Geh mir nicht auf die Nerven mit deinen heuchlerischen Unterstellungen. Sinn und Zweck von Nationalmannschaften ist es, dass unterschiedliche Nationen sich sportlich messen. Das setzt voraus, dass jede Nation auf seine "eigenen Leute" setzt. Dementsprechend sind deren Erfolge nicht nur ihre eigenen Erfolge sondern Erfolge des Landes, das sie repräsentieren.
Das von Dir angesprochene "Messen" ist unter Deinen Gesichtspunkten im Prinzip seit eh und je unfair, weil das Ergebnis eines Wettkampfes verschiedene Faktoren wie die Gesamtbevölkerung, das Vorhandensein von Kolonien, die politische Lage, die vielleicht Sportlern mehr oder vielleicht weniger entgegekommt etc. , in keinster Weise berücksichtigt. Spielt Deutschland gegen Holland im Fussball, ist das im Prinzip ein unfairer Vergleich. Gewinnt Deutschland 1:0, heisst das nicht, dass der durchschnittliche Deutsche besser Fussball spielt, als der durchschnittliche Holländer. Deutschland hat einen wesentlich größeren Pool. Ein vernünftiges Messen gibt es nicht, schon gar nicht von den "eigenen Leuten". Wer sind diese "eigenen Leute", wo ist die Grenze? Zum Glück messen sich hier nur Nationen, keine "Rassen" (ich hasse dieses Wort). Kein Wettkampf der Gene, einfach nur ein Kampf zwischen Spielern, die es mit sich vereinbaren können, das Wappen eines bestimmten Landes auf ihrer Brust zu tragen. Ich habe hier das Gefühl, dass es Dir lieber wäre, wenn für Deutschland nur die Müllers, Schneiders und Peters anträten, aber das allein ist eben nicht Deutschland. Okulaja, Asamoah, Demirel, das sind hier unsere "eigenen Leute".
Ich finde, dass man hier etwas zu einem Problem macht, was eigentlich für die Integration besser kaum sein kann. Als Frankreich 1998 im Fussball mit Dessaily, Thuram, Zidane, Trezeguet, Henry und co. Weltmeister wurde hat man diese Jungs genauso gefeiert wie Deschamps, Blanc und Barthez. Etwas positiveres gibt es doch kaum. Wen interessiert es, wo ihre Vorfahren herkamen, und welche Hautfarbe sie haben? Die haben sich für Frankreich den Arsch aufgerissen, weil es es ihnen anscheinend Wert war. Sonst hätten sie es nicht gemacht.
Genauso machen es Demirel und co. für Deutschland. Sich für ein Land verpflichten, nur der Karriere wegen? Sowas gibt es sicherlich, aber Demirel und co. haben sich jahrelang richtig ins Zeug gelegt. So spielt man nicht, wenn man einfach nur für einen besseren Vertrag spielt.
Ich glaube jeder hier findet es unsinnig, wenn Leute wie Bradley, Sensley oder Holden ohne jeden Bezug und nur des Basketballs wegen für ein Land verpflichtet werden, aber das ist wohl weder bei den Franzosen, noch heute bei den Deutschen noch bei sonstirgendwem der Fall. Diese Projekte haben fast nie Erfolg, daher kann man fast schon darüber hinwegsehen. Bradley ist grandios gescheitert, Sensley überhaupt kein Faktor. So what?
Ich persönlich finde es einfach nur geil, wenn die Amis sich mit einem rein afroamerikanischen Team identifizieren können, genauso die Franzosen, oder wenn wir hier zu 20 Leuten vor der Glotze hängen und Greene, Okulaja und Demirel zujubeln. Dafür ****** ich auch direkt mal auf das Duell der "eigenen Leute", dieser lustigen Bevölkerungsgruppe, von der keiner weiß, wer sie eigentlich genau ist.