Nadal hat einmal richtig geschwächelt und das war im TB vom ersten Satz. Eine schnelle 4:0 Führung für Berrettini, dann nochmal 5:2 und 6:4. Das muss man dann auch mal nach Hause bringen. Vor allem wenn man im Turnier deutlich länger auf dem Platz stand, da ist der erste Satz gegen Nadal quasi schon spielentscheidend. Ich fand Nadal im ganzen ersten Satz relativ fahrig. Da fehlte teilweise noch komplett die Länge in seinen Schlägen, dazu einige ungewohnt leichte Fehler. Dafür hat ihn sehr häufig sein erster Aufschlag gerettet. Wenn er kam, hatte Nadal über das ganze Spiel eine unfassbare Quote. Bis auf zweimal 30:30 kam Berrettini nie näher an einen Breakball. Erst gegen Ende vom ersten Satz ging dann seine Quote beim ersten Aufschlag dramatisch nach unten. Bei Berrettini war klar, dass er seine starke Vorhand möglichst oft einsetzen muss. Mit der hat er dann auch viel Druck machen können. Hätte er eine ähnlich starke Rückhand, wäre das Spiel wohl noch interessanter geworden. Wie wichtig so seine stabile beidhändige Rückhand gegen Nadal ist, zeigt Djokovic immer wieder. So hat Nadal dann immer wieder vermehrt die Rückhandseite gesucht, wenn es eng wurde. Es muss noch hinzugefügt werden, dass Nadal im ersten Satz zwar viele Breakbälle hatte, aber Berrettini konnte sich dann meistens auf seinen ersten Aufschlag verlassen und dann mit der Vorhand draufgehen. Man braucht eben auch eine hohe Aufschlagquote gegen Nadal.
Insgesamt also schon das erwartungsgemäße Ergebnis. Der erste Satz war aber sehr spannend und aus Sicht von Berrettini wohl der Knackpunkt. Wenn er ihn gewinnt, hat er nochmal Euphorie und Rückenwind. So wurde Nadal immer stabiler und bekam das Spiel immer besser in den Griff.