Mal schauen was es neben Alvarez vs. McGregor sonst noch so zu begucken gibt auf der Main Card:
Weidman vs. Romero Comebackkampf für Beide und potenzieller Title Eliminator. Weidman wird nach vernichtender Niederlage gegen Rockhold hier beweisen müssen, dass er immer noch der beste Pressure-Fighter der Division ist. Romero ist in Runde 1 wahrscheinlich die No. 1 in der Gewichtsklasse. Sein explosiver Ambush-Style ist berüchtigt allerdings geht es danach eben konditionell meist auch steil bergab. Gibt gewisse Parallelen zu Woodley obgleich Romeros Strikes als Knie, Hayemaker oder Backfist etwas unberechenbarer und vielseitiger daherkommen. Aufgrund seines starken Wrestlings, was er vorallem defensiv einsetzt kann er es sich auch erlauben bei seinen Attacken regelmäßig All-In zu gehen und die Balance zu riskieren. Da es nur 3 Runden sind muss Weidman zwangsläufig ein hohes Tempo diktieren und eine taktisch ausgefeilte Mixtur aus Wege abschneiden und Clinchangriffen am Käfig forcieren. Ein Romero, der Raum hat und seinen fintierenden Rhythmus kämpfen kann potshottet sich schnell 2 Runden zusammen oder auch einige Wirkungstreffer. Weidman hat zwar starke Distanzkontrolle aber ist gleichzeitig auch offen in seiner offensiven Art. Allerdings haben Kennedy und Jacare mehr als angedeutet, wie man einen Romero hintenraus in tiefe Gewässer zieht und jemand von Weidmans Format hat da definitv Ansatzpunkte das zu vollstrecken. Aber es ist ein Spiel mit Feuer und könnte sehr schnell, sehr hektisch werden.
Joanna jedrzejczyk vs Karolina Kowalkiewicz Ich sehe hier einen Klassenunterschied, vielleicht auch zwei. Karolina hat sich den Shot legitim erkämpft, aber ich tu mich schwer ein ernsthaftes Erfolgsszenario für sie zu bauen. Beide sind sich vom Style ähnlich aber Joanna ist eigentlich in allen Bereichen signifikant besser. Kowalkiewicz hat raumgreifende etwas unorthodoxe Beinarbeit, die aber nicht zwingend effektiv ist. Sie stürzt zu weilen extrem offen und steif wie ein Bügelbrett in die Halbdistanz was gegen diese Gegnerin absolut alarmierend ist. Die Schläge sind oft unsauber und off-balance. Kein Vergleich zu Joannas uhrwerkartiger Beinarbeit die zwar linear und eher basic ist aber dafür ungeheuer präzise und ökonomisch und meist optimale Kraftübertragung erzeugt. Dementsprechend hier auch ein enormer Powervorteil für sie. Karolina hat wohl am ehesten im Clinch die Chance etwas Bedeutendes zu landen, dort konnte sie sich von ihren bisherigen Gegnerinnen abheben, allerdings ist JJ auch hier sehr komfortabel und gefährlich unterwegs. Grappling und Takedowns werden keine Rollen spielen und somit wird Jedrzejczyk diesmal wohl auch ihr Kickinggame wieder voll entfalten können. Kleiner X-Faktor ist Joannas Campwechsel in den letzten Monaten, bei dem sie den Sprung aus Polen in die Staaten machte. Es kann ja doch ein paar Kämpfe dauern bis man neue Einflüsse in den Stil vollends integriert hat aber auch das wird hier im Ergebnis keinen Unterschied machen. Der Skillunterschied ist zu groß.
Tyron Woodley vs. Stephen Thompson Zu sagen, dass T-Wood sich neu erfinden muss um hier was zu holen wäre etwas übertrieben, aber in jedem Fall muss er raus aus seiner Komfortzone, wie man es von ihm noch nicht gesehen hat. Die bekannten überfallartigen Spurts mit der rechten Overhandright werden den Job gegen Thompson nicht erledigen. Zu eindimensional und durchsichtig gegen diese Art von Striker. Stattdessen müsste von Woodleys Seite konstant Druck gemacht werden mit beihändigen Variationen, Takedowns integriert und dabei die Käfigmitte kontrollieren. Allerdings wird er genau das NICHT tun. Zum einen fehlt es ihm an der nötigen Kondtion und zum anderen weiß er das auch. Daher ist man in seiner Ecke taktisch denk ich auch nicht auf 5 Runden ausgerichtet sondern forciert die frühe Suche nach dem Knockout. Thompson hat wie bspw. auch Machida eine gewisse Tendenz in nahen Distanzen die Übersicht zu verlieren und sehr aufrecht sein Kinn darzubieten. Da wird Woodley denk ich ansetzen und solange Hayemaker schmeißen wie es eben geht und wenn es nicht mehr geht und Wonderboy noch da ist wird er nach 2-3 Runden resignieren wie gegen Shields oder MacDonald und Thompson sein Ding in der Distanz machen lassen. Andererseits hat der Titelgewinn ja schon bei so manchem einen zusätzlichen mentalen Push freigesetzt und vielleicht sehen wir bei Woodley doch neue Facetten. Haus und Hof sehe ich bei Wonderboys Kicks und seiner hervorragenden Distanzkontrolle aber besser aufgehoben.
Bei Cowboy und Gastelum kann man die Vorfreude also wieder einpacken. Schade aber irgendwie nicht ganz überraschend, dass wenn Gastelum dabei ist und Alves versucht 155 Pfund zu bringen noch mindestens einer von Beiden beim Weigh-In durchfällt. Runde 10 Pfund zu viel sollen es laut Dana gewesen sein. Ohne die Hintergründe zu kennen, aber das ist schon etwas deplatziert und amateurhaft auf einer solchen Bühne. Damit ist Gastelums Weltergewichtskarriere nun denk ich auch beendet.
Gleich kommen dann noch die 'Ceremonial Weigh-Ins'