Hört sich schlüssig an, ist es aber nicht. "Respektlos" oder ohne Angst haben sich viele Gegner außerhalb und im Ring gezeigt und dann trotzdem zum Teil krachend verloren. Man denke nur an Derrick Jefferson, Eddie Chambers, David Haye, Kubrat Pulev und Bryant Jennings. Das heißt nichts. Sanders wirkte in den Konferenzen still, eingeschüchtert und guckte eher ängstlich aus der Wäsche. Nach dem ersten Rundengong war alles anders (und für Insider nicht überraschend).
Zum Risikovermeider ist er erst nach der Brewster-Niederlage geworden. Danach hat sich die Sache verselbstständigt. Das Hauptproblem im Fury-Kampf war dann, dass Fury ebenfalls eine reine Vermeidungsstrategie entfaltet hat und das auch noch mit boxerischen Mitteln, den besseren körperlichen Parametern (insbesondere Speed und Beweglichkeit) und der höheren Boxintelligenz. Keine Frage, dass auch Klitschkos Gehirn im Ring arbeitet, aber eben nicht für die Abrufung weiterer Strategien/Alternativpläne oder für die spontane Entwicklung eines Plan B. - altersbedingte körperliche Leistungseinbußen besorgten den Rest. Ich hätte gerne ein Duell des Sdunekschen Wladimirs gegen Joshua und Fury gesehen, würde mich nicht wundern, wenn die ganz anders ausgegangen wären.