Wozu braucht Uran starke Helfer? Der fährt einfach so lange wie möglich vorne mit und hofft, dass er dranbleiben kann... Von ihm bzw seinem Team erwartet niemand Mitarbeit, das übernimmt Sky. Einzig bei Defekt oder Sturz wäre ein Helfer wichtig, aber sonst?
Ist mir ehrlich gesagt etwas zu kurz gedacht. Wenn Leute wie Talansky oder Rolland jetzt voll auf eine Helferrolle einsteigen, hilft das Uran ungemein. Moralisch (man denke nur an Ulle und Bölts), zur Unterstützung, wenn man einen schwächeren Tag hat und damit Schaden begrenzen kann oder auch, wenn z.B. Aru oder Bardet einen schlechten Tag haben und er sie dadurch im Kampf um das Podium abhängen kann, weil er dann jemand hat, der für eine gewisse Zeit das Tempo fahren kann und Uran dies nicht allein machen muss.
Für die Spannung der Tour bin ich etwas zwiegespalten. Man hat gesehen, dass Froome am Berg zwar sehr stark ist, aber nicht der Dominator, der alles in Grund und Boden fährt. Auch das Team ist wieder sehr stark und mit Abstand auch das beste, aber nicht so überragend wie in den Vorjahren. Theoretisch können Aru, Bardet oder Uran ihn an einem schwachen Tag erwischen, insbesondere die ersten beiden sind definitiv dazu in der Lage am Berg Abstände herzustellen, wenn sie einen großartigen Tag haben. Andererseits haben sich mit Porte und Quintana die theoretisch stärksten Gegner gestern verabschiedet. Quintana hat inzwischen über 2 Minuten Rückstand, mit den Zeitfahren müsste er wohl gut 3:30 - 4:00 Minuten aufholen, was ich mir nicht vorstellen kann.
Aru und Bardet werden sicherlich im Zeitfahren einiges kassieren, was sie jetzt noch herausholen müssten. Da hilft nur Attacken ohne Ende. Uran wäre von seinen Qualitäten der stärkste Gegner, da er auch im Zeitfahren mitunter sehr starke Ergebnisse herausfahren kann. Erinnere mich hier an ein Giro-Zeitfahren, wo er alle in Grund und Boden gefahren hat. Aber ob er die Minute herausholen kann, ist auch fraglich. Solange die drei alle noch mit höchstens einer Minute Rückstand im Rennen sind, kann alles passieren, insbesondere Astana hat mit Fuglsang noch eine ganz interessante Option, der auch nur 1:37min Rückstand hat und bei der Dauphine schon gezeigt hat, das man ihn nicht fahren lassen darf. Mal gucken, was die Pyrenäen bringen, die beiden Etappen sind nicht ohne.