Das ist Unsinn. Die Frage, wen Fury geboxt hat, kann man zu jedem Zeitpunkt seiner Karriere stellen. Ebenso bei Wilder und Joshua. Alle drei Boxer vereint, dass sie wenig Herausforderung auf vergleichbaren Niveau hatten. Joshua hat wie Fury einen alten verbrauchten Klitschko als Leuchtturm im Kampfrekord, dessen Erfolg darin bestand, gegen schwache und körperlich oft unterlegene Gegnerschaft ein System der Boxperversion durchgesetzt zu haben. Joshua kann sich zusätzlich noch Parker gutschreiben lassen, den er boxerisch wenig überzeugend am Ende geschlagen hat. Parker zeigte dabei die erwartet schwache Leistung. Wilder hat Ortiz als Leuchtturm im Kampfrekord, einen Gegner mit eigenen Schwächen, dem er boxerisch über weite Teile des Kampfes unterlegen war.
Der Verweis auf den alten Cunningham ist absolut berechtigt. Licht in dem Kampf war für Fury die Fähigkeit, nach dem erlittenen Niederschlag nachjustiert zu haben und den Kampf über körperliche Überlegenheit gewonnen zu haben. Boxerisch war da aber sehr viel Schatten, ebenso im Klitschko-Kampf. Fury würde die aktuelle HW-Szene über körperliche und taktische Parameter bereichern, nicht durch technisch gutes Boxen. Wilder macht es über den Punch und gutes Ringadjustment, Joshua über schiere Körperkraft bzw. -größe und über professionelle Vorbereitung. Erratisch sind alle drei Boxer.