UEFA Europa League 2015/16 - Das Finale - Liverpool vs. Sevilla


skyw@lker

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Gegenfrage: Was kann denn ein Trainer falsch machen, wenn sein Team 17 Sekunden nach Anstoß den Gegentreffer kassiert? Erst ist Klopp nur der Motivator, der keine Taktik kann (überspitzt gesagt), aber dann ist es wieder sein Fehler, wenn sein Team den Anpfiff verschläft? :crazy:

Verstehe die Frage überhaupt nicht und was das mit der Einschätzung zu tun haben soll, die du mir hier zwar überspitzt aber im Kern auch falsch, suggerierst. Erstens habe ich nie gesagt, dass Klopp ein reiner Motivator sei. Im Gegenteil haben seine Teams eine der klarsten taktischen Handschriften der Welt.
Aber es ist doch wohl offensichtlich, dass dein Team noch nicht wieder ganz auf dem Platz steht, wenn du nach 17 Sekunden ohne einmal in eigenen Ballbesitz gekommen zu sein ein Tor kassierst. Das war ein ganz normales Setplay von Sevilla. Der lange Diagonalball wurde nicht unterbunden, Moreno geht schlecht raus, das Doppeln ist aber auch schwach und in der Mitte macht Lovren den kurzen Pfosten nicht zu und orientiert sich an eine Stelle, die von Außen schon abgedeckt wurde. Gerade wenn es so sein sollte, dass er reiner Motivator sei wäre es doch gerade sein Fehler, wenn ein Team dermaßen demotivert aus der Kabine kommt.

Wenn man die Kaderzusammenstellung von Liverpool bedenkt und in welcher Verfassung Klopp das Team übernommen hat, würde ich sagen, Klopp hat fast das Maximale aus dem Team rausgeholt. Ich verstehe auch nicht deine Aussage, dass Klopp und Pep identische (oder ähnliche) Taktiken haben und auf individuelle Stärke setzen. BVB Fans können mich gerne korrigieren, aber Klopp setzt doch auf Teampressing, also quasi das Gegenteil.

o_O Das Maximum? Liverpool hat letztes Jahr mit einem ähnlichen Kader (-100 Mios für Benteke und Firminho) eine bessere Platzierung bei besserer Punktzahl erreicht und ist dieses Jahr hinter Southhampton, West Ham und Leicester ins Ziel getrudelt. Man kann gerne argumentieren, dass man Klopp erstmal eine Transferperiode Zeit geben muss um seine Arbeit dann in einem halben Jahr zu bewerten (macht auch Sinn und ich sehe das genauso) aber Stand jetzt hat er sicher nicht das Maximum rausgeholt. Rodgers wurde doch nicht entlassen, weil sein Team wie Chelsea auf den Abstiegsplätzen rumgegurkt ist und er Klopp einen demoralisierten Trümmerhaufen hinterlassen hat. Das ist einfach falsch.

Guardiola und Klopp lassen natürlich andere Systeme spielen, vor allem bei eigenem Ballbesitz. Ironischerweise hebst du hier aber das einzige als Unterschied hervor, was in beiden Systemen den absoluten Kern darstellt, nämlich das Gegenpressing. Wenn natürlich auch mit dem Ziel bei Pep möglichst schnell wieder in Ballbesitz zu kommen und bei Klopp möglichst schnell wieder nach vorne zu spielen.
Mir ging es darum, dass hier früher immer behauptet wurde, Guardiola würde den schönsten Fußball der Welt spielen lassen. Dann wurde irgendwann gesagt, dass es ja auch vor allem an der individuellen Klasse der Spieler liegen würde. Was natürlich auch stimmt. Guardiola versucht mit seinem System Räume und Passwege zu öffnen, die seine schnellen Stürmer in 1vs1 Situationen bringen. Im letzten Spieldrittel sieht man da auch keine einstudierten Passstaffetten (zumindest nicht bei Bayern. Bei Barcelona wurde ja oft der Schnittstellenpass zwischen IV und AV gesucht, in deren Lücke die AV (Alves) brutal reingezogen sind und dann quergespielt haben), sondern es geht darum den Gegenspieler im 1vs1 zu schlagen und daraus dann aus Gleich- oder Überzahlsituationen Torchancen zu kreiieren. Das letzte Spielfelddrittel finde ich deshalb bei Pep ziemlich anarchistisch geprägt, während im mittleren Drittel jeder Pass- und Laufweg minutiös abgestimmt wird. Deshalb wird das System ohne individuelle Klasse auch keine Torchancen kreieren.
Bei Klopp ist es doch im Grunde auch so, dass das Spiel davon lebt, dass man ab dem Moment wo man den Ball gewonnen hat über individuelle Klasse verfügt. Götze und Kagawa waren doch essentielle Bestandteile des Systems weil sie unkontrollierte Querschläger oder Kopfballablagen mit einem Kontakt sofort in geordnete spielerische Bahnen lenken konnten. Dazu hatte Dortmund mit Lewandowski für die langen Bälle den besten Wandspieler der Welt und mit Piszczek und Schmelzer zwei Pferdelungen auf den Außen, die sofortiges Nachrücken auch physisch bewältigen konnte, ohne hinten riesige Löcher zu reißen. Das System selbst garantiert erst einmal für gar nichts, es sorgt wie bei Pep erstmal nur dafür, dass man den Ball möglichst früh gewinnen soll. Klopps Intention ist es von da aus möglichst schnell zum gegnerische Tor zu kommen, während Guardioala den Ball einfach möglichst weit weg vom eigenen Tor wiederhaben will. Dessen Ballbesitzfußball ist nämlich in allererster Linie ein Defensivkonzept.

Deswegen sehe ich folgenden Satz von xEr:

Es ist nun mal so, dass Klopp die ganzen Jahre immer mit individuell schwächeren Teams gegen die Elite mithalten sollte und das auch oft gut getan hat.

auch einfach als falsch an. Der BVB war nämlich individuell eben nicht unterlegen. Beim CL-Run waren Piszczek, Götze, Gündogan, Lewandowski und Weidenfeller absolute Weltklassespieler. Hummels und Reus haben sicher nicht am Maximum ihrer persönlichen Klasse (was dann Weltklasse gewesen wäre) gespielt, aber auf jeden Fall im Runner-up Bereich. Ich bitte auch inständig darum jetzt nicht irgendwelche Gehaltstabellen rauszuholen, um das ganze zu relativieren. Wäre die gleiche Mannschaft bei Manchester City unter Vertrag gewesen, hätten sie auch die 200Mio Grenze geknackt. Der BVB war einfach so gut. Man kann jetzt sicher das CL-VF gegen Real im Jahr darauf anführen, als man mit Manuel Friedrich und Olli Kirch 2:0 gegen Real gewonnen hat. Das war natürlich eine beeindruckende Leistung, auch von der taktischen Ausrichtung her. Aber die ganzen äußeren Faktoren mal beiseite (Pepe spielt einen katastrophalen Fehlpass vor dem Tor, Ronaldo spielt gar nicht mit, Real verschießt einen Elfer..achja und Real hatte ein 3:0 im Rücken, mit so einem Vorsprung haben sie auchmal zuhause gegen Schalke verloren) war es eben auch nur ein Spiel. Es ist ja nicht so, dass Klopp die ganze Zeit mit solchen Spielern gegen andere Weltklasseteams auflaufen musste. Dafür ist die Buli auch einfach zu schlecht.
 
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xEr

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Der BVB war nämlich individuell eben nicht unterlegen. Beim CL-Run waren Piszczek, Götze, Gündogan, Lewandowski und Weidenfeller absolute Weltklassespieler. Hummels und Reus haben sicher nicht am Maximum ihrer persönlichen Klasse (was dann Weltklasse gewesen wäre) gespielt, aber auf jeden Fall im Runner-up Bereich.

Naja, die CL-Run-Mannschaft war sicher die individuell beste unter Klopp. Trotzdem standen da noch Spieler wie Schmelzer, Bender und Großkreutz in der Start11, die würden bei den Bayern nicht mal auf der Bank sitzen dürfen. Zum anderen hatte man auch einfach GAR KEINE Bank. Und Verletzungen wie von Götze (HF CL) konnte man dann auch nicht auffangen. Und naja Pische war für mich nie ein individueller Weltklassespieler. Er hat ne Zeitlang absolute Topleistungen gezeigt, weil das System unter Klopp perfekt auf ihn zugeschnitten war. Das würde ich aber eher Klopp taktisch auf die Fahne schreiben, als dass er jetzt da einfach einen Weltklassespieler trainieren durfte. Tatsächlich hat er wohl eher einen ablösefreien Stürmer von Hertha BSC übernommen und dann ins System eingegliedert.
 

mass

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Ich denke wenn wir wirklich darüber diskutieren müssen, ob ein Trainer der mit einem Verein das Triple erreicht hat (Was definitiv eine 10 Monate andauernsde taktische, trainingstechnische und vor allem psychologische meisterleitung eines Trainers darstellt), sich im Trainer-Olymp befindet, dann sollten wir uns ein Beispiel an den Steinzeit-Horden von gestern abend im Stadion nehmen und lieber munter die Fäuste sprechen lassen :)
 

samus1

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Der Tweet passt in dem Sinne das Liverpool einfach mal gegen Sevilla spielt und Spieler hat die so schwach sind wie Can und Sevilla Spieler hat die so stark sind wie Banega. Ergo: Sevilla hatte einfach mal die besseren Spieler. Get it?

Ok, also tatsächlich der selbe Blödsinn wie mein Lewandowski vs Hector vergleich. Macht schon Sinn den besten Spieler der einen Manschaft mit einem durchschnittlichen der anderen zu vergleichen.
Den Rest lassen wir lieber, du hast ja ausreichend deutlich gemacht das du kein Interesse an Diskussion hast.
 

sotarts

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Ok, also tatsächlich der selbe Blödsinn wie mein Lewandowski vs Hector vergleich. Macht schon Sinn den besten Spieler der einen Manschaft mit einem durchschnittlichen der anderen zu vergleichen.
Den Rest lassen wir lieber, du hast ja ausreichend deutlich gemacht das du kein Interesse an Diskussion hast.

Nice, du hast es immer noch nicht verstanden... Scheint echt so zu sein das du nur eine Sache verstehen willst...
 

skyw@lker

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Naja, die CL-Run-Mannschaft war sicher die individuell beste unter Klopp. Trotzdem standen da noch Spieler wie Schmelzer, Bender und Großkreutz in der Start11, die würden bei den Bayern nicht mal auf der Bank sitzen dürfen. Zum anderen hatte man auch einfach GAR KEINE Bank. Und Verletzungen wie von Götze (HF CL) konnte man dann auch nicht auffangen. Und naja Pische war für mich nie ein individueller Weltklassespieler. Er hat ne Zeitlang absolute Topleistungen gezeigt, weil das System unter Klopp perfekt auf ihn zugeschnitten war. Das würde ich aber eher Klopp taktisch auf die Fahne schreiben, als dass er jetzt da einfach einen Weltklassespieler trainieren durfte. Tatsächlich hat er wohl eher einen ablösefreien Stürmer von Hertha BSC übernommen und dann ins System eingegliedert.


JerryWest hat mir neulich beigebracht, dass Pische schon bei Hertha AV gewesen wäre :D
Für mich ohne Zweifel ein WK-Spieler. Lockdowndefense, unglaublich ausdauernd, wahnsinnig schnell und dazu noch offensivstark. Ein besseres Gesamtpaket habe ich zu der Zeit nicht gesehen. Was vlt dagegen spricht ist, dass er das nur bis zu seiner Hüftverletzung aufrecht erhalten konnte und damit keine allzu große Sample Size hat.
Von GK halte ich nicht allzu viel (obwohl er damals im CL-Finale sehr gut war), aber Bender und Kuba sind doch brilliante Rollenspieler. Bayerns wichtigster Spieler in der Defensive damals war Martinez, Bender ist ein ähnlicher Spielertyp und sicher nicht viel schlechter (vlt im Kopfball). Der hätte auch bei Bayern spielen können.

Das Bank-Argument stimmt natürlich, ist aber für mich eher ein Argument dafür, dass im gleichen Jahr die Meisterschaft so schnell entschieden war, obwohl Bayern erst in der Rückserie angefangen hat so gut wie gar keine Punkte mehr abzugeben und den massiven Vorsprung erst am Ende so richtig rausgespielt hat. Für die CL selbst war es eigentlich nur in Person von Götze für das Finale ausschlaggebend.
 
G

Gelöschtes Mitglied 141

Guest
Um einen Trainer in den Olymp dauerhaft aufzunehmen, muss er in meinen Augen mehr als 1 Verein zu sportlichen Erfolg führen, natürlich an die Gegebenheiten angepasst. Da liegen halt Kater Carlo oder der Unfehlbare noch klar vorne.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Can wurde noch viel zu wenig niedergeknüppelt hier. Sind die Tweets dazu ausverkauft?


2. Halbzeit war brutal, da konnte Sevilla mit Liverpool machen, was sie wollten.
 

Plissken

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Verstehe die Frage überhaupt nicht und was das mit der Einschätzung zu tun haben soll, die du mir hier zwar überspitzt aber im Kern auch falsch, suggerierst. Erstens habe ich nie gesagt, dass Klopp ein reiner Motivator sei. Im Gegenteil haben seine Teams eine der klarsten taktischen Handschriften der Welt.
Aber es ist doch wohl offensichtlich, dass dein Team noch nicht wieder ganz auf dem Platz steht, wenn du nach 17 Sekunden ohne einmal in eigenen Ballbesitz gekommen zu sein ein Tor kassierst. Das war ein ganz normales Setplay von Sevilla. Der lange Diagonalball wurde nicht unterbunden, Moreno geht schlecht raus, das Doppeln ist aber auch schwach und in der Mitte macht Lovren den kurzen Pfosten nicht zu und orientiert sich an eine Stelle, die von Außen schon abgedeckt wurde. Gerade wenn es so sein sollte, dass er reiner Motivator sei wäre es doch gerade sein Fehler, wenn ein Team dermaßen demotivert aus der Kabine kommt.

Das ist ein völlig falscher Ansatz.
Zuerst einmal, nehme ich die kleine Spitze zurück. Die zielte auch nicht auf Dich zurück, sondern eher auf den Tenor am Ende dieses Threads, dass Klopp eher Motivator als Taktiker ist.
Trotzdem ist deine Grundannahme falsch, nämlich dass der Fehler aufgrund fehlender Motivation geschehen ist. Ob der Fehler in der 46., 60. oder 92. Minute passiert ist, ist erstmal egal. Das basiert wieder auf dieser allgemeinen Einschätzung, dass Mannschaften dann gewinnen, wenn Sie es nur wollen.
Wir können ja hier eh nur Vermutungen anstellen, aber ich halte deine Annahme sogar für grob unwahrscheinlich, denn warum sollte ein Team mit einer 1:0 Führung demotiviert aus der Kabine kommen? Und da spielt eben noch meine Spitze mit rein, dass Klopp auch noch als großer Motivator gesehen wird.

Dann kann man auch Pep vorwerfen, dass Müller den Elfmeter verballert hat...

Und war das 3:1 nicht ein grober Fehler? Waren die Spieler hier auch noch demotiviert? War der BVB ab der 60. gegen Liverpool demotiviert?

Viel wahrscheinlicher ist doch, dass die Abwehr schlecht stand/die Spieler vielleicht auch leicht überrascht oder "kalt" waren - alles nichts, wo ich ein Motivationsproblem erkenne, vielmehr ein Problem in der Zuordnung bzw. bei den Spielern.

o_O Das Maximum? Liverpool hat letztes Jahr mit einem ähnlichen Kader (-100 Mios für Benteke und Firminho) eine bessere Platzierung bei besserer Punktzahl erreicht und ist dieses Jahr hinter Southhampton, West Ham und Leicester ins Ziel getrudelt. Man kann gerne argumentieren, dass man Klopp erstmal eine Transferperiode Zeit geben muss um seine Arbeit dann in einem halben Jahr zu bewerten (macht auch Sinn und ich sehe das genauso) aber Stand jetzt hat er sicher nicht das Maximum rausgeholt. Rodgers wurde doch nicht entlassen, weil sein Team wie Chelsea auf den Abstiegsplätzen rumgegurkt ist und er Klopp einen demoralisierten Trümmerhaufen hinterlassen hat. Das ist einfach falsch.

Vielleicht habe ich ja die falschen Quellen gelesen. Klopp hat Liverpool auf Platz 10 übernommen und die englischen Zeitungen haben Rodgers ein miserables Zeugnis ausgestellt. An das Europa League Finale hat da doch niemand überhaupt dran gedacht ...
 

liberalmente

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Das Beispiel liest man ja häufiger, aber das Problem hat jede Mannschaft auf der Welt, wenn sich der Gegner tief hinten reinstellt und gut verteidigt.

Hier muss man aber sagen, dass Tuchel mit sehr ähnlichem Spielermaterial taktisch bessere Lösungen gegen tief stehende Gegner gefunden hat. Da geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um den eye test. Dortmund hat für mein Empfinden einfach gefühlt sehr locker gepunktet dieses Jahr, ohne dauernd ans Maximum gehen zu müssen.

Klopp "kann" natürlich Liga, das ist ja offensichtlich durch die 2 Titel. Aber sein System ist im Ligaalltag für Topteams zumindest ein bisschen obsolet geworden. Dafür kann es in KO-Rundenspielen gegen starke, ambitionierte Mannschaften eine totale Waffe sein, mit der du geringere individuelle Klasse extrem gut wettmachen kannst.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
@liberalmente

Wuerde mich nicht wundern wenn z.B. ein Tuchel den kranken Punkteschnitt in Dortmund beibehaelt, aber am Ende dem Pep-Syndrom erleidet (diverse User nennen es "versagt"). Kloppo ist einfach der "geilere" KO-Runden Trainer.... In Muenchen waere eine Kombi von Pep/Tuchel fuer den Alltag/Liga/Daily work und ein Typ ala Kloppo fuer die "gladiolen games" sowas von :love:
 

Back on my shit

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Vielleicht habe ich ja die falschen Quellen gelesen. Klopp hat Liverpool auf Platz 10 übernommen und die englischen Zeitungen haben Rodgers ein miserables Zeugnis ausgestellt. An das Europa League Finale hat da doch niemand überhaupt dran gedacht ...
Ich glaube, skyw@lker störte sich eher an der Wortwahl. Auf Platz 10 übernommen und Platz 8 erreicht ist okay bis na ja. Das Finale ist natürlich eine reife Leistung; das Maximum ist jedoch ein Superlativ und dazu fehlte doch einiges.
 

Plissken

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Ich glaube, skyw@lker störte sich eher an der Wortwahl. Auf Platz 10 übernommen und Platz 8 erreicht ist okay bis na ja. Das Finale ist natürlich eine reife Leistung; das Maximum ist jedoch ein Superlativ und dazu fehlte doch einiges.

Hängt natürlich davon ab, wie man Maximum definiert. Wer das Maximum hier bei Platz 1 und Euro League Sieger sieht, ok, dann natürlich nicht. Ich meinte eher, dass Maximum was Klopp mit der Truppe erreichen konnte. Da sehe ich nicht viel mehr, wenn man bedenkt, wie die Truppe von Liverpool vor dem BVB Spiel quasi unter Grasnarbenkante geschrieben wurde. ;)

Natürlich auch mit der Prämisse, dass Klopp eine Truppe mitten in der Saison übernommen hat. :belehr: Dies kann man ja auch schlecht nicht berücksichtigen bei der Bewertung von Klopp, oder?
 

Tuco

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Sein groesstes Problem ist sein Weltmeistertitel.... :D


... über den ich mich sehr gefreut habe, und seitdem kritisiere ich Löw auch kaum noch, falls Dir das nicht aufgefallen ist. Abgesehen vom Podolski-Kult, aber den finde ich mittlerweile eigentlich auch eher lustig als ärgerlich.

Die Kommentare zu Can sind nicht als Kritik an Löw zu verstehen. Der ist halt von Lahm durch dessen Wunsch nach Altersteilzeit in eine schwierige Lage gebracht worden, jemanden auf RV, der sich wirklich aufdrängt, gibt es halt nicht.

Wenn man sieht, dass auf anderen Positionen auch ganz junge Spieler wie Brandt, Sané, Kimmich oder Weigl Chancen bekommen, wundert mich höchstens, dass man das auf RV nicht auch versucht und stattdessen eine Verlegenheitslösung nach der anderen testet.
 

Tony Jaa

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Hier muss man aber sagen, dass Tuchel mit sehr ähnlichem Spielermaterial taktisch bessere Lösungen gegen tief stehende Gegner gefunden hat. Da geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um den eye test. Dortmund hat für mein Empfinden einfach gefühlt sehr locker gepunktet dieses Jahr, ohne dauernd ans Maximum gehen zu müssen.

Klopp "kann" natürlich Liga, das ist ja offensichtlich durch die 2 Titel. Aber sein System ist im Ligaalltag für Topteams zumindest ein bisschen obsolet geworden. Dafür kann es in KO-Rundenspielen gegen starke, ambitionierte Mannschaften eine totale Waffe sein, mit der du geringere individuelle Klasse extrem gut wettmachen kannst.

Stellvertretend für diesen völlig einseitig geführten Vergleich zwischen Klopp-Tuchel mal das Posting.
Zuerst einmal, und das ist wirklich sogar der nebensächlichste Punkt, ist es einfach nicht wahr, dass beide das quasi gleiche Spielermaterial zur Verfügung hatten.
In seiner letzten Saison, und darauf bezieht man sich hier, was natürlich ziemlich sinnfrei ist, aber der Schnelllebigkeit des Fußballs entspricht, hatte Klopp deutlich mehr Baustellen zu bearbeiten. Ich will dabei gar nicht mit dem WM-Hangover a la Pussy-Hummels und der Chipstüte anfangen. Der BVB hat seinen dominantesten Offensivspieler (Lewandowski) ohne Ablöse verloren, und dieser sollte durch Immobile, Ramos oder Ji ersetzt werden. Tuchel hat einen instruierten, eingegliederten und selbstbewussten Aubameyang VORGEFUNDEN. Das war im Übrigen ein Verdienst von Klopp, aber die Ausbildung von Weltklasse-Stürmern erfolgt wohl auch über die Motivationsschiene. Dazu konnte Tuchel auch auf einen fitten Gündogan zurückgreifen, der die 2 Jahre zuvor verletzt oder kacke war.
Ansonsten, und das ist der entscheidende Punkt, sollte es den Leuten einfach mal klar werden, dass die Beiden völlig unterschiedliche Aufgaben bzw Situationen zu bewältigen hatten. Tuchels Aufgabe war es explizit ein ballbesitzorientierteres System zu finden, welches im Ligaalltag zu Vorteilen führen sollte. Klopp hatte diese Aufgabe einfach nie bzw war sie niemals seine Priorität. Deswegen ist es auch Quatsch davon zu sprechen, dass Tuchel irgendwas erreicht hat, woran Klopp gescheitert ist, wenn man völlig ignoriert, dass der Ansatz ein komplett Anderer war.
Kloppo war hier gefühlt 50 Jahre Trainer, hat Meisterschaften geholt, Double. Die Platzierungen vor dem letzten Jahr in der Liga waren 1. 1. 2. 2. Da lag der Fokus nicht darauf ein System zu finden, mit welchem man gg Darmstadt 98 oder Fortuna Bumhausen im Mittel mehr Punkte holt, sondern darauf international nochmal nach den Sternen zu greifen. Klopps Fehler war es, dass er nicht gemerkt hat, dass sich dieses Fenster durch den ablösefreien Abgang Lewandowskis geschlossen hatte, und unsere Substanz einfach aufgebraucht war. Anstatt dessen hat er den Versuch unternommen, den spielerischen Verlust durch taktische Radikalisierung zu kompensieren. Heute (ich schon damals) weiß man, dass es die falsche Idee war, aber das kreide ich Kloppo nicht an, denn es ist seiner Art geschuldet, nach Wundern zu streben.
Abgesehen von der Liga, in der Kloppos Bilanz natürlich immer noch herausragend ist, hat man doch auch ganz klar gesehen, dass dieser ballbesitzorientierte Fußball einen klaren Trade-Off mitbringt. Gegen die Bayern waren wir im Grunde so chancenlos, dass wir es nicht mal mehr versucht haben. Das gab es unter König Kloppo nicht mal mit Manuel Friedrich in der IV.
 
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