Schulz war immer eine Pfeife. Niemals besser als Top 30. Gegen einen Opa von Foreman ist er mal von daher über sich hinausgewachsen, dass er nicht umfiel. Da war ein Luan Krasniqui potentiell um Längen besser. Außerdem sollte man Mavrovic nicht vergessen. Jeder Teilzeitzuschauer hatte damals recht schnell erkannt, dass der, - im Gegensatz zu Schulz, etwas draufhatte. Ich bleibe dabei - ohne den Maske-Hype hätte kein Hahn nach Schulz gekräht, Sympathie hin oder her.
Traurigerweise ist Schwarz noch weniger zuzutrauen, aber da er nur ein öffentlich ziemlich unbekannter MDR-Boxer ist, kann er im Grunde ja nur positiv überraschen. Und zumindest wird er so oder so nach dem Fury-Kampf weniger Kopfschmerzen haben, als wenn er gegen Wilder oder Joshua ranmüßte. Aus "deutscher Sicht" ist die Paarung für mich gut. Denn was bringen Schwarz noch 10 Kämpfe mehr gegen No-Names, nur damit er unbesiegt bleibt. Er sah ja zuletzt schon meistens nicht gut aus gegen ziemlich schwache Gegner. Falls er sich teuer verkauft und der Kampf hier viel Aufmerksamkeit bekommt, kann das zumindest mal wieder eine kleinere Box-Welle in Deutschland auslösen, was ja schonmal etwas wäre, so brach, wie das Boxen hier liegt.
Aber wo bitte soll Schulz vor seinem unsäglichen Comebackversuch gegen Minto ein sehr guter Mann gewesen sein? Ich hatte die Zeit damals schon aufmerksam verfolgt. Schulz hatte nie Punch, er war solide auf den Beinen und hat sich ständig hinter der Doppeldeckung verschanzt. Obwohl ich gegen Foreman mitfieberte und Schulz da zumindest ein Draw gegönnt hätte, war er doch selbst dort keinesfalls glasklar überlegen. Am meisten hat mich eher gewundert, dass Schulz gegen Moorer nicht zeitnah den Boden geküsst hatte.
Die Kämpfe gegen Botha, von dem ich auch nie sehr viel gehalten habe, waren auch nicht der Bringer. Ich habe nie verstanden, warum da damals so ein Tumult war nach den Kämpfen. Schulz hat mich nie überzeugt. Der hatte doch nur das Glück "Maske plus RTL" (wobei ich auch Maske nie toll fand, aber er war in seinem Metier klar besser als Schulz).
Gerade nochmal ein paar Schulz-Kämpfe geschaut. Selbst der Abbruch (TKO-Sieg) gegen McBride war doch im Grunde ein Witz.
Ich halte den Axel für einen netten Kerl. Denke auch, dass er das Herz am rechten Fleck hat. Er hatte in seiner "guten" Zeit auch eine solide Beinarbeit und Deckung. Aber das war es dann auch. Für mich war das damals ein klarer Fall von TV-Hype-Versuch. Eben genau im Fahrwasser von Maske, der für mich sportlich auch immer sehr überbewertet wurde in den Medien, der "Gentleman-Boxer".