Die Mehrfachbelastung ist für Mannschaften ohne europäische Erfahrung schon eine große Hürde. Union war jedoch nun 3 Jahre am Stück europäisch vertreten. Wenn man sich auch die Altersstruktur anschaut und die Neuzugänge wie Gosens oder Volland betrachtet, dann finde ich nicht, dass es ein gutes Beispiel darstellt.
Man bekam die CL-Einnahmen und wollte die Mannschaft spielerisch so verbessern, dass sie sich im oberen Gefilde der Liga festsetzen kann. Das war eine große Aufgabe, denn Union hat trotz der guten Resultate stets einen sehr einfachen Fußball spielen lassen, der eher einem Abstiegskandidaten ähnelte. Auf Dauer hätte man sich damit oben nicht festsetzen können. Deshalb der Versuch mit spielerischen Elementen zu bestehen, inklusive Transfers, die spielerische Qualität garantieren.
Diese Transformation ist nicht gelungen und nun hat man einen Negativlauf geschaffen, der auch enge Spiele zu Ungunsten von Union kippen lässt, die Jahre zuvor stets gewonnen wurden.
Rückblickend kann man natürlich nun immer einen auf Captain Hindsight machen und behaupten, dass der Weggang von der eigentlichen spielerisch minimalen Linie ein Fehler war. Ich würde das tendenziell aber verneinen, weil der Schritt schon notwendig war, wenn man sich wirklich oben festsetzen möchte.
Vielleicht war man durch die Erfolge der letzten Jahre etwas zu euphorisch, das kann sein. Es gibt dennoch 1-2 Punkte, die einfach nicht gut gewesen sind. Beispielsweise der Gosens-Transfer, das war einfach Größenwahn. Selbst der Windhorst-Preetz hätte das Geld nicht besser verbrennen können. Das war einfach unterirdisch und absolut nicht Union-like, die mit klugen und teils ablösefreien Transfers ihr Fundament für den Erfolg geschaffen haben. Und jeder wusste im Sommer direkt, wie wirtschaftlich fatal der Transfer ist.
Dazu kamen noch Kaliber wie Volland und Bonucci, die das Gehaltsgefüge ziemlich auf den Kopf gestellt haben. Man wollte unbedingt Erfahrung für die CL einkaufen, aber die Transfers waren rückblickend schrecklich.
An der Speerspitze natürlich der Gosens-Transfer