Tyson Fury Bandwagon


Roberts

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Es geht noch nicht um eine Gesamtbeurteilung der Karriere, die tatsächlich bei einem endgültigen Rücktritt erfolgen würde, sondern um die Frage, welche Leistungsfähigkeit man bisher bei Fury erkennen kann. Man sieht ein paar außergewöhnliche Stärken, aber eben auch einige Schwächen und seine bisherigen Gegner haben nicht soviel selber vollbracht und nicht ein solchen Leistungsstand erreicht, dass man bei Fury sagen kann, was er zu leisten im Stande ist, wenn er wirklich einmal gefordert wird. Der alte Klitschko war trotz seines damaligen Status nicht mehr geeignet, ihn wirklich zu fordern. Interessant wäre bei Fury z. B. wie er sich schlägt, wenn ein körperlich nahezu ebenbürtiger Gegner nachsetzt. Das macht die möglichen Kämpfe gegen Joshua und Wilder so interessant. Jetzt so zu tun, als wandele Fury bereits erkennbar auf Alis Spuren, ist einfach grotesk. Dafür gibt es nicht einen Anhaltspunkt. Selbst Zweifel an einem erfolgreichen Comeback sind derzeit keineswegs albern.
 

Brummsel

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Dass ihr Euch überhaupt die Mühe macht, mit jemandem ernsthaft zu diskutieren, der Tyson Fury mit Muhammad Ali vergleicht, ist schon absurd.
Ali hatte mehr boxerische Klasse im kleinen Finger, als Fury über seine ganzen 3 Meter Körpergröße verteilt.
 

Franz

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Depressionen hin, Depressionen her, ich halte Tyson Fury für den komplettesten Boxer nach Muhammad Ali.

Er ist in so vielen Belangen Spitze und er hat keine Wirkliche Schwäche im Ring. Seine Schlagkraft wird oft als Schwäche bezeichnet. Aber die ist ja nicht schwach, sondern solide.

Man stelle sich vor, Tyson Fury würde von nun an für die nächsten 10 Jahre so diszipliniert trainieren wie ein Klitschko oder Joshua. Er könnte 25 Titelverteidigungen schaffen.

Da hat dich aber die Phantasie mit sich fort gerissen, in der Realität hat eine derartige Meinung keine Verankerung. Fury ist mit Sicherheit der beweglichste Boxer dieser Größe und dieses Gewichtes der Boxgeschichte (gewesen)

Als Gesamtpaket wahrscheinlich weit über dem Durchschnitt, aber er reicht mit Sicherheit weder an Ali, noch an einige andere heran, etwa ein Lewis seiner Prime hätte er mit Sicherheit nicht so dominieren können wie den alternden Waldi, und selbst gegen den Waldi seiner besten Sdunek Zeit hätte Fury mit Sicherheit noch nicht gewonnen gehabt.
 

ElGrandeFumador

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Sorry aber das ist bull*hit, Ali war Roy Jones bloß als HW(nur n Tick schlechter), ohne seine Unmenschliche geschwindigkeit, währe er nicht annährend so erfolgreich gewesen
 

Franz

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Das ist Unsinn. Die Frage, wen Fury geboxt hat, kann man zu jedem Zeitpunkt seiner Karriere stellen. Ebenso bei Wilder und Joshua. Alle drei Boxer vereint, dass sie wenig Herausforderung auf vergleichbaren Niveau hatten. Joshua wie hatte wie Fury einen alten verbrauchten Klitschko als Leuchtturm im Kampfrekord, dessen Erfolg darin bestand, gegen schwache und körperlich oft unterlegene Gegnerschaft ein System der Boxperversion durchgesetzt zu haben. Joshua kann sich zusätzlich noch Parker gutschreiben lassen, den er boxerisch wenig überzeugend am Ende geschlagen hat. Parker zeigte dabei die erwartet schwache Leistung. Wilder hat Ortiz als Leuchtturm im Kampfrekord, einen Gegner mit eigenen Schwächen, dem er boxerisch über weite Teile des Kampfes unterlegen war.

Der Verweis auf den alten Cunningham ist absolut berechtigt. Licht in dem Kampf war für Fury die Fähigkeit, nach dem erlittenen Niederschlag nachjustiert zu haben und den Kampf über körperliche Überlegenheit gewonnen zu haben. Boxerisch war da aber sehr viel Schatten, ebenso im Klitschko-Kampf. Fury würde die aktuelle HW-Szene über körperliche und taktische Parameter bereichern, nicht durch technisch gutes Boxen. Wilder macht es über den Punch und gutes Ringadjustment, Joshua über schiere Körperkraft bzw. -größe und über professionelle Vorbereitung. Erratisch sind alle drei Boxer.

Ich bin kein Fury und auch kein Joshua Fan, aber langsam werde ich zu einem Roberts Fan, aber sicher nicht weil du Mod bist, dich überkommt scheints so etwas wie Altersweisheit in der Beurteilung von Boxern;)
 

DerPrinz_von_H

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Ohne an dem Denkmal Ali kratzen zu wollen scheint mir, dass Ali hier doch ein bisschen ueberhoeht wird. Ich muss sagen, dass ich wenige Kaempfe des 60er Ali gesehen habe, der scheint ja wirklich spektakulaer gewesen zu sein. Aber der 70er Ali hatte 2 kaempfe auf leben und Tod gegen Norton und 3 gegen Frazier, knockdowns gegen leute wie chuck weppner. Frazier war 1.81, der wuerde heutzutage keinen Stich machen im HW. Ich halte es fuer sehr ueberzogen, wenn jemand behauptet, dass Ali die Furys, AJs und Wilders von heute einfach mal so mit der linken HAnd schlagen wuerde.
 

Franz

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Ohne an dem Denkmal Ali kratzen zu wollen scheint mir, dass Ali hier doch ein bisschen ueberhoeht wird. Ich muss sagen, dass ich wenige Kaempfe des 60er Ali gesehen habe, der scheint ja wirklich spektakulaer gewesen zu sein. Aber der 70er Ali hatte 2 kaempfe auf leben und Tod gegen Norton und 3 gegen Frazier, knockdowns gegen leute wie chuck weppner. Frazier war 1.81, der wuerde heutzutage keinen Stich machen im HW. Ich halte es fuer sehr ueberzogen, wenn jemand behauptet, dass Ali die Furys, AJs und Wilders von heute einfach mal so mit der linken HAnd schlagen wuerde.

Diese an der Größe festgemachte Aussage "würde heute keinen Stich mehr machen ist schlicht nicht richtig. Ganz sicher richtig ist, das ein Schwergewichtler von ca. 1,80 wenn er ein Aufrecht Distanz Boxer wäre heute keinen Stich mehr machen würde, denn womit sollte er die Distanz der zwei Meter Brocken überbrücken. Ich muss dich doch nicht an Tyson erinnern, und auch Holy war im Schwer nicht gerade ein Riese.
Für einen wirklichen Infighter ist es kein wirkliches Problem die Distanz zu überbrücken, es ist eine reine Fan Meinung welche im realen Boxen keine Entsprechung findet, das ein großer Distanz Boxer einem gedrungenen Infighter grundsätzlich überlegen ist.

Ich denke das der Frazier seiner Prime für jeden der heutigen Schweren ein mehr als nur Ernst zu nehmender Gegner wäre, weniger Chancen würde ich ihm gegen Leute wie Lennox Lewis geben, welche wie Foreman sehr gut von oben herab boxen konnten, auch hat Lewis sehr clever im Infight zugewartet, und im lösen furchtbare Kracher geschlagen. Waldi, auch in seiner besseren Zeit gäbe ich gegen Frazier eher nur Außenseiter Chancen da Frazier im Infight nicht so hirnlos angelaufen ist wie Povetkin.
 
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DerDude1977

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Finde man kann schwer Vergleiche zwischen den HW's der 60er und 70er ziehen und den heutigen. Dazu sind allein schon die körperlichen Unterschiede zu eklatant. Und Boxen hat sich ja auch weiterentwickelt, wenn auch nicht so dermaßen wie z.B. der Fußball in den letzten Jahrzehnten. Ein Gerd Müller würde heute wahrscheinlich auch keine 40 Tore pro Saison mehr machen.
Was mich am meisten nervt, ist dass Tendenzen bei jedem heutigen "Top-Mann" im HW in die Richtung gehen, ihn niederzuschreiben, - ein Phänomen des Internetzeitalters.
Habe heute z.B. zufällig mal im Schwergewichtsthread rumgestöbert aus ner Zeit so zwischen 2010 bis 2015. Fury kam überwiegend gar nicht gut weg bei den "Experten" hier.
"Gegen den ersten Gegner mit Puls geht der ko, etc. ... ." Solche Aussagen kamen nach dem Cunningham-Kampf damals.
Klar sind Leute mit 2m Körpergröße nicht so filigran anzuschauen wie ein Boxer, der technisch gut ausschaut und 20, 30 cm kleiner ist.
Aber so ist es nunmal im HW. Es wird ja nicht umsonst seit gut 20 Jahren fast nur noch von Riesen um die 2m-Marke dominiert. Die sind eben doch effektiv, oder eben nicht (siehe Price z.B.). Also ein bißchen wissen diese Leute ihre Physis und Reichweite dann auch richtig einzusetzen, wenn sie erfolgreich sind. Ein Tye Fields war auch groß, ein Wach ist ein Riese, Helenius ebenfalls nicht gerade klein, trotzdem reicht es bei denen eben doch nicht für ganz oben. Fury in seiner aktiven Zeit war super selbstbewußt, sehr variabel und clever im Ring und hatte jedes Mal einen Plan für seine Gegner, um eben zu gewinnen.
Und Fury (ich meine nur den "Aktiven") hatte sich ohne Zweifel im Laufe seiner Karriere bis zum Klitschko-Kampf enorm weiterentwickelt. Dass sowas im Ring bei dem Lulatsch anders ausschaut als bei nem geschmeidigen Ali, ist doch gar keine Frage.
 

LeZ

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Ali hatte die Größe nicht, aber technisch war er Lichtjahre entfernt von den heutigen Schergen des Schwergewichts. Fury kann nicht einen einzigen Powerpunch richtig, und da labert man von "technisch komplett" und direkt hinter Ali ? Ich möchte ja die Möglichkeit nicht ausschliessen dass das wirklich einer glaubt, aber eine andere Erklärung ist deutlich wahrscheinlicher.
 

DerPrinz_von_H

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@Franz Waldemar hatte das Boxen gegen kleinere Gegner perfektioniert, ich kann mir schwer vorstellen, dass er gegen Frazier verloren haette. Foreman war in den 70ern mit 1.93 ein Riese. Heute ist das Durchschnitt. Sicher es gab auch damals gelegentlich 2 meter Tuerme, aber das waren eher Zirkusattraktionen als Boxer, kein vergleich zu den Klitschkos, LL, AJ, TF, Wilder, ...

Fuer Tyson war es nie ein Problem gegen groessere Boxern zu boxen, solange diese so um die 190 waren. Boxer deutlich ueber 190, die auch ein bisschen Skills hatten wie Tony Tucker, waren auch fuer den prime Mike Tyson eine harte Nuss.

Heutzutage gibt es einige grosse Boxer vom Niveau eines Tucker und deutlch darueber. Ein Mann wie Povetkin ist heute mit 1.88 schon ein kleiner HW. Haye - damals superschnell - hatte keine Schnitte gegen Waldemar, der waere mit 1.91 ein Riese neben Frazier.

Die Zeiten der kleinen Heavyweights sind (leider) vorbei und die kommen auch nicht wieder.
 

boxguru

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Fury hat ein ein großes Bewegungstalent und boxt aus der Distanz sehr gut. In mit Jemanden wie Ali in einem Satz zu nennen finde ich unpassend. Abgesehen vom Klitschlo Kampf, was ist denn von Tyson Fury bisher groß in Erinnerung geblieben ? Nichts. Wer weiß was noch kommt. Man darf gespannt sein. Ich erinnere mich dass Emanuel Stewart mal meinte dass Fury ein riesen talent sei. er noch nie einen Mann dieser Größe gesehen habe der sich so bewegen könne und dass er das HW bestimmen werde. Fury ist kein schlechter. Ob man seinen Namen in 20 Jahren noch erwähnen wird bleibt abzuwarten. Bisher hat er noch keine Legacy die das rechtfertigen würde. Denke ich an einen Prime Tyson, Lewis, Ikeabuchi, Foreman, Holmes etc. waren das für mich schon ganz andere Kaliber. Ich habe auch meine Zweifel ob ein Prime Fury einen Prime Wladimir oder Vitali schlagen würde?

Für mich persnönlich ist als Boxfan derzeit Joshura das Maß der Dinge da er regelmässig boxt. Fury mit seinen psychischen Problemen war bisher nicht der erhoffte Retter des HW sondern ein Mega Verhinderer durch seinen Downs. Ähnlich bei Hay. Für mich ist jener Boxer kompletter der es regelmäßig in den Ring schafft und eine optimale Leistung abrufen kann.
 

Masterblaster

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Dass ihr Euch überhaupt die Mühe macht, mit jemandem ernsthaft zu diskutieren, der Tyson Fury mit Muhammad Ali vergleicht, ist schon absurd.
Ja totaaaal absurd zu glauben, dass Tyson Fury auch nur den kleinsten Hauch einer Minimalchance gegen den all-übermächtigen und absolut unbezwingbaren Muhammad Ali gehabt hätte.
Muhammad Ali hat ja reihenweise so 2,06-Meter-Bewegungskünstler wie Fury aus dem Ring geschlagen, die sind alle im Hohen Bogen über die Seile geflogen von Alis Powerpunches.
Ali hatte mehr boxerische Klasse im kleinen Finger, als Fury über seine ganzen 3 Meter Körpergröße verteilt.
Ali hatte mehr boxerische Klasse in einer einzelnen Körperzelle als alle Generationen der Furys zusammen!
 

Roberts

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Finde man kann schwer Vergleiche zwischen den HW's der 60er und 70er ziehen und den heutigen. Dazu sind allein schon die körperlichen Unterschiede zu eklatant. Und Boxen hat sich ja auch weiterentwickelt, wenn auch nicht so dermaßen wie z.B. der Fußball in den letzten Jahrzehnten. Ein Gerd Müller würde heute wahrscheinlich auch keine 40 Tore pro Saison mehr machen.

Der Vergleich ist falsch. Boxen hat sich sicherlich bei den Trainingsmethoden weiterentwickelt, ansonsten eher nicht. Die heutigen Schwergewichtler sind im Schnitt weder schneller, noch beweglicher, noch besser austrainiert, noch schlagstärker, noch taktisch besser und schon gar nicht konditionell überlegen. Weitestgehend ist das Gegenteil der Fall. Der Unterschied besteht darin, dass sie körperlich im Schnitt größer sind. Das kann ein Vorteil sein, wenn man seine Größe gewinnbringend einzusetzen weiß (was bei den wenigsten heutigen Schwergewichtlern der Fall ist) und der kleinere Gegner über zu wenige technische und taktische Mittel verfügt, die systembedingten Schwächen des größeren Mannes auszunutzen (was bei den heutigen Schwergewichtlern ausnahmslos der Fall ist).

Deshalb ist dieser Satz auch falsch:
@Franz Waldemar hatte das Boxen gegen kleinere Gegner perfektioniert, ich kann mir schwer vorstellen, dass er gegen Frazier verloren haette.

Was Frazier den heutigen kleineren Boxern im Schwergewicht (aber nicht nur denen) voraus hat, ist bei der Beobachtung seiner Kämpfe sofort zu sehen. Er war technisch sehr gut ausgebildet, war variabel im Infight, generell viel beweglicher im Versuch, an den größeren Gegner heran zu kommen und am Mann von großer taktischer Rafinesse - von der Kondition für 15 Runden will ich gar nicht reden. Glaubt jemand ernsthaft, er wäre genauso blöde in den Mann gestürmt wie Povetkin gegen Wladimir oder hätte sich gefühlte Einhundertmal unter den Achseln parken lassen? Glaubt jemand ernsthaft, er hätte wie Parker gegen Joshua die-Braut-die-sich-nicht-traut gespielt? Die heutigen Schwergewichtler sind im Schnitt technisch schwach ausgebildet, talentarm, in einem körperlich mauen Zustand, taktisch doof und konditionell schlapp. Warum ist das so? Weil die großen sportlichen Talente - gerade auch in den USA - in andere lukrativere Sportarten gehen.

Was mich am meisten nervt, ist dass Tendenzen bei jedem heutigen "Top-Mann" im HW in die Richtung gehen, ihn niederzuschreiben, - ein Phänomen des Internetzeitalters.[...]
Klar sind Leute mit 2m Körpergröße nicht so filigran anzuschauen wie ein Boxer, der technisch gut ausschaut und 20, 30 cm kleiner ist.

Es geht nicht um die Filigranität. Wir sind nicht bei Wasserballett oder Synchronschwimmen. Es geht um die Leistungsfähigkeit des Gesamtpakets. Wer da nicht den Unterschied sieht, dem ist nicht mehr zu helfen.

Aber so ist es nunmal im HW. Es wird ja nicht umsonst seit gut 20 Jahren fast nur noch von Riesen um die 2m-Marke dominiert.[...]Fury in seiner aktiven Zeit war super selbstbewußt, sehr variabel und clever im Ring und hatte jedes Mal einen Plan für seine Gegner, um eben zu gewinnen. Und Fury (ich meine nur den "Aktiven") hatte sich ohne Zweifel im Laufe seiner Karriere bis zum Klitschko-Kampf enorm weiterentwickelt. Dass sowas im Ring bei dem Lulatsch anders ausschaut als bei nem geschmeidigen Ali, ist doch gar keine Frage.

Die letzten beiden erkennbar als Gesamtpaket guten großen Schwergewichtler waren Lewis und mit Abstrichen Vitali Klitschko. Schon Wladimir Klitschko war eine Ansammlung von ausgeprägten Stärken (davon immerhin mehrere) und sehr ausgeprägten, unabstellbaren Schwächen. Fury super selbstbewusst? Tatsächlich? Der Mann, der sich aus einem Kampf gegen Alexander Ustinov abgeseilt hat. Der sich so sehr seiner selbst bewusst war (sic!), dass er sich aus weiteren Kämpfen abgeseilt hat und ständig mit seiner Psyche zu kämpfen hatte. Begreift man letzteres als Krankheit, dann kann man ihm dies nicht zum Vorwurf machen, ändert aber nichts daran, dass man (vermeintlich) kultiges Auftreten und coole Sprüche nicht mit echtem Selbstbewusstsein verwechseln sollte. Bis jetzt hat Fury einen einzigen Legacy-Kampf - in dem er in der Tat selbstbewusst aufgetreten ist - vielleicht auch weil er Klitschko genau kannte. Ansonsten hat man - was im heutigen Schwergewicht extrem verbreitet ist - sehr große Schwergewichtler, deren Kampfesführung wie bereits erwähnt diesem Umstand kaum oder gar nicht Rechnung trägt. Ein wirkliches Niederschreiben kann ich nicht erkennen, vielmehr mehrere Nutzer, die auf die Euphoriebremse treten.
 

Franz

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@Franz Waldemar hatte das Boxen gegen kleinere Gegner perfektioniert, ich kann mir schwer vorstellen, dass er gegen Frazier verloren haette. Foreman war in den 70ern mit 1.93 ein Riese. Heute ist das Durchschnitt. Sicher es gab auch damals gelegentlich 2 meter Tuerme, aber das waren eher Zirkusattraktionen als Boxer, kein vergleich zu den Klitschkos, LL, AJ, TF, Wilder, ...

Fuer Tyson war es nie ein Problem gegen groessere Boxern zu boxen, solange diese so um die 190 waren. Boxer deutlich ueber 190, die auch ein bisschen Skills hatten wie Tony Tucker, waren auch fuer den prime Mike Tyson eine harte Nuss.

Heutzutage gibt es einige grosse Boxer vom Niveau eines Tucker und deutlch darueber. Ein Mann wie Povetkin ist heute mit 1.88 schon ein kleiner HW. Haye - damals superschnell - hatte keine Schnitte gegen Waldemar, der waere mit 1.91 ein Riese neben Frazier.

Die Zeiten der kleinen Heavyweights sind (leider) vorbei und die kommen auch nicht wieder.

Es hat nie eine Zeit der kleinen Heavyweights gegeben, früher war nur bekanntlich die Durchschnittsgröße geringer. Jemand welcher bei geringer Körpergröße im Schwer steht, solche Typen sind immer eine Minderheit gewesen, weil es sie seltener gibt.

Was man gerne "glauben" möchte ist eine Sache, und eine Meinung haben auch, aber bei Aufrechnung aller Fähigkeiten beider zu meinen Frazier hätte keine Chance gegen waldi gehabt ist Fanpost, denn von der gesamten boxerischen Klasse her war Frazier bei weitem über Purrity, Sanders und Brewster angesiedelt, welche Frazier in seiner Prime wahrscheinlich all drei zerstört hätte.

Ich denke das Schwergewicht ist grundsätzlich ein wenig in ein down geraten, das liegt an einigen Gründen siehe Roberts letzter Absatz in seinem letzten Posting.

PS: Stell dir einmal Frazier auf zwölf Runden vor, der hätte einen Druck erzeugt das Waldi mit einiger Wahrscheinlichkeit an der Overpest verendet wäre.;)
 
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Brummsel

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Der sich so sehr seiner selbst bewusst war (sic!), dass er sich aus weiteren Kämpfen abgeseilt hat und ständig mit seiner Psyche zu kämpfen hatte. Begreift man letzteres als Krankheit, dann kann man ihm dies nicht zum Vorwurf machen, ändert aber nichts daran, dass man (vermeintlich) kultiges Auftreten und coole Sprüche nicht mit echtem Selbstbewusstsein verwechseln sollte.
"Selbstbewusstsein" bedeutet lediglich - wie das Wort schon aussagt - dass man sich seiner selbst bewusst ist. Mit anderen Worten, man kann sich selbst gut analysieren und reflektieren. Man weiß genau, wo die eigenen Stärken, aber insbesondere auch die Schwächen liegen.
Gerade bei hoch intelligenten Menschen, die wissen, wie sie selbst ticken, wo sie noch Defizite haben oder sich einfach zu oft "mit ihrer Psyche beschäftigen", usw. besteht die Gefahr einer Depression.

Aus diesem Grunde kann man Fury schon als sehr "selbstbewusst" bezeichnen, was überhaupt nichts mit "Angeberei, großmäuligen Gehabe, usw. zu tun hat.
Das wird oft verwechselt.
Und wenn er sich aus bevorstehenden Kämpfen irgendwann "abseilt", zeigt das nur, dass er für sich erkannt hat, dass es keinen Sinn macht, diesen Kampf erfolgreich zu gestalten.
Manche (dummen) Menschen mögen das als "Feigheit" hinstellen. Für mich zeugt das in erster Line von "Mut", hoher Intelligenz, realistischer Selbst-Einschätzung, also von gut ausgeprägtem "Selbst-bewusst-sein".
 

Roberts

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...oder auch von Unsicherheit, Verzweiflung, Angst etc. - von Außen immer Auslegungssache. Deine Interpretation ist natürlich zulässig, aber eben doch nur eine mögliche Interpretation. Trotzdem, gut argumentiert. :thumb:
 

Brummsel

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...oder auch von Unsicherheit, Verzweiflung, Angst etc.
Ja klar, aber woraus entstehen denn diese Gefühle.?
Doch daraus, dass man eine Situation möglichst realistisch einschätzen kann und auf der anderen Seite sich seiner eigenen Fähigkeiten und Defizite bewusst ist.

Deswegen haben intelligente und selbst-bewusste Menschen ja auch "Angst" wenn sie plötzlich einem Löwen gegenüber stehen. :D

"Unsicherheit, Verzweiflung, Angst" können aber auch oft durch "irrationale" Gedanken entstehen, v.a. bei psychisch kranken Menschen.
Beispiel: Jemand hat Angst und weiß nicht, warum...
Entscheidend dabei ist lediglich, dass sie sich der Tatsache, dass diese negativen Gefühle unbegründet sind, "bewusst" sind !!
 
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L.Lewis

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Die Zeiten der kleinen Heavyweights sind (leider) vorbei und die kommen auch nicht wieder.

Die Aussage ist in ihrer Pauschalität meiner Meinung nach nicht haltbar. Stell dir zum Beispiel mal einen Prime Mike Tyson in der heutigen Zeit vor:
Der würde trotz seiner circa 1,80 ordentlich aufräumen.

Ob es für ganz oben reichen würde, sei dahingestellt, aber ein so jemand könnte in der derzeit schwachen Gewichtsklasse locker in die Top 5 vorstoßen.
 

Harman

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Stell dir zum Beispiel mal einen Prime Mike Tyson in der heutigen Zeit vor:
Der würde trotz seiner circa 1,80 ordentlich aufräumen. Ob es für ganz oben reichen würde, sei dahingestellt....

Wer von den heutigen sollte MIKE Tyson denn schlagen können? Prime Tyson würde durch einen Wilder durchlaufen wie das heiße Messer durch die Butter und Joshua würde ebenfalls ausgeknockt werden. Da gibts weit und breit niemand dem ich überhaupt chancen ausrechnen würde.
 

L.Lewis

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Das ist (als bekennender Tyson-Fanboy) auch meine Meinung, aber ich habe bewusst nicht geschrieben, dass Iron Mike heute die Nummer 1 wäre, damit dieser Thread nicht weiter ins "Mythical Matchup" abwandert.
 
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