Tour de France 2008


Cuttino

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retired :(
an der heutigen etappe hat man einmal gesehen, wie wichtig ein starkes team ist. hätte csc nicht 3 eisen im feuer hätten die heute wohl keine zeit gut gemacht. auf der anderen seite hätte evans mit 1-2 helfern heute auch keine zeit verloren.

evans' situation ist jetzt aber ideal. für mich war auch ein klein wenig taktik mit dabei, das gelbe nun abzugeben. sicherlich hätte er es heute vielleicht auch so verloren, aber ich schätze ihn schon so ein, dass er in der situation heute nicht das allerletzte aus sich herausgeholt hat. er weiß genau, dass er gar kein team hat und dass er somit die action lieber in andere hände gibt. das kämpfen und dranbleiben wird ihm dadurch leichter fallen und er muss nicht ständig derjenige sein, den alle angucken, wenn ein anderer favorit attackiert. für mich ist er deshalb noch immer er topfavorit. im prinzip ist ja auch nur noch l'alpe d'huez übrig, was ihm in die quere kommen kann (da so wie die bisher alle gefahren sind es unwahrscheinlich ist, dass es außerhalb von bergankünften irgendwelche größeren zeitabstände unter den favoriten geben wird).

menchov ist für mich immer noch eine wundertüte. und das in zweierlei hinsicht. zum einen wirkt er schon sehr stark am berg und es bleibt nur die frage, ob er nicht doch noch einen schwachen tag erwischt. zum anderen steht noch die frage im raum, ob sein leistungsvermögen im zeitfahren ausreicht um einen kleinen rückstand gegenüber evans aufzuholen oder aber einen eventuellen knappen vorsprung zu halten. wie schon einmal geschrieben, tendenziell sehe ich beide fragen eher pessimistisch für ihn.

normalerweise würde ich sagen, dass evans die tour nur dann nicht gewinnt, wenn menchov mindestens 1 minute vorsprung aus 30 sekunden rückstand macht. auf schleck müsste evans noch weitere 2 minuten verlieren und auf sastre gut und gerne 3 minuten.

2007 hat evans beim letzten zeitfahren (ähnliches profil) den 2. platz belegt und dem 3. (karpets) bereits über 1 minute aufgebrummt. sastre verlor über 2:30 minuten, vandevelde 3 minuten, kohl 3:30 minuten, frank schleck 4:30 minuten. ich sehe den vorteil für evans in diesem jahr aber nicht ganz so drastisch.
 

Angliru

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im prinzip ist ja auch nur noch l'alpe d'huez übrig, was ihm in die quere kommen kann (da so wie die bisher alle gefahren sind es unwahrscheinlich ist, dass es außerhalb von bergankünften irgendwelche größeren zeitabstände unter den favoriten geben wird).

Wobei man sicherlich die ersten Pyrenäenetappe nicht mit der am Dienstag vergleichen darf. So schön der Peyresourde und der Aspin sind, die zwei Dinger auf der nächsten Etappe sind eine ganz andere Kategorie (also nicht nur bei der Punkteeinordnung). Im Endeffekt sind es knapp 50km mit 7% Steigung. Und wenn man da nicht topfit ist, verliert man Minuten. Auch ein kleiner Faktor ist, dass man aus einem Ruhetag kommt. Da kann es immer mal wieder vorkommen, dass die Beine plötzlich nicht mehr so da sind, ist schon öfters mal passiert.

Am Bonette erwarte ich ein gnadenloses Ausscheidungsfahren, eher weniger Attacken. CSC wird sich von Beginn an an die Spitze setzen und Tempo machen (zuerst Voigte, Cancellara, Gustov, dann Andy). Dann wird man sehen, wer übrig ist und eventuell mit Frank noch eine Attacke reiten.

Der Bonette ist vor allem auf den letzten 10km nicht mehr so schwer, dürfte also einen Schleck sogar sehr gut liegen, bestimmt auch Menchov.


Edit: CSC erinnert dieses Jahr sehr stark an Discovery anno 2007. Die haben auch mit 3 Fahrern in den Bergen praktisch alles in Grund und Boden gefahren. So kann ich mich noch an die Etappe aufs Plateau de Beille erinnern. Da hat Popovych (gleichzusetzen mit Andy) am Anfang Kleinholz aus dem Feld gemacht, bevor dann Contador und Leipheimer attackiert haben. Jaja, so ein Team ist schon was feines in den Bergen.

Dass die ersten sechs der Gesamtwertung zeitgleich in Jausiers ankommen, denke ich eher nicht. Vor allem da Kohl, Schleck, Sastre wissen, dass sie Zeit gut machen müssen und sich da nicht nur die Alpe verlassen werden.

Gespannt bin bei der Abfahrt auf Kamikaze-Sammy. Das wird ein Fest. :love:

Und Mittwoch gibt's dann das ganz große Bergspektaktel. Da könnte der Croix-de-Fer der große Scharfrichter sein. Ein ganz ekliger Berg, auf den will keiner hoch. Ständig Steigungswechsel, kurze Abfahrten, plötzliche unheimliche Rampen. Da findet man kaum einen Rhythmus.

Ich wage mal einen Tipp für Paris:

1. Evans
2. Menchov
3. F.Schleck
4. Sastre
5. Kohl
6. Vandevelde
7. Popovych (nach einer Riesenflucht auf die Alpe mit 30min Vorsprung) :saint:

Schließe mich bei Evans der Meinung von Cuttino an. Der wohl beste Zeitfahrer des Sixpacks und am Berg werden sie ihm nicht mehr viel draufpacken. Auf Menchov bin ich noch gespannt, der zeigt sich angriffslustig und sehr stark. Könnte sogar Evans im letzten ZF etwas abnehmen. Problem für Sastre dürfte sein, dass er nun mit Rücksicht auf Schlecki fahren wird. Und Vandevelde wird bei den zwei Etappen einmal wegbrechen.


CSC erinnert mich an Discovery anno 2007. Die haben auch mit 3 Bergfahrern das Feld in praktisch in Grund und Boden gefahren. Erinnere mich da z.B. an die Etappe aufs Plateau de Beille, als Popovych (quasi der Andy Schleck von 2007) das gesamte Feld am Anfang des Anstiegs zu Kleinholz verarbeitet hat. Als er fertig war, waren nur noch 6-7 Mann dran und dann haben Contador und Leipheimer die Arbeit vollendet. Jaja, so ein Team ist schon was feines. Da fragt man sich, warum das Ulle, Vino und Klödi nicht gepackt haben.
 

Angliru

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Pratonevoso ist dagegen eine Enttäuschung. Der Giro war dort schon mal; der Anstieg ist leider so flach, daß es am Ende fast einen Massensprint gab (mit di Luca als Sieger?).

Mal einen Beitrag aus der Vergangenheit rausgekrammt.

Tja, da hat sich aber jemand ziemlich getäuscht. :D
 

Angliru

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Weil es Lance Armstrong gab???

:D

Mir ging es eher um die perfekte Arbeitseinteilung, die es dieses Jahr bei CSC gibt und letztes Jahr bei Discovery vorherrschte. Den von den Qualitäten her, wären die drei Moppels sicherlich in der Lage gewesen, das Feld in Grund und Boden zu fahren. Doch da spielte dann u.a. das Ego von Vinokourov nicht mit, die dritte Geige zu sein.
Kann mich eigentlich nur an die Etappe zum Plateau de Bonascre erinnern, als die drei wirklich mal zusammengearbeitet haben und direkt am Anfang des Anstieges zum Pailheres das Feld rasch dezimiert haben. Aber schon kurz danach hat Vinokourov mal wieder den Egotrip geschoben, hat sinnloserweise attackiert (anstatt weiter hohes Tempo an der Spitze zu fahren) und ist kurz darauf wieder zurückgefallen. Sicherlich hat da auch Kummer in den Situationen versagt.
 

desl

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Wie schätzt ihr eigentlich die Etappe am Dienstag ein? Beim Giro dieses Jahr haben wir ja 1-2x gesehen, dass sich die Favs für den darauffolgenden, noch schwerern Tag schonen.
Solche Etappen ohne Bergankunft direkt vor einer schweren Etappe sind eigentlich immer diejenigen, bei denen sich die Favs schonen, das war glaub ich bei der Tour auch schon immer so.
Also Evans und Menschow werden wohl nicht unbedingt angreifen, sondern eher versuchen ihre Kräfte für den Mittwoch zu horten um da anzugreifen oder eben kontern zu können.

Gleiches erwarte ich von anderen Fahrern, die weit vorne liegen, wie Schleck, Kohl und Sastre.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass Fahrer, die sich noch Hoffnungen aufs Gelbe machen und bereits ein paar Minuten zurück liegen, angreifen werden um die Favoriten unter Druck zu setzen oder gar den Abstand verkürzen.
Ich denke da z.B. an Kim Kirchen und Alejandro Valverde.
Vielleicht gibt es dann schon eine Drucksituation für die Top-Leute am zweiten Berg, wo z.B. Evans und Meschow den Vorteil haben, dass gelbe Trikot nicht zu tragen.

Fazit:
Es könnten aggresive Fahrer dabei sein und versuchen die Favs unter Druck zu setzen. Wahrscheinlicher ist aber, dass alle versuchen möglichst gut über die beiden Berge zu kommen.
Ich denke mal es wird ein Sieg für ne Ausreißergruppe geben ... vermutlich mit Spaniern. Vielleicht 2 Mann vorne und dahinter eine 8-köpfige Verfolgergruppe. Danach das Favoritenfeld mit 10 Minuten Abstand oder so (Sprintsieger Kim Kirchen).
So ne Nummer wie Pereiro 2006 auf der 13ten Etappe (fast ne halbe Stunde aufgeholt) wirds sicher nich geben ;)
 

tal

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Meine (leider ziemlich unzuverlässige) Kristallkugel sagt mir, daß es in Paris so aussehen wird:

1. Kohl
2. Menchov
3. Sastre
4. Evans
5. Vandevelde
6. Schleck
 
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GitcheGumme

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Solche Etappen ohne Bergankunft direkt vor einer schweren Etappe sind eigentlich immer diejenigen, bei denen sich die Favs schonen, das war glaub ich bei der Tour auch schon immer so.
Also Evans und Menschow werden wohl nicht unbedingt angreifen, sondern eher versuchen ihre Kräfte für den Mittwoch zu horten um da anzugreifen oder eben kontern zu können.

Gleiches erwarte ich von anderen Fahrern, die weit vorne liegen, wie Schleck, Kohl und Sastre.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass Fahrer, die sich noch Hoffnungen aufs Gelbe machen und bereits ein paar Minuten zurück liegen, angreifen werden um die Favoriten unter Druck zu setzen oder gar den Abstand verkürzen.
Ich denke da z.B. an Kim Kirchen und Alejandro Valverde.
Vielleicht gibt es dann schon eine Drucksituation für die Top-Leute am zweiten Berg, wo z.B. Evans und Meschow den Vorteil haben, dass gelbe Trikot nicht zu tragen.

Fazit:
Es könnten aggresive Fahrer dabei sein und versuchen die Favs unter Druck zu setzen. Wahrscheinlicher ist aber, dass alle versuchen möglichst gut über die beiden Berge zu kommen.
Ich denke mal es wird ein Sieg für ne Ausreißergruppe geben ... vermutlich mit Spaniern. Vielleicht 2 Mann vorne und dahinter eine 8-köpfige Verfolgergruppe. Danach das Favoritenfeld mit 10 Minuten Abstand oder so (Sprintsieger Kim Kirchen).
So ne Nummer wie Pereiro 2006 auf der 13ten Etappe (fast ne halbe Stunde aufgeholt) wirds sicher nich geben ;)

Die morgige Etappe ist eigentlich prädestiniert für Ausreißer, aber auch Favoriten, die etwas weiter zurückliegen. Wie Valverde zB.

Der letzte Anstieg ist brutal und es folgt nur noch eine Abfahrt, die nicht enden will. Da kann man entweder viel zeit gewinnen, wenn man nicht in einer größeren Gruppe hängt und später bremsen kann, oder viel zeit verlieren, weil das Grupetto durch Windschattenfahren Zeit aufholt.

Der erste Berg ist auch schon ein Mörderanstieg. Hier wird sich das erste Grupetto bilden. Es wäre sogar möglich, daß einige die Karenzzeit nicht schaffen. Doch so wie einige Sprinter vorgestern rauf gefahren sind auf den Agnel, dürfte es da kein Problem geben.

Am Montag ist Ruhetag, am Dienstag geht es in die 2. Etappe.

In der Nähe vom Endpunkt der 1. Alpenetappe, Cuneo (ITA) wird gestartet. Es geht über den Col de la Lombarde, bzw. Isola 2000 (ein gefürchteter Anstieg, wo es jedoch bergab geht). Von der italienischen Seite sind es zum Teil brutale Rampen mit bis zu 16,8%, zwischendurch wird es jedoch flacher, so daß man sich etwas erholen kann. Auch ist dieser Anstieg nicht ganz so lange wie die Abfahrt, die kontinuierlich ist und somit insgesamt etwas schwerer einzuschätzen ist.

Der 2. Berg des Tages ist gleichzeitig das Dach der Tour.
Der Cime de la Bonette-Restefond oder auch Col de la Bonette ist 25,8 km lang und geht ebenfalls kontinuierlich bergauf. Durchschnittlich sind es 6,4 %. Am Ende gibt es aber eine sehr steile Rampe von 15,0%.

Eine echte Mörderetappe. Die Abfahrt nach Jausiers hat es auch in sich. Über den kahlen Berg dürfte der Wind ziemlich hinweg fegen.
 

campos

Moderator Radsport
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Mein Tipp für Paris:

1 Menchov
2 Evans
3 Vande Velde
4 Sastre
5 Kohl
6 Schleck

Aber eigentlich befürchte ich eher das Kohl statt Vande Velde auf dem Podium steht.Wünschen würde ich mir Sastre statt Evans.

Was ich aber zum Ausdruck bringen möchte ist das CSC ein Problem hat: Der bessere Mann liegt an 2. Position im Teamranking so das beide Fahrer vor dem EZF eigentlich noch gleich viel Zeit rausholen müssen. In Alpe d´Huez allein wirds nicht gehen - müsste also heute was kommen. Aber beide CSCler sind schlechte Abfahrer. Da wird man normalerweise Evans und Menchov nicht den vorentscheidenden Schlag versetzten können. Könnte wie auf der von Landis damals gewonnen Etappe aussehen - bergauf hängt Sastre alle ab und in der abfahrt verliert er wieder einen Großteil des Vorsprungs.
 

tal

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Man könnte das auch umdrehen und sagen, daß CSC an der Bonette angreifen MUSS; weil ihnen die Konkurrenz auf der Abfahrt sonst davonfährt. Reine Prophylaxe also, fast wie im Schach.

Wobei die anderen da vorne auch keine Mörder-Abfahrer sind. Evans hat sich diesbezüglich gesteigert, was man heuer bei der Baskenlandrundfahrt sehen konnte, Menchov ist zumindest auf nasser Straße ein ganz vorsichtiger Abfahrer (siehe Vivione), Kohl hab ich als Sturzpilot in Erinnerung und Vandevelde kann ich gar nicht einschätzen.

Jedenfalls erwarte ich heute Rambazamba, CSC ist wie du richtig sagst dazu gezwungen, die Alpe allein wird es nicht richten.
 

Angliru

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Juhu, gleich geht's los. Die zwei Tage, auf die ich mich schon seit 2 Wochen freue. :jubel:
 

desl

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Geile Sache, Kohl hat sogar eine weiße Sonnebrille mit roten Punkten.


Wohnt Menchov in Spanien? Der spricht ja unheimlich flüssig...
 

tal

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Weiß ich nicht, aber er fuhr früher jahrelang für Banesto.

(Seine Kollegen damals waren u.a. Zülle, Mancebo, Piepoli, Vila, Gil und wir wissen ja, was mit denen inzwischen ...)
 

Angliru

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So, nach einer verdammt flotten Anfangsphase hat sich nun die Ausreißergruppe gefunden. 24 Mann, darunter Voigt, Schumacher, Knees und.... Popovych :jubel:
 

GitcheGumme

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Die Berge heute:

Col de la Lombarde 2350 m
Col de la Bonette 2802 m

Beim Lombarde geht es erst mal runter zum Isola 2000 (2000 m - deswegen auch der Name). Danach geht es zwischen den 2 Bergrücken hindurch nach Isola. Eine abenteuerliche Abfahrt.

Der Bonette ist auf der Abfahrtseite nicht sehr windgeschützt, während man beim Aufstieg sieht, daß es zwischen Bergern etwas geschützter ist.
 
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