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Homer
Guest
Ich will dem nicht komplett widersprechen, aber an anderen Spielern wird ebenfalls ihre Klasse an den Bilanzen der Regular Season festgemacht, insbesondere Jordan und die Bulls mit ihrer 72 Siege-Saison.
Aber doch nur, weil die Bulls dann eben (vergleichsweise souverän, 15-3 in den Playoffs) auch den Titel gewannen. Wer erwähnt denn heute die 66 Siege der Cavs oder 67 der Mavericks in einem Atemzug mit anderen Top-Saisons?
Andersrum wird doch erst ein Schuh daraus: Die Lakers gewannen 2001 56 Spiele, also 10 weniger als die Cavs '10. Danach zerstören sie die gesamte Konkurrenz in den Playoffs (15-1, und das gegen Kontrahenten mit 50, 55, 56 und 58 RS Siegen!). Ist jetzt die 66-Siege-Saison mehr wert als diese Saison der Lakers? Und 10 Siege sind in dieser Betrachtung ja ne ganze Menge.
Auch wenn es hart klingt: Die Cavaliers haben in den letzten drei Jahren nicht ein (!) Elite-Team geschlagen in den Playoffs. Das höchste der Gefühle waren schon die Hawks '09, und wie stark die sind durfte jeder in den letzten Playoffs bewundern.
Daher ist der Vergleich Post-James-Cavs gegen Post-Jordan-Bulls für mich schlicht abenteuerlich, denn die Bulls haben damals drei Jahre lang alles weggefegt.
Für mich sind die Cavaliers aus den letzten Jahren eines der Teams, die die größte Differenz zwischen Regular-Season-Wins und tatsächlicher Leistungsfähigkeit aufwiesen. Es ist in Retrospektive immer einfach, sowas zu posten (und ich hab das auch nicht so gesehen in den letzten beiden Jahren, gebe ich gerne zu), aber die Fakten sprechen doch eigentlich für sich.
Dass LeBron die Bestätigung durch herausragende Erfolge in den Playoffs im Gegensatz zu Jordan (noch) fehlt, ist klar, und ich weiß selbst, dass gerade die Celtics bei ihren alten Spielern die Zügel etwas schleifen ließen, um sich für die Playoffs fitter zu halten, aber es brauchte dennoch meistens einen wirklich guten LeBron, um gegen die mittelmäßigen und erst recht die guten Teams der Liga zu gewinnen (und bei den zwei Matchups gegen die Lakers, welche die Cavs beide gewannen, soll mir niemand erzählen, dass die Mannschaften dies nicht ernst nahmen). Das kann man dann auch ruhig mal anerkennen.
Tue ich ja ohne Frage, wie ich bereits schrieb. Ein Problem habe ich nur mit dem (aus meiner Sicht ziemlich bescheurten) Vergleich über die Siegquoten in der Regular Season. Diese sagen in der NBA eben nur sehr bedingt etwas über die wahren Stärkeverhältnisse aus. Und gerade die Lakers waren letztes Jahr im Mai und Juni schlicht ein wesentlich besseres Team als im Februar und März.
Edit: Gerade nochmal geschaut, James hat mit den Cavaliers nie (!) ein Team geschlagen, dass 55 Spiele gewonnen hatte (das höchste der Gefühle waren die Pistons '07 mit 53, danach kommen schon die Hawks '09 mit 47). Wer diese Cavs nur wegen ihrer 66 und 61 Siege auf eine Stufe mit den Bulls '96 - '98 stellt (und das tut dieser hirnrissige Vergleich, die Bulls gewannen '98 62 Spiele) hat doch auf Deutsch gesagt nicht mehr alle Latten am Zaun.
Edit 2: Der letzte Absatz ist ausdrücklich nicht an dich gerichtet, Giftpilz! Nicht falsch verstehen.
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