Ich kann mir dieser Aussage echt nix anfangen.
Man erwartet von Spielern und Trainern immer, dass sie sofort nach Spielende Rede und Antwort stehen, dass sie ehrlich, aber gleichzeitig höflich, eloquent, aber ja trotzdem authentisch sind und auf der anderen Seite stellt dann ein "Sportjournalist" Fragen, die sich ein Praktikant nicht bescheuerter hätte ausdenken können.
Ob "er während des Spiels drüber nachgedacht hat, wie das denn nächste Saison ohne Lewandowski aussieht"? Stimmt, Klopp macht wirklich den Eindruck, während eines Spiels schon mal besonnen die kommende Saison zu analysieren. :mensch:
Und die Frage, ob es denn "jetzt vorbei wäre"? Das ist entweder pure Provokation oder enorme Blödheit!
Entweder du legst dir dann 20 Floskeln zurecht oder du reagierst halt wie Klopp. Manchmal übers Ziel hinaus, selten unparteiisch, aber immer authentisch. Ich habe mittlerweile das Gefühl, 80% der Journalisten versuchen, Klopp für ihre Zwecke zu nutzen. Man freut sich insgeheim, wenn der BVB nicht gewinnt, um Kloppo dann in Rage zu bringen, weil man genau weiß, wie ihn Niederlagen fuchsen. Ich kann und will ihm das nicht vorwerfen.
Kein Mensch will doch ein Interview von Sami Hyppiä sehen oder von Jens Keller. Die Zuschauer horchen auf, wenn Klopp spricht oder Streich oder Tuchel oder Lieberknecht, weil sie frei von der Leber weg reden.
:thumb: Aber auch die anderen (z.B. die erwähnten Hyppiä oder Keller) treffen auf die unsäglichen Knallchargen, die ihnen ein Mikrofon vor die Schnüss halten und dieselben erbärmlichen "emotional" - Fragen stellen. Die sollte man umgekehrt vielleicht auch loben, weil sie die Contenance angesichts dieses Dünnpfiffs bewahren.
Mir sind übrigens diejenigen näher, die diesen Käse nicht mitmachen. Doch darum meine Props an die Trainer (Spieler), die sich "professionell" verhalten, um ggf. keinen weiteren Medientrubel zu schüren, weil es das ganze Gewese ganz bestimmt nicht besser macht, wenn man mal verständlich aus der Haut fährt, bei all dem Medienquatsch, der einem so vor den Latz geknallt wird.
So eine doofe Masche bei Sky sind u.a. diese für die Interview-Tussen vorbereiteten Suggestivfragen, wo die vermutete investigative Antwort schon so halb mit drin steckt. Frei erfundenes, aber womöglich schon zig-mal gebrachtes Beispiel:
"Wie zuversichtlich können Sie sein, nach einer Serie von 6 Spielen ohne Niederlage und nachdem alle ihre Aufstiegskonkurrenten am letzten Spieltag mit 0:4 verloren hatten, jetzt vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten, dass Ihre Mannschaft tatsächlich den Aufstieg schafft?" oder
"Wie glücklich sind Sie, dass Ihnen in der letzten Minute noch der Ausgleich gelungen ist?"
Ja toll. Sehr zuversichtlich und sehr glücklich.
Und dann wird natürlich auch nicht nachgehakt oder weiter gemacht bei einer evtl. unerwartbaren Antwort, sondern die nächste Dooffrage abgelesen.
Mitunter nötigt mir das großen Respekt ab, dass nicht sämtliche Interviewpartner ständig aus der Rolle fahren und stattdessen irgendwelche profesionelle Platitüden absondern, trotzdem das natürlich viel unspannender ist, als bspw. Olli Kahn oder KMH das Mikro über die Rübe zu hauen..