US OPEN 2008


Wer gewinnt die US Open?!


  • Umfrageteilnehmer
    0
  • Umfrage geschlossen .

Mr Big Shot

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.108
Punkte
83
Also, ich will dazu auch nochmal was sagen. Ich denke es ist unbestritten, dass Federer der beste Tennisspieler, im Sinne der Skills ist. Er hat, wie die Experten schon sagen, das beste Paket, die einzige kleine Schwäche mag die Rückhand sein.

Aber das Ding ist doch, dass man um ein Tennisspiel zu gewinnen, nicht nur ein perfekter Tennisspieler im Sinne von Fähigkeiten sein muss, sondern eben auch im Kopf da sein muss, man muss eben auch meiner Meinung nach eine Reihe legendärer Matches abliefern und eben auch gewinnen um der größte zu werden! Man muss dieser absolute Winner sein, man muss eigentlich ein absoluter Egoist, ein Killer sein. Was Michael Jordan im Basketball war, was Kobe Bryant jetzt ist, was Lance Armstrong war, was Ali im Boxen war oder Michael Schumacher in der Formel 1. Ich finde dazu fehlt Federer einfach etwas, dazu ist er zu nett gewesen, für mich entwickelt er diesen Killerinstinkt gerade erst. In dem Bereich, finde ich, ist Nadal ihm weit voraus. Jetzt ist Federer langsam soweit, bei 0-40 gegen sich mal locker 3 Asse durch die Mitte zu schlagen. Das hatte er früher meiner Meinung nach nicht. Da hat er dann auf Grund seiner überragenden Fähigkeiten die Spiele gewonnen, nicht weil er seinen Gegner eingeschüchtert hat. Spielerisch ist das natürlich ein klarer Vorteil, aber große Champions gewinnen auch durch ihre Präsenz, die ist bei Federer jetzt in 08 absolut da, vorher empfand ich das nie so extrem.

Nochmal zu diesen legendären Matches, natürlich hat er große Spiele gewonnen, aber da stehen doch eine Zahl an großen Niederlagen in denen absolute Tennisfights geboten wurden. Die French Open Finals letztes und vorletztes Jahr, die Australien Open 05, als er gegen Safin unterlag, das Wimbledonfinale dieses Jahr. Das sind alles Jahrhundertspiele, in denen Federer jeweils nicht gewinnen konnte, demgegenüber stehen natürlich Siege gegen Nadal in Wimbledon letztes Jahr, oder bei den US Open ggn Agassi. Aber sonst denke ich, dass einfach die Gegner ihm meist gar keine Paroli bieten konnten. Es fehlt eben wirklich der große Widersacher in der Prime, den Sampras mit Agassi hatte.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
zunächst mal danke für die klasse seite atptennis.
hatte mir schon gedacht dass Murray ne positive bilanz hat, als gentleman nicht mehr geantwortet hat :D

für mich ist die aussage, dass Federer nicht mehr der beste werden kann, weil es Sampras ist, ganz normal und auch leicht nachzuvollziehen, weil es für mich eben nicht um die statistik und zahlen geht. dass Federer sich noch spielerisch großartig verbessern kann, glaube ich eher nicht.

dass ich eine andere meinung habe als promiexperten oder auch ehemalige profis verunsichert mich auch nicht, denn das bin ich ja gewohnt und ich bilde mir dabei aber ein, um nicht zu sagen ich bin mir dessen sicher, dass ich dabei eine positive bilanz habe :saint: ;)
in Sampras seiner aussage lese ich ausserdem nicht, dass er sich schlechter sieht. im gegenteil, aber das ist sicherlich interpretationssache, genau wie aussagen von Agassi etc. ich meine Agassi hat doch viel öfter gegen Sampras gespielt und das auch in seiner prime. er kannte Sampras einfach sehr gut. wenn du irgendwann nachlässt, und der andere in die prime kommt, du aber nicht mehr die zeit hast da anzuknüpfen und den spieler genauer zu durchleuchten, dann mag das unbekannte erstmal was besonderes sein. ich weiß nur, dass Sampras den Agassi in dessen prime teilweise so klar weggebügelt hat, höhö, vielleicht hats der Andre ja auch bis heute nicht überwinden können:D

für mich ist Sampras sein angriffsspiel ausserdem das beste was es je gab und sein killerinstinkt, mit der fähigkeit, in den schwierigsten situationen, immer wieder aufs neue sein bestes tennis zu spielen.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Was Michael Jordan im Basketball war, was Kobe Bryant jetzt ist, was Lance Armstrong war, was Ali im Boxen war oder Michael Schumacher in der Formel 1.

Nur ganz kurz: Ich vergleiche Federer durchaus nicht mit Jordan oder sonst wem, den Level hat er imo mental auch nicht.

Ach übrigens, wenn Du Jordan, Ali usw. erwähnst, dann gehört anstelle von Armstrong Eddy Merckx. Klar war Armstrong der beste zu seiner Zeit und einer der Top 5 Radrennfahrer aller Zeiten, aber die nahezu unbestrittene 1 (wie Jordan oder auch Gretzky) nicht nur seiner, sondern jeder Zeit, ist Merckx. Armstrong kann sich höchstens mit Bernard Hinault um den 2ten Platz streiten, die meisten sehen ihn all time an 3.
Das nur zu dem Vergleich mit Jordan, enorm stark bzw. abgeklärt war Lance natürlich auch. ;)
Und ansonsten gehört Senna vor Schumacher, der in F1 Kreisen auch nahezu unbestritten als DER Fahrer schlechthin gilt, auch wenn Schumacher statistisch besser ist. Er fuhr allein 3 seiner 7 WM Titel mit einem derart überlegenen Auto ein dass sogar seine jeweiligen Teamkollegen den Rest des Feldes plätten konnten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
weil es für mich eben nicht um die statistik und zahlen geht.

Das tut es für mich auch nicht allein, sonst würde ich Schumacher zweifellos als den besten F1 Fahrer aller ZEiten ansehen, tu ich aber nicht, sondern Senna. Der wurde zudem 2 mal in Expertenkreisen mit grossem Abstand als der Beste gewählt.

in Sampras seiner aussage lese ich ausserdem nicht, dass er sich schlechter sieht. im gegenteil,

Das "Gegenteil" interpretierst aber auch nur Du rein. Sampras sagt nicht dass er sich schlechter sieht als Federer, aber auch nicht besser, darum geht es. Sampras, Federer, Borg, Laver, Tilden, diese 5 sind etwa auf einem Level, unmöglich ne klare 1 auszumachen.
Käm ein Spieler mit den Hart und Rasen Fähigkeiten von Federer und Sampras, gepaart mit den Sandfähigkeiten von Borg und Nadal und der mentalen Stärke von Rafa, das wär wohl zweifellos der beste den es je geben kann.
Aber egal ob Sampras, Federer, Laver, Borg oder Tilden, man kann bei jedem (vorhandene) Gründe finden warum keiner das Zeug zu nem Jordan, Gretzky, Ali oder Merckx hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Spielberg1

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.808
Punkte
0
Schau an, Krisen-Roger steht nun zum fünften Male hintereinander im US-Open-Finale. Sehr wahrscheinlich wird er auch zum fünften Male gewinnen. Solche Krisen wünscht sich jeder einmal im Leben, klasse Leistung :thumb: . Ich denke in 2009 wird er auch bald wieder die Nr. 1 sein und das er die meisten GS-Turniersiege in der Tennisgeschichte holen wird, wer zweifelt ernsthaft noch daran?? Für mich ist Federer der beste Tennisspieler der Geschichte.
 

twinpeaks

Nachwuchsspieler
Beiträge
8.872
Punkte
0
Ort
New York Café
Das war schon ein starkes Spiel von Federer; finde ich sehr erfreulich, dass er im bisher schwersten Spiel sein bestes Tennis bei diesem Turnier zeigen kann.
In dieser Form kann er sicherlich sowohl Murray als auch Nadal schlagen, wobei Nadal natürlich noch lange nicht draußen ist (wenn einer dieses Spiel drehen kann, dann er; allerdings hat Murray auch taktisch richtig gut agiert in den ersten beiden Sätzen).
Falls es aber zum Finale Federer-Murray kommen sollte, kann ich mir kaum vorstellen, dass der Schotte das Ding gewinnt.
 

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.725
Punkte
113
Ich finde dieses Jahr zeigt eigentlich noch viel mehr, was für ein absolut großer Tennispieler Roger doch ist..in diesem absoluten "Krisenjahr", wie es viele nennen, steht Roger einmal im Halbfinale und drei mal im Finale von GS-Turnieren, dazu Olympiagold, wenn auch "nur" im Doppel..die US Open könnte er zudem noch gewinnen..welcher Tennisspieler hat sowas bitteschön in seiner größten bzw ersten echten "Krise" geschafft? Wenn er die US Open tatsächlich gewinnen sollte, wird er wieder ganz zu alter Stärke zurückfinden oder vielleicht sogar noch besser werden, da bin ich mir ganz sicher..und dann kann sich Nadal nächste Jahr ganz warm anziehen beim Kampf um die Nummer 1 :) Ich denke der Verlust seiner "Nummer 1" hat ihm ganz gut getan, da er jetzt vllt etwas befreiter aufspielen kann, wie er auch selbst gesagt hat.
 

Mello

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.270
Punkte
0
Ort
Karlsruhe
Hab nur den dritten Satz gesehen, aber den fand ich von beiden Spielern einfach nur schwach... deshalb fällt es mir schwer euren Kommentaren zu folgen.

Beide spielten mMn sehr defensiv, ihnen fehlte jeglicher Mut. Djokovic, der bei den Australien Open noch mit überbordendem Selbstbewusstsein spielte, zeigte die Leistung, die sich in den letzten Spielen andeutete. Seien Grundlinienschläge waren relativ kurz, zudem machte er relativ viele Unforced Errors.
Federer im dritten auch nicht unbedingt besser. Sehr passiv gespielt, viele dumme Fehler und mit schwachen Schlägen (vllt auch wegen des Windes?).

Federer hat meiner Meinung nach in diesem Turnier nicht SO überzeugt wie man es von ihm gewohnt war. Ähnlich wie Djokovic konnte er nicht sein bestes Tennis abrufen. Deshalb würde ich Federers Erfolg nicht überbewerten. Kann nur wiederholen, dass ich nur einen Satz gesehen habe. Aber in diesem Satz sah es für mich eher nach einem schwachen Erstrundenspiel aus. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Lobreden gerechtfertigt sind.

kA... hoffe ihr könnt mir auf meinen Post antworten. Aber ich bleib dabei: Der dritte Satz war von beiden Seiten aus einfach nur übel und schlechtes Tennis. Kurze Schläge und relativ viele Fehler.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
yo, ich fands ehrlich gesagt auch nicht so berauschend.
finde auch diese art wie alle immer von Federer schwärmen, nur weil er mal ne rückhand longline durchzieht oder so, immer sehr merkwürdig, als hätte sowas noch nie ein anderer spieler fertig gebracht.
immer dieses superman und ausserirdischen gequatsche, auch von den kommentatoren im zusammenhang mit Federer scheint jetzt irgendwie so zur gewohnheit geworden zu sein. jeder meint sowas tolles in Federer zu sehen.
ich fand das spiel gegen Nole wirklich nicht besonders, von beiden nicht.
viele punkte sind nicht unbedingt einfach und logisch herausgespielt, teils viel zu kurze bälle vor allem von Nole und auch viele leichte fehler.
man merkt auch schon wie unrealistisch viele einschätzungen sind, wenn es mal heisst, Federer ist nicht mehr in seiner prime, er spielt längst nicht mehr so gut wie früher und dann im nächsten spiel ist er wieder super usw. als würde rein garnichts vom gegner abhängen.
imo hatte Nole kein vernünftiges konzept. er hätte Federer viel mehr auf der rückhand beschäftigen sollen, wo Federer oft 1-2 gute schläge macht, aber nervös wird, wenn die nicht zum erfolg führen. das bricht schonmal seinen rhythmus und dann muss man weiterhin druck auf die rückhand ausüben und sich nicht von 2 guten schlägen beeindrucken lassen.
 

Tommy

Moderator
Beiträge
7.803
Punkte
48
Ort
San Diego
Seit langem wieder ein Roger Federer vergangener Tage! sicher war noch unsicherheit zu spüren, aber im großen und ganzen klasse! Man muss erstmal Nole so schlagen wie er es gemacht hat.

Verstehe nicht das einige hier die leistung nicht respektieren können, aber naja sowas muss es auch geben :rolleyes:

Nadal wird sicher auch noch eng werden.. ob ihn aber die pause was nützt, kann ich mir nicht vorstellen, er wird sich den 3ten satz noch holen. Murray ist aber Profi genug sich die Butter vom Brot nicht mehr nehmen zu lassen!
 

Spielberg1

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.808
Punkte
0
Ich frage mich auch welches Spiel da gesehen wurde. Schaut Euch doch nochmal das letzte Aufschlagsspiel von Roger im dritten Satz an. Das war einfach nur klasse :jubel:
 

Aronofsky

Rekordaufsteiger
Beiträge
8.973
Punkte
0
Gegen einen Federer in dieser Form ist der Nole einfach chancelos und das wird sich erst ändern wenn Federer wieder einmal zu schwächeln beginnt. Kann er die gleiche Leistung im Finale zeigen gewinnt er auch das Turnier, ganz gleich wer ihm gegenüber steht.

Für mich wird sowieson Nole besonders in diesem Forum viel zu hoch gelobt.
 

Matt

Bankspieler
Beiträge
4.328
Punkte
113
Ich glaube nicht, dass Dokovic hier zu hoch gejubelt wird; gestern war einfach nur schwach, keine Frage - aber auch schwach im körperlichen Sinne. Desweiteren ist er nicht in Form. Ein starker, fitter Nole hätte gestern Federer vermutlich geschlagen, bzw. zumindest das Match enger gestalten können.

Ich denke Nadal hat noch gute Chancen. Vorteil: er startet wieder bei 100% Kraft, Nachteil: Die gute Form am Ende im 3. Satz ist wieder weg, er darf sich keine Schwächephase erlauben.

Im Finale ist Federer Favorit egal gegen wen. Gegen Nadal entscheidet der Kopf mit.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
immer dieses superman und ausserirdischen gequatsche, auch von den kommentatoren im zusammenhang mit Federer scheint jetzt irgendwie so zur gewohnheit geworden zu sein. jeder meint sowas tolles in Federer zu sehen.

Naja, dann frag Dich mal warum das so ist. Wie schon gesagt (und ich denke damit ist es diesbezüglich gut), Deine Kommentare zu ihm kommen häufig so rüber wie die eines Sampras-Fans der nicht akzeptieren kann/will dass Federer zumindest auf nem ähnlichen Level spielen kann. Natürlich sind diese Aussagen der Kommentatoren ein bisschen überzogen, keine Frage.
Fakt ist: Sampras spielte Schläge (besonders Aufschälge und Überkopfbälle) die man bei Federer nicht sieht. Federer spielt Bälle die man bei Sampras nie sah.

Sicher war Nole gestern körperlich nicht ganz fit, zumindest im 4. Satz nicht mehr. Aber vielleicht ist er daran auch selbst schuld, bzw. das Gehabe seine Eltern nach den Australien Open. Sein Papa sagte damals: "Bei den US Open 07 hat unser Sohn zum letzten mal gegen Federer verloren", für Nole selbst ein enormer Druck. Man will ja den Papa nicht verärgern.
Auch in Monte Carlo lag er hinten und gab plötzlich auf...vielleicht weil er vom Papa sonst ein paar auf den Hintern gekriegt hätte?

Ich frage mich auch welches Spiel da gesehen wurde. Schaut Euch doch nochmal das letzte Aufschlagsspiel von Roger im dritten Satz an. Das war einfach nur klasse :jubel:

Das sagt aber nichts mehr aus. Zu dem Zeitpunkt hatte Djokovic sichtbar aufgegeben.



PS: Wann (MEZ) ist die Fortsetzung Nadal - Murray geplant?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Markus Wagner

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.219
Punkte
0
Ort
Österreich
Das Argument funktioniert nicht, weil wir ja einen guten Einblick in die Jahre vor der jeweiligen Dominanz der beiden haben. Ende der 80er, Anfang der 90er gab es mit Edberg, Becker, Stich, Courier, Agassi etc. eine ganze Reihe von jungen vielversprechenden Spielern, die die großen Events regelmäßig unter sich ausmachten. Die großen Spieler der Vergangenheit, wie Lendl, Wilander und McEnroe wurden sehr schnell von dieser jungen Generation verdrängt. Und aus dieser sehr starken Generation schaffte es Sampras sich als dominierender Spieler zu entwickeln.

Vor der Dominanz von Federer sieht die Sache ganz anders aus, mit Hewitt wurde ein Spieler die Nummer 1, der ganze 2 große Turniere 2001 gewinnen konnte (und bei allen anderen Grand-Slam-Turnieren außer den US Open früh rausflog). Ein uralter Spieler wie Agassi konnte weiterhin trotz aller Verletzungen um den ersten Platz der Weltrangliste mitspielen, Spieler wie Ivanisevic, Costa und Johansson gewannen Grand-Slam-Titel, Sampras und Agassi bestritten bei den US Open eines der ältesten Grand-Slam-Finals aller Zeiten. Juan Carlos Ferrero gewinnt das Finale der French Open gegen einen unbekannten Holländer, später erreicht Ferrero selbst das Finale der US Open. Es gibt soviele lustige Geschichten über diese Jahre 2001-2003 zu berichten. Und aus dieser großen Konkurrenz erwacht Federer als Dominator der nächsten Jahre und man glaubt wirklich, dass seine Konkurrenz auch nur ansatzweise mit der von Sampras mithalten kann?

Natürlich, wieso nicht? Nochmal, was war an den ersteren so besonders, dass du sie mit den Gegner von Roger nicht in einen Topf werfen willst? Nur das, dass sie langfristig Turniere gewinnen konnten und ganz oben mitspielen konnten was bei zweiteren oft nicht der Fall war (wobei ich Hewitt das zugetraut hätte wenn er nicht ständig verletzt gewesen wäre, denn der hatte schon viel drauf). Auch zu den Prime-Zeiten von Sampras gabs doch One-Hit-Wonder wie z.B. Krajicek, der nachher nicht mehr viel gewonnen hat. Und dass ein Thomas Muster zu der Zeit das Sandplatztennis dominiert hat, spricht für mich alleine schon Bände.

Nochmal: Es ist für uns heute völlig unmöglich zweifelsfrei festzustellen, wer die stärkere Konkurrenz hatte, weil wir immer nur die Leistungsdifferenz (!!) sehen, nicht aber einen "absoluten Level", abgesehen davon, dass der nicht vergleichbar gewesen wäre. Wer sagt, dass Roger damals nicht genauso dominiert hätte und z.B. Becker sämtliche GS-Titel versaut hätte. Wie viele Titel hätte Roddick schon wenn nicht Federer gewesen wäre? Und umgekehrt: Wäre Federer jetzt der größte aller Zeiten wenns Nadal nicht gäbe, weil sonst hätte dieser wohl auch schon 3 French Open Titel im Buch stehen.

Was wir messen und vergleichen können, sind die Fähigkeiten der einzelnen Spieler und da ist für mich Federer über Sampras zu stellen. Sampras war im Aufschlag und im Netzspiel wohl noch stärker, aber das reicht für mich nicht aus um ihn über Federer zu stellen, der in allen anderen Bereichen stärker war, wobei aber insbesondere das Grundlinienspiel für mich deutlich besser ist von Federer. Ich hab auch kein Problem wenn jemand Sampras auf eine Stufe stellt oder vielleicht auch über Federer, weil dieser bis dato dessen gesammelte Erfolge noch nicht ganz einstellen konnte, aber Federer klar dahinter zu sehen, insbesondere auch unabhängig davon was noch kommt, passt für mich einfach nicht. Und das Argument der schwächeren Konkurrenz erst recht nicht.

Noch was: Ich verstehe nicht, warum man da jetzt überhaupt Vergleiche mit z.B. Michael Jordan anstellen will. Das ist doch eine ganz andere Sportart, mit Tennis doch nicht im Mindesten zu vergleichen, insbesondere weil Tennis ja auch eine Einzelsportart ist und es daher noch wesentlich schwieriger ist dominant zu sein, weil ein schlechter Tag wesentlich schwerer auszugleichen ist. Und was soll dieser Vergleich mit den großen Matches die Federer verloren hat? Abgesehen davon, dass dieser sicher mehr große Matches gewonnen hat als verloren, so hat doch auch Michael Jordan große Spiele verloren, die ersten 7 Jahre seiner Karriere hat er gar nix gerissen, gegen ein Team mit Larry Bird meines Wissens nach kein einziges Spiel gewonnen. Vergleiche sind ja gut und sinnvoll, erst recht in einem Diskussionsforum, aber sie sollten schon auch einen gewissen Sinn haben.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Ich hab auch kein Problem wenn jemand Sampras auf eine Stufe stellt oder vielleicht auch über Federer, weil dieser bis dato dessen gesammelte Erfolge noch nicht ganz einstellen konnte, aber Federer klar dahinter zu sehen, insbesondere auch unabhängig davon was noch kommt, passt für mich einfach nicht.

Ganz genau so seh ich das auch, 100% Zustimmung.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
@ Drago

ich hab eigentlich nie Federers leistung schmälern wollen, wenn das so rüberkommt, kein plan, weil ich mit worten sicherlich nie ausgedrückt habe dass ich Federer schwach sehe. im gegenteil, natürlich ist er ein sehr starker spieler und auch einer der besten.
es ist nur meine meinung, dass Sampras besser war und das muss ja auch niemand teilen. für mich ist sein spiel halt das bessere und er ist zu höheren leistungen fähig. das ist nur meine persönliche einschätzung.

was ich nicht mag, das sind diese stets überzogenen und übertriebenen lobeshymnen, wo plötzlich auch völlig normale dinge, eigenschaften, als etwas ganz besonderes hingestellt werden. gut bei Federer ist es sicherlich nicht mit deutschen boxern zu vergleichen, weil der ja nun wirklich auch qualität mitbringt, dennoch reizt das zu relativieren, was um ein gegengewicht zu bringen ja vielleicht auch mal zu hart ausfällt.
 

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Was wir messen und vergleichen können, sind die Fähigkeiten der einzelnen Spieler und da ist für mich Federer über Sampras zu stellen. Sampras war im Aufschlag und im Netzspiel wohl noch stärker, aber das reicht für mich nicht aus um ihn über Federer zu stellen, der in allen anderen Bereichen stärker war, wobei aber insbesondere das Grundlinienspiel für mich deutlich besser ist von Federer. Ich hab auch kein Problem wenn jemand Sampras auf eine Stufe stellt oder vielleicht auch über Federer, weil dieser bis dato dessen gesammelte Erfolge noch nicht ganz einstellen konnte, aber Federer klar dahinter zu sehen, insbesondere auch unabhängig davon was noch kommt, passt für mich einfach nicht. Und das Argument der schwächeren Konkurrenz erst recht nicht.
Das Argument der spielerischen Fähigkeiten ist das schlechteste Argument, was man überhaupt bringen kann. Dann kann der beste Spieler aller Zeiten eh immer nur ein aktiver Spieler sein. Das Spiel entwickelt sich konstant weiter, ein Ivan Lendl oder ein Björn Borg hätten heute keine Chance mehr auf der Tour, von Spielern wie Laver oder Tilden ganz zu schweigen. Deswegen führt diese Argumentation grundsätzlich zu falschen Ergebnissen. Ein Vergleich von Spielern unterschiedlicher Generationen kann nur über die Analyse der jeweiligen Zeit erfolgen und da ist die Konkurrenz ein ganz wesentliches Argument. Und nur weil du es dir nicht zutraust, die Konkurrenz zu vergleichen, ich traue es mir zu, weil ich beide Generationen verfolgt habe. Mein Ergebnis daraus ist eindeutig.
 

Omega

Fußball-Moderator a.D.
Beiträge
12.475
Punkte
0
Nach der Argumentation des spielerischen Vermögens ist ein Ronaldo, Ronaldinho oder Messi der beste Fußballer aller Zeiten und Pele nicht mal unter den Top-1000. Wer es nicht glaubt, soll sich das Jahrhundertspiel D-I 1970 (so gewählt) anschauen. Nach heutigen Maßstäben nicht einmal RL-Niveau.
 
Oben