mir sind die negativen Effekte dabei aber zu überwiegend. Identität komplett weg
Das kann man so sehen und leben, jedem sein Ding.
Union hat, aus meiner Perspektive, aber schon einen gewaltigen Spagat begangen und nach dem Aufstieg ist die Mannschaft nicht mehr wiederzuerkennen. Das müsste mal ein alter Unioner erklären und beschreiben, was da alles passiert ist. Spätestens wenn sie ihr neues Stadion haben, dürfte auch der letzte Rest altes Union getilgt sein.
Ich finde den Verweis auf die sowieso vorhandene Schnelllebigkeit von Kadern im Fußball von hermite ganz treffend. Selbst, wenn es nicht so steil bergauf geht, gibt es kaum richtig konsequente Teamkerne, die ewig zusammen bleiben.
Ich fand den Umbruch bei Union auch gar nicht so brutal. Isco wäre für mich der erste Transfer gewesen, wo ich gedacht hätte, wtf?
Ansonsten zieht Erfolg natürlich auch immer noch weiteres Klientel an, welches vorher nicht da gewesen ist. Die Frage wäre hier: Hat Union die "alte Basis" verloren oder ist der Kern noch da und findet die Entwicklung - im Großen und Ganzen - gut? Man muss auch sagen, dass wir natürlich mittlerweile in einer "anderen" Welt leben und Inszenierung vor keinem Lebensbereich halt macht. Und natürlich gibt es einiges zu kritisieren dort (Trikotsponsor gerade in Berlin...).
Sehe ich auch nicht so. Berlin ist total schwierig und zerplittert als Sportstadt. Fußball in der Breite interessiert wenig. Union hatte mal eine ganz nette Nische am Rand. Erst kamen die Engländer rüber von ihrer sterbenslangweiligen PL, um mal wieder Stimmung serviert zu bekommen. Jetzt sind die Hipster da und das besondere Geltungsbedürfnis als "Kultclub". Das geht bald Richtung Dortmund 2012, als plötzlich aus dem Nichts überall BVB-Fans aufgetaucht sind.
Klar, wo Erfolg ist, sind Erfolgsfans nicht weit. Aber mit dem Thema "Hipsterfans" ist mir das zu einfach.
Der Fussballosten hat ja jetzt wirklich eine extrem lange Durststrecke hinter sich, während 90er und 00er immerhin noch Hansa, Energie und Dynamo in der ersten Liga spielten, so wurde es in den letzten 15 Jahren (grob) sehr mau und mit Leipzig tun sich viele (verständlich) schwierig und kriegen da keine Identifikation hin. Union ist dagegen eben noch ein "echter" Verein und selbst wenn er den Verführungen des Kommerzes teilweise erliegt, so ist es eben dennoch noch ein echter Ost-Club. Daher finde ich es sogar nachvollziehbar, dass das für einige attraktiv ist.