Da wir hier so eine schöne große Diskussion haben, hab ich mich jetzt auch mal hier angemeldet um meine Sicht auf den US-Manager darzustellen.
1. Wöchentliches Update – Tägliches Update realistischer?
Sind wir ehrlich: momentan besteht die "beste" Taktik darin bis zum Ende der Woche zu warten und dann die Spieler zu holen, die am meisten an Wert gewinnen werden. Dabei wird man für vergangene Spiele, bei denen man den Spieler nichtmal im Team hatte, belohnt. Das hat mit "real life" Scouting natürlich nicht so viel gemeinsam. Das führt letztendlich auch dazu, dass Manager die so agieren, auch nach einem schlechten Start Woche für Woche um Hunderte Plätze im Ranking aufsteigen (mich eingeschlossen ;D) und andere Manager, die mutig Spieler zu Beginn der Woche traden, im Ranking fallen und dann wahrscheinlich schnell die Lust verlieren. Es ist halt die Frage, ob man der bessere Manager ist, wenn man die Spielregeln besser ausnutzt als andere. Meiner Meinung nach sollte man nur für vorausschauende Trades belohnt werden, und nicht für zurückliegende Leistungen eines Spielers.
Ich bin deshalb klar für tägliche Updates. Das heißt 20 Uhr werden Trades ausgeführt wie bisher und 10 Uhr gibt es dann das Werteupdate (natürlich erst nach Erreichen der Mindestanzahl an Spielen). Trades können dann bis zum nächsten Werteupdate 10 Uhr nicht stattfinden!
Der kleinere Nachteil ist hierbei, dass man nur zwischen 10 und 20 Uhr traden kann. Der etwas größere Nachteil ist, dass es natürlich fehleranfälliger ist wenn jeden Tag ein Werteupdate stattfindet.
Der große Vorteil ist aber eben, dass man nicht für vergangene Spiele mit einer Wertsteigerung belohnt wird, sondern nur wenn man den Spieler auch für die jeweiligen Spiele im Team hat. Das Scouting wird also realistischer und der Erfolg von Trades wird natürlich auch ein bisschen mehr vom "Zufall" abhängen als bisher. Außerdem bleiben voraussichtlich die Teamwerte der Manager näher beisammen als bisher, was das Ganze noch spannender machen könnte.
2. Trades – Spieler freischalten
Wie wäre es denn, wenn man die Spieler zum Traden freischaltet, sobald sie die Mindestanzahl an Spielen erreicht haben? Z.B. 8-10 Spiele, darüber wird ja sowieso gerade noch diskutiert.
Der Vorteil ist hierbei, dass nur Manager die z.B. MPJ gedraftet haben auch von seinem Riesensprung zu Beginn profitieren können. Was natürlich die Doppelbestrafung bei Verletzungen in der Trade-freien Phase abmildert.
(Man kann dann auch gedraftete Spieler bei längeren Verletzungen erstmal wegtraden und später (vor ihrem 8-10. Spiel) wieder ins Team holen, da sie ja freigeschaltet sind, wenn man sie gedraftet hat. Man ist also nicht darauf angewiesen die Spieler zu halten um einen eventuellen Gehaltssprung nach dem 8-10. Spiel zu bekommen.)
So ist auch gesichert, dass die Spieler sich auf einen zumindest halbwegs stabilen Wert eingependelt haben, bevor sie geholt werden können und man ist dann nicht so auf die Dauer der Trade-freien Phase angewiesen. Eine Trade-freie Phase muss natürlich trotzdem stattfinden, sonst kann man ja schlechtere Spieler mit drohendem Wertverlust sofort austauschen, sobald der erste Free Agent 8-10 Spiele hat.
Was bedeutet das für die Programmierung:
Spieler sind grundsätzlich zum Traden gesperrt. Für jeden Manager werden die Spieler, die er/sie gedraftet hat + alle Spieler mit mind. 8-10 Spielen freigeschaltet.
Bei den beiden Punkten ist natürlich wichtig, dass der Spielspaß erhalten bleibt. Eine mögliche Schwachstelle ist, dass die Draft dann vielleicht zu vorentscheidend wäre.
Andererseits ist sie das bisher ja auch schon: Die Spieler die bisher nach der Trade-freien Zeit erst am Ende der Woche stark steigen, wird ja eh jeder holen der oben mitspielt - der Unterschied der Teamwerte durch die Draft bleibt jedoch bestehen. Egal wieviel man an Wert durch die ersten Trades gewinnt, die Topteams werden den gleichen Betrag dazugewinnen.
Hierzu mal ein interessanter Wert: diese Saison hätte man mit dem "bestmöglichen" Team, das die Anforderungen erfüllt (mind. 5 Guards, ... und unter 60 Mio), in der Trade-freien Zeit knapp 60 Mio Gewinn gemacht. Da hätte man dann schon einen uneinholbaren Vorsprung gehabt.
Ob das dann durch die täglichen Updates und die Traderegelung verbessert oder vielleicht sogar verschlimmert wird, kann ich jetzt auch noch nicht sagen.
3. Punkteverlust in Trade-freier Zeit – 12/15 oder lieber 15+3? 50%-Regel zusätzlich?
Hier muss man unbedingt aufpassen, dass es am Ende nicht unnötig komplex oder willkürlich wird. Mit "willkürlich" meine ich die fest vorgegebenen Gehalts-Tiers für Ersatzspieler, die hier im Gespräch waren/sind oder die Frage, ab wann ein Spieler denn offiziell ausfällt und ausgetauscht werden darf. Wer legt das fest?!
Mir gefällt die 50% Regel um den Punkteverlust abzumildern. Der große Vorteil ist, dass es sehr einfach und verständlich ist. Der Nachteil ist, dass es die Ursache nicht bekämpft, sondern nur die Symptome abmildert. Außderdem hilft es überhaupt nicht beim fehlenden Wertupdate nach der Trade-freien Zeit. Trotzdem ist es sehr interessant - man könnte es auch zusätzlich einführen.
Bei der 12/15 Regel gefällt mir nicht so, dass Manager mit 15 Topspielern bestraft werden. Andererseits sind es auch "nur" die Punkte, die dann fehlen. Die Gehaltssprünge bleiben ja bestehen. Ein mögliches Problem ist aber, dass man ja auch drei 0,5 Mio Spieler holen kann, die dann halt im besten Fall (keine Verletzung) nicht zählen. Aber ansonsten auch eine akzeptable Lösung, weil einfach.
Ich bin hier aber eher für eine 15+3 Regel. Also 15 + 3 Spieler draften und dann während der tradefreien Zeit das Auswechseln begrenzen, um Schedule-hopping zu verhindern. Am Besten vielleicht einmal pro Woche (z.B. Sonntag, 20 Uhr) festlegen, wer von den 18 Spielern für die kommende Woche aktiv ist. Hier könnten, wie von
@NBA Diver vorgeschlagen, 60 Mio + 12 Mio bei der Draft zur Verfügung stehen. Der Teamwert (15 aktive Spieler) darf immer nur maximal 60 Mio betragen! Das Werteupdate und die Draftvorteile (siehe Punkt 2) bekommt man nur für die 15 Spieler, die man am Ende der Trade-freien Zeit aktiv hat (wird Sonntag 20 Uhr am Ende der Trade-freien Zeit ausgeführt, man hat also die ganze Woche Zeit für die Entscheidung). Die anderen 3 Spieler sind dann Free Agents.
Das sollte eigentlich gut verständlich und ziemlich fair für alle sein. Gute Draftteams werden nicht unnötig bestraft, Verletzungspech wird abgemildert aber nicht übermäßig belohnt und alle 18 Spieler wurden vor dem Saisonstart gedraftet, also keine Vorteile für Captain Hindsight bei Verletzungen. Auch ist es nicht zu willkürlich, weil Manager selber festlegen können wie sie das Geld auf die Backups aufteilen (einen Spieler für 10 Mio und zwei Günstige oder lieber dreimal 4 Mio oder oder oder ...). Und ausnutzen kann man das System auch nicht wirklich, da man immer unter 60 Mio bleiben muss.
4. Add/Drop-Bonus
Beim Thema ob ein Spieler teurer oder günstiger sein sollte, wenn ihn viele Manager adden, gingen die Meinungen ja auseinander.
Aus Sicht von
@Tomrock und co. (siehe Regeln) ist es ja so, dass Spieler, die von vielen geadded werden, dann in der Folgewoche für andere Manager teurer sind. Grundsätzlich ja nachvollziehbar. Da es aber bisher nur ein wöchentliches Werteupdate gibt und man in der Premiumversion anscheinend (Schande auf mein Haupt) sogar sieht welche Spieler oft geadded werden, erhöht das aber vorallem auch den Gehaltsprung für die aktuelle Woche. Also ein weiterer Vorteil für Manager, die bis zum Ende der Woche warten.
Bei täglichen Werteupdates macht dann auch die bisherige Regelung wieder Sinn. Nämlich, dass Spieler die oft geaddet wurden sofort für alle anderen teurer werden.
Wobei aber auch die Idee der User hier im Forum, für nicht so populäre Adds belohnt zu werden, weiterhin Sinn macht. Da muss man nochmal genauer drüber nachdenken, was am Ende sinnvoller ist.
5. Positionen – Änderung auf 4-4-2?
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Positionen der Spieler. Gleich vorneweg: ich finde es gut, dass jeder Spieler nur eine Position hat und diese nach der Draft nicht mehr geändert wird. Das ist bei den klassischen Fantasy Varianten auf ESPN und Yahoo, wo Spieler mehrere Positionen haben können, anders. Dort gibt es ständig Diskussionen, wann ein Spieler denn nun endlich die passende position eligibility bekommt.
Trotzdem sind halt viele Positionen etwas fragwürdig - nicht nur beim US-Manager. Auch in der echten NBA gibt es ja seit Jahren Überlegungen die Positionen neu zu definieren. Da Positionen (Guard, Wing, Big unter dem Korb, ...) aber von Vielen mit Rollenbeschreibungen (Playmaker, Shooter, ...) verwechselt oder vermischt werden, gibt es da halt noch keinen perfekten oder offiziellen Ersatz. Also müssen wir vorerst mit G, F und C weiterspielen.
Das Problem besteht hier schon von Grund auf bei Shooting Guards und Small Forwards. Ist Middleton eher Guard oder Forward? Oder Butler oder DeRozan oder ...
Wobei gerade DeRozan seit letzter Saison gar nicht mehr als Guard eingesetzt wird (2019-20: 71% SF, 29% PF; 2020-21: sogar 74% PF; Quelle:basketball-reference). Beim US-Manager ist er hingegen noch als Guard gelistet. Oder Anthony Davis (2019-20: 60% PF; 2020-21 88% PF) als Center. Auch Spieler wie Tate (86% Forward) oder Edwards (81% Forward) sind als Guard gelistet. Ist einerseits kein Problem, weil man ja von Anfang an weiß welcher Spieler welche Position hat. Andererseits aber doch ärgerlich wenn man dann auf einmal 8 Guards hat, obwohl die Hälfte als Forward eingesetzt wird. Oder man manche Forwards gar nicht mehr holen kann, weil sie als Guard oder Center gelistet sind. Insgesamt habe ich - und das geht bestimmt Vielen so - einfach Probleme genug Forwards im Team zu haben, weil viele Spieler "fälschlicherweise" als C oder G gelistet sind.
Wie man die Sache am besten angeht weiß ich auch nicht so recht. Aber ich denke eine Änderung von der Mindestanzahl pro Position von 5-5-2 auf 4-4-2 sollte da schon helfen und trotzdem unrealistische Teams verhindern. 3-3-1 führt da wahrscheinlich schon wieder zu weit.
Zudem sollten wir bei neuen Saisons schauen, auf welchen Positionen der jeweilige Spieler in der Saison vorher hauptsächlich gespielt hat. Dazu kann man ja die Position Estimates von basketball-reference nutzen oder man nimmt die offiziellen Positionen von nba. com (dort sind dann aber F-C oder G-F möglich).
6. Playoffs – sehr gerne, aber bitte etwas getrennt von der Regular Season
Die Playoffs aus der letzten Saison fand ich auf jeden Fall interessant. Da es aber vom Spielprinzip schon anders ist als in der Regular Season (man wird z.B. für Sweeps "bestraft" und für 7-Spiele Serien belohnt) und in den Finals eh jeder die gleichen Spieler hat, sollte man es von der Regular Season trennen.
Man könnte ja trotzdem die Managergehälter aus der Saison übernehmen z.B. Manager A hat einen Teamwert von 110 Mio und kann dann mit dem Geld draften, Manager B hat nur 90 Mio und muss mit weniger Geld auskommen. Das Ganze entspricht also auch einer Art Seeding aus der Regular Season. Man fängt also nicht bei Null an.
Außerdem könnte man die Spielergehälter aus der Saison fortführen. Also nicht wieder bei 0 Spielen anfangen und bis zum 6. Spiel warten, sondern den Spielerwert aus den Fantasypunkten von Saison + Playoffs berechnen. Dann könnte man auch sofort mit den Playoffs beginnen und bräuchte keinen Vorlauf bis sich die Werte halbwegs eingependelt haben. Das hätte auch den Vorteil, dass die Startwerte für die nachfolgende Saison für alle Manager nachvollziehbarer sind und nicht allein von den Playoffleistungen abhängen, was ja gerade Spieler wie Whiteside hart getroffen hat (zu Recht aber
). (Kleine Anmerkung hier für
@Caesar: Der Wert von Whiteside war der Wert aus dem Restart, man darf nur das Play-In Spiel nicht vergessen
).
Das würde wiederum große Gehaltssprünge unmöglich machen und das Seeding könnte dann natürlich schon entscheidend über den Ausgang der Playoffs sein. Aber man kann da ja erstmal eine Saison rumexperimentieren (wenn nicht jetzt, wann dann?
) und nach der Saison nochmal schauen was gut war und was nicht. Vielleicht sind die Teamwerte der Manager auch ziemlich gleich. Abgesehen davon ist es in den Playoffs ja auch nicht so schlimm, wenn vorallem die Top-Manager um die Playoff-Krone spielen.
7. Postponed
... ist wahrscheinlich das Wort der Saison. Es wird interessant wie die NBA den weiteren Saisonverlauf plant. Man wird wohl jetzt die verschobenen Spiele in den 2nd-Half-Schedule "normal" miteinbauen - es sind bisher ja nur 5 Spiele Differenz. Wenn es aber zu weiteren Verschiebungen kommt, dann müssen am Ende der Saison Spiele nachgeholt werden. Oder Teams out-of-contention werden eventuell Spiele ausfallen lassen. Wird vorallem interessant, wenn dann keine Trades mehr möglich sind (oder nur die Tradekäufe?! In den letzten zwei Saisons ging es ja nie so weit...). Vielleicht starten dann sogar zeitgleich für andere Teams schon die Playoffs
. Man darf gespannt sein.
So, ist doch etwas länger geworden...
@all Bleibt gesund!
@Tomrock und co. Danke für das trotz all den "Verbesserungs"vorschlägen geile Spiel!