläge mit der Murmel stoppt. Ich weigere mich das Herz zu nennen, wenn ein Boxer erratisch durch den Ring eiert und irgendwie versucht, Runden zu überleben. Technisch war das zwei Klassen unterhalb von Joshuas Leistung gegen Usyk angesiedelt.
 

Po Lee

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Welches Herz hat den Wilder gezeigt? Wilder hat eine klare Strategie in den ersten beiden Runden. Aus der Distanz viel zum Körper schlagen und gelegentlich zum Kopf/Hals variieren. Soweit so erfolgreich. In der dritten Runde macht Fury den Kampf körperlich, beginnt zu schubsen und hat mit einer Haken- und Uppercut-Kombination Erfolg, weil Wilder die Distanz nicht aufrecht erhält. Von da an war Wilders Linie weg. Darüber darf die vierte Runde nicht hinwegtäuschen, in der Wilder wieder in den Brawl-Modus schaltet und damit wegen Furys Nachlässigkeit Erfolg hat. Ab Runde 5 ist die Messe gelesen, weil Wilder nicht zu seiner ursprünglichen Linie zurückfindet und Schläge mit der Murmel stoppt. Ich weigere mich das Herz zu nennen, wenn ein Boxer erratisch durch den Ring eiert und irgendwie versucht, Runden zu überleben. Technisch war das zwei Klassen unterhalb von Joshuas Leistung gegen Usyk angesiedelt.
Ist dein gutes Recht.
Ich sah ihn durch den Ring eiern und obwohl deutlich unterlegen, niemals aufgebend. Dann quasi aus dem nichts und selbst schon am Ende, die ein oder andere Kombination raushauen, die Fury vielleicht nicht gefährdet hat, aber ganz sicher überrascht. Das ist mental ne ganz andere Nummer als Joshua. Das ist zumindest mein Eindruck, egal wie du es dann letztendlich nennen möchtest.
Zumal ich von Herz sprach, nicht von Technik.
 

Roberts

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Ich sah ihn durch den Ring eiern und obwohl deutlich unterlegen, niemals aufgebend. Dann quasi aus dem nichts und selbst schon am Ende, die ein oder andere Kombination raushauen, die Fury vielleicht nicht gefährdet hat, aber ganz sicher überrascht. Das ist mental ne ganz andere Nummer als Joshua.
Die Frage ist letztlich, wie man Herz definiert. Deine Sichtweise ist natürlich zulässig. Für mich ist das eine Scheinwahrheit - plakativ und insofern nachvollziehbar, aber eben nur scheinbar richtig.

Relativ früh im Kampf merken sowohl Wilder als auch Joshua, dass die Taktik so nicht aufgeht. Die Gründe sind unterschiedlich:

Wilder wurde von seinem Team als Erfahrung aus dem 2. Kampf dahingehend geimpft, gegen Fury nicht den Infight zu suchen, sondern ihn aus der Distanz mit Variationen zum Körper und Kopf von sich fernzuhalten. In Anbetracht der geringen technischen Variationsmöglichkeiten von Wilder keine schlechte Idee. Als Fury merkt, dass ihm dagegen boxerisch wenig einfällt, erhöht er den Druck, indem er die Masse ins Spiel bringt und versucht, Wilder in den Infight zu zwingen. Das Ergebnis ist ein Niederschlag, der Wilder komplett seine taktische Linie verlieren lässt. Man achte auf den Blick von Wilder nach dem Niederschlag -> pure Resignation und Hilflosigkeit.

Joshua baut den Kampf aus der Distanz und Halbdistanz über den Jab auf und versucht gelegentlich den rechten Haken unterzubringen. Problem: Usyk ist der schnellere Boxer, der zudem wesentlich beweglicher im Oberkörper ist und öfter die Linie verlässt. Folglich trifft Usyk sowohl mit dem Jab, als auch mit Overhands und das als Boxer, der kleiner ist und die deutlich geringere Reichweite hat.

Jetzt ist es interessant, wie beide Boxer reagieren:
Wilder schaltet in den Brawl-Modus, grundsätzlich wohl das Einzige, was er macht, wenn ihm nichts einfällt. Das er damit auch noch Fury erwischt, obwohl Fury das schon aus den ersten beiden Kämpfen kennt, spricht nicht für Wilder, sondern gegen Fury. Fury stellt sich aber schnell darauf ein und dann ist es um Wilder geschehen, der nur noch gelegentlich versucht, seine Heumacher unterzubringen, während Fury mit all seinen dirty Tactics am Mann wühlt, ringt, in den Schwitzkasten nimmt etc.. Das Herz, mal etwas grundsätzlich anders zu machen, etwas auszuprobieren oder gar die nicht schlechte taktische Linie der ersten beiden Runde zu etablieren, hat Wilder eben nicht.

Joshua merkt spätestens nach dem saftigen Treffer von Usyk in der dritten Runde, dass er systemisch unterlegen ist. Trotzdem hat er das Herz, die taktische Linie aufrecht zu erhalten. Er versucht ab der vierten Runde auch mal zum Körper zu schlagen und beweglicher in Oberkörper zu sein und Usyk mehr kommen zu lassen, um zu kontern. Das ist für mich deutlich mehr Herz als sich zu ergeben und auf die Nulltaktik des Heumachens zurückzuziehen. Joshua versucht mit seinen Mitteln das Problem Usyk boxerisch zu lösen, was ich ihm hoch anrechne, Wilder versucht nur noch zu überleben. Auch in den Runden 11 und 12 boxen beide Gegner. Es wird nicht geschoben, runtergedrückt oder gerungen. Keiner stakst völlig fertig durch den Ring sondern pures Boxen. Zeigt eben auch der Schlagstatistik-Vergleich (Copyright bei Compubox):
usyk-joshua-compubox-punch-stats.jpg

fury-wilder-trilogy-fight-compubox-punch-stats.jpg


Die große Nebelkerze im dritten Fury-Wilder-Kampf sind die beiden Niederschläge, die Wilder in der vierten Runde erzielt. Man sieht kurz Anfang der fünften Runde, wie Wilder wieder wie in den ersten beiden Runden aus der Distanz zum Körper schlägt, dann übernimmt Fury wieder mit den Schieben, Ringen, Wühlen am Mann das Kommando, lädt Wilder zum Traden ein und zeigt über die Körpersprache: Ich bin hier der Boss und die beiden Niederschläge, waren das Letzte, was Dir hier heute gelungen ist.
In der psychischen Kampfesführung ist das großes Kino, aber eben nicht von Wilder. Ab der sechsten Runde ist Fury der Boss im Ring. Er schiebt, drückt runter, nimmt in den Schwitzkasten und haut dem müden Wilder Haken vor die Fressluke. Die Körpersprache von Wilder ist eindeutig: Er sitzt in einem Zug, in dem er nicht sitzen will und die gelegentlichen Heumacher, die er erschöpft rausrudert, ändern gar nichts daran. Immer wieder stecken seine Arme unter den Achseln von Fury fest und sein Kopf ruht am Schultergelenk von Fury, ansonsten stakst Wilder völlig fertig durch den Ring.
Wilder und Fury brawlen, schieben, drücken, ringen sich durch den Ring -> wirkt wie eine Schlacht und ist für manchen Betrachter der Schwergewichtskampf der letzten Jahre -> ein Brawl gaukelt Intensität vor, wo boxerische Armut herrscht. Die Reaktion von Wilder auf Furys Kampfesführung zeigt eben kein Herz, sondern ist voller Ergebenheit.

Joshuas Pech ist halt die Krabbelei gegen den fetten Ruiz Jr. und das "Angsthasen"-Boxen im Rückkampf -> Rufzerstörend.
Wilders Glück ist halt sein Ruf als Mordspuncher, der auch schon Kämpfe hintenraus über seine Heumacher entschieden hat -> Überhöhung
 

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Relativ früh im Kampf merken sowohl Wilder als auch Joshua, dass die Taktik so nicht aufgeht. Die Gründe sind unterschiedlich:

Wilder wurde von seinem Team als Erfahrung aus dem 2. Kampf dahingehend geimpft, gegen Fury nicht den Infight zu suchen, sondern ihn aus der Distanz mit Variationen zum Körper und Kopf von sich fernzuhalten. In Anbetracht der geringen technischen Variationsmöglichkeiten von Wilder keine schlechte Idee. Als Fury merkt, dass ihm dagegen boxerisch wenig einfällt, erhöht er den Druck, indem er die Masse ins Spiel bringt und versucht, Wilder in den Infight zu zwingen. Das Ergebnis ist ein Niederschlag, der Wilder komplett seine taktische Linie verlieren lässt. Man achte auf den Blick von Wilder nach dem Niederschlag -> pure Resignation und Hilflosigkeit

Joshua baut den Kampf aus der Distanz und Halbdistanz über den Jab auf und versucht gelegentlich den rechten Haken unterzubringen. Problem: Usyk ist der schnellere Boxer, der zudem wesentlich beweglicher im Oberkörper ist und öfter die Linie verlässt. Folglich trifft Usyk sowohl mit dem Jab, als auch mit Overhands und das als Boxer, der kleiner ist und die deutlich geringere Reichweite hat.

Jetzt ist es interessant, wie beide Boxer reagieren:
Wilder schaltet in den Brawl-Modus, grundsätzlich wohl das Einzige, was er macht, wenn ihm nichts einfällt. Das er damit auch noch Fury erwischt, obwohl Fury das schon aus den ersten beiden Kämpfen kennt, spricht nicht für Wilder, sondern gegen Fury. Fury stellt sich aber schnell darauf ein und dann ist es um Wilder geschehen, der nur noch gelegentlich versucht, seine Heumacher unterzubringen, während Fury mit all seinen dirty Tactics am Mann wühlt, ringt, in den Schwitzkasten nimmt etc.. Das Herz, mal etwas grundsätzlich anders zu machen, etwas auszuprobieren oder gar die nicht schlechte taktische Linie der ersten beiden Runde zu etablieren, hat Wilder eben nicht.

Joshua merkt spätestens nach dem saftigen Treffer von Usyk in der dritten Runde, dass er systemisch unterlegen ist. Trotzdem hat er das Herz, die taktische Linie aufrecht zu erhalten. Er versucht ab der vierten Runde auch mal zu Körper zu schlagen und beweglicher in Oberkörper zu sein und Usyk mehr kommen zu lassen, um zu kontern. Das ist für mich deutlich mehr Herz als sich zu ergeben und auf die Nulltaktik des Heumachens zurückzuziehen. Joshua versucht mit seinen Mitteln das Problem Usyk boxerisch zu lösen, was ich ihm hoch anrechne, Wilder versucht nur noch zu überleben. Auch in den Runden 11 und 12 boxen beide Gegner. Es wird nicht geschoben, runtergedrückt oder gerungen. Keiner stakst völlig fertig durch den Ring sondern pures Boxen. Zeigt eben auch der Schlagstatistik-Vergleich (Copyright bei Compubox):
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Die große Nebelkerze im dritten Fury-Wilder-Kampf sind die beiden Niederschläge, die Wilder in der vierten Runde erzielt. Man sieht kurz Anfang der fünften Runde, wie Wilder wieder wie in den ersten beiden Runden aus der Distanz zum Körper schlägt, dann übernimmt Fury wieder mit den Schieben, Ringen, Wühlen am Mann das Kommando, lädt Wilder zum Traden ein und zeigt über die Körpersprache: Ich bin hier der Boss und die beiden Niederschläge, waren das Letzte, was Dir hier heute gelungen ist.
In der psychischen Kampfesführung ist das großes Kino, aber eben nicht von Wilder. Ab der sechsten Runde ist Fury der Boss im Ring. Er schiebt, drückt runter, nimmt in den Schwitzkasten und haut dem müden Wilder Haken vor die Fressluke. Die Körpersprache von Wilder ist eindeutig: Er sitzt in einem Zug, in dem er nicht sitzen will und die gelegentlichen Heumacher, die er erschöpft rausrudert, ändern gar nichts daran. Immer wieder stecken seine Arme unter den Achseln von Fury und sein Kopf ruht am Schultergelenk von Fury, ansonsten stakst Wilder völlig fertig durch den Ring.
Wilder und Fury brawlen, schieben, drücken, ringen sich durch den Ring -> wirkt wie eine Schlacht und ist für manchen Betrachter der Schwergewichtskampf der letzten Jahre -> ein Brawl gaukelt Intensität vor, wo boxerische Armut herrscht. Die Reaktion von Wilder auf Furys Kampfesführung zeigt eben kein Herz, sondern ist voller Ergebenheit.

Joshuas Pech ist halt die Krabbelei gegen den fetten Ruiz Jr. und das "Angsthasen"-Boxen im Rückkampf -> Rufzerstörend.
Wilders Glück ist halt sein Ruf als Mordspuncher, der auch schon Kämpfe hintenraus über seine Heumacher entschieden hat -> Überhöhung
gebe dir in vielen Punkten recht. Nur AJ weiß doch, dass er gnadenlos hinten liegt und ihm nur ein KO helfen kann. Und hey, AJ ist zufällig nach Wilder der zweistärkste Puncher und sein Gegner ein CW. Aber anstatt den KO zu suchen boxt AJ starr die Linie seiner Ecke weiter und rennt voll in die Niederlage. Ich denke dieser Punkt ist es, der viele dazu verleitet zu sagen AJ hat keine Herz aber Wilder schon. Wilder geht voll auf den KO und volles Risiko. AJ dagegen lässt die Niederlage scheinbar über sich ergehen......
 

Roberts

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Natürlich kann man das so sehen. Aber schon die Aussage, dass Usyk ein CW ist, dürfte doch aus persönlichen Präferenzen geboren sein. Wenn ich Joshua nicht mag (warum auch immer), dann ist Usyk kein Schwergewichtler und wenn ich Wilder nicht mag, dann war Ortiz ein alter Sack, Fury ein fetter Psycho etc.. Usyk ist doch im Schwergewicht kein aufgepumpter Boxer, er gehört nur nicht zur Klasse der Riesen - wie ein Hänfling wirkt er aber auch nicht. In das Schwergewicht passt er voll rein.
Aber anstatt den KO zu suchen boxt AJ starr die Linie seiner Ecke weiter und rennt voll in die Niederlage. Ich denke dieser Punkt ist es, der viele dazu verleitet zu sagen AJ hat keine Herz aber Wilder schon. Wilder geht voll auf den KO und volles Risiko. AJ dagegen lässt die Niederlage scheinbar über sich ergehen
Ist eine denkbare Interpretation. Nur: "Wilder geht voll auf den KO" - ist das so? Konditionell ist er bereits am Ende der vierten Runde fertig. Danach versucht er bis in die elfte Runde immer mal wieder einen Schwinger unterzubringen, aber das auf erschöpfungsbedingt wackeligen Beinen und ohne echten Nachdruck. Vor allen Dingen versucht er rein gar nichts, um sich den Clinches von Fury zu entziehen. Voll auf KO gehen und volles Risiko sieht da für mich deutlich anders aus. Richtig ist, dass Joshua nicht versucht, den Kampf schmutzig zu machen oder Usyk zu erdrücken. Er lässt auch nicht einfach die Fäuste fliegen, in der Hoffnung, dass eine Bombe trifft. Das wird mit Sicherheit der Erfahrung aus dem ersten Ruiz Jr. Kampf geschuldet sein, wo genau diese Taktik ins Verderben geführt hat. Es nicht noch mal versucht zu haben, wenigstens in den letzten beiden Runden mag dann zur fehlendes Herz-Interpretation führen und das ist ein gutes Argument. Andererseits gehört m. E. eben Herz dazu, sich boxerisch einem Gegner zu stellen und eben nicht Boxperversion wie Fury im letzten Kampf oder noch schlimmer Wladimir Klitschko in seiner zweiten Karrierehälfte zu betreiben. Ich kann auch nicht finden, dass er starr weitergeboxt hat, er hat im Rahmen seiner eher begrenzten Mittel versucht seine Taktik anzupassen (siehe oben). Insgesamt ist es Geschmacksache und entzieht sich damit einer objektiven Bewertung, insofern hat Eure Bewertung genauso seine Berechtigung wie meine.
 

Tyson2fastFury

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joshua ist technisch besser als wilder. aber: AJ ist ein „schönwetterboxer“. wenn er unterlegen ist, dann lässt er die niederlage über sich entgehen. es kommt kein aufbäumen, nichts- selbst gegen physisch klar unterlegene leute wie ruiz und usyk. es fehlen ihm einfach der mut und das herz, um für einen sieg durch das feuer zu gehen.

wilder ist technisch limitierter, hat aber die mentalität: entweder er oder ich. er ist ein krieger, der lieber in einem kampf KO geht, anstatt langweilig nach punkten zu verlieren. AJ ist der bessere boxer, aber wilder ist der härtere fighter. aber wie @Roberts schon schrieb: einige punkte sind geschmackssache.
 

KRAFT&HERZ

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Wilder ging in der Trilogie gegen Fury all in, nachdem er gemerkt hat, dass boxerisch nix zu holen ist.
Respekt.

AJ ist schon ein stabiler, grundsolider Boxer, der auch Herz hat, aber eben besser boxen kann, als Wilder.
Er muss nicht all in gehen, weil er andere Optionen hat.
Respekt.
 

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Er muss nicht all in gehen, weil er andere Optionen hat.
Welche denn ab der 8ten gegen Usyk war der Kampf doch so gut wie weg ?
Andere Optionen als KO ist dann nur noch:
- Usyk macht den Glazkov und reißt sich das Knie kaputt
- Usyk sein Wasser ist gespiked und er taumelt wie Waldi rum
- Onkel Eddie macht nochmal ne Blitzüberweisung und die Punktzettel drehen sich nochmal

Mehr Optionen hatte er ja nicht, für nen Lucky Punch hätte er auch mal mit Power schlagen müssen ;)
 

Po Lee

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Die Frage ist letztlich, wie man Herz definiert. Deine Sichtweise ist natürlich zulässig. Für mich ist das eine Scheinwahrheit - plakativ und insofern nachvollziehbar, aber eben nur scheinbar richtig.

Relativ früh im Kampf merken sowohl Wilder als auch Joshua, dass die Taktik so nicht aufgeht. Die Gründe sind unterschiedlich:

Wilder wurde von seinem Team als Erfahrung aus dem 2. Kampf dahingehend geimpft, gegen Fury nicht den Infight zu suchen, sondern ihn aus der Distanz mit Variationen zum Körper und Kopf von sich fernzuhalten. In Anbetracht der geringen technischen Variationsmöglichkeiten von Wilder keine schlechte Idee. Als Fury merkt, dass ihm dagegen boxerisch wenig einfällt, erhöht er den Druck, indem er die Masse ins Spiel bringt und versucht, Wilder in den Infight zu zwingen. Das Ergebnis ist ein Niederschlag, der Wilder komplett seine taktische Linie verlieren lässt. Man achte auf den Blick von Wilder nach dem Niederschlag -> pure Resignation und Hilflosigkeit.

Joshua baut den Kampf aus der Distanz und Halbdistanz über den Jab auf und versucht gelegentlich den rechten Haken unterzubringen. Problem: Usyk ist der schnellere Boxer, der zudem wesentlich beweglicher im Oberkörper ist und öfter die Linie verlässt. Folglich trifft Usyk sowohl mit dem Jab, als auch mit Overhands und das als Boxer, der kleiner ist und die deutlich geringere Reichweite hat.

Jetzt ist es interessant, wie beide Boxer reagieren:
Wilder schaltet in den Brawl-Modus, grundsätzlich wohl das Einzige, was er macht, wenn ihm nichts einfällt. Das er damit auch noch Fury erwischt, obwohl Fury das schon aus den ersten beiden Kämpfen kennt, spricht nicht für Wilder, sondern gegen Fury. Fury stellt sich aber schnell darauf ein und dann ist es um Wilder geschehen, der nur noch gelegentlich versucht, seine Heumacher unterzubringen, während Fury mit all seinen dirty Tactics am Mann wühlt, ringt, in den Schwitzkasten nimmt etc.. Das Herz, mal etwas grundsätzlich anders zu machen, etwas auszuprobieren oder gar die nicht schlechte taktische Linie der ersten beiden Runde zu etablieren, hat Wilder eben nicht.

Joshua merkt spätestens nach dem saftigen Treffer von Usyk in der dritten Runde, dass er systemisch unterlegen ist. Trotzdem hat er das Herz, die taktische Linie aufrecht zu erhalten. Er versucht ab der vierten Runde auch mal zum Körper zu schlagen und beweglicher in Oberkörper zu sein und Usyk mehr kommen zu lassen, um zu kontern. Das ist für mich deutlich mehr Herz als sich zu ergeben und auf die Nulltaktik des Heumachens zurückzuziehen. Joshua versucht mit seinen Mitteln das Problem Usyk boxerisch zu lösen, was ich ihm hoch anrechne, Wilder versucht nur noch zu überleben. Auch in den Runden 11 und 12 boxen beide Gegner. Es wird nicht geschoben, runtergedrückt oder gerungen. Keiner stakst völlig fertig durch den Ring sondern pures Boxen. Zeigt eben auch der Schlagstatistik-Vergleich (Copyright bei Compubox):
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Die große Nebelkerze im dritten Fury-Wilder-Kampf sind die beiden Niederschläge, die Wilder in der vierten Runde erzielt. Man sieht kurz Anfang der fünften Runde, wie Wilder wieder wie in den ersten beiden Runden aus der Distanz zum Körper schlägt, dann übernimmt Fury wieder mit den Schieben, Ringen, Wühlen am Mann das Kommando, lädt Wilder zum Traden ein und zeigt über die Körpersprache: Ich bin hier der Boss und die beiden Niederschläge, waren das Letzte, was Dir hier heute gelungen ist.
In der psychischen Kampfesführung ist das großes Kino, aber eben nicht von Wilder. Ab der sechsten Runde ist Fury der Boss im Ring. Er schiebt, drückt runter, nimmt in den Schwitzkasten und haut dem müden Wilder Haken vor die Fressluke. Die Körpersprache von Wilder ist eindeutig: Er sitzt in einem Zug, in dem er nicht sitzen will und die gelegentlichen Heumacher, die er erschöpft rausrudert, ändern gar nichts daran. Immer wieder stecken seine Arme unter den Achseln von Fury fest und sein Kopf ruht am Schultergelenk von Fury, ansonsten stakst Wilder völlig fertig durch den Ring.
Wilder und Fury brawlen, schieben, drücken, ringen sich durch den Ring -> wirkt wie eine Schlacht und ist für manchen Betrachter der Schwergewichtskampf der letzten Jahre -> ein Brawl gaukelt Intensität vor, wo boxerische Armut herrscht. Die Reaktion von Wilder auf Furys Kampfesführung zeigt eben kein Herz, sondern ist voller Ergebenheit.

Joshuas Pech ist halt die Krabbelei gegen den fetten Ruiz Jr. und das "Angsthasen"-Boxen im Rückkampf -> Rufzerstörend.
Wilders Glück ist halt sein Ruf als Mordspuncher, der auch schon Kämpfe hintenraus über seine Heumacher entschieden hat -> Überhöhung
Der Kampfverlauf ist natürlich sehr gut analysiert. Trotzdem bleibe ich bei meiner Ansicht, dass das Kämpferherz eher bei Wilder, als bei Joshua liegt. Denn das ist m.E. nicht vorgaukelbar. Entweder man hat es und zeigt es, oder nicht. Seiner boxerischen Linie dabei treu bleiben hat dann doch eher was mit Ring IQ und Taktik zu tun.
Aber wie du schon sagst, es kommt wohl drauf an, wie man Herz definiert.
 

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Kurze Anpassung nach den letzten Kämpfen

1. Fury -> will im Frühjahr wieder kämpfen. Whyte scheint es zu werden, die WBC hat ein Machtwort gesprochen bezüglich dem Split.
2. Usyk -> bis Sommer steht das Rematch gegen AJ an.
3. Wilder -> Will im Sommer wieder boxen. Lose Gerüchte sind Ruiz Jr. oder Helenius.
4. Joyce -> Ein Kampf gegen Pulev ist im Gespräch. Sonst steht wohl bald ein WBO Eleminator an, eventuell gegen Parker.
5. AJ -> bis Sommer steht das Rematch gegen Usyk an.

6. Whyte -> Titelkampf gegen Fury soll im Frühjahr steigen.
7. Parker -> Nach entäuschten Kämpfe gegen FA, Winters, Leapei und Chisora I hat er jetzt wieder bewiesen seine Aggesvivität ist zurück. Ring IQ immer noch unterdurchschnittlich, aber starkes Kinn und unter Lee wieder zurück in der Spur. Hat den IBF Eliminator gegen Hrgovic abgesagt, eventuell wird an einem WBO Eliminator gegen Joyce gebastelt.
8. Yoka -> kämpft im Frühjahr gegen Bakole, guter Kampf. Danach kann es gegen Takam gehen. Eventuell kommt auch ein IBF Eleminator Kampf gegen Hrgovic.
9. Dubois -> Braucht mal wieder einen Prüftsein. Ein WBA Final Eleminator Kampf im Frühjahr 2022 vermutlich gegen Trevor Bryan steht an. Keine absolute Nulpe aber jenseits der Top 30.
10. Ruiz Jr. -> Ein Kampf gegen Ortiz scheint ein realistisches Szenario, aber auch ein Kämpfe gegen Kownacki oder Wilder sind im Gespräch. Wilder und Ortiz wären beides jetzt ordentliche Gegner für ein Comeback Richtung Top 5 und Titelkämpfe.
11. Sanchez -> Stinker mit guter Boxschule aber wenig Punch. Wird wohl schwer ihn zu schlagen. Ob es für die Top 5 reicht ist dagegen fraglich. Braucht jetzt mal einen echten Prüfstein.
12. Ortiz -> wird im März schon 43 Jahre alt, sah gegen Martin nicht gut aus und sein Kinn scheint echt nicht mehr zu halten, wirkte auch von der Balance her alt. Punch und Technik sind aber noch da. Will wohl nur noch große Zahltage haben. Soll jetzt ein PPV gegen Ruiz Jr. geben. Guter Kampf. Nach einem Sieg könnte sogar nochmal ein ganz großer Kampf winken.
13. Hunter -> nach dem Draw jetzt erstmal aus den Top 10 raus, mal sehen ob er wieder zurück kommt.
14. Chisora -> ist schon 38 Jahre alt. Hatte sehr viele harte Schlachten, auch gegen Parker wieder viel zu viel genommen. Wirkte gegen Parker erstmals weniger fit und agil. Man merkte ihm das Alter und die Schlachten einfach an. Er sollte endlich aufhören gesund ist es nicht mehr. Doch er will Sommer 2022 nochmal in den Ring steigen.
15. Hrgovic -> Der Sieg über Ahmatovic brachte ihn ebenso wenig weiter wie der über Radonjic. Er braucht endlich Big Fights, da er ist nicht mehr der jüngste ist und genug Amateur Erfahrung hat. Der IBF Eleminator steht an, potentielle Gegner sind Yoka oder Kabayel. Beides gute Step Ups. Geht endlich aufwärts mit El Animal.

16. Makhmudov -> WSB viele Fights gemacht, groß und scheinbar ordentlich Wumms. Wird aber nächsten Sommer schon 33, da sollten auch langsam die Big Fights kommen. Erstmal geht es im Januar gegen Eisenkinn Wach, da wird der Punch auf eine erste Feuerprobe gestellt.
17. Gassiev -> Viel Pech mit Verletzungen und Co bisher im HW. Potential ist aber vorhanden.
18. Jalolov -> Olympiasieger und Amateurweltmeister im SHW. Über 2 Meter groß, richtiges HW Frame, gute Technik, Southpaw, Punch... dazu bei den Profis schon 9(9):0 Record. Auf dem Papier wohl das beste Paket der Prospects. Mal sehen wie es 2022 bei ihm läuft.
19. Pulev -> viel kommt da nicht mehr. Hatte jetzt einen Triad Combat Kampf. Wird im Mai 41 Jahre alt. Ein Kampf gegen Joyce wird verhandelt.
20. Helenius -> trainiert wohl endlich mal richtig und erlebt mit zwei Siegen über Kownacki (der hatte immerhin Martin, Arreola, Washington und Szpilka geschlagen, war also keine absolute Laufkundschaft) seinen zweiten Frühling. Ist jetzt schon 38 Jahre alt, er kann wie Pulev auch eher als Gatekeeper fungieren für die restlichen Jungs der Top 20. Nächster Kampf könnte immerhin ein WBA Final Eleminator werden... Trevor Bryan oder Dubois wären hierfür potentielle Gegner.
 
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Es wird mal wieder Zeit für eine neue Liste:



1. Fury [32(23)-0-1]
-> Nach den Siegen über Wilder und Whyte die Nr. 1. Ist so halb in Rente, will nun aber doch gegen Usyk ran. Für mich aktuell das Beste Paket im HW.

2. Usyk [20(13)-0-0]
-> Hat 2x gegen AJ klar gewonnen, sehe ihn nur gegen Fury hinten, den Rest raucht er auf. Er will gegen Fury oder nichts so seine Aussage zum nächsten Kampf. Wird im Januar schon 36, sein Style altert nicht gut. Mal sehen wie lange er sich vorne halten kann.

3. Wilder [42(41)-2-1]
-> kommt aus zwei schweren Niederlagen gegen Fury bei denen er viel genommen hat. Wieviel Schaden er genommen hat ist die große Frage. Im Oktober geht es gegen Helenius, ein einfacher Aufbaukampf hätte es auch getan. Wird eine klare Standortbestimmung für Wilder wie es weiter geht. Wird im Oktober schon 37 und der Herbst seiner Karriere beginnt nun. Mit einem Sieg über Helenius könnte er zum WBC Pflichtherausforderer werden und schon 2023 wieder um den Titel boxen, sonst locken auf Big Fights gegen Usyk, AJ oder Ruiz falls dieser Ortiz schlägt. Aktuell sehe ich Wilder auf 3, seine Power spricht für sich.

4. Joyce [14(13)-0-0]
-> Wird im September 37, die Uhr tickt. Doch der Juggernaut ist ein ekelhafter Gegner für jeden Boxer. Nach seinem Sieg gegen Hammer in einem Stay Busy Fight steht nun ein Big Fight gegen Parker an. Der Sieger sollte der Pflichtherausforderer der WBO werden, ein WM Kampf in 2023 kann daher winken. Aber auch bei einer Niederlage gibt es noch genug große Fights in UK gegen Namen wie Dubois II, Whyte, AJ, Fury, Chisora und Co.

5. AJ [24(22)-3-0]
-> Hat jetzt zweimal gegen Usyk verloren. Wirkte im Rematch stabiler und konnte stellenweise auch mit Usyk mithalten. Er war nicht mehr ganz so gunshy. Mal sehen wie es weiter geht. Er hat bei DAZN ein Deal über 4 Fights abgeschlossen. Der erste soll im Dezember stattfinden. Neben Aufbaukämpfen z.B. gegen Demsey McKean stehen auch spannende Duelle wie Whyte II oder Dubois im Raum. Möglich auch ein Kampf gegen IBF Pflichtherausforderer Hrgovic.


6. Whyte [28(19)-3-0]
-> Wirkte maßlos überfordert gegen Fury, aber okay Fury ist halt die #1. Mal sehen wie es weiter geht. Er will Big Fights, gut so. Einen Aufbaukampf braucht er nicht mehr. AJ II ist ein heißer Kampf. Aber auch Dubois wird gehandelt. Sollte Joyce gegen Parker verlieren wäre Joyce auch ein Kandidat. Parker II wäre bei einer Niederlage von Parker ebenfalls möglich. Für mich ist Whyte noch die Nummer 6 durch sein bisheriges Resümee. Sein Schwäche ist das Kinn, also genau das Kinn.

7. Parker [30(21)-2-0]
-> Nach enttäuschten Kämpfen gegen FA, Winters, Leapai und Chisora I hat er jetzt wieder bewiesen, dass seine Aggressivität zurück ist. Ring IQ immer noch unterdurchschnittlich, aber starkes Kinn und unter Lee wieder zurück in der Spur. Schon September geht es gegen Joyce. Ein extrem fordernde Aufgabe, beim Sieg winkt aber der WBO Topspot und damit ein möglicher WM Kampf in 2023…. Schwere Aufgabe für Parker und eine echte Standortbestimmung

8. Dubois [18(17)-1-0]
-> Besiegte wie zu erwarten mühelos Trevor Bryan. Hat mit dem regulären WBA Belt den Topspot bei der WBA inne. Ein WM Fight könnte winken. Dubois braucht jetzt einen Prüfstein, sieht er auch selber so und will am liebsten dieses jahr noch Whyte oder Chisora.

9. Ruiz Jr. [34(22)-2-0]
-> Die große Wundertüte. War gegen Arreola am Boden und wirkte nicht gut, Bekommt jetzt im September den alten Ortiz vor die Fäuste. Guter Kampf für Andy. Mit einem Sieg lockt ein Kampf gegen Wilder. Wir werden also bald sehen wie viel noch im ehemaligen Champ Ruiz Jr. steckt. Verliert er gegen Ortiz sollte er die handschuhe an den Nagel hängen, dann ist sein Feuer weg. Also ein wegweisender Kampf für ihn.

10. Bakole [18(13)-1-0]
-> Nach Siegen über Kuzmin und jetzt Yoka hat sich Bakole, der Sparringspartner von Fury und Usyk, überraschend auf Platz 10 geboxt. Ob es für weiter vorne reicht ? Ich denke nicht. Als nächstes will man einen großen Kampf. Hughie Fury, Dubois, Whyte, Hrgovic, Joyce, Parker…. Mal sehen wo die Reise hingeht.

11. Sanchez [20(13)-0-0]
-> Stinker mit guter Boxschule aber wenig Punch. Wird wohl schwer ihn zu schlagen. Ob es für die Top 5 reicht ist dagegen fraglich. Braucht jetzt mal einen echten Prüfstein, ist ja schon 30 und hat genug Amateurerfahrung. Soll wieder Oktober auf der Wilder Karte boxen. Wird vermutlich aber ein weiterer Aufbaukampf werden, vielleicht ja Carlos Negron.

12. Ortiz [33(28)-2-0]
-> Ist schon 43 Jahre alt, sah gegen Martin nicht gut aus und sein Kinn scheint echt nicht mehr zu halten, wirkte auch von der Balance her alt. Punch und Technik sind aber noch da. Es geht September gegen Ruiz Jr. geben. Guter Kampf. Nach einem Sieg könnte sogar nochmal ein ganz großer Kampf winken, bei einer Niederlage sollte er in Rente gehen.

13. Hunter [20(14)-1-2]
-> nach dem Draw gegen Forrest erstmal raus aus den Top 10. Ein Kampf gegen Hughie Fury war geplant ist aber geplatzt. Vielleicht kommt der Kampf ja noch. Trainiert aktuell mit Wilder und hält sich fit.

14. Chisora [33(23)-12-0]
-> wird schon 39 und hatte unzählige harte Schlachten. Hat jetzt Pulev geschlagen und will weiter machen. Sollte eigentlich endlich in Rente. Denke er wird aber noch den ein oder anderen Kampf in UK suchen.

15. Makhmudov [14(14)-0-0]
-> Spannender Mann. Hat in der WSB viele Fights gemacht, ist groß und hat ordentlich Wumms. Mit schon 33, sucht er natürlich die großen Zahltage. Hat zuletzte Eisenkinn Wach ausgeknockt und bewiesen, seine Power ist echt. Hat bei Top Rank unterschrieben und sollte bald mehr auf sich aufmerksam machen. September geht es jetzt gegen das alte Schlachtross Takam, ein weiterer guter Step Up - gefällt mir. 2023 sollte er dann sich mit einem Top 15 Mann messen.

16. Hrgovic [15(12)-0-0]
-> Gab sich zuletzt mit Boxern jenseits der Top 100 in Ahmatovic und Radonjic ab. Dann folgte der IBF Eliminator gegen Zhang. Hrgovic wirkte sehr offen und seine Power schien auch nicht ausreichend um Zhang auszuknocken. Hat mit viel Glück durch etwas bessere Kondition gewonnen, aber sehr viel nehmen müssen. Sollte am besten gegen AJ im Dezember boxen und auscashen, oder warten bis er seinen IBF Titelkampf in 2023 bekommt. Für die Top 10 wird das so nicht reichen. Wurde für mich exposed.

17. Gassiev [28(21)-1-0]
-> Viel Pech mit Verletzungen und Co bisher im HW. Mal sehen ob für den ehemaligen WBA & IBF Cruiser Weltmeister nochmal was kommt. Boxt jetzt Ende August endlich wieder…. Es geht natürlich gegen einen alten Mann jenseits der Top 100. Ein großer Prüfstein muss mal her…. Sein letzter ernsthafter Gegner war Usyk, das war im CW und 2018, vor über 4 Jahren und da war er chancenlos….

18. Jalolov [11(11)-0-0]
-> Auf dem Papier ein Klasse Paket. Sehr viel Amateurerfahrung. War Olympiasieger, Amateurweltmeister und Sieger der Asienspiele im SHW. Ist über 2 Meter groß mit 206cm Reichweite, hat ein richtiges HW Frame, gute Technik, ist Southpaw und hat einen guten Punch. Bei den Profis bisher 11 Siege aus 11 Kämpfen mit 11 KO’s. Wir wohl in 2022 und 2023 weiterhin solide aufgebaut.

19. Helenius [31(20)-3-0]
-> trainiert wohl endlich mal richtig und erlebt mit zwei Siegen über Kownacki (der hatte immerhin Martin, Arreola, Washington und Szpilka geschlagen, war also keine absolute Laufkundschaft) seinen zweiten Frühling. Wird aber Januar schon 39, viel Zeit hat er nicht mehr. Hatte für Herbst zwei Angebote, einmal Dubois und einmal Widler. Wilder wurde es. Kommt jetzt im Oktober, bei einer Niederlage könnte Helenius in Rente gehen bei einem Sieg nochmal seinen zweiten Frühling erleben. Es wird spannend.

20. Pulev [29(14)-3-0]
-> Hat Im Mai mit Forrest einen soliden Mann besiegt und sich dann im Juli eine enge Schlacht mit Chisora geliefert. Ist schon 41 Jahre alt und hatte seine zwei Titelchancen bereits gehabt. Sollte die Rente anpeilen. Habe ihn jetzt als Gatekeeper zu den Top 20 platziert. Mal sehen ob er diese Rolle auch nochmal annimmt und einen Prüfstein gegen ein Prospect darstellt.
 
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KRAFT&HERZ

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Hi @MGM-GRAND,

ich finde deine Liste gut, aber Fury ist - amtlich - zurückgetreten und nicht einmal in der Boxrec Liste und auch vielen anderen Ranglisten.

Bis er offiziell wieder nen Kampf hat, ist er für mich leider raus.

Nicht aus Fanboy oder Hater Gründen, einfach weil es so ist.

Usyk ist aktuell die Nummer 1 im Schwergewicht und hat das für den Moment sogar verdient.
 

kk17

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1. Fury
2. Usyk


Ab hier wird es Schwierig

Plätze 3-6
Wilder, Joshua, Joyce, Ortiz ?

Etwas darunter dann

Whyte, Parker, Hrgovic und Hunter

-----------------------------
Wenn Ich mich festlegen muss dann

1. Fury
2. Usyk
3. Joyce
4. Wilder
5. Joshua
6. Ortiz
7. Whyte
8. Hrgovic
9. Parker
10. Hunter


Es gibt so viele wie z.B Frank Sanchez, Arslanbek Makhmudov oder Ivan Dychko die kann mann nicht richtig einschätzen
 
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MGM-GRAND

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8. Hrgovic
9. Parker
10. Hunter
Hrgovic nach dem Fight gegen Zhang und davor den beiden Jungs jenseits der Top 100 auf 8 finde ich viel zu hoch.
Hunter nach Forrest auch für mich kein Top 10 Mann aktuell.

Deine Top 7 kann ich bis auf Ortiz nachvollziehen. Ortiz wirkte gegen Martin echt nicht gut und super alt.
 

kk17

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Deine Top 7 kann ich bis auf Ortiz nachvollziehen. Ortiz wirkte gegen Martin echt nicht gut und super alt.
Natürlich ist Ortiz alt und gegen Wilder, Fury und Usyk wohl auch Chancelos aber wen haben wir sonst noch?
Hrgovic sah gegen Zhang auch nicht gut aus und einen wirklichen Top HW hat er noch nicht geboxt.
Dubois boxt seit der Niederlage gegen Joyce nur noch die 2. Reihe.
Martin Bakole kann mann noch nicht richtig einschätzen.
Parker wird wohl nicht nochmal Weltmeister

Kevin Lerena wird vielleicht noch etwas unterschätzt
 
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