TV-Tipps - Vorschläge und Diskussionen


Tuco

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Da hast Du die Messlatte für kommende Tipps ja hoch gelegt... ;) Nehme ich gleich mal zum Anlass, ein paar Kommentare abzugeben:

20.15 Uhr auf arte - Der Pate III

Dritter Teil der Mafia- und Familiensaga. Den Film hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, für Freunde des Genres aber sicher interessant.
Stimmt leider. Schade vor allem, dass Töchterchen Coppola als Schauspielerin nicht halb so talentiert ist wie als Regisseurin, worunter der Film sehr leidet. Aber sie ist ja auch nur für Winona Ryder eingesprungen und war mit der wichtigen Rolle einfach überfordert, was kein Wunder war.

23.00 Uhr im BR - Scarface

Gewaltorgie, die handwerklich gut umgesetzt ist, im Genre aber kaum neue Reizpunkte setzt.
Sehe ich auch so. Habe den Hype um den Film nie verstanden. Aber gut, es ist halt eine Paraderolle für Al Pacino, der mal wieder den Extrem-Choleriker raushängen lassen kann... :saint:

20.15 Uhr auf Das Vierte - Für ein paar Dollar Mehr

Zweiter und für mich bester Teil der Dollar-Trilogie. Auch dieser Film ist, wie alle Teile der Trilogie, völlig eigenständig zu genießen.


23.15 Uhr im NDR - The Good, the Bad, and the Ugly (Zwei Glorreiche Halunken)

Leones völlig eigenständiger Abschluss seiner Dollar-Trilogie, der zuweilen deutlich ironischer als seine Vorgänger ist. Einer der besten Filme seines Genres!
Das kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Dermaßen brilliante Szenen, wie es sie in den "Halunken" zuhauf gibt (wie die Einführung der drei Hauptfiguren, die Ankunft der Kutsche mit Bill Carson in der Wüste, Tucos Folterung, die Sprengung der Brücke, Tucos "Tanz" auf dem Friedhof, das Finale - nur als Beispiele) gibt es im zweiten Film meiner Meinung nach nicht. Er hat für mich einfach nicht die "Größe" des Abschlussfilms, was auch an der noch beeindruckenderen Musik liegt - die Stücke von dort wie "The Good, the Bad and the Ugly", "The Sundown" (übrigens in "Kill Bill" verwurstet, bei der Ankunft Bills in der Kapelle) oder eben "The Ecstasy of Gold" gehören aber halt auch schlicht zum besten, was es in der Filmmusik je gemacht wurde, insofern kein Wunder - erst recht, weil sie jeweils perfekt zu Leones Bildern passen, die beiden waren schon ein unglaubliches Duo. Natürlich auch schon in den ersten beiden Filmen, allerdings wird Leone für mich erst mit dem dritten - wo er sich einfach auch traut bzw. Gelegenheit bekam, sich mehr Zeit zu lassen, und seinen berühmten Stil erst völlig entfaltete (der Film ist ja auch ca. 50 Minuten länger, ohne "Längen" zu haben) - zum ganz großen Regisseur, was er mit den "Once Upon..." Filmen mehr als bestätigte.

Ich würde Teil II allerdings natürlich auch 9 Punkte geben, aber eben keine 10 mit Sternchen... ;)

22.55 Uhr im mdr - Das Meer in mir

Alejandro Amenábars differenzierter Beitrag zum Thema Sterbehilfe. Javier Bardem in der Rolle des vollständig gelähmten Ramón Sampredo.
Sehr stark, absolut. Kann ich auch jedem nur empfehlen. Und dann sollte man sich mal Mel Gibson in der Hauptrolle vorstellen... :crazy: ;)

00.05 Uhr im WDR - Leichen pflastern seinen Weg

Dreckig brutaler Italowestern - Mit dabei: Klaus Kinski.
Guter Film, und auch originell - einen Western im Schnee sollte man mal gesehen haben. :rocky: Corbucci ist eigentlich auch der einzige außer Leone, der solche Filme machen konnte, ohne dass es lächerlich wurde.

00.35 Uhr auf arte - Manche mögen's heiß

Jack Lemmon, Tony Curtis und Marilyn Monroe in einer spritzig-temporeichen Komödie von Billy Wilder.
Der Film lief zuletzt sehr oft im TV. Aber wer ihn noch nicht gesehen hat - das ist schon Pflichtprogramm. Fast der einzige "Männer in Frauenklamotten"-Film, der mir gefällt, dazu mit einem der schönsten Schlusssätze der Filmgeschichte...
 

Furiosa

Weiches Brötchen
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Heute Abend:

23:00 Uhr auf Arte - Eden

Leinwand-Debut von "Feuchtgebiet" Roche, die sich in dieser Geschichte vom einsamen Meisterkoch Gregor verzaubern lässt...
 

vinz

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Setzt sich der Film etwa noch durch irgendetwas anderes vom Genredurchschnitt ab, was mir entgangen ist? ;)

Ich weiß nicht in was für ein Genre du das angesiedelt hast, aber es setzt sich vom Genredurchschnitt durch folgendes ab:
-Schauspielerische Leistung.
-Glaubwürdigkeit.

Ich hab in dem Film eher einen Film gesehen, der zeigt wie schnell man Aufsteigen und wieviel schneller man danach Fallen kann, die Gewalt war hierbei nur eine Begleiterscheinung die mMn nicht zur eigentlichen Hauptthematik des Films gehört.
Als Gewaltorgie sehe ich eher Filme wie Hostel, wo die Gewalt einsam im Mittelpunkt steht und es sich ganze Zeit nur um das herschlachten bzw. ermorden von Menschen geht.

Das nicht jeder den Film Scarface gleich versteht ist klar, man muss mMn eine ähnliche Welt (Drogen & Kriminalität) wenigstens einmal betrachtet haben, um zu erkennen wie realitätsnah Al Pacino einen größenwahnsinnigen Drogendealer spielt.

Aber jedem das seine, einigen gefällt der Film, anderen nicht, es ist ja niemand gezwungen ihn zu sehen.
 

KronosVD

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Ich habe vor Kurzem einen Film gesehen, in dem ein größenwahnsinniger Alkoholschmuggler die komplette Geschichte vom Aufstieg bis zum tiefen Fall durchgemacht hat.
Schauspielerisch war der meiner Meinung nach stärker, authentischer zudem.

Und du kannst mir glauben, ich kenne mich sowohl mit solchen Filmen, als auch mit der Thematik in der Realität ganz gut aus. Aber auf die Idee, das meine Erfahrungen und Kenntnisse in diesen Bereichen, mir einen Film über einen Drogendealer auf diesem Niveau näher bringen, bin ich dann doch noch nicht gekommen.

Das funktioniert hingegen sehr gut bei "Knallhart", falls dir der was sagt - weniger Drogendealer, als Botenjunge ist hier allerdings das Thema.
 

KronosVD

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Ganz genau. Ist ein wirklich toller Deutscher Film von Detlev Buck mit David Kross (Krabat) in seiner ersten Hauptrolle.
 

Aldous Orwell

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Das Besondere an Scarface:

[Wikipedia]Der Film gilt als Mitbegründer des modernen Gangsterfilms. Während zuvor Gangsterfilme eine eher klassische Inszenierung hatten, besteht Scarface aus bunten, lauten Bildern mit poppiger Musikuntermalung. Eine besondere Rolle spielt dabei der Schauplatz Miami, der hier schon vor Miami Vice als farbenfrohe, schillernde Strandmetropole gezeigt wird. Ebenfalls typisch für den modernen Gangsterfilm sind unvermittelte, harte Gewaltszenen sowie eine sehr ruppige, aber auch realitätsnahe Sprache, die sich stark von der gehobenen Sprache des Film noir abhebt. Durch die angesprochene Inszenierung nimmt man weiten Abstand vom Film-Noir-Genre, auch wenn Elemente daraus noch ihren Weg in den Film fanden, wie z. B. die deutliche Kritik am amerikanischen Traum. Andere klassische Elemente wurden stark abgeändert, zum Beispiel die femme fatale: auf den ersten Blick scheint Tonys Frau Elvira diese Rolle einzunehmen, am Ende aber führt sie Tony nicht ins Verderben, sondern versucht ihn mit Kritik an seinem Lebensstil aufzuhalten. Passend zur Inszenierung ist auch das Bild des Antihelden, verkörpert von Tony Montana, abgeändert. Anders als früher schreckt dieser in Scarface selbst vor extremen Gewalttaten nicht zurück. Dies, sowie Tonys überhebliche, zynische Art, die sich in seiner schimpfwortdurchfluteten Sprache äußert, sollte prägend für das Charakterbild folgender Gangsterfilme werden.

Ich denke, wenn Scarface in der heutigen Zeit in die Kinos gekommen wäre, er weitaus erfolgreicher geworden wäre. Der heutige Kult, liegt vor allem an der realitätsnahen Sprache, der großartigen schauspielerischen Leistung von Pacino und dem furiosen Ende. Abgesehen davon sind Gangster-Filme immer beliebt, egal in welchem Jahrzent (Scarface 1932, Godfather-Trilogie, Goodfellas, oder zuletzt American Gangster).
Kaum ein Genre existiert länger und ist immer noch so aktuell.
 

vinz

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Ganz genau. Ist ein wirklich toller Deutscher Film von Detlev Buck mit David Kross (Krabat) in seiner ersten Hauptrolle.

Hatte den eigendlich bokottiert, weil ich fürchtete da mehr oder weniger ein Abbild der deutschen ''Gangster''-Szene mit hiphop und dem ganzen Gedönz zu sehen zu bekommen.
Dies ist mir gründlich zu wieder, muss meine Freizeit wirklich nicht noch damit ausfüllen solche vollidioten in Filmen anzugucken.
Trifft meine Befürchtung zu?

Der beste Film aus diesme Genre den ich bis jezt sah ist ganz klar ''La Haine''.
 

Tuco

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Ganz genau. Ist ein wirklich toller Deutscher Film von Detlev Buck mit David Kross (Krabat) in seiner ersten Hauptrolle.
Ich fand den Film auch nicht schlecht. Und auch überraschend: dass Detlev Buck "ernsthafte" Filme machen kann wusste man vorher nicht. Dass Jenny Elvers schauspielern kann, erst recht nicht... ;)
 

KronosVD

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Hatte den eigendlich bokottiert, weil ich fürchtete da mehr oder weniger ein Abbild der deutschen ''Gangster''-Szene mit hiphop und dem ganzen Gedönz zu sehen zu bekommen.
Dies ist mir gründlich zu wieder, muss meine Freizeit wirklich nicht noch damit ausfüllen solche vollidioten in Filmen anzugucken.
Trifft meine Befürchtung zu?

Überhaupt nicht. Das ist ein sich fein entwickelnder Mafiafilm klassischer Struktur, mit einem Jugendlichen in der Hauptrolle, der seine Geschichte ohne allzu große Überspitzungen und frei von reißerischen Gewaltakten erzählt. Dafür wird hier ein detaillierter und immer vielschichtiger Blick auf die urbanen Rand- und Unterschichten geworfen.

Meine damalige Einschätzung:
Knallhart - Absolut stimmige Buchverfilmung, die aufgrund größtenteils hervorragender Schauspielleistungen (sogar Jenny Elvers vermag zu überzeugen) unglaublich authentisch daherkommt, und in Sachen Athmosphäre ganz weit vorne liegt. Kamera und Schnitt sind erste Sahne.
Empfehlung 8,5/10 :thumb:
 

KronosVD

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Fr, 09.01.

01.10 Uhr auf arte - Ma vie en rose

Sorgfältig als Balanceakt zwischen Drama und Komödie inszinierter Erstlingsfilm, mit außergewöhnlicher Farbsymbolik.

Sa, 10.01.

22.30 auf Das Vierte - Nachtwache
mit WERBUNG

Stimmungsvoll und stilsicher inszenierter Horrorfilm mit einem alptraumhaften Showdown, der seine Spannung weniger aus vordergründigen Schockeffekten als aus der Entwicklung der Charaktere und ihrem Verhalten aufbaut.
- film-dienst

23.45 Uhr im rbb - Leichen pflastern seinen Weg

Dreckig brutaler Italowestern - Mit dabei: Klaus Kinski.

02.00 im hr - Berlin Express

Im ganz jungen Nachkriegsdeutschland spielender Politthriller von Jaques Tourneur, dessen Protagonist wohl recht deutliche Gemeinsamkeiten mit Thomas Mann aufweist.
Es handelt sich um die unverfälschte Originalfassung, die es bislang nur einmal 2001 im deutschen Fernsehen zu sehen gab.


So, 11.01.

20.15 auf arte - Im Namen des Vaters

Ein auf einer wahren Begebenheit (Guildford Four-Prozess) beruhender Film des Iren Jim Sheridan.
Siebenfach Oscarnominiert!


23.05 im BR - Kammerflimmern


Die temporeiche Mischung aus mythischer Liebesgeschichte, rauschhaften "Coming-of-Age"- Impressionen und semidokumentarischen Szenen aus dem Sanitätsalltag verdichtet sich zu einer stilsicher erzählten Reise in die Schattenzonen der deutschen Gesellschaft.
- film-dienst
 

twinpeaks

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02.00 im hr - Berlin Express

Im ganz jungen Nachkriegsdeutschland spielender Politthriller von Jaques Tourneur, dessen Protagonist wohl recht deutliche Gemeinsamkeiten mit Thomas Mann aufweist.
Es handelt sich um die unverfälschte Originalfassung, die es bislang nur einmal 2001 im deutschen Fernsehen zu sehen gab.

Der ist wirklich gut, den habe ich kürzlich irgendwo hier auch mal empfohlen.
 

Manu

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Ich habe Kammerflimmern auch schon mal gesehen. Ein erstes Mal lohnt sich auf alle Fälle. Vor allem die Hauptdarsteller bzw. deren Charaktere können überzeugen.


Um bei der kommenden Woche zu bleiben: Selbst noch nicht gesehen, hört sich aber interessant an:
So, 10.01., um 23:15 Uhr im Bayerischen Rundfunk: Leolo

Young Leo Lauzon is torn between two worlds - the squalid Montreal tenement that he inhabits with his severely dysfunctional (and largely insane) family, and the imaginative world that he constructs for himself through his writings, where he's Leolo Lozone, son of a Sicilian peasant (conceived in a bizarre act involving a tomato). And his experiences of growing up (especially his sexual development) affect his response to both these worlds...

[imdb.com]
 
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